Erstmals seit dem Beginn des Ukraine-Krieges treffen der chinesische und der russische Präsident in der usbekischen Stadt Samarkand aufeinander. Unverzichtbares Hintergrundwissen zum Krieg in der Ukraine, knallharte Fakten aus der Geschichte und Gegenwart Russlands sowie Putins Grundsatzrede vor dem Einmarsch im O-Ton finden Sie in COMPACT Spezial „Feindbild Russland – Die NATO marschiert“Hier mehr erfahren.

    So viel ist sicher: Dieser Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) wird Geschichte schreiben. Der chinesische Präsident Xi Jinping wird eine seiner extrem seltenen Auslandsreisen antreten. In Samarkand, der sagenumwobenen Stadt an der historischen Seidenstraße, die einst die Hauptstadt des Mongolenherrschers Timur war, wird er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen, um mit ihm die Konturen einer künftigen Weltordnung nach dem Krieg in der Ukraine zu beraten.

    Türkei will beitreten

    Die SOZ wurde 2001 gegründet, um ein Gegengewicht zu westlichen Organisationen zu bilden. Ihr gehören derzeit neben China und Russland die zentralasiatischen Länder Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan und Tadschikistan sowie die beiden südasiatischen Staaten Indien und Pakistan an, die zu den bevölkerungsreichsten der Welt zählen.

    Beim Gipfeltreffen in Usbekistan soll der Iran als neuntes Land aufgenommen werden. Außerdem soll der formale Beitrittsprozess von Weißrussland eingeleitet werden, bislang hatte das Land wie Afghanistan und die Mongolei nur einen Beobachterstatus.

    Xi_Jinping
    Chinas Präsident Xi Jinping. Foto: Kremlin.ru, CC BY 4.0), Wikimedia Commons

    Bemerkenswert ist auch, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan an dem Gipfel in Samarkand teilnehmen wird und sein geostrategisch so wichtiges Land eine Vollmitgliedschaft anstrebt. Das streben auch die Vereinigten Arabischen Emirate an, die im Rahmen der SOZ dann sogar mit ihrem Erzfeind Iran zusammenarbeiten würden. Den Beobachterstatus wollen sich Saudi-Arabien, Katar und Ägypten sichern.

    „Treffpunkt des Anti-Westens“

    Auch in dieser Hinsicht dürfte der Gipfel in Samarkand wohl eine wichtige Zäsur markieren, der Berliner Tagesspiegel spricht schon von einem „Treffpunkt des Anti-Westens“.

    Schon jetzt ist absehbar, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb des eurasischen Blocks Fahrt aufnimmt. So wuchs der Handel zwischen China und Russland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um ein Drittel. Wladimir Putin setzt zur Kompensation der gegen sein Land gerichteten Sanktionen auf verstärkte Energieexporte in die Volksrepublik.

    Pipeline über die Mongolei

    So will der russische Gaskonzern Gazprom mit seinen Rekordgewinnen seine Pipelineprojekte nach China ausbauen. Bald soll mit dem Bau der Pipeline Kraft Sibiriens 2 begonnen werden, die Gas von Russland nach China liefern soll, auch ein Abzweig in die Mongolei ist geplant. Gazprom-Chef Alexej Miller hatte dazu erörtert:

    „Wir wissen, dass der chinesische Markt der dynamischste weltweit ist, und Prognosen zufolge macht der Anstieg des Gasverbrauchs in China in den kommenden 20 Jahren 40 Prozent der weltweiten Steigerungsrate aus.“

    Gut möglich, dass auf dem Gipfel in Samarkand auch neue Energieprojekte beschlossen werden. Wenn Sie sich über die entstehende eurasische Wirtschaftsordnung informieren wollen, dann lesen Sie hier und hier auch unsere zweiteilige Serie über das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok.

    Unverzichtbares Hintergrundwissen zum Krieg in der Ukraine, knallharte Fakten aus der Geschichte und Gegenwart Russlands sowie Putins Grundsatzrede vor dem Einmarsch im O-Ton. Mehr dazu erfahren Sie in COMPACT Spezial „Feindbild Russland – Die NATO marschiert“. Hier bestellen.

    32 Kommentare

    1. Deutschland zuerst am

      KickAss
      "Sag mir wer deine Freunde sind und ich sag dir wer du bist!"
      Wessen Ihre Freunde sind, brauchen Sie nicht zu sagen: Die schauen aus JEDER Silbe Ihrer Kommentare heraus!
      Change my mind!

    2. Teil 1.
      Die Durchsetzung der Politik der USA,
      beinhaltet Einschüchterung, Erpressung,
      Debastalisierung und damit verbundene
      Sanktionen und Militärintervention gegen Länder in der ganzen Welt. Im Grunde, hat der sogenannte Westen, genau, das Gegenteil von ihren Plänen Russland und China zu schwächen erreicht. Ganz im Gegenteil, Russland und China rücken immer näher zusammen. Es bahnt sich ein starkes Wirtschaftsbündnis an, Indien  einige zentralasiatische Staaten und Pakistan die schon dabei sind und weitere Länder zeigen großes Interesse ein Teil diese Bündnisses zu werden, als da wären die Türkei, Saudi Arabien, Katar und Ägypten
      Besonders beachtlich, dass sich die Türkei, Saudi-Arabien, Katar und Ägypten mit dem Iran an einen Tisch setzen. In nicht allzu langer Zeit wird China, die USA als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen.
      Was zu einer ökonomischen Stärke dieser Länder führt, was wohl auch zu eine militärische Stärke mit sich bringt.
      Dass, der grüne verwirrte Habeck, den Bruch mit dieser Wirtschaftsmacht vorantreibt und versucht  Türen für einen für die deutsche Wirtschaft notwendigen Handel zu betreiben,
      zuschlägt, wird zum Untergang von Deutschland führen.

      • Teil 2.
        Habecks neuester Einsatz gegen die deutsche Wirtschaft, er versucht die Chinesen vom Hamburger Hafen fernzuhalten, was dem sowieso schon stark in der Wirtschaftskrise angekommenen Hamburger Hafen wohl den Rest geben würde.
        Dass, die sonst so Zionistenfreundlichen Grünen in diesem Fall nicht gen Ihrem gelobten Land Israel schauen, die sehr gute Erfahrung mit der Teil-Verwaltung der Chinesenn, des israelischen Hafen Haifa machen, dürfte nicht verwundern.

    3. Guten Abend Herr Reuth,

      ein sehr schöner Artikel über die zunehmende Bedeutung der SOZ. Eine Anmerkung: Das Mitgliedsland heißt Kirgisistan und nicht Kirgistan.

      Viele Grüsse,

      HvH

      Erratum: In meinem Artikel unten muss es heißen, dass die Inflation in POLEN im Juli bei etwa 16 % lag.

    4. Guten Abend,

      das sind gute Nachrichten. Die Mitgliedsländer der SOZ repräsentieren mehr als 40 % der Weltbevölkerung und mit dem neuen Mitglied Iran kommen nochmals 80 Mio. Menschen hinzu. Des Weiteren handelt es sich beim Iran und der Russischen Föderation um Länder mit sehr hohen nachgewiesenen, aber noch nicht geförderten Öl- und Gasvorkommen, während dem Lieferanten der USA, Saudi-Arabien, langsam aber sicher das Öl ausgeht. Die Förderung kann nach jüngsten Angaben lediglich auf 12 Mio. Fass pro Tag gesteigert werden – bisher wurden immer 15 Mio. Fass pro Tag kommuniziert.

      Die „westliche Wertegemeinschaft“ fördert mit ihrem Kriegskurs die beschleunigte Weiterentwicklung der SOZ und verarmt schneller als gedacht, was die Existenz der EU und des EURO-Währungssystems zusehends gefährdet. Die Inflation liegt im Juli 2022 bei rund 16 %, im ehemaligen Deutschland ist sie auf knapp 9 % gestiegen. Besser machen es nur die baltischen Staaten mit über 20 %.

      In den USA munkelt man von einer weiteren Zinserhöhung um 100 Basispunkte in der kommenden Woche. Die Renditen steigen und die Anleihekurse der europäischen Mitgliedsstaaten befinden sich im Sinkflug. Gleichzeitig müssen die Machthaber in Brüssel rund 40 Mio. Ukrainer durchfüttern, Kriegsmaterial liefern und monatlich Milliarden in Ihren Proxy-Krieg verbrennen, damit Kiew nicht kapituliert.

      Es sieht nicht gut aus für die blau-gelb kostümierten Strategen in der EU.

      HvH

    5. Ortrun Gablonzer am

      Was den Globalistenkreisen in den USA schadet, schädigt zugleich die teuren EU-Gleichschaltungsbürokraten und fördert somit langfristig die Selbstbestimmung der Völker Europas. Diese sollten sich weder verwesten noch verosten lassen.

    6. Sehr gut was diese asiatischen Staaten und Russland vorhaben. Sollen sie es dem überheblichen, arroganten und dummen EU Bonzen und den kriegsschürenden USA zeigen das sie nicht nach deren Nase tanzen.
      Bedauerlicherweise leiden aber nur wir europäischen Völker unter unseren kranken Fehlentscheidungen der politisch komplett verblödeten Regierungen.

    7. jeder hasst die Antifa am

      Wenn man als Russe von dem Westen in den Arxx getreten wird, muss man sich andere Verbündete suchen.

    8. Der Bursche im schwarzen Kaftan mit Vollbart ist Xi Jinping ? Holla, hat der sich verändert. Samarkand war mal eine Stadt in einer russischen Kolonie. Ob die das wieder werden wollen ?
      Ist übrigens Humbug , daß die Nato marschiert. Sie rüstet nicht mal adäquat, schläft weiter den Dornröschen-Schlaf. Wie soll sie da marshieren könen?

      • @ Pilz :Aus der Sicht russischer Patrioten hat er in diesem Jahr einige Riesenfehler gemacht. Du bist wohl keiner.

      • Soll ich mal aufzählen, mit wem der schon alles im Bett war?
        Breschnew, KGB, Mielke, Honecker, Stasi,…………………………………….

      • andreas tauber am

        nee, er ist kriegsverbrecher. heute kam heraus: 440 ukrainer, von russen gemeuchelt, in einem wald, den die russen verlassen mussten.

        • Russen waren es auf jeden Fall. Ist nur fraglich, ob Kiev-Russen oder Moskau- Russen. Ist schon ziemlich auffällig, daß von ukrainischen Moskau- Anhängern , die es ja auch geben muß , so gar nichts zu sehen und zu hören ist.

    9. Erdogan den alten Natospion aufnehmen? Ich wuerde es nicht machen. Mit ihm kommt ein Zersetzungspilz.

      • Hallo Rabe, da haben sie wohl 100% Recht. Die Türkei ist NATO-Mitglied. Außerdem ist Erdogan ja auch immer bestrebt gewesen das sein Land in die EU aufgenommen wird. In der SOZ könnte er ein Querulant werden und dem Bluestar-Empire geführt vom Capitol und Pentagon in die Hände spielen. mfg

        • Die Türken wollen schon lange nicht mehr in die EU Schuldenunion, sondern nur noch die Kohle für das Abfangen von Wirtschaftsflüchtlingen. Mit dem Austritt Englands aus der EU ist diese sogenannte Wertegemeinschaft total am A….verschuldet verlogen korrupt und hängt bereits am Fraking Gas Tropf und isr außerdem zum Versuchslabor des internationalen Pharma Kartells geworden. Gleichzeitig hat das große Völkersterben in Europa begonnen, während afrikanische und arabische Clan sich auf dem Kontinent Europa breit machen…

      • Putinowitsch ist klüger als Ihr. Er will die Truthähne auf seine Seite locken. Erdo wird aber immer Türke bleiben , nicht wie deutsche Russennarren, die gerne Russen werden würden.

    10. Ja lach, wer sich an Putin hängt muss auch die iranischen Mullahs mögen. "Querfront" halt :-)

      Wurde der jüngst im Iran inhaftierte Deutsche schon wieder frei gelassen? Vllt. mal wieder ein Gefangenen-Austausch fällig. Gefährlicher deutscher Fotomacher gegen harmlosen iranischen Entenschubser?

      Sag mir wer deine Freunde sind und ich sag dir wer du bist!

      PS
      Ich glaube die Iranis haben von Putins Syrienbomberei nicht schlecht partizipiert. Irgendwas war da mit einem Gasfeld.

      • Nix gegen die Mullahs. Die sind keine Bedrohung für Deutschland , so wie der zu große Nachbar Russland es zwangsläufig immer sein wird.

      • Hass und Hetze sind wohl dein Credo wie es aussieht anhand deines Kommentares.
        Warun verschliesst du deine Augen vor der Realität ?
        Wer ist den an dem ganzen Dilemma auf diesen Planeten Schuld ?
        Das ist die verkackte USA und GB die unbedingt ihre Raffgier und Bösartigkeit !
        Diese beiden Staaten haben schon immer andere Staaten darngsaliert mit Ausbeutung, Versklavung, Erpressung und Kriege.
        Aber solche Tatsachen willst du ja nicht sehen und verstehen und lebst in deiner Phantasiewelt die auf Lug und Betrug besteht !
        Armes Menschlein.

      • Ja, der moderne Höhlenmensch (KickAss z.B.) glaubt halt alles
        was die Meinungsmacher ihm auf seinen TV-Bildschirm projizieren.
        War da nicht etwas mit betreutem Denken?
        Wer den Berichtbestattern im Deutschen Fernsehfunk 2.0 glaubt,
        braucht eigentlich gar nicht mehr selbst denken.

      • erwin lottemann am

        ja, und putin hat iranische drohnen bekommen. die despoten-schweine halten halt zusammen.

        • Tja, zusammenhalten tun die Kapitalistenschweine nicht, die fressen sich gegenseitig , wo es geht.