Kiautschou mit seiner Hauptstadt Tsingtau fiel als Pachtgebiet an das Deutsche Reich. In China würdigt man noch heute die Aufbauleistungen der Langnasen. Ein Auszug aus dem Kolonial-Dossier „Unser Platz an der Sonne“ in der Juli-Ausgabe von COMPACT. Hier mehr erfahren.
Am 14. November 1897 setzten mehrere Kriegsschiffe unter dem Kommando von Konteradmiral Otto von Diederichs eine etwa 700 Mann starke Landungstruppe in der Bucht von Kiautschou an der chinesischen Ostküste ab. Der Chef der Kreuzerdivision war kurz zuvor von Schanghai aufgebrochen – mit der Order, «geeignete Punkte und Ortschaften» zu besetzen und «vollkommene Sühne» zu erzwingen.
Der Grund: Zwei deutsche Missionare waren am 1. November von Einheimischen auf bestialische Weise umgebracht worden. Als die Männer nun an Land gingen, stießen sie auf keinerlei Widerstand. Die wenigen chinesischen Soldaten, die sich im Fischerdorf Qingdao aufhielten, ergriffen die Flucht.
Sofort stellte Berlin Peking ein Ultimatum zur Überlassung der etwa 515 Quadratkilometer großen Region Kiautschou als Pachtgebiet. Dazu schreibt Hans Georg Prager in seinem Buch Tsingtau/Qingdao. Deutsches Erbe in China: «Am Pachtvertrag schieden sich die Geister. Er wurde vom Pekinger Kaiserhof mehrheitlich als eine gravierende Demütigung empfunden, in Europa jedoch schnell zum Meisterstück deutscher Diplomatie verklärt. Tatsächlich wurde der Vertrag in einigen Teilen zugunsten Chinas abgewandelt.»
Letztlich einigte man sich auf einen Kompromiss: Kiautschou inklusive der beiden Halbinseln Hai-si und Tsing-tau wurde für 99 Jahre an das Deutsche Reich abgetreten, blieb formell aber dem Herrscher der Qing-Dynastie unterstellt.
Prager: «Konkret überließ der Kaiser von China den Deutschen die Hoheitsrechte über zwei unterschiedlich große Landzungen auf beiden Seiten des Eingangs zur Bucht von Kiautschou und dazu deren Wasserfläche. China erkannte außerdem eine 50 Kilometer breite Neutrale Zone rings um das Pachtgebiet an. (…) Als Kuriosität verdient die Tatsache Erwähnung, dass die Stadt Kiautschou – als seine Namensgeberin – gar nicht in dem Pachtgebiet, sondern in der Neutralen Zone lag.»
Enklave der Freiheit
Die Deutschen waren von Anfang an bemüht, Kiautschou nicht als territoriale Eroberung erscheinen zu lassen. Alle in dem Gebiet lebenden 200.000 Chinesen behielten ihre Staatsbürgerschaft und wurden nicht wie Menschen zweiter Klasse behandelt.
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Im Gegenteil: In den 275 Dörfern der Region waren die ansässigen Dorfältesten weiterhin Träger der lokalen Selbstverwaltung, der Mandarin blieb im Amt. Die Bucht am Gelben Meer diente zwar als Stützpunkt für die dann zum Geschwader erweiterte Ostasiatische Kreuzerdivision der Kaiserlichen Marine, aber eben auch als Tor für den Handel und kulturellen Austausch mit Asien.
Unter deutscher Ägide wurde das Gebiet infrastrukturell erschlossen, Straßen und Bahntrassen wurden errichtet, vor allem aber sollte Qingdao förmlich aufblühen: Die ärmliche Fischersiedlung mit ihren Lehmhütten verwandelte sich binnen weniger Jahre in die aufstrebende Metropole Tsingtau. Der Hafen wurde ausgebaut, Schulen eröffnet und 1909 sogar eine deutsch-chinesische Universität eingeweiht.
Der US-Politologe Bruce Gilley schreibt in seinem Buch Verteidigung des deutschen Kolonialismus: «Oskar von Truppel, der deutsche Gouverneur zwischen 1901 und 1911, richtete einen gewählten Ausschuss chinesischer Händler ein, die ihn in der Handelspolitik beraten sollten, eine im restlichen China unbekannte Einrichtung. Zivilrechtliche Streitfragen wurden von einem chinesischen Beamtenrat geschlichtet.» So sei Tsingtau «nach und nach eine liberale, demokratisierende Enklave» geworden… Ende des Textauszugs.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie im Dossier „Unser Platz an der Sonne“ in der Juli-Ausgabe von COMPACT. Außerdem beinhaltet unser Kolonial-Schwerpunkt in dem Heft folgende Beiträge:
🌴 Trockene Wüste, blühende Fantasie – Die Lüge vom Herero-Völkermord: Die Bundesrepublik hat ein Schuldkonto übernommen, das dem Deutschen Reich angelastet worden war: Der Völkermord am Stamm der Herero im Jahr 1904. Doch gab es den überhaupt? Stichhaltige Argumente und Beweise sprechen dagegen.
🌴 Eine zivilisatorische Leistung – Deutsche Erfolgsbilanz in Ostafrika: Dem deutschen Kolonialismus wird wieder einmal der Prozess gemacht – die Selbstgerechten haben Konjunktur. Der US-Politologe Bruce Gilley (Autor des Buches Verteidigung des deutschen Kolonialismus) stellt den Verleumdungen und Verzerrungen ein umfassendes Bild gegenüber, das insbesondere den Abenteurer Carl Peters nicht als Übel-, sondern als Wohltäter erscheinen lässt.
🌴 Zudem beinhaltet unser Kolonial-Dossier eine prächtige Übersichtskarte über unsere einstigen „Plätze an der Sonne“ in der ganzen Welt – mit den Grundinformationen über die Kolonien und in schmuckvoller Vintage-Optik (siehe oben).
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