Außenminister Heiko Maas hat Namibia 1,1 Milliarden Euro Wiedergutmachung für Kolonialverbrechen angeboten. Doch den Vertretern der Herero ist das zu wenig – sie fordern mehr als 470 Milliarden. Dabei steht die Völkermord-These, mit der die Zahlungen begründet werden, auf tönernen Füßen. Den Falschdarstellungen über unsere Historie treten wir mit COMPACT-Geschichte 13 Geschichtslügen gegen Deutschland entgegen. Hier mehr erfahren.

    Teil 1 dieses Beitrags finden Sie hier.

    Als ein Schlüsseldokument für die Genozidthese wird gern ein Erlass des Kommandeurs der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, General Lothar von Trotha ins Feld geführt. Oft wird sogar von einem „Vernichtungsbefehl“ gesprochen. Aus diesem „Aufruf an das Volk der Herero“ wird oft folgende Passage zitiert:

    Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie schießen.

    Dieser Satz klingt für sich allein genommen tatsächlich brutal, er ist allerdings aus dem Zusammenhang gerissen. Der vollständige Erlass von Trothas lautete:

    „Ich, der große General der deutschen Soldaten, sende diesen Brief an das Volk der Herero. Die Herero sind nicht mehr deutsche Untertanen. Sie haben gemordet und gestohlen, haben verwundeten Soldaten Ohren, Nasen und andere Körperteile abgeschnitten. Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie schießen.“

    Ganz wichtig: In einem Nachsatz heißt es:

    Dieser Erlass ist bei den Apellen mitzuteilen mit dem Hinzufügen, dass das Schießen auf Weiber oder Kinder so zu verstehen ist, dass über sie hinweggeschossen wird, um sie zum Laufen zu zwingen.

    Mit der Unterschlagung gerade dieser Passage werden die wirklichen Absichten von Trothas völlig konterkariert, wodurch die These einer geplanten Auslöschung des Volksstammes unterstrichen soll.

    General Lothar von Trotha mit seinem Stab, 1904. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-R27576, CC-BY-SA 3.0

    Wie sogar der Spiegel einräumte, wurde der Erlass von Trothas auf Initiative des Reichskanzlers von Bülow und von Kaiser Wilhelm II. neun Wochen nach Bekanntgabe sogar wieder verworfen. Von Bülow argumentierte, dass die Pläne den christlichen Prinzipien widersprächen. Darüber hinaus verfügte Wilhelm II., den sich ergebenen Herero Gnade zu gewähren.

    In die Wüste getrieben?

    Eine weiterer vermeintlicher Schlüsselbeleg für die Völkermordthese soll das Hineintreiben der Herero in die Omaheke-Wüste und deren Einschließung nach der Schlacht am Waterberg sein. Eine große Schlacht am Waterberg selbst hat es jedoch gar nicht gegeben. Vielmehr kam es ab dem 11./12. August 1904 zu kleineren Gefechten. Wenige Tage später zogen die Herero unter ihrem Häuptling Samuel Maharero freiwillig südostwärts in Richtung Betschuanaland.

    Maharero hatte sich bereits zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Aufstandes bei den Briten Zusicherungen eingeholt, die ihm den Übertritt in britische Kolonien erlaubten. Im Gegenzug musste er den Briten jedoch garantieren, selbige und Südafrikaner zu verschonen. Der Zug in die Wüste war also nicht erzwungen.


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    Die Version einer geplanten Hatz in die Wüste krankt bereits daran, dass die Deutsche Schutztruppe erst zwei Wochen später in der Lage war, eine Verfolgung der Aufrührer aufzunehmen. Die Soldaten begaben sich zunächst nur auf Spurensuche.

    Genauso wenig gab es eine von Deutschen geplante Einkreisung der Omaheke-Wüste, um die Herero dort festzuhalten, denn der Volksstamm hatte sich längst in Gruppen getrennt. Schon aus logistischerer Sicht wären die Deutschen gar nicht imstande gewesen, die Wüste zu kontrollieren. Schließlich waren sie nicht zu gering an Zahl, sondern auch völlig erschöpft und durch Krankheiten dezimiert.

    Lügen mit Opferzahlen

    Bereits bei der Darstellung der Opferzahlen wurde seitens der etablierten Historikerzunft mit vagen Behauptungen gearbeitet. So behaupten die Anhänger der Völkermordthese, dass nach Niederschlagung des Herero-Aufstandes von den 80.000 bis 100.000 Angehörigen dieser Volksgruppe lediglich 25.000 am Leben geblieben seien.

    Diese wurde ungeprüft aus dem in Teil 1 erwähnten erwähnten britischen Blue Book, das ein reines Propagandawerk war, übernommen. Schon bei der Angabe der ursprünglichen Gesamtzahl der Herero von 80.000 unterliegt man gefälschten Schätzungen von Missionaren, die die Zahlen stets höher als tatsächlich angaben, um mehr Geld für ihre Gemeinden zu erhalten.

    Angehörige des Stammes der Herero. Foto: Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft, CC0, Wikimedia Commons

    Theodor Leutwein, seinerzeit deutscher Gouverneur von Deutsch-Südwest, schätzte die Zahl der bewaffneten Herero im März 1904 auf 3.500 bis 4.000. Nach seriösen Hochrechnungen ergibt sich somit eine Gesamtzahl von ungefähr 35.000 bis 45.000 Angehörige dieses Volksstammes vor den Kämpfen, wenn man einbezieht, dass auf jeden Krieger fünf oder sechs unbewaffnete Familienmitglieder kamen.

    Leutweins Nachfolger Friedrich von Lindequist erließ nach den Feindseligkeiten im Jahr 1905 eine Proklamation, in der allen Herero Unversehrtheit des Lebens zugesichert wurde, sofern sie nachweislich keinen Mord begangen hatten. Etwa 14.000 Rückkehrer wurden so in Deutsch-Südwestafrika wieder aufgenommen. 1905 zählte man etwa 24.000 Herero. Dazu kommt noch eine Anzahl von etwa 1.000 Stammesangehörigen, die sich ins britische Betschuanaland (heutiges Botswana) abgesetzt hatten und mehrere Tausend, die nach Norden zu anderen Stämmen geflohen waren.

    Vergiftung des Grundwassers?

    Es besteht kein Zweifel daran, dass vielen Herero in den Jahren 1904 und 1905 Schreckliches widerfuhr. Sie verloren während der Überwindung langer Durststrecken fast sämtliches Vieh und hatten viele Tote zu beklagen. Um das Schuldkonto der Deutschen zu erhöhen, wird ihnen aber auch noch unterstellt, sie hätten Wasser vergiftet, um Menschen und Tiere zu töten.

    Unstrittig ist, dass Nutztiere der Herero während ihrer Flucht tödliche Vergiftungen erlitten. Unfug dagegen ist die Behauptung, die Deutschen hätten das Grundwasser vergiftet. Verantwortlich dafür war höchstwahrscheinlich eine Pflanze namens Makou, die im südlichen Afrika auch unter dem Namen Gifblaar bekannt ist.

    Gerade im Frühjahr – in Südwestafrika ist das von Mitte August bis Oktober ist – bilden diese Pflanzen junge Blätter aus, die zu dieser Zeit am giftigsten sind. Nach dem Verzehr solcher Blätter entwickeln die Tiere Symptome an Herz und Nervensystem. Kommt das Vieh dann nicht zur Ruhe, stirbt es in der Regel. Verantwortlich dafür ist das Gift Monofluorazetat.

    Trotz solcher Fakten, die die Genozid-These als äußerst fragwürdig erscheinen lassen, hat die amtierende Bundesregierung den Deutschen einen weiteren Völkermord angelastet, der nun mit barer Münze abgegolten werden soll. Alexander Graf trifft in seinem Kommentar für die Junge Freiheit den Nagel auf den Kopf: „Das Entschädigungs-Casino hat geöffnet. Beim Zocken gibt es keine Grenzen. Trostpreise garantiert. Die Bank zahlt.“


    Wir kämpfen für die Wahrheit: Seit mehr als 75 Jahren wird den Deutschen mit teils haarsträubenden Falschdarstellungen eine Kollektivschuld eingeredet, die einer Überprüfung der historischen Tatsachen nicht standhält. In  COMPACT-Geschichte Nr. 13 Geschichtslügen gegen Deutschland gehen wir falschen Mythen auf den Grund und korrigieren das einseitige Bild: von den angeblich rückständigen Germanen über das säbelrasselnde Preußen, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg bis hin zu Reemstmas Wehrmachtsausstellung. Hier bestellen.

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