Neues im Fall um den Sex-Ring von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell: Widerwärtige Kinderfotos, geschwärzte Akten und ein Prinz, der Mädchen mit einer Gummipuppe belästigt. Alle Abgründe, die sich in diesem und anderen Pädo-Fällen auftun, dokumentieren wir in COMPACT-Spezial Geheimakte Kinderschänder – Die Netzwerke des Bösen, das Sie hier bestellen können.

    Es sind höchst widerwärtige Fotos von Jeffrey Epstein, die die britische Daily Mail am Dienstag veröffentlicht hat – und sie dokumentieren, dass es bei dem Skandal um das Sex-Netzwerk des früheren New Yorker Vermögensverwalters nicht „nur“ um heranwachsende junge Frauen geht, sondern auch um Kinder.

    Auf einem Bild sieht man Epstein an Bord seines Privatjets („Lolita-Express“), wie er mit einem schlafenden Mädchen kuschelt. Der Flieger befindet sich auf dem Rückweg von einem VIP-Trip zum Freizeitpark Walt Disney World in Orlando (Florida). Der Milliardär sieht das Mädchen auf seinem Schoß lüstern an, während einer seiner Arme um ihren Rücken und der andere über ihr nacktes Bein gelegt ist. Die Identität des Kindes ist bislang ungeklärt.

    Abstoßend: Jeffrey Epstein mit einem unbekannten Kind an Bord seiner Boeing 727 („Lolita-Express“). | Foto: Screenshot Daily Mail

    Weitere Fotos zeigen Epstein, wie er sich mit Kindern inmitten eines Restaurants amüsiert. Die Aufnahmen aus dem Jahr 2004 sind offenbar auch in dem Disney-Resort entstanden – auf einem Bild sieht man, wie jemand als Piglet verkleidet am Tisch steht. Piglet ist das Ferkel aus dem Zeichentrickfilm Winnie Puh – treffender könnte es kaum sein.

    Laut Daily Mail begleiteten den Pädokriminellen, der im August 2019 erhängt in seiner Zelle aufgefunden worden war, damals seine persönliche Assistentin Sarah Kellen und das slowakische Model Nadia Marcinkova. Mit dabei war auch Epsteins damalige Lebensgefährtin und mutmaßliche Komplizin Ghislaine Maxwell, die sich deswegen vor Gericht zu verantworten hat – sollte sie nicht auch durch einen plötzlichen „Selbstmord“ aus dem Leben gerissen werden.

    Die sexbesessene Komplizin

    Maxwell wird beschuldigt, als rechte Hand ihres Ex-Freundes hunderte Minderjährige missbraucht und als Sexsklavinnen rekrutiert zu haben. Hauptbelastungszeugin Virginia Giuffre, die Opfer der Pädo-Mafia wurde, hat unter anderem ausgesagt, dass ihr die Tochter des britischen Medienmoguls Robert Maxwell zeigte, wie man Männer oral befriedigt. Zudem sei sie von Epstein und Maxwell dreimal zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden, zweimal davon als 17-Jährige. Der Sohn der englischen Königin pflegte ein freundschaftliches Verhältnis zu dem New Yorker Finanzjongleur. Den gesamten Fall und alle Hintergründe haben wir in COMPACT-Spezial Geheimakte Kinderschänder – Die Netzwerke des Bösen akribisch ausgeleuchtet.

    Komplizin: Die Anklage wirft Ghislaine Maxwell vor, junge Mädchen als Sexsklavinnen weitervermittelt, aber auch selbst missbraucht zu haben. | Foto: Screenshot 60 Minutes Youtube

    Erst vor wenigen Tagen wurden vom zuständigen Bezirksgericht in Manhattan über 100 versiegelte Dokumente veröffentlicht, die den Verdacht einer Mittäterschaft Maxwells massiv erhärten. In den Akten ist zu lesen, wie sie minderjährige Mädchen zu Küssen und sexuell aufreizenden Tänzen gezwungen hat. Epstein soll den Opfern dabei zugesehen haben. Einem weinenden 15-jährigen Mädchen soll Maxwell den Reisepass abgenommen haben, um dessen Flucht zu verhindern.

    Der geschwärzte Clinton

    Allerdings wurden in den nun veröffentlichten Dokumenten zahlreiche Passagen geschwärzt – und die betreffen ausgerechnet jene Personen, die im Zusammenhang mit dem Fall Epstein besonders interessant sind. Darunter befinden sich unter anderem Angaben zu Prinz Andrew, Star-Anwalt Alan Dershowitz – und Bill Clinton, der laut den Recherchen der Autorin Conchita Sarnoff für ihr Buch TrafficKing 27-mal als Passagier an Bord von Epsteins „Lolita-Express“ gewesen sein soll.

    Virginia Giuffre hatte in einem Interview mit dem Magazin 60 Minutes erklärt:

    Ich wurde an Milliardäre, an Politiker und an Professoren verkauft – sogar an Monarchen. Es war die Elite der Welt. Es waren die Leute, die die Welt regieren. Die mächtigsten Menschen der Welt.

    Maxwell hat indessen versucht, sich über ihre Armada von Anwälten gegen zahlreiche Beschuldigungen zu wehren. Diese reichten Beschwerden zu insgesamt zwölf Strafanzeigen gegen ihre Klientin ein. Doch die Argumente der Juristen sind reichlich dünn und lenken von den wichtigsten Fragen ab. In einem Fall argumentieren sie beispielsweise, dass die Anklage gegen Maxwell wegen Sexhandels zu unspezifisch sei, die Opfer nicht benannt würden und mit Dingen zu tun hätten, zwischen 1994 und 1997 vorgefallen seien, was nicht Gegenstand des Prozesses sei.

    Wie es beim Sexring von Epstein und Maxwell zuging, beschrieb Polizei-Detective Joseph Recarey aus Florida gegenüber der Zeitschrift Vanity Fair:

    „Epstein hatte entweder versucht, die Mädchen zu streicheln oder die Mädchen unangemessen zu berühren, und an diesem Punkt hatte er masturbiert. Und als er fertig war, stand er auf und ging sich waschen, während die Mädchen sich anzogen und zurück nach unten gingen ,um bezahlt zu werden.“

    Der Royal und die Latex-Puppe

    Trotz zahlreicher Schwärzungen enthüllen die vom Bezirksgericht Manhattan veröffentlichten Akten viele neue Absonderlichkeiten des Promi-Zirkels um Epstein und seiner Komplizin. Einige davon betreffen auch Prinz Andrew, der damit einmal mehr ins Rampenlicht des Skandals rückt.

    Der Name des Royals taucht unter anderem in einer eidesstattlichen Erklärung von Andrew Figuera auf. Bei diesem handelt es sich um einen ehemaligen Freund von Hauptbelastungszeugin Virginia Guiffre. Figuera bestätigt, dass die seinerzeit 17-Jährige von Epstein und Maxwell dreimal zum Sex mit dem Herzog von York aufgefordert worden sei.


    Auch die Aussage von Johanna Sjoberg, heute 40 Jahre alt, belastet den jüngsten Sohn der britischen Königin. Sie sei, so Sjoberg, als Studentin von Maxwell vom College gelockt und als Assistentin für Epstein engagiert worden. Dieser habe sie dann an Prinz Andrew als Sexsklavin weitervermittelt. Laut Sjoberg habe sie der Prinz zunächst auf einer Couch mit seinem Puppen-Pendant aus der TV-Satireserie Spitting Image belästigt. Immer wieder habe er ihre Brüste mit der Hand der Latex-Puppe betatscht. Später soll er dann selbst zur Tat geschritten sein.

    Prinz Andrew hatte sich bereits im November 2019 wegen der Aussagen von Virginia Giuffre von allen offiziellen royalen Pflichten entbinden lassen. Zwar hatte er den New Yorker Ermittlungsbehörden seine Zusammenarbeit angeboten, allerdings weigert er sich bis heute hartnäckig, dem FBI über seine Rolle im Epstein-Komplex Auskunft zu geben. Dass er sich mit diesem Verhalten aus der Schusslinie nehmen kann, wird nach Veröffentlichung der Akten durch das Bezirksgericht Manhattan noch unwahrscheinlicher.

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