Berlin. Das Treptower Rathaus läutete den Untergang der Hauptstadt ein oder aus. Am Samstag fingen die Glocken im Turm um 17.00 Uhr an zu bimmeln. Ganze acht Stunden am Stück schellte das Geläut. Erst gegen 1.15 Uhr wurde von der Polizei ein zuständiger Mitarbeiter der Sicherheitsfirma mit Zugangsberechtigung und passendem Schlüssel ausfindig gemacht. Dann war Ruhe im Schacht.
Das wünschen sich die Linken auch. Zwar sei die Partei in der Erschießungsfrage gespalten, aber die grobe Richtung stimmt. Die innenpolitische Sprecherin Ulla Jelpke kann keinen Skandal erkennen und findet eine Entschuldigung übertrieben. Die Äußerung einer Sandra L. auf der Strategiekonferenz der Linken in Köln, „nach der Revolution zirka ein Prozent der Reichen erschießen“ zu wollen, findet sie allerdings überspitzt. Hmm. Nach der Revolution ist wirklich zu weit hergeholt.
Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock (39) fordert hingegen die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in den Pflegeberufen. Da macht die Idee der Linken plötzlich wieder Sinn.
In Italiens kleiner Gemeinde Castelvetro di Modena, westlich von Bologna, ging es kurzzeitig auch ohne Pflege. Aus einigen Wasserhähnen sprudelte Lambrusco statt Wasser aus den Leitungen. Der Rotwein gelangte durch einen technischen Fehler beim Abfüllprozess des örtlichen Weingutes in einige Wasserleitungen der Ortschaft. Ein Mitarbeiter der Kellerei Catina Settevetro bestätigte den Vorfall: „Es handelte sich einzig um Wein, der schon zur Abfüllung bereit war.“ Hmm. Corona hin oder her. Ich muss nach Italien!
Die Reisekosten dahin wären womöglich bald wieder erschwinglich. Der Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank glaubt, dass der Diesel-Preis sogar unter einen Euro pro Liter fallen könnte. „Der Ölpreis befindet sich unter sehr starkem Druck, und die Maßnahmen der OPEC-Staaten werden nicht ausreichen, die Entwicklungen nach unten aufzuhalten“, sagte dieser und meinte die geplante Drosselung der Fördermengen in Bezug auf die Wirtschaftsaussichten in der Corona-Krise. Viva la Diesel!
Nach Offenbach bin ich trotzdem nicht gefahren. Dort warnte die AfD vor dem „Treffen der Aufrechten“. Die Partei bezeichnete die Zusammenkunft als Treffen Radikaler. Der Landesverband betonte, dass das Treffen unter dem Motto „Quo vadis, AfD?“ keine Parteiveranstaltung und durch keine Ebene der Alternative für Deutschland legitimiert oder abgestimmt worden sei.
Die Linken schrecken nicht vor Gewalt zurück, distanzieren sich kaum von der auf ihrem Strategiekongress geäußerten Forderung, Reiche zu erschießen! Nach der demokratisch einwandfreien Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten erlebte Deutschland eine Welle an Gewalt und Hetze. Das Recht des Landtags, einen Ministerpräsidenten aus den eigenen Reihen zu wählen, wurde von Merkel & Co. brachial ausgehebelt, das freie Mandat der Abgeordneten mit Füßen getreten. Lesen Sie in der neuen Ausgabe von COMPACT alles über „Rambo Ramelow“ und seinen roten Putsch in Thüringen – und wer der Geheimdienst-Schattenmann hinter dem roten Zaren von Erfurt ist, der nun mithilfe der CDU auf den Thron gehievt wurde. Hier erhältlich!
Aktive Mitglieder mit angedrohten aber „anhänglichen“ Parteiausschlussverfahren und ehemalige wie Doris von Sayn-Wittgenstein, Stefan Räpple, Benjamin Nolte, Linda Amon, Christin Thüne und Carsten Härle gaben sich in der Nachbargemeinde Obertshausen das Mikrofon in die Hand. Der Vorsitzende der neugegründeten Interessengemeinschaft „Aufbruch Deutschland 2020“, André Poggenburg, war auch zugegen und bewarb sein neues Organisationsmodell. Derweil wurde sein Bürgerbüro in Zeitz in der Nacht auf Sonntag attackiert. Mit einem gesprengten Briefkasten und beschmierten Schaufensterscheiben hielt sich der Schaden im überschaulichen Rahmen.