In der aktuellen Ausgabe des COMPACT-Magazins diskutieren Benedikt Kaiser, einer der Vordenker der Neuen Rechten, und Jürgen Elsässer; Chefredakteur des COMPACT-Magazins, über eine der wichtigsten Grundfragen des Politischen. Hier mehr erfahren.

    Die heute so drängende Frage nach den Durchsetzungschancen der Opposition beschäftigte mich schon einmal in meinem Leben, und zwar in meiner kommunistischen Jugend. Die Ausgangslage war in den 1970er Jahren für uns viel schlechter als für Patrioten und Querdenker heute: Da die alte Bundesrepublik ein stabiler und sozialer Staat war, hatte die riesige Mehrheit keinerlei Interesse an einem Regimesturz. Das ist heute anders: Das volksfeindliche Agieren der Eliten – sowohl in der Frage der Massenzuwanderung als auch in der Folge bei Corona und aktuell in der Kriegs- und Verarmungspolitik – hat Millionen gegen „die da oben“ aufgebracht. Aber wie lässt sich diese Stimmung politisch wirksam machen?

    Kreativ-Pool Kommunistischer Bund

    Hier lassen sich die Erfahrungen aus meiner linken Revoluzzerzeit durchaus für Patrioten und Querdenker nutzen, und deshalb habe ich sie in meiner Autobiografie Ich bin Deutscher. Wie ein Linker zum Patrioten wurde ausführlich nacherzählt. Ich hatte nämlich das Glück, einer für Linke sehr undogmatischen und kreativen Organisation, dem Kommunistischen Bund (KB), anzugehören, der es mit relativ wenig Mitgliedern – in der Hochphase vielleicht 2.500 – geschafft hat, den Staat mit riesigen und teilweise militanten Großdemonstrationen in einer der damaligen Hauptfragen der gesellschaftlichen Debatte – der Atomkraft – zum Nachgeben zu zwingen: Von den über 100 AKWs, die Ende der 1970er geplant waren, wurde schließlich außer Brokdorf kein einziges gebaut.

    Nächtlicher Blick auf das Ende 2021 stillgelegte Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln. Der Strom, der hier einst produziert wurde, ist nur schwer zu ersetzen. Von den zahlreichen Atomkraftwerken, die Ende der 70er Jahre geplant wurdenb, wurde am Ende nur eines verwirklicht. (BRokdorf) Foto: Thorsten Schier I Shutterstock.com.

    Wenn ich darauf heute Bezug nehme, dann geht es freilich nicht um die linken Inhalte, von denen ich mich schon seit 20 Jahren verabschiedet habe (ich bin auch heute pro Atomkraft). Aber die Frage, die mich in meinem Buch beschäftigte, ist: Kann man mit den Methoden, die damals die Atomlobby besiegte, nicht heute auch die Asyl-, Pharma- und Kriegslobby besiegen? Und kann man über einen Durchbruch in einer wichtigen Einzelfrage nicht die Eliten stürzen?

    Kaiser: Strategie statt Happening

    Benedikt Kaiser, einer der wichtigen Theoretiker der Neuen Rechten, hat sich mein Buch durchgelesen und eine fruchtbare Kritik formuliert. Besonders originell ist, dass er meine kommunistischen Organisationslehren gegen die Schlussfolgerungen einsetzt, die ich als heutiger Nationalrevolutionär daraus gezogen habe. Man könnte sagen: Er, der dezidiert Rechte, argumentiert – nicht inhaltlich, aber in Strategiefragen – kommunistischer als ich.

    Diese hochspannende Debatte, deren Einleitung durch Jürgen Elsässer Sie hier lesen, können Sie in der aktuellen Ausgabe des COMPACT-Magazins lesen. Deren Titelthema lautet Berlin ist überall: Wie Deutschland im Multikulti-Chaos versinkt. Hier mehr erfahren.

     

    15 Kommentare

    1. Putinversteher am

      Widerspruch in sich.Wäre B. Kaiser Vordenker , wüßte er ja, daß es "Neue " und "Alte" Rechte gar nicht geben kann .Sondern nur Rechte. und mit J.E. würde er gar nicht diskutieren.

    2. Beides gehört zusammen. Aktion ohne Strategie ist blinder Aktionismus, Strategie ohne Aktion ist bloße Nabelschau. Bei der Atomkraft war es bei mir eher umgekehrt. Früher betrachtete ich deren Gegner als Spinner. Aber wer weiß, wenn die Atomentusiasten sich ungebremst durchgesetzt und ihre Pläne umgesetzt hätten – die Wahrscheinlichkeit, dass da was in die Hose geht und unkontrolliert abraucht, hätte sich deutlich erhöht. Immerhin beträfe so ein GAU das Ausmaß eines ganzen Bundeslandes. So ungefähr jedenfalls. Aber es geht eben auch um die anderen. Zuviel Macht tut selten gut. Wie es uns auch gerade die jüngste Vergangenheit lehrte.

    3. Das Argument gegen Angriffe globalistischer Gleichschalter:
      Wer kein Sozialist ist, kann auch kein Nationalsozialist sein.

      • Putinversteher am

        Stimmt . Wer kein Sozialist ist, kann auch kein Nationalist sein. Beides gehört untrennbar zusammen. Ziemlich blöd , sich von Globalisten definieren zu lassen.

    4. Voller Bauch rebelliert nicht gern.
      Immer mehr Menschen müssen immer weniger zu verlieren haben, um an einen Systemsturz auch nur zu denken.
      Am besten ist es, sich selbst und seine Familie vorzubereiten und "die da oben" einfach machen zu lassen.
      Der BRD-Bankrott kommt, und mit ihm der Kollaps der gesamten "westlichen Wertegemeinschaft".

    5. Paronz Boschian am

      Vorweg: Herr Benedikt Kaiser ist ein genialer Denker und ich bewundere seine Arbeit, aber hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die AKW Debatte in den 70er war ein rein deutsche Angelegenheit. Die derzeitige Debatte (Corona, Migration und Ukraine) ist eine globale Agenda und die Strippenzieher sind nicht in Deutschland und sitzen im verborgenen für den normal Bürger unsichtbar

      • Wenn es um "zum Nachdenken zwingen" geht. stimme ich Dir zu. Da sind die Marionetten unserer "Regierung" nicht die richtigen Ansprechpartner.

        Allerdings von der Organisation von Demos und Indoktrination der Jugend durch den KB können wir uns eine große Scheibe abschneiden.

        Nur, dass die großen Organisatoren und Vordenker der heutigen Zeit vom System frühzeitig angeschossen werden. Damals hat eine RAF den Kugelhagel aufgefangen und anschließend war eine Zeit lang Ruhe.

        Sollte aber ein Ereignis, wie Tschernobyl damals, den Booster geben, könnte es klappen.

        Der immer weiter eskalierende Konflikt in der Ukraine könnte für die Strippenzieher unserer regierigen Marionetten ein zweites Vietnam und so ein Booster für großangelegte Demos werden.

        Spätestens dann muss der Plan in der Schublade liegen und die Organisation stehen.

    6. Zitat RT …………..

      RT-Chefin Simonjan: "In Ostdeutschland leben Deutsche, im Westen deutschsprachige Amerikaner"

      Die Russen haben Bildung ,besonders die Frauen …,da würde Baerbock leider nur Garderobenmamsell werden ….

      • Putinversteher am

        Zweifellos hätte Putlo in der Ukraine nicht die peinliche Schlappe erlitten , wenn er für die Armee nur russische Weiber rekrutiert hätte.

    7. Friedenseiche am

      Vom Regen in die Traufe

      Die wollen alle nur herrschen und mich beherrschen

      Egal ob Juden linke rechte

      Allen geht es nur um das Ich

      Das wir versinkt im egomodus

      Ich hab’s aufgegeben

      Der Spruch mit der Scheibe die zu Bruch geht stimmt leider

      Mit Fremden wird’s nie werden

      Drum bleiben die Pygmäen Sioux usw immer unter sich

      Konnten wir leider nicht

      Die kamen um zu bleiben
      Da kann man nur kinderlos bleiben
      Hab ich richtig gemacht

    8. " Nationalrevolutionär " , ach was ,lächerlich , weder national noch Revolutionär. Duginismus ist antinational und Kapitalismustoleranz ist nicht revolutionär.

    9. Der Roeper faselt:
      Die Sowjetunion hat im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Menschen verloren, das ist die Hälfte der weltweiten Opfer, die der Krieg gefordert hat. Die Deutschen würden – egal, was eine israelische Regierung anstellt – niemals auf die Idee kommen, schwere Panzer an ein Land zu schicken, das gegen Israel kämpft, weil die Schuld für die sechs Millionen ermordeten Juden in das kollektive deutsche Gedächtnis gehämmert wurde.

      • @Wittmann. Ich vergleiche Thomas Roeper mit den Klimaklebern. Unbelehrbar, Verbohrt.