Vom Liebling der Medien zum bösen Buben: Was steckt hinter der Aufregung über den Twitter-Kauf von Elon Musk. Zweiter Teil der Analyse von Ex-Geheimdienstchef Helmut Roewer. Auch in COMPACT-Spezial „Geheime Mächte: Great Reset und Neue Weltordnung“ haben wir den Tesla-Chef genauer unter die Lupe genommen. Hier mehr erfahren.
Lesen Sie hier Teil 1 dieses Beitrags.
Der Shadow-Ban-Trick von Twitter besteht darin, die Verbindung zwischen Follower (Leser) und User (Schreiber) technisch zu kappen, ohne dass die Betroffenen über längere Zeiträume hinweg davon etwas mitbekommen: Der Nutzer denkt, er hat laut seiner Account-Anzeige 100.000 Follower, es sind in Wirklichkeit aber nur 100. Und der abgeklemmte Follower denkt, sein Idol produziert nicht mehr oder nur noch selten.
Fälle dieser Art kochten immer wieder hoch. Sie blieben jedoch in den Mainstream-Medien unerwähnt und wurden darüber hinaus als Verschwörungstheorien verteufelt. Die Abwehrfront bröckelte, nachdem die für verdeckte Recherchen bekannte konservative US-Plattform Project Veritas damit begann, heimlich aufgenommene Meinungsäußerungen von leitenden Twitter-Angestellten ins Netz zu stellen.
Manch einem fielen die Gründe für seine erfolglose Twitter-Nutzung wie Schuppen von den Augen. Spätestens seit der Machtübernahme der sogenannten Demokraten in Washington versuchte Twitter mit Hilfe des FBI gegen diese unliebsamen Enthüllungen vorzugehen.
Die Trump-Zäsur
Mit der Abwahl von Donald Trump änderte sich das Verhalten von Twitter. Man verzichtete auf jegliche Heimlichkeit gegenüber Nutzern, die sich der linken Grundausrichtung der Plattform nicht beugen mochten. So wurden ab Januar 2021 die Accounts von Trump und anderen Republikanern ohne Federlesens gelöscht.
Es war den Verantwortlichen offenbar gleichgültig, dass Trump bis dahin mit seinen 70 Millionen Followern eines der Zugpferde von Twitter gewesen war. Dieser Löschungs-Triumph hatte ungeahnte Folgen: Die Twitter-Aktie stürzte ab. Das Unternehmen wurde damit dank eigener inhaltsbestimmender Fehlspekulation zum Übernahmekandidaten.
Wovon Börsianer murmelten, das geschah im März/April 2022. Elon Musks Zehn-Prozent-Einkauf bei Twitter war offenbar eine Art Versuchsballon. Nach dem Verzicht auf den Verwaltungsratssitz legte er unverzüglich nach: Er kaufe die Firma als Privatmann und zwar ganz für schlappe 44 Milliarden Dollar. Das Geld stellte J. P. Morgan bereit. Kein Problem, wenn der Kunde über 600 Milliarden Dollar schwer ist.
Hatte Musks Zehn-Prozent-Engagement einen Sturm der Entrüstung entfacht, so folgte nunmehr ein Seebeben. Der Mainstream ereiferte sich, dass man – wer immer dieses „man“ sein mochte – den Musk-Handstreich vereiteln werde. Nur mühselig schälten sich aus dem Wir-sind hier-alle-einig-Sumpf die Fakten heraus. Die sahen eher ernüchternd aus: dass nämlich die Hauptempörten identisch mit der tonangebenden amerikanischen und europäischen Mainstream Linken waren, aber keineswegs identisch mit den Aktienbesitzern der Firma.
Vielmehr ist es so, dass die noch heute Hauptverantwortlichen einschließlich des Twitter Erfinders und Ex-Chefs bestenfalls eine winzige Minderheit der Aktieninhaber repräsentiert. Die überwiegende Masse der Firmenaktien liegt in den Händen von amerikanischen und arabischen Finanz- und Rentenfirmen.
Von diesen hat bislang nur eine einzige, ein Rentenfonds aus Florida, gerichtliche Schritte gegen den Musk-Coup angekündigt. Der überwiegende Rest scheint mit dem Kaufangebot von Musk, das beträchtlich über dem Verkehrswert der Aktie liegt, hochzufrieden zu sein.
Soros gegen Musk
Die Gegenseite hat indessen nicht aufgegeben. Ein Konsortium von 27 sogenannten Notprofit-Gruppen hat sich zusammengeschlossen, um den Musk-Deal noch aufzuhalten. Ihr Motto: Setze alle großen Gewerbetreibenden unter Druck, um bei Twitter abzuspringen. Ein einschlägiger erster Brief lässt wenig Zweifel aufkommen, dass die Firmen ab sofort rufschädigenden Kampagnen ausgesetzt werden sollen. Offene Gewalt wurde noch nicht angekündigt, aber wo Gruppen wie Black Lives Matter mit im Boot sitzen, wäre Gewaltlosigkeit wie ein Wunder des Himmels.
Musk wäre nicht Musk, wenn er das hingenommen hätte. Er hat Anzeige wegen Nötigung erstattet und lässt – das alles kann man auf seinem Twitter-Account aus erster Hand beziehen – keinen Zweifel aufkommen, wofür er die Angreifer hält und welche Unterstützer er ihnen zuordnet: die Cintons, die Obamas und Soros sowie einige europäische Regierungen, darunter – peinlich genug – auch die der Bundesrepublik Deutschland.
Musks Fazit: 80 Prozent der Amerikaner sind ganz normale Leute aus der gesellschaftlichen Mitte. Sie haben den berechtigten Wunsch, von diesen linken Aktivisten in Ruhe gelassen zu werden.
Lesen Sie morgen den dritten und letzten Teil dieses Beitrags.
Helmut Roewer (69) ist ein deutscher Jurist und Publizist. Von 1994 bis 2000 war er Präsident des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz. Nach Versetzung in den einstweiligen Ruhestand lebt und arbeitet er als freiberuflicher Schriftsteller – auch für COMPACT – in Weimar und Italien.
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4 Kommentare
Wenn Typen wie Sorros, Clinton, und co. etwas schlecht finden….. Dürfen ( müssen) wir davon ausgehen daß es gut ist!!!!
Wir leben halt in kranken Zeiten.
@ "Er kaufe die Firma als Privatmann und zwar ganz für schlappe 44 Milliarden Dollar. Das Geld stellte J. P. Morgan bereit. Kein Problem, wenn der Kunde über 600 Milliarden Dollar schwer ist."
Wozu braucht Elon Musk außer für Depots und Geldtransfer 44 Mrd. US-Dollar von einer Bank? Warum mischt eine Bank mit oder mischt sich gar ein? Bitte Herr Roewer, klären Sie die Angelegenheit, ob sie harmlos ist oder eine Gefahr für das freie Wort!
Ich glaube ja, Musk hat dem Twittertotalsperrer Putin den Krieg erklärt.
Hallo Herr Roewer, was halten Sie denn von den Music-Videos der Sängerin Grimes?
Is Space-X real?
Ich glaube Sie wollen uns da was verheimlichen.