Versuchten Trump-Anhänger am 6. Januar das Capitol zu besetzen und zu putschen? Wenn das so gewesen sein sollte, hat es jedenfalls nicht geklappt – und jetzt marschiert der Tiefe Staat und zerschlägt jede Opposition. Bevor wir uns auch hier entmutigen lassen, holen wir uns etwas gute Laune in zwei Zukunftsromanen, die spannend illustrieren, wie wir immerhin das BRD-Regime loswerden könnten.

    Auf dem Cover von „2029 – Eine deutsche Zukunft“ prangt die Quadriga – das Eiserne Kreuz der Göttin bereits verunstaltet mit dem islamischen Halbmond. Tatsächlich sind die Moslems auf dem Vormarsch, haben die etablierten Parteien infiltriert, eine Koalitionsregierung mit mohammedanischer Beteiligung steht ante Portas. Im Zentrum von Berlin tobt der Straßenkampf zwischen Anhängern der AfD auf der einen, Antifa und Islamisten auf der anderen Seite. Ein Bombenanschlag wird den Rechten in die Schuhe geschoben, aber der Protagonist des Romans – ein Beamter aus der Höheren Ministerialbürokratie – findet schnell heraus, dass das nicht stimmen kann. Der russische Geheimdienst FSB nimmt Kontakt mit deutschen Stellen auf, denn der Iwan sieht Eurasien von Wladiwostok bis Brest vom selben fanatischen Feind bedroht, doch überall zeigt man ihm die kalte Schulter. Ein Mal russische Besatzungsmacht war genug… Das Blatt wendet sich, als der Protagonist eine riesige illegale Waffenfabrik der Salafisten im Umland von Berlin entdeckt – und ostdeutsche Spitzenpolitiker der CDU erkennen, wie sehr sie vom Bundeskanzleramt in trügerischer Sicherheit gewogen und verraten wurden. Schnell werden die alten Kontakte zur Moskwa vitalisiert, das Bündnis von Tauroggen lebt. Der Putsch selbst ist eine fast unblutige Kommandoaktion russicher Speznaz in deutschen Uniformen. – Werner Huber hat einen astreinen Thriller geschrieben, der einen im bitterkalten Corona-Winter etwas wärmen kann. Zur Weitergabe an die Herren Haseloff und Stahlknecht empfohlen! Hier bestellen.

    Was aber, wenn die Rettung Deutschlands nicht gelingt? Was wäre, wenn sich die Islamisierung im Westen nicht mehr stoppen ließe – und der Osten dann wieder eine Mauer hochzöge, diesmal in Form eines antiislamischen Schutzwalls? Das ist das Szenario von Sven Dietrichs Roman „Was aus unseren Ängsten wurde“. Ohne ihn schon gelesen zu haben, nahm ich seine Ausgangskonstellation in der

    COMPACT-Ausgabe vom September 2018 vorweg: „Prognose 2070: Auf dem Gebiet der früheren Bundesrepublik Deutschland sind zwei Staaten entstanden. Im Westen das Islamische Kalifat, im Osten die Deutsche Föderation. Das zunächst noch demokratisch organisierte Scharia-Regime konnte den wirtschaftlichen Zusammenbruch nach dem Exodus zahlreicher Traditionsfirmen nur durch umfangreiche Finanzhilfen aus Saudi-Arabien abwenden, die Riad allerdings an die Übernahme seiner strengen Koran-Auslegung BS raus knüpfte. Seitdem wird in Neu-Aleppo (früher: Köln) vor dem in eine Moschee umgewandelten Dom in aller Öffentlichkeit Blutgericht über unkeusche Frauen, Homosexuelle und bekennende Christen gehalten. (…)  An der früheren Demarkationslinie zwischen BRD und DDR wurde von israelischen Experten eine neue Mauer hochgezogen. Die Nationale Volksarmee steht schwerbewaffnet trennen hinter den Minenfeldern, die Uzis nach Westen gerichtet. Das Parlament der Deutschen Föderation mit Sitz in Dresden hat im Jahr 2050 den Beitritt zum neuen Warschauer Pakt beschlossen, einem Bündnis der slawischen Staaten, das von Moskau geführt, aber auch von den raus Washington toleriert wird.“

    Dietrichs Roman modifiziert das Szenario weiter: Der Osten konnte den islamischen Vormarsch nur stoppen, weil Armeen aus den slawischen Nachbarstaaten zu Hilfe kamen. Das hatte seinen Preis: Die Länder zwischen Ostsee und Erzgebirge wurden dem neuen Königreich Polen einverleibt und zwangskatholiziert. In den Wäldern sammelt sich die germanisch inspirierte Widerstandsbewegung, die Freiheit und Unabhängigkeit für das ganze Vaterland will. Doch der Geheimagent der Krone weiß, wie kompliziert die Dialektik zwischen patriotischer Utopie und schnöder Realpolitik ist. Eine schöne Ungarin wird in das Kalifat eingeschleust, ihre Mission endet beinahe im Fiasko…

    Buchautor Sven Dieterich ist kein Unbekannter: Von 2001 bis 2008 war er Bürgermeister der Stadt Zwickau. Nach fast 20 Jahren Mitgliedschaft trat er 2016 aus der SPD aus. Sein Roman hat ein paar stilistische Schwächen, aber überzeugt durch seinen spannenden und schlüssigen Plot und die Differenziertheit in der Darstellung der Antagonisten: Es gibt mehr als Schwarz und Weiß, und die Wahrheit ist immer konkret. Für Science-Fiction- und Agententhrillerfreunde ein Muss, für COMPACT-Leser ein absolutes Muss. Hier bestellen.

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