Während Gesundheitsminister Jens Spahn noch im Februar den Export lebenswichtiger Atemschutzmasken nach China zuließ, stellt ein verantwortungsbewusster Textilunternehmer aus Süddeutschland sie kurzerhand selbst her: Schutz vor dem Coronavirus, „100 % Made in Germany“.

    Vielen ist die Marke Trigema deshalb ein Begriff, weil der Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung seine Textilien ausschließlich in Deutschland produziert. Inhaber Wolfang Grupp ist stolz darauf, dass es im Familienunternehmen aus Baden-Württemberg seit 30 Jahren weder Kurzarbeit, noch betriebsbedingte Entlassungen gegeben hat und dass Kindern von Mitarbeitern darüber hinaus noch ein sicherer Ausbildungsplatz garantiert wird. Angesichts der Corona-Pandemie beweist der Seniorchef nun aufs Neue soziale Verantwortung und hat seine Produktionsstätte kurzerhand in eine Krisenversorgungszentrale umgewandelt: Von nun an werden im Werk in Burladingen statt Trikots Atemschutzmasken genäht, und zwar ganze 100.000 Stück pro Woche.


    Ein Macher: Trigema-Senior Wolfgang Grupp stellt seine Produktion auf Atemschutzmasken um. | Foto: CC BY-SA 4.0

    Damit reagiert Grupp nicht nur auf Absatzprobleme in den eigenen Filialen, sondern auch auf den akuten Mangel an Atemschutzmasken in deutschen Krankenhäusern, bei Pflegepersonal und Behörden sowie der privaten Wirtschaft: „Da gibt es ja zig-Bereiche, die diese brauchen, Landratsämter, Behörden, Firmen für ihre Mitarbeiter und so weiter“, sagte der Unternehmer dem Schwarzwälder Boten. „Denn wenn sie jetzt Corona haben, ohne dass sie es wissen und infiziert sind, dann können sie andere vor sich schützen, indem sie eine Maske tragen.“ Ein wichtiger Grund dafür, dass es in Deutschland schon jetzt zu wenige Masken gibt, liegen laut Herstellern übrigens auch beim Gesundheitsministerium. So erhob der Geschäftsführer des bayerischen Unternehmens Franz Mensch, Achim Theiler, schwere Vorwürfe gegen Jens Spahn (CDU): „Wir haben   gemahnt, und keiner hat uns gehört. Das ist grob fahrlässig und verschärft die Krise unnötig“, sagte dieser dem Magazin Spiegel. Bereits am 5. Februar habe er eine Mail an den Gesundheitsminister geschrieben und vor bedenklichen Engpässen gewarnt, was die Versorgung der Krankenhäuser mit Atemschutzmasken betrifft. Sein Vorschlag: Die Vorräte prüfen und Ware bei den Herstellern reservieren. Doch Deutschland exportierte weiter massenhaft Masken nach China, die nun hier so dringend gebraucht werden…

    In der Not will Trigema nun Abhilfe schaffen. Zwar könne das Unternehmen nicht die für intensivmedizinische Bereiche gedachten Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 (mit Filter) produzieren, dennoch aber könnten die Stoffprodukte durchaus zur Eindämmung von CODIV-19 beitragen. Derzeit stocken die globalen Lieferketten der oft im Ausland gefertigten Schutzausrüstung wegen der international hohen Nachfrage, auf Amazon, Ebay und Co. wird die heiße Ware von unseriösen Krisengewinnlern zu horrenden Preisen gehandelt. Auch die Masken „Made in Germany“ sind teurer als der übliche Marktwert (10 Stück für 120 Euro), sichern dafür aber die durch Corona ebenfalls bedrohten heimischen Arbeitsplätze und sind im Gegensatz zu ausländischen Wegwerfprodukten waschbar und damit wiederverwertbar. Schon jetzt liegen dem Unternehmen nach Eigenangaben Aufträge für mehr als 200.000 Stück von Kliniken, Pflegeheimen und Behörden vor. Um die hohe Nachfrage bedienen zu können, wird in Burladigen nun auch samstags gearbeitet. Von diesem Verantwortungsbewusstsein in Zeiten der Krise seitens einer echten unternehmerischen Pesönlichkeit wie Grupp könnte sich der überforderte Bankkaufmann im Rang des Gesundheitsministers durchaus eine Scheibe abschneiden.

    Corona-Notstand und neue Asylflut: COMPACT-Magazin hat dieses Mal zwei Schwerpunkte. – Im Schatten der Corona-Krise braut sich ein Migrationssturm an der EU-Außengrenze zur Türkei zusammen. Machthaber Erdogan will Hunderttausende mobilisieren, um Europa gefügig zu machen – und die CDU wackelt schon wieder bedenklich. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bundesrepublik wegen des Virus‘ geschwächt ist – weniger medizinisch als politisch: Deutschland wird abgeschaltet, die Wirtschaft fällt ins Koma.  Über „Corona, Crash und Chaos“ schreiben in COMPACT 4/2020 der Ökonom Markus Krall („Todes-Virus für den Euro“), der Lungenspezialist Dr. Helge Bischoff („Drei Monate, in denen es eng wird“) und der Querdenker Oliver Janich („Keine Panik!“). Chefredakteur Jürgen Elsässer beschreibt die Triebkräfte der „Corona-Diktatur“. Hier bestellen.

     

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