Autor: Jonas Glaser

Wer war der Mann aus Nazareth, der für uns am Karfreitag in den Tod ging und am Ostersonntag wiederauferstand? Schon zu seinen Lebzeiten herrschte in dieser Frage Uneinigkeit: Frühchristliche Zeugnisse belegen eine Vielzahl von Deutungen. Erstabdruck in COMPACT 04/2020.

Synchronizität? Zur gleichen Zeit, in der England durch EU-Austritt seine Souveränität zurückerhält, beginnt seine morsche Monarchie zu wackeln. Außerdem jährt sich der…

Der Untergang der «Wilhelm Gustloff» steht wie die Bombadierung Dresdens symbolisch für das Leiden der deutschen Zivilbevölkerung im Krieg. 1960 und 2008 zogen Filme über die Tragödie Millionen in ihren Bann – beim letzten Mal unter dem Sperrfeuer des Antifa-Journalismus.

Das Wandern ist des Deutschen Lust: Mit Hape Kerkelings Reise auf dem Jakobsweg wurde eine uralte Leidenschaft erneut zu einem Massenphänomen. In den letzten 200 Jahren wechselte sie regelmäßig ihre kulturelle Maskerade: vom politischen Aufbruch bis hin zum Wellnessboom.

Götterdämmerung oder Menschheitsdämmerung? Im 19. und 20. Jahrhundert entstand ein Denken, das die Natur gegen Technologie und Kapitalismus in Schutz nahm: Ihre Zerstörung sorge für irreversible Selbstentfremdung. Das antike oder fernöstliche Denken erschien dagegen als heilsame Alternative.

Im Sommer 1969 ließ Charles Manson einen archaischen Mythos auferstehen. Verirrte Mädchen verfielen ihm, töteten für ihn. Unter den Opfern: Hollywood-Star Sharon Tate. Wenige Tage später feierte die Hippie-Jugend das Friede-Freude-Eierkuchen-Festival bei Woodstock – als wäre nichts geschehen…

Als die Politik den Diesel abschaffen wollte, wurde das zum Auslöser einer Volksbewegung: ohne den kultigen Treibstoff keine Gelbwesten. Und Dieselpunk, bislang nur ästhetische Subkultur mit wenigen populären Spitzen wie Mad Max, erhält plötzlich einen subversiven Anstrich.

In seinem neuen Buch Serotonin kontrastiert Michel Houellebecq psychische und wirtschaftliche Depression. Während man die individuelle mit Psychopharmaka bekämpft, enthält die ökonomische eine Chance zum kollektiven Wutausbruch: zur Revolution. Wo das endet, ist typisch für den Spätachtundsechziger.

Es gibt sie noch, die intellektuellen Einzelgänger, denen die tiefsten Menschheitsfragen keine Ruhe lassen. Fernab vom medialen Mainstream schreiben sie für ein kleines, aber freies Publikum. Einer von ihnen ist der Philosoph Frank Lisson. In einer Gegenwart, die sich als Epoche gigantischer Umbrüche hochbedeutsam glaubt, entlarvt er die technische Entwicklung als Verdeckung einer tiefen Wunde.

Hollywood gilt als globale Propaganda-Maschinerie der US-Politik, sein Publikum als Opfer medialer Manipulation. Dabei beweist die Fan-Art seit Jahrzehnten: Konsumenten sind durchaus…