Die Nationale Akademie der Wissenschaften, kurz Leopoldina, hat mehr Einfluss auf die Politik, als manche meinen. Sehr deutlich wurde dies in der Corona-Krise. Weitgehend unbeleuchtet sind die Freimaurer-Verstrickungen der Einrichtung. Über den Einfluss der Logen auf bedeutende Ereignisse der Weltgeschichte informiert unser COMPACT-Spezial Freimaurer – Die Verschwörungen eines Geheimbundes, das Sie hier bestellen können.

    _ von A. W. von Staufen

    Den ersten Teil dieses Beitrags können Sie hier lesen.

    Am 8. Mai 2019 sagte ein gewisser Christian Drosten, seines Zeichens Virologe an der Charité, vor der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:

    „Und dann ist natürlich die Frage: was formt eine Generation von Wissenschaftlern? Ganz einfach die Wahrnehmung. Da muss ich hingehen. Da mach ich Karriere. Und was beantwortet diese Frage, ist auch wieder sehr einfach. Da ist das Geld! Also da sind die Fördermittel und da kann ich eigentlich schon aufhören zu sprechen. Wir müssen so lange durchhalten und so lange diesen Bereich fördern, sonst kriegen wir keinen Wandel der Kultur.“

    Nur acht Monate nach dieser Aussage, im Januar 2020, stellte Drosten mit seinem PCR-Test ein Nachweisverfahren für das neuartige Coronavirus bereit – und gab der Bundesregierung ein wesentliches Instrument für ihre Lockdown-Politik an die Hand.

    Ein vorgegebener Plan?

    Mir stellen sich da so viele Fragen, auf die mir kein Wissenschaftler und kein Politiker eine plausible Antwort liefern kann oder möchte. Der Steuerzahler hat zu gehorchen oder wird diffamiert.

    ▪️ Wurden zum Beispiel unsere Alten, die das Land nach dem Krieg auf den Weg zum Exportweltmeister brachten, in Senioren- und Pflegeheime eingesperrt, um sie zu schützen? Oder hat die Regierung Angst, dass diese einsamen Menschen sich durch die aktuellen Maßnahmen an alte Zeiten erinnern und die Jüngeren warnen könnten?

    ▪️ Warum wurden zuerst die Frisöre und körpernahen Dienstleister aus dem Lockdown entlassen? War die Regierung wirklich besorgt um des Pöbels Haarpracht – oder liegt es an der Tatsache, dass die dort verwendeten kosmetischen Produkte (Haare waschen ist ja seit einem Jahr Pflicht) allesamt Geld in die Kassen der Chemiekonzerne, die oft zugleich über Pharmasparten verfügen, spülen?

    ▪️ Warum zum Teufel werden kleine Einzelhändler mit Termin-Vergabe-Optionen und Minimum-Quadrat-Meter-Regeln geknechtet, während sich in von steuersparenden Muli-Millionen-Erben geführte Supermarktketten lange Menschenschlangen an den Kassen bilden?

    ▪️Wieso wird in Kitas und Schulen auf sogenannte Schutzmaßnahmen geachtet, aber auf der Hin- oder Rückfahrt stehen die Kinder eng aneinandergedrängt in Bus und Bahn? Und warum dürfen nach der Corona-Impfung Verstorbene nicht obduziert werden?

    ▪️ Schüren genau solche Entscheidungen nicht Misstrauen in der Bevölkerung?

    Für mich gibt es nur zwei Antwortmöglichkeiten: Entweder ist die Regierungsmannschaft überfordert, planlos und einfach nur einfältig. Oder man verfolgt einen von anderer Stelle vorgegebenen Plan.

    Letzteres wird gern mit dem Vorwurf der Verschwörungstheorie belegt. Allerdings ist jede Theorie, ob nun wissenschaftlich oder anderer Natur, so lange eine Theorie, bis diese These bewiesen ist. Der einzige Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Theorie und einer sogenannten Verschwörungstheorie ist oft die Systemtreue desjenigen, der sie vertritt.

    Die Geschichte der Leopoldina

    Ein Weltmeister in Sachen Theorien, die sich auf die gesamte Menschheit auswirken, ist die Leopoldina in Halle an der Saale. Es ist daher auch nicht weiter verwunderlich, dass fast alle heute Theoretisierenden Mitglied der Leopoldina sind.

    Zur Geschichte der Einrichtung: Am 1. Januar 1652 wurde in der Reichsstadt Schweinfurt von den Ärzten Johann Laurentius Bausch, Georg Balthasar Metzger, Georg Balthasar Wohlfahrt und Johann Michael Fehr die Academia Naturae Curiosorum gegründet. 1672 erhielt die als privat geführte Gesellschaft das kaiserliche Signum von Leopold I. und wurde deshalb in Leopoldina umbenannt. Kaiser Leopold I. wurde von den Jesuiten Christoph Miller und Johann Eberhard Neidhardt erzogen und hatte im barocken Katholizismus stark gegenreformatorische Neigungen.

    Die Leopoldina in Halle an der Saale. Foto: ArTono I Shutterstock.com

    In den Anfangsjahren war die Leopoldina eine Art Wanderzirkus, der – ähnlich dem reisenden Volk, also Gauklern, Scharlatanen und Wunderheilern – dem einfachen und ungebildeten Volk selbst ersonnene Theorien als Wahrheit, Warnung und zugleich Aufklärung verkaufte. Gestützt wurden solche Theorien stets von der geldgebenden Obrigkeit – daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

    Zwischen 1686 und 1878 wechselt die Leopoldina ganze 15 Mal ihren Standort und pendelte zwischen Nürnberg, Augsburg, Altdorf, Erfurt, Halle, Nürnberg, Erlangen, Bonn, Breslau, Jena und Dresden. 1878 siedelte sich die Akademie mit ihrem 15. Präsidenten Carl Hermann Knoblauch endgültig in die preußische Universitätsstadt Halle an der Saale an.

    Seit 2008 steht die Leopoldina unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. 2009 eröffnete sie ein Büro mitten im Regierungsviertel in Berlin, um ihre Aufgaben in der Nähe der politischen Entscheidungsträger noch besser wahrnehmen zu können.

    Ratgeber für die Politik

    Auf der Internetseite der Leopoldina liest man unter der Überschrift: „Die Figur des ‚Experten‘ zwischen Wissenschaft und Politik“ folgende Zeilen:

    „Während wissenschaftliche Expertise bereits mit der Debatte um Atomausstieg und Klimawandel in das Zentrum des politischen Diskurses gerückt ist, macht die gegenwärtige Pandemie noch einmal besonders deutlich, dass politische Entscheidungen der Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bedürfen.“

    In unregelmäßigen Abständen gibt die Akademie in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins Stellungnahmen zu aktuellen Themen heraus, um der Politik beratend zur Seite zu stehen. Diese Stellungnahmen nennt man: Ad-hoc. Aber was ist eigentlich darunter zu verstehen?

    Büste von Karl Popper an der Universität Wien. Foto: Jan Krcmar, Shutterstock.com

    Laut Karl Popper ist eine Ad-hoc-Hypothese methodisch nicht statthaft, ein Trick, um eine „Lieblingstheorie retten zu wollen“. Der österreichische Wissenschaftstheoretiker Paul Feyerabend geht in seinem Standardwerk Wider den Methodenzwang (1975) ausführlich auf Ad-hoc-Hypothesen ein, die seiner Meinung nach „neuen Theorien eine Atempause verschaffen“ und „die Richtung der zukünftigen Forschung“ andeuten sollen.

    Gleichwohl gilt es gemäß Ockhams Rasiermesser als gute wissenschaftliche Praxis, dasjenige Ergebnis als valide anzusehen, das mit den wenigsten Ad-hoc-Hypothesen auskommt. Wiederholter Gebrauch von Ad-hoc-Hypothesen gilt als Kennzeichen für Pseudowissenschaft.

    Leopoldina und Corona

    Das Redaktionsnetzwerk Deutschland schrieb am 16. Februar 2021:

    „Die Leopoldina soll, so ging das Gerücht durch die Querdenker-Foren auf Telegram und die ‚Bild‘-Zeitung, Gefälligkeitsgutachten für die Bundesregierung erstellt haben, um den Lockdown zu begründen. Haug weist das zurück: ‚Die Leopoldina arbeitet unabhängig und ergebnisoffen. Zu entscheiden ist immer Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik.‘“

    Tatsächlich? An dieser Stelle sei Prof. Dr. Michael Esfeld, Mitglied der Leopoldina, zitiert. Dieser sagte laut MDR:

    „Der Zusammenhang da war ja ziemlich eklatant. Am 8. Dezember kommt die Stellungnahme der Leopoldina raus. Am 9. Dezember beruft sich die Kanzlerin auf Naturgesetze und Kräfte der Aufklärung, um den Lockdown durchzukriegen. Also so kann es irgendwie nicht gehen. Das kann nicht sein, dass die eine wissenschaftliche Akademie oder eine Organisation eine Handlungsempfehlung quasi auf Bestellung zu bestimmten Zeitpunkten für bestimmte politische Zwecke liefert.“

    Der Focus schrieb schon am 14. April 2020:

    „Mitte April entscheidet die Politik, unter welchen Voraussetzungen die Corona-Maßnahmen gelockert und das öffentliche Leben ab dem 19 April schrittweise wieder normalisiert werden kann. Kanzlerin Merkel hatte bereits im Vorfeld klargestellt, auf welchen wissenschaftlichen Rat sie sich dabei vor allem beziehen will: ‚Für mich wird eine sehr wichtige Studie die der Nationalen Akademie der Wissenschaften, der Leopoldina sein‘, so Merkel vor Ostern. Mit dem neuartigen Coronavirus SARS CoV-2 hatte sich die Leopoldina schon frühzeitig beschäftigt, auch als in Deutschland noch keine Infektionen gemeldet worden waren.“

    Wissenschaft im Logen-Tempel

    Tatsächlich zeigt sich die Akademie ziemlich selbstbewusst und bestimmend:

    Die Leopoldina weist den Weg. Ihm zu folgen, erfordert Mut von der Politik.

    Wenn ich zwischen den Zeilen von Leopoldina-Artikeln lese und mir die Mitgliederliste ansehe, kommt mir ein Verdacht: Die Rolle der Akademie in Fragen der nationalen und internationalen Politik, der Gesellschaft, Naturwissenschaft und Forschung ist bedeutender, als man glauben mag.

    Eine logische Erklärung wäre, dass diese Akademie einfach nur über umfangreiches Wissen und Wissenschaftler verfügt. Allerdings sind solche Wissensorte die Stellen, an denen seit hunderten von Jahren unsere Geschichte neu geschrieben wird! Waren es nicht immer Gelehrte, Mönche und Alchemisten, ganz zu schweigen von verschwörerischen Geheimbünden wie den Freimaurer oder Illuminaten, die im gesellschaftlichen Rahmen die historischen Ereignisse anders interpretierten?

    Das Allsehende Auge, eines der bekanntesten Freimaurer-Symbole am Türknauf einer Loge in Stockholm. Foto: Little Adventures | Shutterstock.com

    Apropos Freimaurer: Waren nicht die Leopoldina-Mitglieder Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck, um nur einige zu nennen, Freimaurer? Und wurde nicht auch in der Leopoldina 1743 die Freimaurerloge Zu den drei goldenen Schlüsseln (später: Zu den drei Degen) gegründet? Und gibt es in den Räumlichkeiten der Akademie nicht heute immer noch einen Ritualraum?

    Das Freimaurer-Wiki weiß dazu:

    „Die Geschichte des ehemaligen Logenhauses der Johannesloge Zu den drei Degen – einer früheren Tochterloge der altehrwürdigen Großen National-Mutterloge Zu den drei Weltkugeln – ist wohl die ungewöhnlichste aller deutschen Logenhäuser. In diesem mehrmals erweiterten und verschönten großen Palast war neben der Johannisloge deren altschottische Loge Wilhelm zu den drei Nelken und der Delegierte Innere Orient sowie eine seit 1800 ihr angeschlossene bedeutende Kulturgesellschaft, die Berggesellschaft, heimisch.“

    Omnipräsenz in den Medien

    Auf der Seite des Bundestages las ich am 10. Februar 2021:

    „Präsident Haug stellt Arbeit der Akademie Leopoldina vor. (…) Haug machte klar, dass die Leopoldina mit ihrer Expertise und Veröffentlichungen auch den Diskurs mit der Öffentlichkeit suche. (…) Es sei für Wissenschaftler in Zeiten von ‚Querdenkern, Corona- und Klimaleugnern oft schwer, Gehör zu finden, Menschen zu überzeugen. Haug sagte: ‚Das Einzige was hilft, ist Geduld zu haben und immer wieder neu zu erklären.‘.“

    In den Städten beobachte ich die sinnlose Zerstörung von Klein- und Mittelständlern, die dieses Land wohlhabend machten. Ich habe aber bis heute noch nicht lesen können, dass Herr Haug eine Diskussion mit der Öffentlichkeit (also nicht nur mit der Regierung und der Presse) gesucht hätte. Dabei sind es Steuergelder, durch die die Leopoldina finanziert wird.

    Haug sagt, es „sei für Wissenschaftler (…) oft schwer, Gehör zu finden“. Dabei ist die Leopoldina seit einem Jahr überall in den Medien präsent und gibt ihre Einschätzungen und Meinungen zum Besten. Hatte Haug, den ich gar nicht diffamieren oder seine Kompetenz anzweifeln möchte, nicht schon sehr oft die Chance, seine Thesen an den Mann die Frau zu bringen?

    Im Gegensatz zu den Koryphäen der Leopoldina finden Kritiker ihrer sogenannten Empfehlungen in den meisten Medien kaum Gehör. Foto: Jorm S | Shutterstock.com

    Mir stößt insbesondere der Satzteil „Menschen zu überzeugen“ sehr bitter auf. Mein Großvater brachte mir bei, wenn Menschen mit plausiblen Erklärungen, die Sinn ergeben, andere Menschen mit ihrer Meinung mitreißen, muss man diese nicht überzeugen. Das Wort „überzeugen“ steht „indoktrinieren“ sehr nah.
    Wollten die Priester von der Santa Maria nicht auch die Ureinwohner in der Neuen Welt von ihrem Glauben überzeugen – und richteten anschließend ein Blutbad an?

    Ich bin kein Querdenker, kein Corona- oder Klimaleugner und auch kein Unterstützer der AfD. Ich bin weder rechts noch links und gehöre keiner Gruppierung an. Ich habe mich nie in eine Richtung schieben lassen, denn ich habe gelernt, frei zu denken und alles zu hinterfragen. Nur solche Lehren, die für mich Sinn ergaben, habe ich angenommen, ohne dass mich ein Mensch überzeugen musste.


    In COMPACT-Spezial Freimaurer – Die Verschwörungen eines Geheimbundes bringen wir Licht ins Dunkel des Logenuntergrundes: Wir nennen Namen, enthüllen geheime Rituale und Ziele und zeigen auf, welche Rolle die Freimaurerei im politischen Geschehen einnimmt – vor allem bei den großen Revolutionen der Geschichte. Außerdem klären wir über die Verbrechen auf, die von Mitgliedern der Logen begangen wurden. Das komplette Inhaltsverzeichnis und die Möglichkeit zur Bestellung unseres Freimaurer-Spezials finden Sie hier oder per Klick auf das Banner oben.

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