Er legte sich mit dem Duce und den Nationalsozialisten an – und doch ging er nicht auf totalen Konfrontationskurs, sondern versuchte, seine Kritiker mit Argumenten zu überzeugen. Welchen Einfluss er auf völkische Kreise und die SS hatte, lesen Sie in dem neuen Sensationsbuch „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ Ein Enthüllungswerk, das sich in absolute Tabuzonen der Geschichte vorwagt. Hier bestellen.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verehrt ihn, Trumps ehemaliger Chefberater Steve Bannon beruft sich auf ihn und auch der russische Philosoph Alexander Dugin zählt ihn zu seinen wichtigsten Inspirationsquellen. Julius Evola beeinflusst die Politik bis heute.
Wahrscheinlich hätte der italienische Baron, der am 19. Mai 1898 in Rom als Giulio Cesare Andrea Evola geboren wurde, selbst nie gedacht, dass sein Werk und seine Ideen noch Jahrzehnte nach seinem Tod (11. Juni 1974) noch immer so prägend sein würden – zumindest unterschwellig. Dies ist umso erstaunlicher, weil seine Gedanken so ganz und gar nicht zur liberalen Massendemokratie passen wollen. Doch vielleicht macht gerade das ihren Reiz aus…
Mut zum Widerspruch
Eines war der italienische Philosoph und Metaphysiker auf jeden Fall: ein Unangepasster. Davon durfte sich sogar Benito Mussolini überzeugen: In den 1930er Jahren kam es nach offener Kritik am faschistischen Regime zum Verbot einer Publikation, für die der Aristokrat schrieb. Auf seine gegensätzliche Haltung zum Duce angesprochen, antwortete Evola süffisant:
„Umso schlimmer für Mussolini.“
Davon unbenommen bleibt, dass der Baron durchaus ein geschätzter Gesprächspartner faschistischer Größen war, wie man in dem neuen Sensationswerk „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ von Dennis Krüger nachlesen kann. Auch Mussolini nahm ihm seine Kritik nicht lange übel. Der Diktator gab bei Evola sogar eine Arbeit in Auftrag: Mit seinem „Grundriss zur faschistischen Rassenlehre“ schuf der Philosoph dann einen Gegenentwurf zu den biologistischen Rassentheorien der Nazis.
Der trotz (oder wegen?) seiner streng katholischen Erziehung bereits in früher Jugend auf die deutschen „Ketzer“ – unter anderem Meister Eckhardt – gestoßene Intellektuelle verstand unter „Rasse“ einen zutiefst geistigen Aspekt. Für Evola bestand eine grundsätzliche Überlegenheit geistiger über materielle Kräfte, die sich ihm während seiner Beschäftigung mit der hermetischen Tradition innerhalb der sogenannten Gruppe von Ur erschloss.
Rückgriff auf die Tradition
Konstante seiner Weltanschauung war zum einen der Traditionalismus, der von einer – römisch inspirierten – ruhmreichen und zugleich sakralen europäischen Antike und einem steten Niedergang dieser europäischen Schöpfungskraft ausgeht, zum anderen das aristokratische Prinzip, das für Evola als „Königtum“ aus dem Geist und der „Rasse“ des Herrschers erwächst. Mit dieser Geisteshaltung, die in der Französischen Revolution von 1789 und der aus ihr entspringenden Moderne die Wurzel späteren Übels erblickte, fand Evola auch Zustimmung im nationalsozialistischen Deutschland.
Schon während des Ersten Weltkrieges forderte Evola laut „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ eine „Vereinigung der beiden Adler“ in Nachahmung des ghibellinischen Reichsgedankens zur Zeit der Staufer-Herrschaft – in Anspielung auf die Staatswappen Deutschlands und des Römischen Reiches.
Seit Ende der 1920er Jahre sah der Italiener seine primären Ansprechpartner jedoch weniger in den Parteivertretern der NSDAP als vielmehr in den Vertretern der sogenannten Konservativen Revolution. Intensiven Austausch pflegte er unter anderem zu Edgar Julius Jung, der später Redenschreiber Franz von Papens werden sollte und nach der Machtergreifung Hitlers umgebracht wurde.
Kritik an der NS-Ideologie
Im Jahr 1934 begab sich Evola auf eine erste Vortragsreise ins nationalsozialistische Deutschland, wo er auf
Einladung des konservativen Berliner Herrenclubs und der Universität Berlin referierte. In dieser Zeit kristallisierte sich der Unterschied zwischen der elitären Grundhaltung Evolas und der NS-Ideologie heraus, der der vor allem in den Deutungen der Begriffe Rasse, Volk und Nation manifestierte.
Auf einer weiteren Veranstaltung, nämlich bei dem zweiten Nordischen Thing des Kaffeefabrikanten Ludwig Roselius im Haus Atlantis in der Böttcherstraße am 17. Mai 1934, waren auch offizielle NSDAP-Vertreter zugegen. Dort führte Evola laut „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ seine Gedanken zum Vorrang der Tradition aus – und verdeutlichte den Unterschied seiner Weltanschauung zur NS-Rasseideologie:
„Tradition ist für uns die erste, Rasse die zweite Gegebenheit. Wie der Geist von innen heraus den Leib gestaltet, so formt die Tradition oder Kultur jene Elemente, die in einem höheren Sinne, mit Bezug auf den Menschen als solchen und nicht in seiner naturverhafteten Erscheinung, als Rasse bezeichnet werden können.“
Der einer sizilianischen Familie entstammende Evola, der dem „nordischen Ideal“ der Nationalsozialisten nur bedingt entsprach, sah die Bedeutung der Rasse nämlich nicht in ihrer biologischen Determination, sondern bezog den Rassebegriff allein auf die sichtbaren Elemente der Kultur, Elite und Aristokratie, die auch ungeachtet der genetischen Präposition eines Menschen zur Geltung kommen könnten.
Evola auf der Tagung:
„Rasse ist das Sekundäre, der Geist und die Tradition sind das Primäre, weil, im metaphysischen Sinne, die Rasse, bevor sie im Blut zum Ausdruck kommt, im Geist ist.“
Insbesondere NS-Chefideologe Alfred Rosenberg, der in Evolas Schriften explizit kritisiert worden war, entwickelte eine starke Antipathie gegen den italienischen Denker. Evola, der Rosenberg persönlich getroffen hatte, bescheinigte diesem im Gegenzug einen Mangel an „jeglichem Verständnis für die Dimension des Sakralen und der Transzendenz“ (siehe „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“).
Obgleich er im Gegensatz zum faschistischen Italien in NS-Deutschland einen viel größeren inneren Zusammenhalt und eine stärkere Betonung des Soldatischen sowie der urgermanischen Mythen zu erkennen meinte, kritisierte er explizit, dass sich die NSDAP bei der Legitimation ihrer Herrschaft auf das Volk berief, das er als plebejische Masse einstufte. „Man kann einen Staat im Namen des Geistes oder im Namen der Materie organisieren“, schrieb er 1938, und bedauerte den Verzicht auf eine Legitimation „von oben“, wie er sie bei den alten arischen Kulturen auszumachen vermeinte.
Das „sakrale Königtum“
Für Evola hingegen bestand die ideale Herrschaftsform in einem „sakralen Königtum“, einer Führerschaft qua göttlicher Veranlagung, die nicht einer Wahl durch Masse entspringt. Für den italienischen Philosophen war diese Herrschaftsform auch diejenige der frühen arischen Völker, für deren Beleg er auf ägyptische, indische und iranische Verse verwies.
Was Evola dabei übersah oder ausblendete, ist die Tatsache, dass die genannten Beispiele allesamt auf solche Länder bezogen sind, in denen die frühen Indogermanen als Eroberer herrschten. In denen sie als oberste Schicht zahlenmäßig einer unterworfenen Einwohnerschaft unterlegen waren – und daher ihre Herrschaft und ihr Königtum nicht durch Wahlen, sondern nur durch Verweis auf ihre vermeintliche Überlegenheit, ja, ihre angeblich göttliche Abstammung, legitimieren konnten.
Demgegenüber nennt Evola zwar auch das germanische Königtum, das ein Dauerzustand des ursprünglichen zeitlich begrenzten Gefolgschaftsprinzips ist, unterschlägt aber auch hier, dass es sich um eine Wahl-Gefolgschaft handelte, in der der Führer aus den Reihen der Freien erwählt wurde, und keineswegs qua Abstammung, also vermeintlich göttlicher oder königlicher Herkunft feststand. Konstitutiv war die germanische Thing-Demokratie, die Evola offenbar geringschätzte.
Mehr über Evolas Kontakte zu völkischen Kreisen und zur SS lesen Sie in der sensationellen Neuerscheinung „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“. Nie zuvor wurde der okkulte Untergrund im Nationalsozialismus so klar ausgeleuchtet: von der Thule-Gesellschaft, die manche als heimliche Geburtsstätte der NS-Bewegung sehen, über Wewelsburg, Ahnenerbe und SS-Expeditionen bis zum Heiligen Gral, verschwundenen Akten und dem Paraguay-Rätsel und Geheimprojekten des Dritten Reiches: Flugscheiben, Neuschwabenland, Vril, Schwarze Sonne und „Die Glocke“. Hier bestellen.
11 Kommentare
Zitat:"…verstand unter „Rasse“ einen zutiefst geistigen Aspekt. Für Evola bestand eine grundsätzliche Überlegenheit geistiger über materielle Kräfte, …"
Zitat:"…„Tradition ist für uns die erste, Rasse die zweite Gegebenheit. Wie der Geist von innen heraus den Leib gestaltet, so formt die Tradition oder Kultur jene Elemente, die in einem höheren Sinne, mit Bezug auf den Menschen als solchen und nicht in seiner naturverhafteten Erscheinung, als Rasse bezeichnet werden können.“…"
…
Mein Reden; von Evola bis heute nie etwas gehört und trotzdem muß man bei intensivem Bedenken der Thematik zu diesem und keinem anderen Schluß kommen.
Und die "weltoffenen Menschenfreunde" halten dir als Rassist auch noch vor, daß du wiederum die Menschen nach deren Verhalten i. w. S. beurteilst und phenotypische Attribute ggfs. mit diesem eine Korrelation aufweisen aber keine Kausalität.
Bsp.: ‚Rassistisch‘ im Sinne der linksgrünen Mainstreamdeutungshoheit ist das Schimpfen auf ‚alte weiße Männer/die weiße Mehrheitsgesellschaft‘ und vorzugeben, deren Verhalten läge in heller Haut und Ahnenreihen begründet, welche seit jeher ihren Ursprung diesseits des Mittelmeeres haben.
Ich finde es ziemlich ironisch das Compact der immer frauen an der vordergrund bringt und sie so gerne lobt nachdem all die zirkus das wir schon gesehen haben jetzt Julius Evola erwähnt. Julius Evola hat sehr harte dingen gesagt über der untergang der westliche welt das man in zusammenhang bringen musste mit diese mehr freiheiten die an frauen gegeben wurden. Ich könnte für Compact dieser text zurückfinden aber ist das wirklich meine aufgaben?
Kurz gesagt: Demokratie = Deppokratie
Die Masse glaubt dem Staatsfernsehen.
Die Masse wählt Ausbeuter, wenn sie Almosen verschenken und das Meiste behalten.
Der faschistische Staat Mussolinis ist sicher nicht mit dem antideutschen Linksstaat, der nur die Einheimischen ausbeuten, zu vergleichen. Staat ist nicht gleich Staat.
Es ist ganz einfach. Die Nazis haben den Fehler gemacht, militaristisch, rassistisch und autoritär zu sein. Aber kein Fehler ist es, die Einwanderung stark zu begrenzen und Abtreibungen zu verhindern. Und es ist kein Fehler, dekadente Kunst zu beseitigen. Bitte googeln: Manifest Natura Christiana
"Und es ist kein Fehler, dekadente Kunst zu beseitigen."
Das ist absolut autoritär und riecht nach "frei-christlichem" Tugendterror!
Wer – in diesem Fall natürlich die INQUISITION DES AUTORITÄREN STAATES – definiert denn, welche Kunst angeblich "dekadent" ist?
@AsBestAvantgardist
Hahaha . . . . .
Es gibt zu diesem Thema eine Diskussion auf wissenschaftlicher Grundlage. Besorgen Sie sich bitte das Buch "Gewaltmusik" von Miehling. Es ist z. B. erwiesen, dass Heavy Metal die Aggressivität fördert.
Eine weitere patriotische Persönlichkeit aus dem 20. Jahrhundert: Dr. Friedrich Hielscher (1902-1990),
spiritueller Nationalist, Gründer einer germanischen Kirche, lehnte Biologismus ab, baute eine Widerstandsorganisation gegen die Nationalsozialisten auf, die er als "Gesindel" bezeichnete.
Werke u.a: "Das Reich" zu Deutschland als international wichtiges Seelentum, "50 Jahre unter Deutschen", "Leitbriefe der Freikirche".
Biographien von Ina Schmidt (Dissertation) und Peter Bahn.
"Das Reich" von Friedrich Hielscher ist geeignet, verzagte deutsche Geister zu einem neuen Frühling zu erwecken. Das philosophisch-politische Werk entwirft mit dem jugendlichem Schwung eines 28jährigen Akademikers, der mit Repräsentanten vieler Völker gut vernetzt ist, eine Geschichte der deutschen Seele von Hermann dem Cherusker bis zum Jahr 1930, immer wieder wechselnd zwischen äußerlicher Machtentfaltung und Zurückgeworfensein auf unscheinbare Innerlichkeit, um von dort wieder Kraft für neue Größe zu schöpfen. Deutsch sein hat weiterhin eine unersetzliche Aufgabe im internationalen Gefüge.
https://antaios.de/buecher-anderer-verlage/quellentexte-zur-kr/nationalrevolutionaere/1270/das-reich
Ernst Nolte meint in Der Faschismus in seiner Epoche (München 1979, S. 589): »Giulio Evola spielte keine politische Rolle, war aber dennoch nicht ein >unpolitischer Archaiker<, sondern arbeitete eifrig in der Rassenkampagne mit.«
Evola war also sicher kein Faschist im Sinn der damaligen Zeit, aber noch viel weniger ein »Antifaschist«. Man könnte ihn als kritischen Sympathisanten des Faschismus bezeichnen, der wegen seiner kämpferischen und spirituellen Archaik ohne politische Bedeutung blieb.
Evola hat sich auch gegen den Anschluß Österreichs an Deutschland ausgesprochen, da er in Österreich die Monarchie wieder beleben wollte (siehe dazu »Il problema monarchico in Austria«, >Die monarchische Frage in Österreich<, in Lo Stato, VI, 2. Februar 1935, nachgedruckt in Monarchia…, aaO., S. 59 ff., und »Orizzonte Austriaco«, österreichischer Horizont, ebenfalls in Lo Stato, 1935, S. 22-29). In »Orizzonte Austriaco« heißt es sogar: »Der Nationalsozialismus hat der antiken, aristokratischen Tradition des Reiches eindeutig abgeschworen. Er ist nichts anderes als ein halbkollektiver Nationalismus und gleichmacherisch in seinem Zentralismus, und er hat nicht gezögert, die traditionsreiche Teilung Deutschlands in Fürstentümer, Länder und Städte, die alle eine relative Selbständigkeit genossen, zu zerstören.«
Er war ein Radikalinski und ähnelt in seiner Radikalität den heutigen GRÜNEn Terroristen
Aber auch nur darin…