Alien-Filme spiegeln oft die politischen Trends ihrer Zeit wider. Mitunter wird sogar die Frage nach dem Ursprung der menschlichen Existenz gestellt. Manche Streifen wirken aber auch wie von der Propaganda-Abteilung der Globalisten beauftragt. Ein Auszug aus COMPACT 9/2021 mit dem Titelthema «Die UFO-Verschwörung: Mythen, Fakten und geheime Pläne». Hier mehr erfahren.

    Es war der Beginn des Kalten Krieges, der den UFO-Wahn in den USA eskalieren ließ. Nicht zum ersten Mal: Bereits 1938 löste der damals erst 23-jährige Orson Welles mit dem Hörspiel Krieg der Welten eine spontane Massenpanik aus. Zuhörer hielten die Fiktion für eine authentische Reportage und glaubten an einen echten Angriff Außerirdischer.

    Zum Dauertrend avancierte diese Angst erst zwölf Jahre später – diesmal nicht so explosiv und kurzlebig, sondern unterschwellig und zäh. Angeheizt durch staatliche Propaganda, die von roter Spionage, blitzartigen Überfällen und sowjetischen Geheimwaffen fabulierte, sah die Bevölkerung überall Aliens (Fremde) ins Land der Freiheit stürmen.

    Hollywood griff diese Stimmung auf und lieferte symbolträchtige Bilder: Flugobjekte mit zerstörerischem Laserstrahl (Kampf der Welten, 1953), Okkupation der Physis (Gefahr aus dem Weltall, 1953; Invasion der Körperfresser, 1956) oder der Seelen (The Bubble, 1966). Der Kommunistenjäger McCarthy bestimmte den Zeitgeist. «Watch the Sky!» (Beobachten Sie den Himmel!), mahnte ein Funksprecher im Science-Fiction-Thriller Das Ding aus einer anderen Welt  (1951) – ein paranoider Appell ans Publikum.
    Himmel und Hölle

    Reise in andere Dimensionen: In Steven Spielbergs «Unheimliche Begegnung der dritten Art» (1977) kommen die Außerirdischen in Frieden. Foto: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

    Es gab aber auch eine konträre Strömung, die im UFO keinerlei Gefahr erblickte, sondern die Sehnsucht nach übernatürlicher Hilfe hegte. Diese Vermutung äußerte der Psychologe Carl Gustav Jung in seinem Buch Ein moderner Mythus (1958): «Es sind keine Meteore, keine Verwechslungen mit Fixsternen, keine Spiegelungen an Temperaturinversionen, keine Wolkenfigurationen, keine Zugvögel, keine Luftballons, keine Kugelblitze und – last, not least – keine Betrunkenheits- und Fieberdelirien, noch Lügen der Augenzeugen. Was in der Regel gesehen wird, ist ein anscheinend glühender oder in verschiedenen Farben feurig strahlender Körper von runder, scheibenförmiger oder kugeliger, seltener auch von zigarrenförmiger beziehungsweise zylindrischer Gestalt verschiedener Größe.»

    Die Deutung des damals 82-jährigen Schweizers: Wie die religiösen Erscheinungen früherer Jahrhunderte handele es sich um Projektionen, verursacht durch die Archetypen des kollektiven Unbewuss­ten.

    Das moderne Individuum erhoffe ein «überirdisches Ereignis», das die vom Atomsuizid bedrohte Menschheit vor dem Untergang bewahren und von der Ausweglosigkeit des Nuklearzeitalters erlösen möge. So werden Aliens zu Rettern und übernehmen die Funktion Gottes. (…)

    «Sie haben kein Interesse daran, die Erde auszulöschen – sie haben Angst, selbst ausgelöscht zu werden», sagte Drehbuchautor Ray Bradbury über «Gefahr aus dem Weltall» (1953) – oder meinte er doch die Sowjets? Foto: Universal Studios

    Mit dem Aufkommen der Friedensbewegung in den 1970ern änderte Hollywood den Kurs. Starregisseur Steven Spielberg zeigte in seinem Blockbuster Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977), dass ein Besuch der Außerirdischen ebenso gut friedlich verlaufen könnte.

    Hier kommen die Aliens ohne Laserkanonen, landen in Wyoming und laden die Hauptperson des Films, den Elektriker Roy Neary (Richard Dreyfuss), ein, sie auf ihrer Reise im Space­ship zu begleiten. Keine Botschaften, kein Gedanken- oder Kulturaustausch.

    Nur ein kurzes, friedliches Zusammentreffen zweier Lebensformen im endlosen All. Für Neary aber wird diese Begegnung zur Epiphanie im jungianischen Sinne, die ihn aus seiner festgefahrenen Existenz befreit, ihm eine neue Sinndimension offeriert.

    Die Disney-Version dieser Begegnung lieferte Spielberg fünf Jahre später mit E.T. (1982): In einem Wald bei Los Angeles sammeln extraterrestrische Wesen diverse Pflanzenproben. Als Regierungsagenten sie entdecken, flüchten sie und lassen ihren Gefährten E.T. versehentlich zurück. Der entflieht in den nahe gelegenen Garten einer Familie. Obwohl er dort zu Everybody‘s Darling avanciert, hat der Kleine Sehnsucht nach seinem Heimatplaneten, der schlappe drei Millionen Lichtjahre entfernt liegt.

    Weltretter USA

    Spielbergs cineastisches Rührstück löste einen beispiellosen Hype aus. Im Gegensatz dazu floppte Wolfgang Petersens US-Debüt Enemy Mine (1985) in westlichen Kinos. (…)

    Sechs Jahre nach dem Zusammenbruch des Ostblocks startete Roland Emmerichs Independence Day (1995): Ein riesiges Raumschiff von 500 Kilometern Durchmesser nähert sich der Erde. Aus ihm schwärmen kleine UFOs, die sämtliche Großstädte in Trümmer schießen. Ein paar Hippies, die das Hauptschiff begeistert empfangen, verbrennen zu Asche. Die Zeit der friedlichen Begegnungen ist wieder vorbei.

    Da hilft nur eins: Die einzelnen Staaten müssen sich zusammenschließen, um den Angreifer zu besiegen. Natürlich unter amerikanischem Kommando, wobei der US-Präsident die Abwehrschlacht sogar persönlich anführt.

    Lost in Translation: In «Der Tag, an dem die Erde stillstand» (1951) will ein Fremder die Menschen zu Friede und Vernunft mahnen – und wird enttäuscht. Foto: 20th Century Studios

    Rückwirkend entpuppt sich Independence Day als filmische Umsetzung von Francis Fukuyamas Das Ende der Geschichte (1992). Der US-Philosoph behauptete, dass das Finale des Sozialismus den endgültigen Sieg der marktliberalen Demokratie nach amerikanischem Vorbild bedeute.

    Der Kampf der politischen Systeme komme ans Ende, die Welt wachse zu einer globalen Einheit zusammen. In Emmerichs Blockbuster beschleunigen aggressive Aliens diese Globalisierung. Motto: Unter US-Führung lassen sich alle Weltprobleme lösen. (…) Ende der Textauszüge.

    Den vollständigen Artikel lesen Sie in COMPACT 9/2021 mit dem Titelthema «Die UFO-Verschwörung: Mythen, Fakten und geheime Pläne». Zu diesem Schwerpunkt finden Sie dort außerdem folgende Beiträge:

    ➡️ Die UFO-Verschwörung – Inszenierung eines Alien-Angriffs: Mehr als 140 Begegnungen mit unbekannten Flugobjekten soll es laut Pentagon und CIA in den letzten 20 Jahren gegeben haben. Arbeiten die Globalisten nach der Plandemie bereits am nächsten Bedrohungsszenario?

    ➡️ Begegnungen der dritten Art – Spektakuläre Sichtungen: Von der Mutter aller Sichtungen (24. Juni 1947) bis zu den UFOs aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Wer was wann und wo gesehen haben will.

    ➡️ Per Abkürzung durch die Galaxis – Wie Außerirdische reisen könnten: Nach menschlichem Ermessen ist eine Reise von Aliens zu uns schier unmöglich. Doch es gibt theoretische Modelle, wie der Mega-Trip realisiert werden könnte.

    ➡️ Das Geheimnis von Area 51 – Roswell und verschwiegene Experimente: Ein militärisches Sperrgebiet in der Wüste Nevadas – und Wrackteile, deren Ursprung noch immer ungeklärt ist. An den beiden bekanntesten Mythen der Ufologie könnte mehr dran sein, als man denkt.

    ➡️ Das letzte Bataillon – Rückkehr der Reichsflugscheiben: Sitzen am Steuerknüppel der UFOs keine Aliens, sondern Deutsche? Diese Theorie gibt es tatsächlich. Fakten und Mythen sind dabei kaum auseinanderzuhalten.

    ➡️ Krieg der Sterne – Alien-Invasionen im Film: Alien-Filme spiegeln oft die politischen Trends ihrer Zeit wider. Mitunter wird sogar die Frage nach dem Ursprung der menschlichen Existenz gestellt.

    COMPACT 9/2021 mit dem Titelthema „Die UFO-Verschwörung: Mythen, Fakten und geheime Pläne“ können Sie hier bestellen.

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