Eine Diktatur gilt nicht als gelungen, wenn alle Untertanen bloß spuren. Nein, richtig rund ist die Sache erst, wenn die Unterdrückten noch laut „Danke!“ rufen.
Kanzler Gerhard Schröder (SPD) trieb die Arbeitslosen in Existenznot, Merkel rief die Lockdown-Diktatur aus – und was sagte der Tagespiegel im März dazu? – Danke! Im O-Ton:
„Warum wir Schröder und Merkel dankbar sein müssen. Der Reformkanzler und die Sparkanzlerin haben Deutschland solide gemacht. Das zahlt sich in der Coronakrise aus.“
Bei so viel Lust auf devote Rhetorik darf man die Ehrung der Hofwirrologen nicht vernachlässigen. Deshal gibt es auf Twitter jetzt den Hashtag #DankeDrosten. Die ARD geht voran mit dem Tweet:
„Einfach nur DANKE @c_drosten“
Eine weitere Userin überlässt dem Hofvirologen gleich das ganze Denken:
„#DankeDrosten Die mediale Flut an Informationen überforderte uns „normale“ Bürger in so manchen Situationen. Sie sind für mich immer der Fels in der Brandung. Wenn mich mal wieder ein Corona Thema völlig überfordert, lese ich einfach, was Drosten dazu schreibt. Und gut ist.“
Der folgende User lobt die angebliche Bescheidenheit von Professor Wuschelkopf:
„#DankeDrosten … gut, das es Wissenschaltler Ihrer Couleur gibt, den der wissenschaftliche Erfolg und die Eindämmung dieser Pandemie wichtiger ist, als das Scheinwerferlicht.“
Auch sein Martyrium wird von manchem Fan gewürdigt:
„#DankeDrosten zu sagen ist für mich auch Ausdruck der Solidarität gegenüber dem Mann, der wohl am allermeisten unter den Angriffen des – von den Springer-Medien angeführten – protofaschistischen Hassmob zu leiden hatte.“
Andere sind einfach rundum zufrieden:
„Danke Herr Drosten das sie uns so gut durch die Pandemie bringen! #DankeDrosten“
Zur Ehrenrettung der Menschheit muss man sagen, dass es auch eine Menge ironischer Tweets zu diesem Hashtag gibt. Aber die wurden im Bericht des Wochenmagazins Stern zu diesem Thema natürlich nicht erwähnt. Wir aber zitieren einen:
„#DankeDrosten für entzweite Familien, arbeitslose Familienväter, tote Innenstädte, kaputte Ehen, Massenhysterie, einsame Weihnachten, depressive Alte, zunehmende Agressivität in der Gesellschaft, freidrehende Medien und Denunziantentum unter Nachbarn.
Danke dafür, Christian!“
Fast ungebrochener Sarkasmus findet sich jedoch unter dem Hashtag #DankeLauterbach. Da meldet sich sogar bei den glücklichsten Untertanen der kritische Verstand. Sogleich stößt man auf Tweets wie:
„#DankeLauterbach, dass du uns täglich vor Augen führst, wie wichtig eine gründliche Zahnpflege ist. Weiter so!“
Empfehlung für alle Drosten-Fans: Lernen Sie auch mal die Gegenseite kennen. Lesen Sie die Kritik von Professor Sucharit Bhakdi und Dr. Wolfgang Wodarg an der aktuellen Lockdown-Politik in COMPACT Aktuell: „Corona Lügen“. Und dann urteilen Sie selber.
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