Die Halbinsel Krim war nie ukrainisch – bis der Ukrainer Chruschtschow Vorsitzender der sowjetischen KP wurde und 300 Jahre Geschichte mit einem Federstrich korrigierte. Lesen Sie mehr über die Geschichte der Ukraine in  COMPACT-Spezial „Feindbild Russland“ – hier bestellen

    _ von Jan von Flocken

    Der Mann war völlig ahnungslos. Als Pawel Titow, kommunistischer Parteisekretär der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Krim, im Januar 1954 nach Moskau zitiert wurde, hielt er das für einen Routinetermin. Doch im Kreml eröffnete ihm Parteichef Nikita Chruschtschow in dürren Worten, dass die Schwarzmeer-Halbinsel ab April nicht mehr zur Russischen Sozialistischen Föderation gehören, sondern in den Besitz der Ukrainischen Sowjetrepublik übergehen werde. Titow protestierte und bezeichnete die Maßnahme als ungesetzlich. Seine Strafe folgte auf dem Fuße: Er wurde wegen «grober Verletzung der Parteidisziplin» abgesetzt und durch einen willfährigen Ukrainer ersetzt.

    Der Zar und die Kosigen

    Seltsamerweise blieb dieser spektakuläre Besitzwechsel von der internationalen Öffentlichkeit nahezu unbemerkt. Das Ganze war sehr geschickt eingebettet in die Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag des Vertrags von Perejaslaw. In dem Städtchen bei Kiew kam im Januar 1654 ein Rat der Kosakengemeinden (Rada) unter Führung des Saporoger Hetmans Bogdan Chmelnyzkyj zusammen. Im Namen von 117 Orten des Dnepr-Gebietes leisteten die Kosaken einen Eid der Treue auf den russischen Zaren Alexei Michailowitsch. Der nahm die «kosakischen Glaubensbrüder» daraufhin als Untertanen in seinen Schutz. Damit wollte Chmelnyzkyj vor allem einen potenziellen christlich-orthodoxen Bundesgenossen gegen die Eroberungsgelüste des katholischen Königreiches Polen-Litauen gewinnen. Mit der Union von Perejaslaw wurden die Territorien um Poltawa, Kiew und Tschernigow dem Moskauer Staat angegliedert. Die Kosaken sollten Russland bei künftigen Kriegen unterstützen; der Zar verpflichtete sich im Gegenzug, ihre Siedlungsgebiete vor jeglichen Angriffen zu schützen.

    Über die staatsrechtliche Bedeutung des Vertrags von Perejaslaw gehen die Meinungen beträchtlich auseinander. Nach russischer Lesart hatte sich das Territorium der späteren Ukraine damit «auf ewig» dem Moskauer Machthaber und dessen Rechtsnachfolgern unterstellt. Zar Alexei Michailowitsch betrachtete das hinzugewonnene Gebiet als «Wotschina», als Teil seines väterlichen Erbes. Die dort lebenden Menschen galten ihm deshalb als ohne Einschränkungen unterworfene Untertanen.

    Bogdan Chmelnyzkyj zieht siegreich in Kiew ein. Gemälde vom Mykola Iwasjuk, Ende 19. Jh. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Die national-ukrainische Variante lautet hingegen, es habe sich bei den Vorgängen in Perejaslaw lediglich um ein zeitweiliges Bündnis zweier unabhängiger Staaten gehandelt. Überdies seien die meist des Lesens und Schreibens unkundigen Kosaken vom Abgesandten des Zaren, Fürst Wassili Buturlin, betrogen worden, der ihr Gebiet quasi in eine russische Kolonie verwandelt habe.

    Tatsache bleibt, dass es einen Staat oder ein Reich namens Ukraine vor 1917 niemals gegeben hat. «U-kraina» bedeutet Randgebiet oder Grenzland. In diese Gegend wanderten vor allem geflohene Leibeigene, verarmte Adlige, Abenteurer oder Kriminelle aus. Sie nannten sich «Kosaken» (freie Kriegsmänner) und bildeten hier relativ unabhängige Gemeinwesen. Das Gebiet westlich des Dnepr-Flusses einschließlich der am rechten Ufer gelegenen Metropole Kiew fiel 1667 im Frieden von Andrussowo endgültig an Russland. Den südlichen Teil ließ Katharina die Große ab 1774 erobern.

    Das Verhältnis Ukraine–Russland wurde unter Stalin nachdrücklich vergiftet.

    Das neugewonnene Areal wurde offiziell als «Kleinrussland» bezeichnet. Im Gefolge der zweiten und dritten Teilung Polens kamen 1793/95 Gebiete der heutigen Westukraine mit den Landesteilen Podolien und Wolhynien hinzu. Nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches 1917 etablierte sich Ende November zunächst eine von Kommunisten dominierte «Ukrainische Volksrepublik». Als deutsche Armeen Anfang 1918 nach Osten vordrangen, wurde diese Republik am 29. April durch einen bürgerlichen «Ukrainischen Staat» abgelöst. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg brach dieser Staat im Dezember 1918 zusammen und Anfang 1919 wurde die «Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik» ausgerufen. Letztere trat der Ende 1922 von Lenin gegründeten «Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken» (UdSSR) bei.

    Katherina die Große, geboren 1729 in Stettin, war von 1762 bis 1796 Kaiserin von Russland. Sie ist die einzige Herrscherin in der Geschichte, die den Beinamen die Große trägt. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Das Verhältnis zwischen der Sowjet-Ukraine und Sowjet-Russland wurde unter der Gewaltherrschaft von Josef Stalin nachdrücklich vergiftet. Dazu trug vor allem die 1932/33 von Moskau vorsätzlich ausgelöste Hungerkatastrophe, der «Holodomor», bei. In deren Gefolge kamen mindestens 3,5 Millionen Ukrainer, hauptsächlich selbstständige Bauern, qualvoll ums Leben. Auch die moslemischen Krimtataren wurden in den 1930er Jahren wesentlich stärker unterdrückt als noch zur Zarenzeit. Die Krim blieb weiter als normales «Oblast» (Verwaltungsbezirk) bei Russland.

    Chruschtschows Kalkül

    Es stellt sich die Frage, was den aus der Ukraine stammenden Nikita Chruschtschow zu dem Schritt bezüglich der Krim bewegte. Alexei Adschubei, Schwiegersohn und politischer Vertrauter des KP-Chefs, behauptet in seinen Erinnerungen, Chruschtschow begann in den ersten Jahren nach Stalins Tod «unheimlich aktiv sich selbst zu verwirklichen». Der «vulkanartige Ausbruch seiner Energie, sein Streben nach zahlreichen Veränderungen» hätten ihn nebst seinen ukrainischen Wurzeln zu dieser eher sentimentalen Maßnahme veranlasst.

    Doch der Politiker Chruschtschow besaß einen gewichtigeren Grund. Nach Stalins Tod tobten Machtkämpfe innerhalb der KPdSU-Führung. Den mächtigen Geheimdienstchef Lawrenti Berija hatte man noch 1953 beseitigt. Nun galt es für Chruschtschow, sich endgültig als Nummer eins in der politischen Sowjet-Hierarchie zu etablieren und seinen Gegenspieler, den Ministerpräsidenten Georgi Malenkow, zu übertrumpfen. Dabei konnte ihm ein Ausbau seiner Hausmacht in der Ukraine sehr dienlich sein, zumal der dortige KP-Sekretär Alexei Kiritschenko zu den einflussreichsten Funktionären der Partei gehörte. Den Ukrainern die Krim zu schenken, um im Gegenzug die eigene Macht in der Sowjetunion zu festigen – dieses Geschäft lohnte sich.

    Potemkinsche Legenden

    1783 wurden die Krim sowie das Kuban-Gebiet in das russische Reich eingegliedert, und vier Jahre später konnte Katharina die Große der Weltöffentlichkeit hier blühende Landschaften und eine gesunde Wirtschaftsstruktur präsentieren. Die berüchtigten «Potemkinschen Dörfer» mit ihren Fassaden aus Holz und Pappe sind eine längst widerlegte Legende. In Wirklichkeit wurden damals zahlreiche Städte gegründet, wie etwa Cherson an der Dnepr-Mündung (1778), Sewastopol auf der Krim (1784) oder Jekaterinoslaw (heute Dnipro, 1787). Im Jahre 1794 ließ Katharina den Grundstein für die Hafenstadt Odessa legen als Sinnbild des freien russischen Handels auf dem Schwarzen Meer.

    Allerdings existierten selbst im totalitären Sowjetland gewisse gesetzliche und verfassungsrechtliche Vorschriften, die es einzuhalten galt. Bei einer derart massiven Gebietsveränderung hätten die Länderparlamente (Oberste Sowjets) der Russischen Sozialistischen Föderation und der Ukrainischen Sowjetrepublik unbedingt über den Krim-Fall abstimmen müssen. Doch es kam zu keinerlei Diskussionen oder Voten darüber. Vielmehr entschieden allein die Präsidien des jeweiligen Obersten Sowjets in Kiew und Moskau, die überdies personell unterbesetzt waren. Auch nach sowjetischer Rechtslage war ergo Chruschtschows generöses Präsent der Krim-Halbinsel an die Ukraine schlicht illegal.

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    41 Kommentare

    1. Jaja, die Altlasten.
      Sie sind zum wesentlichen Teil die Ursachen heutiger Konflikte.
      Natürlich will das keiner wahrhaben.

    2. Nationalist am

      Nikita war der lebende Beweis, daß man Politkommissar einer Division und doch ein Dummkopf sein konnte. Mit ihm begann der Niedergang der S.U. Immerhin sollte der Umstand , daß der Ukrainer Staatschef ganz Russlands war, zu denken geben. Es ist irgendwie natürlich , daß Moskau die Ukraine als s e i n Einflussgebiet betrachtet und zu der Ansicht kommt, das eine fremde, aussereuropäische Macht dort nichts zu suchen hat. Machen die USA ja mit dem gesamten amerikanischen Kontinent auch (Monroe- Doktrin) .

    3. friedenseiche am

      wann schicken die amis endlich ihre b52-bomber ?
      sie haben die doch extra für das event gebaut
      kommt schon ihr roten enttäuscht uns nicht
      die faulen deutschen können es nicht
      die briten wollen es nicht
      die itacka dürfen es nicht
      die franzen sollen es nicht
      macht doch mal eure arbeit selbst
      andere zu schicken ist doch blöd oder ?

      man kann hinterher nicht angeben man hätte den iwan zerlegt
      ach ich vergaß, das ist den roten schildern schon immer egal gewesen, hauptsache der rubel der goldrubel rollt
      na dann, masseltoff

    4. Der russische erste Fernseh-Kanal hat eine Infografik gezeigt, auf der zu sehen ist, wie in Königsberg stationierte Sarmat Raketen Berlin in 106 Sekunden, Paris in 200 Sekunden und London in 202 Sekunden nuklear zerstören können.

      Alles die Schuld der westlichen Kriegstreiber versteht sich…

    5. friedenseiche am

      na der nikita hätte die klitschkos sicher vermöbelt mit dieser starken faust ?

      auf gehts ihr slawen, heute nacht ist walpurgisnacht, wer den hexen den meisten tribut zollt der wird belohnt

      ich hab ihnen viele leckereien vor türe und fenster gestellt
      ich werde vor krieg verschont :-)

    6. Omas Bioladen am

      Ich kann dem ganzen Schriftsatz überhaupt nicht zustimmen.

      Die Grenzverläufe der Nachsowjetischen Staaten wurden bewußt nicht entlang, sondern mit voller absicht quer durch von unterschiedlichen Volkssgruppen besiedelte Gebiete gezogen um das Überleben des Gesamtgebildes bis lange nach dessen wirtschaftlichen oder politischen Zsammenbruches zu gewährleisten. Man schaue sich dazu nur mal die Grenzverläufe zwischen Kirgisien, Tadschikisitan und Usbekistan an, geradezu wie eine Spirale. Es ist hier unmöglich, daß eine fremde Macht nur ein Land besetzt, es muß dann auch gleich auch die anderen beiden besetzen oder sie bekämpfen. Das gleiche sah man im Kaukasus mit Tschetschenien oder Georgien und nun in der Ukraine. Die Geheimdienste hatten lange vorgeplant und geradezu vorgefrorene Kriege mit in die Grenzverläufe eingebaut, die auftauen würden alsbald ein Land abtrünnig werde sollte oder eine feindliche Ideologie ansässig würde oder eine fremde Macht beherbergen würde. Im nachsowjetischen Raum sind die Grenzverläufe keine Grenzen wischen Völkern wie in Europa, sondern politische Bindeglieder die das Abspalten von Gebieten verhindern. Auf Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Polen und Turkmenistan trifft das nicht zu, hier ist eine Verselbstständigung der Staaten möglich. Sie sind aber auch nicht wesentlich für das Russische Reich.

      • Nationalist am

        Ich kann der Oma nicht zustimmen. Sie traut der russischen Führung beim Zusammenbruch der Sowjetunion viel zu viel Schlauheit zu ( + Geheimdienstgewaber ). Die hat ja hinreichend bewiesen, daß sie blauäugig und dämlich war.

    7. Der frühere Vize Regierungschef von Russland schreibt, wie Merkel Deutschland systematisch von Russland abhängig gemacht, die Bundeswehr zerstört und das Land ruiniert hat.
      Außerdem deutet er an, daß der Kreml kompromittierendes Material über den früheren glühenden Sozialisten und heutigen Kanzler, Scholz, hat.

      https://reitschuster.de/post/merkel-hat-deutschland-zu-einer-geisel-putins-gemacht/

    8. jeder hasst die Antifa am

      Die Krim gehört schon seit Jahrhunderten zu Russland nur Chrustschows schwachsinnige Idee brachte sie zu Ukraine,schließlich haben die Krimbewohner in einer Volksabstimmung ihren Willen gezeigt zu Russland zu gehören also eine vollkommen Demokratische Sache

    9. Hans Dietrich Genscher stand im Verdacht für amerikanische Dienste gearbeitet zu haben und war zuvor wahrscheinlich Stasi-Spitzel, Deckname: Tulpe

      https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/politik/stasi-befragte-genscher-freunde-a-7d0b35b6-0002-0001-0000-000013689889-amp

      Willy Brandt hat nachgewiesenermaßen während des Krieges für russische und amerikanische Dienste gearbeitet.

      Die Einschätzung der Nixon Administration über Brandt war: "Dumm, faul und ein Säufer "

      BRD in Reinkultur.

      • friedenseiche am

        "Die Einschätzung der Nixon Administration über Brandt war: "Dumm, faul und ein Säufer ""

        na beim thema faul kennen sich dienste ja bestens aus
        auf dem ersten arbeitsmarkt wären die zu doof ne kiste bier zu schleppen
        sie saufen sie lieber vorher leer :-)

      • Na und die ganzen Mitläufer, Verräter und Versager der DDR erst, was für Clowns da die Verantwortung trugen, unfassbar.

        Gar nicht zu sprechen von den Kriechern, die den Sowjets in den A… krochen.

        Aber okay, waren ja nicht frei gewählt, sondern installierte Opportunisten.

    10. Unter YouTube Videos lese ich Kommentare von Russen oder russischsprachigen Ukrainern:

      "Die Wehrmachtssoldaten haben uns Schokolade gegeben, aber als die Partisanen kamen, haben diese uns vergewaltigt. "

      Gorbatschow schreibt in seiner Biografie, daß im Krieg die Deutschen in sein Dorf gekommen wären und sich schlecht verhalten hätten oder Verbrechen begangen hätten. Vor Jahren las ich einen offenen Brief von einem Wehrmachtssoldaten, der im Krieg im Kaukasus war und bei der Familie Gorbatschow wohnte. Er konnte sich noch gut an den kleinen Gorbatschow, seinen Bruder und seine Mutter erinnern und erzählte, daß alle freundlich zueinander gewesen wären und sich gut behandelt hätten.

      Die Ursache für andauernde Feindschaft zwischen den Völkern ist gefälschte Geschichte. Nur auf Basis der ganzen geschichtlichen Wahrheit kann es Völkerfreundschaft geben.
      Ein Grund, weshalb ich Putin verabscheue ist, daß dieser ohne Anlass die von den Sowjets gefälschte Geschichte des Krieges wieder hervorgekramt hat und diese benutzt um Hass im Volk zu erzeugen. Und jetzt entsteht durch diese alten Lügen wieder ein neuer Krieg, was für den aufmerksamen Beobachter lange absehbar war.
      Aber Lügen haben kurze Beine und indem Putin die Geschichtslügen um den Krieg zum zentralen Pfeiler der postsowjetischen, russischen Identität gemacht hat, hat er eine Zeitbombe unter Russland gelegt.

      • Nationalist am

        @ Herrn Webers Irrtümer : 1 . Nicht die "gefälschte Geschichte " ist Ursache für andauernde Feindschaft zwischen den Völkern , sondern der Umstand, daß es eben verschiedene Völker sind und alle Völker in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Das war immer so und bleibt so , nur Globalisten wollen diese Tatsache auslöschen und das Gerede von "Völkerfreundschaft" ist der 1. Schritt dazu.
        2. Wer das Denken ablehnt und es durch ankleistern des Adjektivs "machiavellistisch" denunzieren will, der eignet sich nicht für die 1. Riege in Partei und Staatsführung (welche im Idealfall identisch sind) . 3. Es kann keine Internationale der Nationalisten geben . Im Gegenteil, ein nationalistisch-sozialistischer Staat wäre für ein ebensolches Deutschland viel gefährlicher, als ein von liberalen Deppen geführter. Sentiments richten in der Aussenpolitik nur Schaden an . Z. B. die Freundschaft Hitler-Mussolini bürdete Deutschland einen kontraproduktiven Verbündeten auf, der erheblich zum schließlichen Untergang Deutschlands beitrug.
        Merksatz : Die Völker der Erde sind keine Familie , und was innerhalb Familie und Nation mit gutem Grund gilt, zählt zwischen ihnen nichts.

        • @nationalist
          Ja, leider muss man in dieser Welt noch so denken, wenn man überleben will.
          Aber irgendwann muss dieses Denken überwunden werden.
          Wenn wir alle die (schlechten) Dinge machen würden, wie andere Völker, wären wir genauso wie diese. Wo wäre dann überhaupt unsere Existenzberechtigung?
          "Deutsch" bedeutet nach dem Guten und Göttlichen streben. Davon leiten sich alle Tugenden ab, die für Deutschland so charakteristisch sind. Zwischen uns und beispielsweise Tschechen liegen Welten. So wie Sie denken, denken andere Völker, aber nicht wir. Wenn die Welt so weiter macht, wie bisher zerstört sie sich selbst. Es braucht einen völligen Paradigmenwechsel.

      • @ Weber. Aus meinen langjaehrigen Aufenthalten kann ich Ihnen versichern, dass Putins angebliche Hassverbreitung beim russischen Volk ins Leere lief. Die Russen in Moskau, Bronnizzi, Novosibirsk und Kemerovo empfand ich als durchaus freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Allerdings darf man de Russen nicht mit so einem Geseiber wie Ihrem kommen, dann brennt denen ruckzuck die Sicherung durch. Schoenen 1. Mai Herr Weber

        • @Rabe
          Oberflächlich betrachtet ist in Russland kein Hass auf Deutsche spürbar. In Bezug auf Amerika sieht es da aber schon anders aus.
          Ich rede nicht von Russen als Individuen, sondern als psychologischem Kollektiv, das im Unterbewusstsein in jedes einzelnen mehr oder weniger wirksam ist. Und in diesem Unterbewusstsein gibt es eine Menge Aggression, die immer wieder in bestimmten Aussagen und Taten durchscheint. Was diese Aggression im Zaum hält ist Angst (vor Vergeltung) und nicht Gewissensregungen, wie das bei uns der Fall ist. Slawen, besonders Russen neigen zu Impulsivität und können von einem Extrem ins andere wechseln. Ich kann hinter die Fassade schauen und extrapoliere die gegenwärtige Entwicklung in die Zukunft. Unter bestimmten Bedingungen: Mehr Hetze, Krieg und Schwäche unsererseits kann es durchaus zur kollektiven Raserei kommen.
          Mein Urteil ist nicht von Hass auf Russen getrübt -den habe ich nicht. Ich will zur Vorsicht warnen.

        • @Rabe
          Kein Deutscher hat 1945 auch nur im Entferntesten befürchtet, daß es zu solchen Exzessen kommt:

          "Als ich im Mai 1945 auf dem Rückmarsch in meine Heimat in Prag vom Ausbruch des tschechischen Wahnsinns überrascht wurde, erlebte ich ein Inferno menschlicher Armseligkeit und moralischer Tiefe, gegen das meine KZ-Zeit fast eine Erholung gewesen war. Frauen und Kinder wurden bei lebendigem Leib mit Petroleum übergossen und angezündet, Männer unter unvorstellbaren Qualen ermordet. Dabei musste ich ausdrücklich feststellen, dass sich die gesamte Bevölkerung an diesem Verbrechen beteiligte, nicht nur der übliche Mob. Ich sah hochelegante junge Tschechinnen, die vielleicht noch vor kurzem mit den deutschen Offizieren geflirtet hatten, und die nun mit Revolver und Hundspeitschen durch die Straßen liefen und Menschen quälten und mordeten, ich sah offensichtlich höhere tschechische Beamte gemeinsam mit tschechischem Straßenmob johlend Frauen vergewaltigen und qualvollst umbringen. Ich fürchtete mich vor einem deutschen Wiedererwachen. Denn was den Deutschen geschah, ist unbeschreiblich!«

        • "Die Russen in Moskau, Bronnizzi, Novosibirsk und Kemerovo empfand ich als durchaus freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend."

          Das ist alles richtig. Ich rede von der Situation, in der der Lack der Zivilisation ab ist.

          "Kratze am Russen und es kommt der Tatar zum Vorschein"

      • Professor_zh am

        Herr Weber, daß man zu gewissen Stereotypen greift, die eigentlich nicht zur aktiellen politischen Agenda passen, ist nicht ungewöhnlich. So bracht der Genosse Stalin das ,,Sowjetvolk" damit hinter sich, daß er den Krieg gegen Deutschland zum ,,Vaterländischen Krieg" stilisierte. Wie originell von jemandem, der den Internationalismus in alle Welt zu exportieren wünschte, daß er die Seinen mit national(istisch)em Denken hinter sich brachte!

    11. Wenn die Krim russisch ist und nicht ukrainisch, dann kann die Ukraine in Gänze garnicht (zu) Russland gehören.
      Ansonsten könnte sich niemand ohne Vogelnest im Oberstübchen darüber streiten, zu wem die Krim gehört oder der Donbas.

      Übrigens, im 14. Jahrhundert geriet ein Großteil der Ukraine unter die litauisch-polnische Herrschaft, bis es 1569 schließlich Teil des Königreichs Polen wurde. Mist, was machen wir jetzt? :-(

      • Koboldhasser am

        Die Krim war immer russisch und ist nun wieder russisch. Die Ukraine ist aufzuteilen in einen belarussischen, einen russischen und einen polnischen Teil. Polen verzichtet im Gegenzug auf einen ca. 50km breiten Korridor, über welchen Kaliningrad auf dem (russischen) Landweg erreichbar ist.

      • jeder hasst die Antifa am

        Darum heizen die Polen den Krieg gegen Russland auch an sie wollen ihr ehemaliges Territorium zurück.

        • Waffenstillstand ist das Gebot der Stunde am

          @Polen war immer die 5. Kolonne des Westen und der wahre Auslöser für Deutschlands Kriegseintritt 39. Die Ukraine ist nur ein Staatengebilde aus mehreren Völkern. Ukraine pocht auf die Krim…..die Türken wollten auch schon die Krim haben …das Selenskyj Regime sollte lieber erstmal die einverleibten Westgebiete der Ukraine an die EU rausrücken….an Polen Slowakei Ungarn und wir Deutsche bekommen im Gegenzug unsere Ostgebiete von Polen wieder zurück. Da wäre auch nur gerecht bei den Milliarden von Unterstützungen, Flüchtlingsströmen und Schenkungen Deutschlands für das kriegerische Regime der Ukraine. Amerika verleiht und verpachtet nur seine Hilfe per Gesetz und nimmt so gut wie keine Flüchtlinge auf, ebenso die hetzenden Engländer. Der Russe wollte keinen Krieg, sondern nur sei günstiges Gas verkaufen, was aber dem Westen ein Dorn im Auge ist, da man dann selbst nichts mehr verdient und andere Länder von sich abhängig machen kann…..Die BRD Systemmedien betreiben auf Druck der Transatlantischen Bundesortskräfte totale Volksverdummung zum Schaden des eigenen Landes…..

      • Gerassimov am

        unfassbar, wie schlau Sie sind, und Danke, daß Sie uns an Ihrer Expertise teilhaben lassen…
        Kopfschüttel!

    12. Niemand hat etwas dagegen, wenn sich Russland die Krim nimmt. Auch wenn sie einen Teil des Donbass abzwacken und die Bewohner das wollen, interessiert uns das nicht.
      Aber: Die angekündigte Zerschlagung der Ukraine, die Entukrainisierung und Entnazifizierung der Ukraine und damit die Auslöschung der Ukraine, geht zu weit.
      Und: Seit vielen Jahren baut man in Russland ein anti-westliches, anti-faschistisches Feindbild auf und führt einen (bisher noch) hybriden Krieg gegen uns.
      Und das geht uns allemal etwas an.

      • Zu Zeiten der Krimannexion war ich ähnlicher Meinung. Des lieben Frieden willens, geht ja auch nicht den Russki vom schwarzen Meer abzuschneiden, so zumindes Putins Befürchtungen. Außer etwas murren und trompeten kam deswegen auch nix von Nato. Kurz dannach wurde den Russen sogar noch Nordstream2 gestattet. Harte Sanktionen gehen anders.

        Wie sich aber immer mehr herausstellt reicht dem roten Gartenzwerg der kleine Finger aber nicht. Der wird solange weiter in Europa rumstänkern bis ihm einer auf die Finger haut. Strategischer Vorteil momentan noch, wir müssen das nicht mal selber tun, die Ukrainer sind sehr entschlossen ihre Heimat zu verteidigen, es wäre somit KLUG die dabei angemessen zu unterstützen. Welchen Vorteil sollte Deutschland haben, wenn die Ukraine auch noch als Handelspartner und Pufferzone wegfällt??? Ob der Friedensmichel selber auch so tapfer sein wird, wenn Wladimir an deutschen Haustüren klingelt und er das auf deutschem Boden klären muss? Die letzten beißen bekanntlich immer die Hunde. Was passiert, wenn der Pole oder Baltikum die Nerven verlieren, treten wir dann kurzfristig aus der Nato aus? Verweigern wir unsere Bündnispflichten? Der kluge Mann baut vor, der dumme vertraut dem Atomkriegdroher und wartet kauernd ab.

        • Richtig. Alles deutet seit Jahren darauf hin, daß Putin eine große Konfrontation mit dem Westen plant.
          Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs hat er eine Atomrakete starten lassen und von der NATO verlangt sich aus Osteuropa zurückzuziehen. Er hat das todernst gemeint. Putin macht so lange weiter, bis er gestoppt wird. Sein Traum ist ein Eurasien unter russischer Führung als dritte Weltmacht neben China und USA.
          So unrealistisch ist das nicht, denn er hat überall seine Agenten im Westen.

        • Ich bin davon überzeugt, daß Putin bald entweder aus konservativen US Kreisen oder von Seiten Chinas Unterstützung erhält. Das ist ein Kampf um die zukünftige Weltordnung.

        • Nationalist am

          Noch mal ganz langsam zum Mitdenken.: 1.Ein Krieg um Die Ukraine lohnt sich nicht. 2. Es würde schon reichen, wenn wir wegen Rumänien oder Litauen in den sauren Apfel beißen müssten, und das bliebe erst mal abzuwarten, ob es soweit käme. 3. Noch soviel Unterstützung (selbst unangemessene ) nur mit Waffen + Geld ändert nichts daran, daß Kiev verlieren wird, wenn Moskau ernst macht. 4. Ein natofeindliches Russland muß erhalten bleiben, damit China von Norden her geschützt ist. 5. Es liegt nicht im objektiven Interesse D-Lands, daß Moskau die ganze Uk. schluckt. Aber damit sind sie m .E. schon gescheitert. Und dieses deutsche Interesse ließe sich durch diskrete Lieferung von Kleinwaffen in die West-Ukraine wirkungsvoll fördern, während die öffentlich breitgetretene Lieferung schwerer Waffen militärisch nutzlos ist und nur die Psyche der Spender streichelt.

        • Das hat nie jemand behauptet. Wir haben keine Nationen als Freunde. In jeder Nation gibt es aber Menschen, die auf unserer Seite stehen.

    13. Der als „Fackelmänner-Befehl“ bekannt gewordene sowjetische Stawka-Befehl Nr. 0428, der am 17. November 1941 erlassen wurde, forderte auf dem Höhepunkt des Vorstoßes der Wehrmacht im Deutsch-Sowjetischen Krieg, „die deutsche Armee der Möglichkeit zu berauben, sich in Dörfern und Städten niederzulassen“.[1]

      Zu diesem Zweck seien, so der Befehl:

      „1. Alle Siedlungspunkte im Hinterland der deutschen Truppen in einer Tiefe von 40 bis 60 Kilometern ab der Hauptkampflinie und 20 bis 30 Kilometer links und rechts der Straßen vollständig zu zerstören und niederzubrennen. Zur Zerstörung der Siedlungspunkte im angegebenen Radius unverzüglich die Luftwaffe heranzuziehen, in großem Maßstab die Artillerie und Granatwerfer zu nutzen, ferner Aufklärungskommandos, ferner Skiläufereinheiten und Diversionsgruppen der Partisanen, die mit Flaschen mit Brennstoffen, Granaten und Sprengstoffen ausgerüstet sind. 2. In jedem Regiment Jägerkommandos von je 20 bis 30 Mann zur Sprengung und Inbrandsetzung der Siedlungspunkte zu bilden, in denen sich die Truppen des Gegners niederlassen.“[2]

      Der russische Historiker Dimitri Wolkogonow betont, dass Josef Stalin für diesen Befehl die Verantwortung trug.

      • russische/ukrainische geschichte beginnt erst ab 1917, frag putin und jeden anderen kenner hier. ;-)

      • Nationalist am

        Ja und, was ? Aus russischer Sicht war dieser Befehl völlig in Ordnung und machte im dünn besiedelten , weitläufigen Russland durchaus Sinn, und wenn es in D 1945 nichts vergleichbares Gab, dann deshalb, weil 1. Jede Ordnung am zusammenbrechen war und 2. D. nicht so weitläufig ist, daß es viel genützt hätte.

        • "Ja und, was ? Aus russischer Sicht war dieser Befehl völlig in Ordnung und machte im dünn besiedelten , weitläufigen Russland durchaus Sinn, und wenn es in D 1945 nichts vergleichbares Gab, dann deshalb, weil 1. Jede Ordnung am zusammenbrechen war und 2. D. nicht so weitläufig ist, daß es viel genützt hätte."

          1. Wenn jemand die Dörfer seiner eigenen Bevölkerung niederbrennt und zerbombt ist dein Kommentar "Ja und was? "??
          2. In Deutschland gab es nichts Vergleichbares, weil Deutsche Menschen sind und zwar sehr gute.
          3. Hat man Deutschland die Opfer untergeschoben, die die Russen selbst auf dem Gewissen haben.
          4. Du scheinst ein Moral-Krüppel zu sein. Was Deutsch-Sein bedeutet, verstehst du nicht.