Showdown in Kanada: Tausende Trucker halten aus Protest gegen die Impfpflicht die Hauptstadt Ottawa besetzt, heute hat die Regierung den Notstand ausgerufen, will nun durchgreifen. Der COMPACT-Chefredakteur griff die Ereignisse bei seiner Demo-Rede im vorpommerschen Wolgast auf (siehe Video oben), als zahlreiche Trecker den Umzug begleiteten. Folgt der Trecker-Aufstand dem Trucker-Aufstand?

    Am vergangenen Mittwochabend lag der Verkehr in Wolgasts Innenstadt lahm. Hupend, mit leuchtenden Scheinwerfern und knatternden Motoren rollte eine Kolonne aus Treckern an den Häusern der Ostseestadt vorüber. Dahinter ein großer Pulk von Demonstranten mit dem Frontbanner „Wir sind gesund, der Staat ist krank.“

    Wolgast: Chefredakteur Jürgen Elsässer im Protest-Getümmel. Foto: Paul Klemm

    Die Wut der Bauern und Trucker

    Die Versammlung begann um 18 Uhr am Kai, wo die Organisatoren eine von violetten Strahlern illuminierte Bühne errichtet hatten. Musikalische Begleitung gab es durch die Band Devons, beheimatet auf der Insel Usedom und vor allem bekannt für ihre Cover-Songs berühmter Ost-Bands wie Karat oder Silly. 

    Robert Schnell, Landeschef der Jungen Alternative (JA) Mecklenburg-Vorpommern, hielt die Eröffnungsrede und begrüßte mit warmen Worten den Hauptgast des Abends: COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer. In dessen Ansprache ging es nicht nur um die Corona-Lage hierzulande, sondern auch um den starken, aber medial fast völlig verschwiegenen Protest in Kanada, „wo Lastwagenfahrer aus dem ganzen Land, mehrere tausend LKWs und Brummis (…) die Hauptstadt Ottawa besetzt halten.“

    Der mecklenburg-vorpommersche JA-Chef Robert Schnell eröffnete die Versammlung. Foto: Paul Klemm

    Premierminister Trudeau „und seine Hofschranzen“ hätten bereits außerhalb der Hauptstadt in Sicherheit gebracht werden müssen. „Danke, ihr Trucker- und Brummifahrer, dass ihr der Welt ein Zeichen gegeben habt!“ Sein Traum sei es, so Elsässer, dass die Trecker-Fahrer bei uns von den Trucker-Fahrern in Kanada lernen. 

    Und so war die bäuerliche Kräfteschau im kleinen Wolgast womöglich nur ein Vorgeschmack auf das, was die schwer gebeutelte und wuterfüllte Agrarbranche in den kommenden Wochen und Monaten auf Deutschlands Straßen aufbietet. Vielleicht müssen dann auch Kanzler Scholz und die Ampel-Minister ihre Berliner Büros fluchtartig räumen. 

    Wenn die Trecker rollen, kann die Polizei nur hinterherlaufen. Foto: Paul Klemm

    Jürgen Elsässer im O-Ton: Die Bücher von Aussteigern aus der rechten Szene füllen ganze Regalwände. Von Aussteigern aus der Linken liest man viel weniger – das liegt aber nur daran, weil sie meist keinen Verlag finden. Tatsächlich ist Jürgen  Elsässers Lebensweg der von Zehntausenden seiner Generation – vom roten Revoluzzer zum Konservativen.

    Jürgen Elsässers Autobiografie: „Ich bin Deutscher. Wie ein Linker zum Patrioten wurde“, 580 Seiten, Hardcover mit Umschlag und Lesebändchen, Fotoseiten. Erscheint im Mai für 29,95 Euro. Jetzt vorbestellen: Bis 1. März zum Vorzugspreis von 19,95 Euro.

    Und: Elsässer ist kein simpler Renegat, der einfach die Seiten gewechselt hat und nun auf alles flucht, was er früher gemacht hat. Vielmehr beschreibt er, welche linken Erfahrungen auch noch heute für ihn wichtig sind – nur, dass er sie heute in einen nationalrevolutionären Kontext einbaut.

    Überdies ist der Slogan „Nicht links, nicht rechts, sondern vorn“ seit Beginn von COMPACT vor elf Jahren die Leitschnur seines Handelns – und in der Freiheitsbewegung gegen die Corona-Diktatur sieht er die riesige Chance, diesen völlig neuen Oppositionsansatz auch in politische Praxis umzusetzen.

    Jürgen Elsässer: Warum meine Autobiografie immer dicker wurde: Ich bin vermutlich der Einzige, der in seinem Leben sowohl die linken Spitzenpolitiker aus nächster Nähe kennenlernte (vor allem in den 1990er und 2000er Jahren), wie auch später die führenden Köpfe der patriotischen Opposition und schließlich die Protagonisten des Widerstands gegen die Corona-Diktatur: Jürgen Trittin, Slobodan Milosevic, Hermann Gremliza, Oskar Lafontaine, Mahmud Ahmadinedschad, Ken Jebsen, Frauke Petry, Günter Gaus, Sahra Wagenknecht, Björn Höcke, Daniel Goldhagen, Peter Scholl-Latour, Oliver Janich, Alice Weidel, Götz Kubitschek, Martin Sellner, Michel Friedman, Oliver Janich, Xavier Naidoo, Egon Bahr, Michael Ballweg, Bodo Schiffmann.

    Alle diese Personen (und noch viele mehr) traf ich persönlich, interviewte sie (zum Teil mehrfach), mit vielen arbeitete ich zusammen – und zerstritt mich oft wieder mit ihnen. Ich unterwarf mich nie einer vorgebenenen Linie und schon gar nicht einer Parteidisziplin, weder der der Linken noch der der AfD. Selberdenken ist angesagt! Dabei habe ich Fehler gemacht – aber sie auch immer wieder korrigiert. Meine Zielgruppe ist das Volk, nur dieses ist das politische Subjekt. Die aufrechte Haltung ist entscheidend, dann findet man schon die richtige inhaltliche Spur: Lieber aufrecht sterben als auf Knien leben.

    Jürgen Elsässers Autobiografie: „Ich bin Deutscher. Wie ein Linker zum Patrioten wurde“, 580 Seiten, Hardcover mit Umschlag und Lesebändchen, Fotoseiten. Erscheint im Mai für 29,95 Euro. Jetzt vorbestellen: Bis 1. März zum Vorzugspreis von 19,95 Euro.

     

    2 Kommentare

    1. Der Trucker Streik ist politisch hausgemacht.
      Die Trucker kämpfen schlicht um ihre Existenzen.
      Die Bezahlung lässt zu wünschen übrig, über die Arbeitszeiten wollen wir erst gar nicht reden. Usw. Usw.
      Und jetzt noch 2 Wochen Quarantäne für Nichtgeimpfte beim Grenzübertritt.
      Kommt für sie einem Arbeitsverbot gleich.

      Ihr habt wohl ganz vergessen, dass sie für euer täglich Wohl usw. sorgen.

      Jungs, haut euch die Country und Trucker Songs rein.

      Gott beschütze euch.