„Aufstand gegen Idiotie und Ideologie“

Demos allerorten! Gestern protestierte in Cottbus die Mittelstandsinitiative – und tausende Leute kamen. Ein echtes Ausrufungszeichen. COMPACT begleitet den Unmut hautnah. Unser neues Heft, quasi druckfrisch, ist ab sofort erhältlich: „Bauern, Bonzen und Blockaden“. Hier mehr erfahren.

Sehr interessant waren die Forderungen, mit der die Mittelstandsinitiative am Freitag auf die Straße ging. Verlangt wurde der Rücktritt der Bundesregierung und ein „Ende der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland“. Nach Angaben der Veranstalter kamen 4.000 Menschen zusammen, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Der Brandenburger SPD-Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der ohne Einladung auftauchte, wurde wüst ausgepfiffen.

Deutliche Worte

Das Motto von Kundgebung und Demonstrationszug lautete „Aufstand gegen Idiotie und Ideologie“. Redner forderten beispielsweise eine „Verbesserung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Situation für Deutschland“, „Planungssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer“ sowie „Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen“. Thomas Knott, Sprecher der Initiative, betonte die Vordringlichkeit eines Rücktritts der Bundesregierung. Und die Waffenlieferungen an die Ukraine? Knorr:

„Es muss klar sein, dass wir als aktive Mitte der deutschen Gesellschaft dies nicht mittragen und nicht dulden werden.“

Seit Jahren schon befände sich die Bundesrepublik in seiner Abwärtsspirale. Medien verbreiteten Propaganda und agierten mittlerweile als „Handlanger der Regierung.“ Quasi vorsorglich ließ die Initiative mitteilen:

„Auch wenn der eine oder andere Begleiter der Demonstrationen eine etwas härtere Wortwahl findet, so ist dieser noch lang nicht rechtsextrem.“

Doch der RBB berichtete in gewohnter Weise: „Reporter des rbb wurden bei der Veranstaltung als Vertreter der ‚Lügenpresse‘ bezeichnet. Meinungen und Forderungen der Teilnehmer wirkten teils diffus auf die anwesenden rbb-Journalisten. Ein Teilnehmer bezeichnete die Ampelregierung als Nazis, eine andere Teilnehmerin äußerte sich gegenüber dem rbb offen ausländerfeindlich. Ein weiterer Demonstrant erklärte, in Deutschland gebe es keine Demokratie. Ein Redner sprach auf der Bühne vom ‚Bevölkerungsaustausch‘, der im Gange sei.“

Als Redner traten auch Vertreter der Kreishandwerkerschaft Spree-Neiße und die Präsidentin der Cottbuser Handwerkskammer (HWK), Corina Reifenstein, in Erscheinung. Reifenstein wurde von Reportern sogleich mit den angeblich radikalen Äußerungen ihrer Vorredner konfrontiert. Sie wiegelte gekonnt ab: „Ich komme aus dem Baugewerbe, da ist es immer ein bisschen rauer ¬ die meinen das halt nicht so.“

Für die Mittelstandsinitiative war es die zweite größere Veranstaltung in Cottbus. Im Rahmen der bundesweiten Bauernproteste am 8. Januar hatte sie sich solidarisch mit den Landwirten erklärt und einen eigenen, mächtigen Autokorso in Cottbus organisiert.

Nochmals der jammernde RBB: „Auf Einladung der Mittelstandsinitiative war auch der Musiker Stefan Krähe am Rande des Cottbuser Stadtfestes im letzten Jahr aufgetreten, mit großer Unterstützung der Cottbuser AfD. Krähe war in der Vergangenheit bereits bei Reichsbürgerveranstaltungen aufgetreten und leugnete die Souveränität des deutschen Staates ebenso wie die Corona-Pandemie.“ Und: „Während vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland auf der Webseite und bei Kundgebungen der Initiative verächtlich gemacht wird, wird auf der Webseite für sogenannte ‚alternative‘ Medien und Veranstaltungen geworben.“

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