Hatte sich der SS-Gralsforscher Otto Rahn obskure Reliquien angeeignet – um im Windschatten okkulter NS-Kreise seine Theorien zu untermauern? Oder alles nur ein Fake? Wir gehen der Sache auf den Grund. Was Rahn wirklich suchte – und fand –, hat er in seinem Werk „Luzifers Hofgesind. Eine Reise zu den guten Göttern Europas“ niedergeschrieben. Das lange vergriffene Skandalwerk aus dem „Giftschrank“ ist nun wieder in einer preisgünstigen Neuauflage erhältlich. Hier mehr erfahren.

    Geheimes Wissen: Alles zur Gralsforschung Otto Rahns, aber auch zu den Erkenntnissen von René Guénon, Julius Evola, Miguel Serrano und anderen finden Sie in diesem einzigartigen Sammelband. Hier bestellen.

    Der Heilige Gral, die Bundeslade, die Kristallschädel – allesamt Reliquien, auf deren Spuren sich die Nationalsozialisten befunden haben sollen. Zumindest, wenn es nach den Drehbüchern der von US-Regisseur Steven Spielberg verfilmten Indiana Jones-Reihe geht.

    Versatzstücke dieser Szenarien finden sich jedoch nicht nur in Hollywood-Streifen oder Romanen, sondern auch in Sachbüchern, vorwiegend aus dem Genre der anglo-amerikanischen Verschwörungsliteratur. Hier wird die vorgebliche Gralssuche der Nazis immer wieder mit dem Jerusalemer Tempelschatz in Verbindung gebracht, der 68 nach Christi Geburt von den Römern erbeutet und in ihre Stadt verbracht worden sein soll.

    Von dort hätten Alarichs Westgoten den Schatz bei der Eroberung Roms 410 in ihre neue Heimat, das Languedoc, mitgeführt. Legenden zufolge sei er hier irgendwo versteckt worden, bis ihn die Katharer, die Erben der Westgoten, übernommen hätten. Spanischen Überlieferungen zufolge lag das Versteck in der sogenannten erwähnten Grotte des Herkules.

    In Himmlers Stab

    In dieser gigantischen Höhle habe dann der deutsche Forscher Otto Rahn den Schatz geborgen. Nach seinem mehrjährigen Aufenthalt im südfranzösischen Languedoc wurde Gralsforscher Rahn – wie man in COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“ nachlesen kann – 1935 von Himmler-Berater Karl Maria Wiligut (über den Sie in COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“ ebenfalls ein großes Porträt finden) für die Schutzstaffel rekrutiert.

    Zu Beginn arbeitete Rahn als Referent in der Abteilung Weisthor im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA), bevor er im März 1936 in den Persönlichen Stab Himmlers wechselte. Ohne feste Funktion stand er für verschiedene Sonderaufträge Himmlers zur Verfügung, bekam aber in dieser Stellung auch jeden Spielraum, sich auf seine Forschungen zu konzentrieren.

    Rätselhafter Kristallschädel: Auch der „Münchner Merkur“ berichtete 2011 über den mysteriösen Fund. Foto: Screenshot merkur.de

    Nach Recherchen für die Erstellung des Stammbaums Himmlers – mit dem er sogar über viele Ecken sogar verwandt war – arbeitete Rahn an verschiedenen Buchmanuskripten, darunter auch „Luzifers Hofgesind. Eine Reise zu den guten Geistern Europas“, und unternahm – oft mit seinem Mentor Weisthor gemeinsam – verschiedene Exkursionen zu deutschen Gralsburgen.

    Im Jahr 1937 war Rahn dann in geheimer Misison für Himmler tätig, bevor er aufgrund von Verfehlungen im Zusammenhang mit ausschweifendem Alkoholkonsum einen Strafdienst im KZ Dachau verrichten musste. Zwei Jahre später fiel er komplett in Ungnade: Rahn-Biograf Hans-Jürgen Lange zufolge war seine Homosexualität bekannt geworden. Himmler stellte seinen Mitarbeiter daraufhin vor die Wahl: Selbstmord oder unehrenhafte Entlassung und Disziplinarverfahren. Rahn entschied sich im Februar 1939 für den Freitod in den Tiroler Alpen.

    Eine mysteriöse Liste

    Soweit der aus den Akten ersichtliche, offizielle Lebenslauf Rahns. Inoffiziell jedoch ranken sich Spekulationen nicht nur um Geheimaufträge Rahns zur Bergung des Grals im Languedoc, sondern auch über sein Weiterleben nach 1939. Legenden, für die keine authentischen Quellen existieren.

    Im Jahr 2011 gewann die Frage nach der Gralssuche und der Tätigkeit Otto Rahns jedoch neue Aktualität. In ihrer März/April-Ausgabe jenes Jahres präsentierte die Zeitschrift Mysteries nämlich eine vorgebliche Original-Depositarliste vom 11. April 1945. Auf dieser durch die Gauleitung Schwaben vorgenommenen Abschrift einer vierseitigen Liste aus dem SS-Reichssicherheitshauptamt (RSHA) sind 35 Kunstgegenstände aufgeführt, die von SS-Jagdverbänden von Bayern ins südböhmische Strakonitz verbracht werden sollten.

    Der von Karl-Maria Wiligut entworfene und von der Werkstatt Otto Gahrs gefertigte SS-Ehrenring. Foto: Repro / Montage COMPACT

    Unter den aufgeführten Gegenständen befanden sich neben „drei Metallkisten der Forschungsabteilung Ing. Kammler“, mehreren Aluminiumkisten des Reichsführers-SS (Himmler) mit „Katharer-Schriften“ und einem „Originalbehälter Hugo de Payens“ (Letzter Großmeister des Templer-Ordens) auch ein Kristallschädel, der laut Liste zur „Sammlung Rahn“ gehört und ursprünglich aus den „Kolonien Südamerikas“ gestammt haben soll.

    Ein solcher, ebenfalls in dem Magazin Mysteries präsentierter Totenkopf aus Quarz, wird hier erstmals mit Otto Rahn in Verbindung gebracht, wurde aber seltsamerweise von diesem nie erwähnt. Weiterhin wird auch ein „Goldkessel, keltisch“ aufgeführt, der mit dem Vermerk „Wewelsburg, Otto Gahr“ erscheint.

    Dieser dürfte – die Echtheit des Schreibens vorausgesetzt – mit dem sogenannten dem Chiemsee-Kessel identisch sein und würde demnach aus der Werkstatt von Otto Gahrs stammen. Der von dem im Januar 1932 verstorbenen Münchner Goldschmied – einem frühen Hitler-Vertrauten – gegründete Betrieb wurde von dessen Frau Karoline weitergeführt und fertigte unter anderem den Totenkopfring der SS an.

    Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Beitrags.

    Das Geheimnis der Ketzer: In seinem Standardwerk Werk „Luzifers Hofgesind. Eine Reise zu den guten Göttern Europas“ präsentiert Otto Rahn seine Erkenntnisse als Gralssucher der SS. Anders als in der christlichen Überlieferung beschrieben, sah Rahn in Luzifer nicht den Teufel, sondern den alten Lichtbringer-Gott des Nordens, verehrt als Apollon bei den Griechen, als Helios bei den Römern und als Mithras bei den Persern. Das lange vergriffene Skandalwerk aus dem „Giftschrank“ ist nun wieder in einer preisgünstigen Neuauflage erhältlich. Hier mehr erfahren.

    15 Kommentare

    1. Warum haben sie sich nicht an ihren Schöpfer gewandt?

      Der ist zB barmherzig, gnädig und geduldig (2. Mose 34,6).

      Und er bringt noch nicht einmal böse Menschen gerne um (Hesekiel 33,11).

      Übrigens hat Himmler Hitler mehrfach verraten.
      Daher hatte Hitler ihn und dito Göring final aus der Partei geworfen (Hitlers politisches Testament Teil 2).

    2. "seinem mehrjährigen Aufenthalt im südfranzösischen Languedoc wurde Gralsforscher Rahn"

      Was Otto Rahn dort in Frankreich vergeblich versuchte zu finden wurden später entdeckt durch ein pfarrer, l’Abbé Saunière, in Rennes Le Chäteau. Es ist vielleicht der am meist verrückte geschichte die jemals gehört haben, ein bisschen wie die Thule Trilogie.

      https://portail-rennes-le-chateau.com/paul-rouelle-une-histoire-dapocalypse/

    3. Und wie passen ,,Luzifers Hofgesind" und ,,Gute Geister" zusammen? – Gaaaaaaaaaa nicht!!

    4. Gudrun Thiel am

      Hat Deutschland keine besseren Traditionen als den Nationalsozialismus, der das Nationale mit Sozialismus zerstört hat?

      • War wohl eher sozialer Nationalismus.
        (Die seltsame Verwendung der Begriffe kann man in "das kleine abc des Nationalsozialisten" nachlesen)

        Und das einzige was sozialistisch war war wohl die Planwirtschaft.
        Aber die war bei vollem Privateigentum (siehe Parteiprogramm).

        Der Nationalsozialismus war wohl bisher der einzige "Sozialismus" der die Zinsknechtschaft tatsächlich zerbrochen hat (Zentralbank/Fiatmoney raus).

        Die anderen (eher A)Sozialismen waren und sind (heimlich) nur die Sklavenfarmen und das Kanonenfutter des angeblichen Klassenfeindes.

        Der "Sozial"ismus lügt nicht nur standardmäßig (was die "Nazis" nie getan haben).
        Er ist auch eine Lüge.

      • wolfgang eggert am

        welcher sozialismus? hitler war erklärter gegner des marxismus. die volksgemeinschafts-idee (volkssozialismus) war seinerzeit neu, im grunde bleibt sie das bis heute, und ich kann nicht erkennen, wo diese zerstörerisch gegenüber dem nationenbegriff angelegt sein mag.
        selbst wenn man den (prinzipiell antivölkischen) marxismus als negativbeispiel heranzieht kann ich nicht erkennen, wie dieser, mit all seinen verstaatlichungen, den nationalen geist zerstören mag. libyen war und blieb – TROTZ einer marxistischen phase – unter gaddafi ein vorbildliches land. das gleiche galt für venezuela unter einem am ende seiner tage fehlgeleiteten hugo chavez.

    5. MFG-Hamburg am

      natürlich nutzen die okkulten gruppen, regierungsapparate für ihre forschungen. schließlich waren SIE es, die hitler&co an die macht brachten.

    6. Otto Baerbock am

      Und mir hat man immer erzählt, das wäre alles und ausschließlich von Indiana Jones gefunden worden. Bevor es sich die bösen Nazis für den noch viel böseren Hitler aneignen konnten …

    7. Wernherr von Holtenstein am

      Hugo von Payens oder Hugues de Payns (* um 1070 in Payns, † 24. Mai 1136), Herr von Montigny-Lagesse war Gründungsmitglied und erster Großmeister des Templerordens.
      Jacques de Molay, auch Jacob de Molay und Jacobus von Molay (* zwischen 1240 und 1250 in Molay, Freigrafschaft Burgund, † 11. oder 18. März 1314 in Paris) war der dreiundzwanzigste und letzte Großmeister des Templerordens.

    8. Als ob es aus Hitler-Deutschland nichts anderes zu berichten gäbe als okkulten Mist . Subtile Diffamierung , das. Zutreffend hatten extreme Germanenschwurbler wie H .Himmler auch die Okkultmacke .

      • DER GIFTPILZ am

        "extreme Germanenschwurbler" ach du politischer Flachwurzler, bei allen Unfug den du hier verzapfst, ich lese deine Ergüsse immer mit Erheiterung

        DANKE Soki ;-) ;-) mach weiter, bleib heiter….noch scheint dein Impfschaden nur etwas zu stagnieren.

    9. Friedenseiche am

      Gäbe es diese Reliquien und hätten sie diese zugesagten Kräfte dann wären wir alle tot. Oder alle im friedlichen reich das es gibt

      Ersteres wenn der Finder böse im Herzen ist zweiteres wenn er Liebe im Herzen trägt.

      Falls es überhaupt Menschen zusteht über die Kräfte zu bestimmen sie anzuwenden.