Aber Lukaschenko blieb standhaft und lehnte die Bestechung durch den IWF ab. Unten seine Erklärung im Wortlaut. Und ein Auszug aus Jürgen Elsässers Editorial in der Septemberausgabe von COMPACT: „Corona-Geier über Minsk“.

    Corona-Geier über Minsk. Von Jürgen Elsässer

    *** Auszug aus COMPACT 9/2020. Auf Digital+ können Sie den Text vollständig lesen. ***

    „Vielleicht erleben wir gerade die Geburtsstunde einer neuen Freiheitsbewegung“, sagte der grüne Europaabgeordnete Manuel Sarrazin. „Die Freiheitskämpfer brauchen unsere Unterstützung“, trommelte „Die Welt“. Auch eine rechte Wochenzeitung meint, es sei „die größte Freiheitsbewegung, die Europa in den vergangenen Jahrzehnten gesehen hat“.

    Wovon da wohl die Rede ist? Vom 1. August in Berlin, als sich mindestens 500.000 Corona-Kritiker auf der Straße unter den Linden versammelten, die größte Demonstration seit der Wiedervereinigung? Aber nein, Gates bewahre, der Mainstream feiert natürlich die Manifestationen in Minsk. Während die Zahl der Protestierer hierzulande auf groteske 20.000 kleingerechnet wurde, übernimmt man vom „Ostfriesenkurier“ bis zum „Oberammergauer Liebfrauenboten“ gerne alle Angaben der Opposition in Weißrussland.

    (…)

    Warum Lukaschenko im westlichen Establishment verhasst ist, hat natürlich nichts damit zu tun, dass er die individuellen Freiheitsrechte verletzt, sondern – genau umgekehrt – dass er sie gegen die Corona-Diktatur verteidigt. „Es gibt keinen Grund, drakonische Maßnahmen zu ergreifen. Die zivilisierte Welt ist verrückt geworden. Es ist auch eine absolute Dummheit, die Grenzen zu schließen“, so der Präsident.

    Es gibt in Belarus keine Maskenpflicht und keine Abstandsregeln, weder Betriebe noch Schulen noch Fußballstadien wurden geschlossen. Die Militärparade zum 9. Mai war eine Massenveranstaltung, und zu Ostern drängelten sich die Menschen in den orthodoxen Kirchen. Wie immer küssten die Gläubigen nacheinander die Ikonen, und keiner hat sie zwischendrin mit Sagrotan abgewischt. (…)

    *** Dies war ein Auszug aus COMPACT 9/2020 (am Kiosk ab 29.8.). Auf Digital+ können Sie den Text JETZT SCHON vollständig lesen. Ab übermorgen (20.8.) werden auf Digital+ das PDF unserer Septemberausgabe und sukzessive alle Einzelartikel zu lesen sein. Für Printabonnenten kostet dieses Digitalangebot nur 0,95 Cent pro Monat, ohne Printabo 4,95 Euro pro Monat. Hier können Sie sich anmelden. ***

    Ein Land, das sich dem Lockdown völlig entzieht – das darf nicht sein. Folglich versuchte der IWF eine Erpressung: Im Mai bot er Lukaschenko 900 Millionen Dollar Kredit an – doch der Präsident lehnte ab ! Seither verschärften sich die Probleme im Land.  „Corona lässt Europas letzten Diktator wanken“, freute sich der österreichische „Kurier“ schon Ende Juni.

    Lukaschenko äußerte sich Ende Juni zu dem Vorgang (Übersetzung unterm Video):

     

    Lukaschenko: „Der Vorsitzende der Nationalbank, Hauptvermittler des Internationalen Währungsfonds: Wie ist die Lage? Was verlangen unsere Partner? Es wurde die Möglichkeit erwähnt, Weißrussland eine Summe von 940 Mio. Dollar bereitzustellen – ein sog. Schnelle Finanzierung. Wie wird diese Frage geklärt? Dabei möchte ich gleich verkünden: Wir werden nach niemandes Pfeife tanzen. Da tauchen schon Bedingungen auf, nach dem Motto: Ihr sollt das mit dem Corona-Virus so wie in Italien handhaben. Also hört mal, ich will nicht, dass – Gott bewahre – sich die Situation in Italien bei uns in Weißrussland wiederholt. Wir haben unser Land, wir haben unsere eigene Situation. Die Weltbank ist schon bereit uns 10-mal mehr dafür zu zahlen, dass wir die Krankheit so effektiv bekämpfen. Sie hat sogar beim Gesundheitsministerium um das Teilen der Erfahrungswerte gebeten. Und der IWF fordert von uns weiterhin die Isolation, Quarantäne und Sperrstunde. Also hört mal, was soll der Unsinn?“ (Übersetzung: Katrin Nolte)

    Mein Eindruck: Lukaschenko soll weg, weil er der globalen Corona-Dikatur im Wege steht. Das ist des Pudels Kern.

    Corona-Geier über Minsk. Von Jürgen Elsässer. Auszug aus COMPACT 9/2020. Auf Digital+ können Sie den Text vollständig lesen.

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