Nach der Entmachtung des kommunistischen Revolutionsführers Leo Trotzki in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre ließ Stalin seinen einstigen innerparteilichen Konkurrenten aus allen biographischen und historischen Werken und Presseerzeugnissen herausretuschieren und herausschneiden. Ähnlich rigide geht RTL nun bei seiner Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) vor. Hier will man den einstigen Juror Michael Wendler nach einer politisch anstößigen Äußerung nun nachträglich aus allen schon abgedrehten Sendungen herausschneiden, selbst wenn dabei für die Zuschauer „sichtbare, dramaturgische Lücken entstehen“, wie RTL-Geschäftsführer Jörg Graf erklärte. Im neuen COMPACT-Spezial Die Querdenker. Liebe und Revolution stellen wir die prominenten und weniger prominenten Köpfe dieser faszinierenden Bewegung vor. HIER bestellen!

     Schon im Oktober vergangenen Jahres hatte Wendler die DSDS-Jury verlassen, weil er allen etablierten Medien – und somit natürlich auch dem DSDS-Produzenten RTL – vorwarf, sich in der Corona-Krise politisch steuern zu lassen. Der Bundesregierung warf er „grobe und schwere Verstöße gegen das Grundgesetz“ vor.

    Michael Wendler: „Ich bin ein Pandemie-Maßnahmen-Skeptiker“

    Gleichzeitig stellte der Wendler in einer Videobotschaft aber auch klar: „Ich bin überhaupt gar kein Verschwörungstheoretiker oder Corona-Leugner. Nein, ich kann euch hier und jetzt sagen: Das Coronavirus gibt es. (…) Aber ihr könnt mich auf jeden Fall ein Corona-Realist nennen oder auch ein Pandemie-Maßnahmen-Skeptiker, aber mit Sicherheit bin ich kein Aluhutträger oder Verschwörungstheoretiker.“

    Für diese abgewogene Haltung wurde der Schlagerstar mit zahlreichen Sanktionen und der Kündigung diverser Werbeverträge überzogen. Für einen neuen Sturm der Empörung hatte der Schlagerstar gesorgt, als er die neuen Lockdown-Bestimmungen und hier insbesondere die Ausgangssperren im 15-Kiometer-Radius auf seinem Telegram-Kanal mit dem Betrieb von KZs verglichen hatte.

    DSDS übt sich wieder mal in politischer Korrektheit 

    Über diese Formulierung kann man sicherlich streiten, maßlos ist aber auch die Reaktion seines Haussenders RTL. Das nachträgliche Herausretuschieren in Ungnade gefallener Personen gehört nämlich eigentlich zum Standardrepertoire nicht nur autoritärer, sondern totalitärer Systeme. Außerdem distanzierte sich der Wendler mittlerweile von seinem Vergleich, denn er habe mit „KZ“ bloß „Krisenzentrum“ gemeint, wie er via Instagram mitteilte.

    Gerade beim Stammpublikum von RTL wird ein fader Beigeschmack bleiben. Innerhalb der DSDS-Jury scheint es mittlerweile viel stärker um politische Haltungsfragen als darum zu gehen, einfach eine gute Show abzuliefern und die dargebotenen Musikbeiträge kompetent zu bewerten – aber das war ja eigentlich schon nach dem Rausschmiss von Xavier Naidoo klar.

    In unserem neuen COMPACT-Spezial Querdenker: Liebe und Revolution haben wir für Sie die Geschichte und die Hintergründe dieser faszinierenden Bewegung aufgeschrieben. Das Heft bietet neben dem Gespräch mit Lenz viele weitere Interviews mit Köpfen, Aktivisten und Promis der neuen Freiheitsbewegung , unter anderem mit Dr. Bodo Schiffmann, Samuel Eckert, Fußball-Weltmeister Thomas Berthold, Soul-Ikone Xavier Naidoo, Eva Rosen, Miriam Hope, Oliver Janich oder Dr. Heinrich Fiechtner. Sie finden dort außerdem die wichtigsten Debatten zu den großen Demos der Querdenker, ausführliche Porträts bekannter Aktivisten und prominenter Corona-Kritiker (Michael Wendler, Ken Jebsen, Nena, Uwe Steimle und andere) sowie ein eigenständiges Kapitel mit Beiträgen über die Vorläufer der neuen Bewegung (unter anderem Rudolf Steiner, Rudolf Bahro sowie ein Interview mit dem Ex-Kommunarden Rainer Langhans). Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis und zur Bestellung von COMPACT-Spezial 28 „Die Querdenker – Liebe und Revolution“ gelangen Sie HIER oder durch einen Klick auf das Banner unten.

    Kommentare sind deaktiviert.