Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat eine grausige Verschwörung entdeckt: In den Orten großer Impfskepsis leben auffallend viele Anthroposophen! Dagegen hilft nur eins: Wildes Rudolf-Steiner-Bashing. Wie der Begründer der Anthroposophie für wirklich mündige Patienten und echte Geistesfreiheit kämpfte, lesen Sie in dem Buch Faszination Rudolf Steiner. Eine Einführung in sein Leben und Werk. Hier mehr erfahren.
Das musste kommen. Seit langem fährt der Mainstream einen Hassfilm gegen Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Kein Wunder, alternativlose Politik ist mit Steiners Philosophie der Freiheit (so der Titel seines philosophischen Erstlings von 1893) nicht zu haben.
Steiner entwickelte die Vision einer Gesellschaft, die dem Einzelnen maximale Entfaltung seiner Kreativität und spirituelles Wachstum ermöglicht, die einen schonenden Umgang zur Natur in allen Lebensbereichen vorsieht, die im Materialismus nicht den Schlusspunkt und Ziel menschlichen Daseins sieht.
Während Hetzmedien seine Theorien dem johlenden Geschrei des „gesunden Volksempfindens“ vor die Füße werfen, bewähren sich Steiners Ideen seit Jahrzehnten in der Praxis. Ein Beispiel ist das nach seinen Lehren produzierende Unternehmen Weleda, spezialisiert auf Kosmetik, Hygiene und medizinische Produkte, das komplett auf Tierversuche verzichtet. Der Hersteller, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, wurde 2020 laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov von Verbrauchern als „als besonders nachhaltig wahrgenommen“.
Eine Einschätzung, die von Facit Research bestätigt wurde. (Die bezeichneten Weleda ebenfalls als nachhaltigste Kosmetikmarke Deutschlands.) Aber was interessiert das den woken Mainstream?
Hanebüchener Scientology-Vergleich
Jetzt hat Spiegel-Autor Tobias Rapp (sonst für Populärkultur zuständig) eine grauenhafte Entdeckung gemacht: Er bemerkte „die Impfskepsis eines speziellen bürgerlichen Milieus, das seine Zentren vor allem in Süddeutschland und in der Schweiz hat. Und viele dieser Leute sind Anthroposophen“.
Noch schlimmer:
„Sehr viele Deutsche haben tagtäglich mit der Anthroposophie zu tun, ohne es zu wissen.“
Weil die nämlich die Produkte von Weleda, Alnatura oder der biologisch-dynamischen Demeter-Höfe kaufen. Oder zum Drogeriemarkt DM gehen. Oder ihre Kinder gar in Waldorfschulen schicken. Schrecklich.
In einem haarsträubend-primitiven Analogieschluss vergleicht der Autor Steiners Anthroposophie mit Ron L. Hubbards Scientology. Beide setzten auf „Hyperindividualismus“ und „Selbstverbesserungsideologie“ (anstatt auf Unterwerfung und marktkonforme Selbstoptimierung).
Nach plumper Wiederholung sämtlicher Klischees der Steiner-Kritik zieht der Zeilenschinder das Fazit:
„Weil sie an die Weltsicht eines Mannes glauben, der seit fast hundert Jahren tot ist, weil sie seine Schriften studieren, als seien sie heilig, haben sehr viele Anthroposophen Schwierigkeiten, sich in der Gegenwart zurechtzufinden.“
Nein, geistigen Trendsurfern und Trittbrettfahrern intellektueller Modewellen haben Steiners Schriften wirklich nichts zu sagen, wohl aber humanen Selberdenkern wie Max Scheler, Franz Kafka, Joseph Beuys oder Götz Werner.
Wahlfreiheit statt Zwang
Der Spiegel fährt fort: Anthroposophen lehnten die Impfung ab, weil sie künstlich beschleunige, „was sonst dauern würde“.
Und weiter:
„Sie verhindert, dass der Körper selbstständig wächst und seine natürlichen Kräfte mobilisiert. Was wiederum Glaubenssätze sind, die an eine lange Geschichte der Skepsis gegenüber der Schulmedizin anknüpfen, die den Anthroposophen bislang in den bürgerlichen Milieus eher geholfen als geschadet hat.“
In der Tat hinterfragen anthroposophische Mediziner – und zwar zu recht – die Mainstream-Narrative über Corona, behaupten einen ganzheitlichen Ansatz von Immunisierung. Dennoch betonen sie – nachzulesen auf der Webseite der Gesellschaft der Anthroposophischen Ärzte in Deutschland – stets die Wahlfreiheit des Patienten.
Im Gegensatz zum Mainstream diskutiert man dort Forschungsergebnisse, wendet sich aber gegen die Impfpflicht, auch gegen die indirekte. Und hier zeigt sich das zentrale Provokationspotential der Anthroposophie: die Betonung von Freiheit. Die steht im Zentrum der Gesamtdeutung dieser sogenannten Pandemie.
Die in der Corona-Krise aufgeflammte Debatte über Rudolf Steiner und seine Lehre zeigt, dass Denken und Wirken des berühmten Begründers der Anthroposophie aktueller denn je sind. Für viele Querdenker, Impf-Kritiker, Patrioten und Gegner des Great Reset ist Steiner ein Leitstern.
Der Anthroposoph und Akademie-Leiter Axel Burkart führt mit seinem Buch Faszination Rudolf Steiner in die Ideen und das Werk des Universalgelehrten ein und erklärt auch für Laien verständlich dessen Weltbild. Biografisches Hintergrundwissen und Bezüge zum Zeitgeschehen machen die Schriften Steiners nachvollziehbar und eröffnen ein faszinierendes Gedankengebilde, das unser Leben bis heute beeinflusst.
Wer verstehen will, warum der Mainstream so sehr gegen Steiner und seine Anhänger hetzt, muss dieses Buch gelesen haben. Hier bestellen.