Im Jahr 1938 hielt der italienische Philosoph und Esoteriker Julius Evola mehrere Vorträge in Deutschland – unter Beobachtung der SS. Während die Führungsriege des Dritten Reiches dem Gast aus dem Süden tiefe Skepsis entgegenbrachte, gab es auch Fürsprecher – wie Himmlers Runen-Mystiker Karl Maria Wiligut. Die Vorträge und die unterschiedlichen Auffassungen von NS-Größen dazu finden Sie in dem Buch „Julius Evola: Im Schatten der SS“. Ein Werk, das in absolute historische Tabuzonen vordringt. Hier mehr erfahren.

    Alles über die okkulte Geschichte des Dritten Reiches lesen Sie in dem Werk „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“. Hier bestellen.

    „Die Gesamterscheinung Evolas ist geprägt von der aristokratischen Feudalität alten Stils. So erhält auch sein Gelehrtentum einen Zug ins dilettantisch literatenhafte. Daraus ergibt sich, dass für den Nationalsozialismus keine Veranlassung besteht, sich dem Baron Evola zur Verfügung zu stellen.“ – Mit diesen Worten bewertete ein Mitarbeiter von Himmlers Forschungsinstitut Ahnenerbe den traditionalistischen italienischen Philosophen.

    Diese Negativbewertung entspricht der offiziellen Sicht nationalsozialistischer Kreise auf Julius Evola, dessen Ablehnung des klassischen Volksbegriffs und Geringschätzung des Proletariats für Misstrauen in den Führungskreisen des Dritten Reiches sorgte. Der Nationalsozialismus galt Evola in vielerlei Hinsicht als degenerierter Sozialismus.

    Daher veranlasste Himmler eine genaue Beobachtung des Italieners während seiner zweiten Vortragsreise durch Deutschland im Jahr 1938. Dass die Erlaubnis für einen weiteren offiziellen Besuch, trotz weit verbreiteter Kritik, kein Zugeständnis gegenüber Mussolini gewesen sein konnte, beweist auch die reservierte Haltung der faschistischen Staatslenker gegenüber dem unorthodoxen Denker.

    Aus der Geheimakte über Evola

    Trotz seiner Vorbehalte gegenüber der NSDAP erkannte Evola ausgerechnet in der SS Himmlers einige Anknüpfungspunkte für seine Ideen, insbesondere was das von ihm vertretene „arisch-aristokratische Eliteprinzip“ anbelangt. Himmler indes hatte 1937 seinen Sicherheitsdienst (SD) angewiesen, eine Akte über den Philosophen und Kulturkritiker anzulegen und das Ahnenerbe mit der Sammlung und Archivierung von dessen Vorträgen beauftragt.

    1938 wurde in Reaktion auf Evolas Referate jenes Gutachten erstellt, dessen Einleitung am Anfang zitiert wird und das mit mit folgenden Worten fortfuhr:

    „Seine politischen Pläne eines römisch-germanischen Imperiums sind utopischen Charakters und darüber hinaus geeignet, ideologische Verwirrung anzustiften. (…) Es wird daher vorgeschlagen:

    1. Den augenblicklichen Bestrebungen Evolas, die auf die Stiftung eines geheimen, überstaatlichen Ordens und auf die Gründung der dazu bestimmten Zeitschrift hinauslaufen, keine konkrete Unterstützung zu gewähren.

    2. Seine öffentliche Wirksamkeit in Deutschland nach dieser Vortragsreihe ohne besondere Maßnahmen stillzulegen.

    3. Sein weiteres Vordringen zu führenden Dienststellen der Partei und des Staates zu verhindern.

    4. Seine propagandistische Tätigkeit in den Nachbarländern beobachten zu lassen.“

    Himmler nahm dies zur Kenntnis und war ausweislich eines Schreibens mit den Schlussfolgerungen „sehr einverstanden“. Dass auch es trotz dieser Negativbewertung innerhalb des NS-Apparats auch andere Ansichten über Evola und seine Ideen gab, zeigt sich anhand weiterer, zumeist ausgeblendeter Stellungnahmen, die weitaus wohlgesonnener ausfielen und interessanterweise unter anderem von Himmler-Berater Karl Maria Wiligut alias Weisthor stammten.

    Fürsprache von Himmlers „Rasputin“

    Die ultimative Biografie: „Wiligut: Der Rasputin Himmlers“. Alles über den mysteriösen Runen-Mystiker der SS. Hier bestellen.

    Wiligut, der unter anderem den Ehrenring für die SS entworfen hatte und innerhalb des Schwarzen Ordens als Runen-Mystiker galt, verfasste mehrere Kommentare zu Büchern und Vorträgen des italienischen Denkers.

    In einer ersten Reaktion auf Evola schrieb er: „Die von Evola aufgeführten Konzepte haben ihre Wurzeln zweifellos in der ursprünglichen arischen Ideenwelt. Der Autor entwirft eine Vision der Welt, die sich auf eine imperiale Idee im essentiellen Sinne des Wortes stützt. Das grundlegende Konzept dieser Vision besteht aus dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Das heißt, anders ausgedrückt, dass alles was vergangen ist, als vollendetes Faktum erscheint, also bereits Ursache weiterer Effekte geworden ist. Es ist daher eine arische Verpflichtung diese Fakten in einem arischen Sinne zu formulieren.“

    Wiligut fuhr fort: „Wenn wir uns die gegenwärtigen Folgen des Weltkrieges vor Augen führen, erkennen wir diese Notwendigkeit in ihrer ganzen Tragweite. Auf der ersten Ebene nehmen die Konsequenzen auffälligerweise eine dämonisch-spirituelle Gestalt an, was den titanisch-tellurischen Aspekt, also den materialistischen Aspekt, verkörpert. Wenn sich die arische Kultur tatsächlich als überlegen erweise, also wenn sich der arische Mensch einmal mehr anschickt, die materielle Welt (die tellurische Welt) zu beherrschen, dann müssen die Wahrer des arischen Erbes in unserem arischen Europa den geistigen Aspekt berücksichtigen, insbesondere die solare Konzeption, um von primärer Bedeutung zu sein.“

    Und weiter:

    „Nur auf diesem Wege kann die arische Reichsidee erneuert werden, da die Materie in sich selbst lediglich die sichtbare Manifestation der Ewigkeit bzw. des ewigen Kreislaufes darstellt, der nur mit Hilfe der spirituellen Kräfte beherrscht und gelenkt werden kann. Dieses Bewusstsein führt uns zu der Überzeugung, dass die feminine Spiritualität in den Dienst zur Erfüllung der arischen Ziele gestellt werden muss, damit die ewige Zeugungskraft als Basis und Ausgangspunkt jeder materiellen Entwicklung nicht ihren spirituelle Leitung verliert.“

    Schließlich konstatierte Wiligut:

    „In dieser Hinsicht benutzt der Bolschewismus das Weibliche für seine eigenen obskuren Zwecke, indem er die Evolution in die Höhe zerstört deren führender Exponent stets der Arier gewesen ist. Tatsächlich aber waren diese dem solaren Prinzip entgegenwirkenden infernalischen Kräfte in der alten arischen Welt nicht unbekannt.

    Dennoch widerspricht die Tatsache, dass Baron Evola den Beitrag der weiblichen Spiritualität in Gänze leugnet, unserer Auffassung der ‚solaren spirituellen Ordnung‘. Um der Entwicklung zukünftiger Zeiten willen ist es wichtig, einen Dualismus zwischen dem männlichen und dem weiblichen Prinzip zu vermeiden.“

    Doch worüber referierte Evola bei seiner Vortragsreise, die von der Deutsch-Italienischen Gesellschaft organisiert worden war und die den Philosophen nach Berlin, München und Frankfurt am Main führte? Das lesen Sie morgen im zweiten Teil dieses Beitrags.

    Evola und das Dritte Reich: In dem Buch „Julius Evola: Im Schatten der SS“ werden nicht nur alle Vorträge Evolas aus dem Jahr 1938 im O-Ton dokumentiert, sondern auch Einschätzungen seiner Person und seiner Ideen durch den NS-Apparat. Besonders brisant: Der Band enthält auch Evolas Aufsatz „Die SS – Wächter und Orden der Hakenkreuz-Revolution“, in dem er ausgerechnet Himmlers Schwarzem Orden eine esoterische Mission zusprach. Dieses Werk rührt an absolute historische Tabuzonen! Hier bestellen.

    2 Kommentare

    1. Hermine Bach am

      Diese Schutzstaffeln waren im Wesen nicht deutsch, sondern britisch, weil sie von den Briten die Konzentrationslager abkopiert haben, welche die Briten dreißig Jahre vorher in Südafrika für den Völkermord an den dort einheimischen Buren betrieben hatten.

      • Dem nach sind die Briten im Wesen nicht britisch, sondern spanisch?!

        Ursprünglich stammt der Begriff Konzentrationslager aus dem Spanischen.
        Verwendet wurde er erstmals während der Niederschlagung eines Aufstandes gegen die spanische Kolonialmacht auf Kuba 1896. Dort wurden Bauern, die nicht als Aufständische behandelt werden wollten, aufgefordert sich in campos de concentración (deutsch: Sammellager) zu begeben.
        Im Jahre 1900 richteten die VSA auf der Insel Mindanao, die sie zuvor annektiert hatten, Konzentrationslager ein. Dort wurden philippinische Guerilleros interniert.
        Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899–1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben.
        Tatsächlich jedoch sind es wahrscheinlich die Nordstaaten der USA, die diese historischen Erfinder-„Lorbeeren“ ernten dürfen, schufen sie doch während des Sezessiosnkrieges bereits KLs für Südstaatler und deren Sympathisanten.
        Das erste KL in Europa war das von Polen in der deutschen Provinz Posen eingerichtete Konzentrationslager Szczypiorno, in dem Deutsche interniert wurden.