Schlesien ist immer eine Reise wert. Ob Breslau, Schweidnitz oder Bunzlau – überall begegnet man dem deutschen Erbe dieses wunderschönen Landstrichs. Mehr darüber erfahren Sie in dem wunderbaren Heimatwerk „Deutschland, deine Schlesier“ von Hugo Hartung. Hier mehr erfahren.

    Fahrten nach Schlesien werden von vielen Reiseunternehmen angeboten, doch wer die frühere deutsche Provinz wirklich kennenlernen möchte, sollte den schönen Landstrich auf eigene Faust erkunden. Man wird Erstaunliches und Überraschendes erleben – und kann die Naturschönheiten und Kunstschätze, die Schlesien zu bieten hat, ohne Zeitdruck genießen.

    Quartier nehmen könnte man beispielsweise in Breslau, wo es die unterschiedlichsten Unterkünfte gibt, vom großen Hotel in der Innenstadt bis zur Privatunterkunft am Stadtrand. Die niederschlesische Metropole, seit mehr als eintausend Jahren Bischofssitz, bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, die durchweg zu Fuß erreichbar sind: Das mittelalterliche Rathaus mit dem berühmten Schweidnitzer Keller und der astronomischen Uhr am Mittelgiebel, der Ring ums Rathaus mit den vollständig restaurierten alten Patrizierhäusern, zahlreiche Gotteshäuser, darunter die Elisabeth-Kirche, nicht weit vom Rathaus entfernt.

    Auf dem Reiseplan stehen sollte auf jeden Fall ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Groß Nädlitz, etwa 15 Kilometer vom Breslauer Stadtzentrum entfernt. Die sterblichen Überreste von etwa 18.000 Männern der Wehrmacht und der Waffen-SS, die im Kampf gegen die vorrückende Rote Armee fielen, liegen dort begraben.

    Der würdig gestaltete Gottesacker wurde 1998 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingerichtet und steht nach wie vor unter dessen Obhut. Trotz aller Bemühungen Polens, die Spuren deutscher Vergangenheit aus Breslau zu tilgen, einer konnte sich behaupten: Friedrich von Schiller, dessen weiße Marmorbüste 1905 im Scheitniger Park, nahe der sehenswerten Jahrhunderthalle, aufgestellt wurde.

    Geschichtsträchtiges Schweidnitz

    Etwa eine Autostunde von Breslau entfernt liegt Schweidnitz, einst berühmt als Zentrum der Bierbrauerei. Die Stadt, in der die Familie von Richthofen einst zu Hause war, hat den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden. Die Zerstörungen setzten erst nach 1945 ein, als Schweidnitz unter polnische Verwaltung geriet. Der Turm des Rathauses am Ring stürzte 1967 wegen Baufälligkeit ein.

    In Schweidnitz steht – in alter Pracht wiedererstanden – die weltberühmte Friedenskirche, seit 2001 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft. Die Kirche wurde 1656/57 aufgrund einer im Westfälischen Frieden zu Münster getroffenen Vereinbarung errichtet und dient noch heute den evangelischen Christen der Stadt als Gotteshaus. Die kostbare barocke Inneneinrichtung steht in bemerkenswertem Kontrast zum äußeren Erscheinungsbild der Kirche, die in schlichter Fachwerkbauweise errichtet wurde. Sie bietet 7.500 Gläubigen Platz.

    Die größte Fachwerkkirche Europas: Die Friedenskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit im schlesischen Schweidnitz. Foto: Sławomir Milejsk, CC BY-SA 3.0 pl, Wikimedia Commons

    Am 12. November 1989 geschah in Kreisau, wenige Kilometer südostwärts von Schweidnitz, Denkwürdiges: Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und der polnische Premier Masowiecki trafen sich in der zum früheren Landgut der Familie von Moltke gehörenden Kapelle zu einem Versöhnungsgottesdienst. Der Ort Kreisau und eben dieses Landgut spielten eine bedeutende Rolle im Rahmen des Widerstandes gegen Hitler.

    Helmut James Graf von Moltke, letzter Besitzer des Gutes, war Gründer und führender Kopf des sogenannten Kreisauer Kreises, dessen Wirken mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 in engem Zusammenhang steht. Das Gehöft mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden wurde inzwischen zu einer internationalen Begegnungsstätte für Jugendliche aus aller Welt ausgebaut.

    Ein weiterer lohnender Ausflug führt zum Schloss Fürstenstein am nördlichen Stadtrand von Waldenburg. Wegen seiner Größe und einmaligen Lage wurde das Schloss früher gern „schlesische Marienburg“ genannt. Ende 1944 wäre dem geschichtsträchtigen Gemäuer beinahe das gefährliche Schicksal zuteil geworden, zu einem Führerhauptquartier umgebaut zu werden, als die soggenannte Wolfschanze in Ostpreußen wegen der heranrückenden Front aufgegeben werden musste. Heute ist Schloss Fürstenstein repräsentatives Kongresszentrum, Museum und Sitz eines bekannten Gestüts.

    Blüchers geschändetes Grab

    Die Fahrt geht weiter in den Kreis Landeshut. In der Kreisstadt selbst wurde 1732 der geniale Architekt und Baumeister Carl Gotthard Langhans geboren, der Schöpfer des Brandenburger Tores in Berlin, Symbol deutscher Trennung und zugleich deutscher Einheit schlechthin. Ebenfalls in diesem Kreis liegt der Ort Grüssau mit der berühmten Abteikirche von Kilian Dientzenhofer – die größte Barockkirche Schlesiens. Ihre Innenausstattung stammt unter anderem von Michael Willmann, dem „schlesischen Rembrandt“.

    Hans-Ulrich Rudel 1945, im Hintergrund Adolf Galland. Foto: United States Army Air Forces, CC0, Wikimedia Commons

    Konradswaldau, ganz in der Nähe von Grüssau, ist deshalb erwähnens- und unbedingt einen Besuch wert, weil hier im Jahr 1916 der höchstdekorierte deutsche Soldat des Zweiten Weltkriegs, Oberst Hans Ulrich Rudel, als Sohn des evangelischen Ortsgeistlichen geboren wurde. Das Geburtshaus des späteren „Adlers der Ostfront“ steht noch, befindet sich in einem halbwegs ordentlichen Zustand und kann von außen besichtigt werden. Die frühere evangelische Kirche hingegen wurde nach 1945 dem Erdboden gleich gemacht.

    Für die Rückreise sollte man genügend Zeit einplanen, die Autobahn in Richtung Westen führt an manch Sehenswürdigkeit vorbei, die man nicht einfach links liegen lassen darf. Krieblowitz etwa. Hier steht das Mausoleum für Gebhard Leberecht Blücher, 1846 bis 1853 auf Veranlassung von König Friedrich Wilhelm IV. errichtet. Die Grabstätte des Siegers der Schlacht von Belle Alliance (Waterloo) wurde 1945 von marodierenden polnischen Banden geschändet und verwüstet, anschließend von allen nationalen Symbolen „befreit“ und zugemauert. Das Mausoleum kann nur noch von außen besichtigt werden.

    Die Stadt des guten Tons

    Die Pfarrkirche der Heiligen Hedwig, Schutzpatronin Schlesiens und neben der Heiligen Elisabeth von Thüringen eine der deutschen Nationalheiligen, erinnert an die Schlacht bei Wahlstatt von 1241 (auch Schlacht von Liegnitz genannt), als es einem deutsch-polnischen Ritterheer gelang, die Mongolen aufzuhalten und zurückzudrängen. So wurde Europa vor den asiatischen Reiterhorden bewahrt. Eine Besichtigung der Kirche sollte man nicht versäumen. Die 1936/37 gebaute Autobahn führt ohnehin direkt daran vorbei.

    Bevor man Schlesien dann in Richtung Westen verlässt, empfiehlt es sich, eine Pause in Bunzlau, der Stadt des guten Tons, einzulegen. Stadt des guten Tons? Sind die Leute hier etwa besonders höflich? Der Beiname hat einen anderen Ursprung, denn aus dem guten Ton, der in der Umgebung reichlich lagert, werden die traditionellen Bunzlauer Keramikartikel hergestellt. Und die sind als als Mitbringsel sehr geschätzt.

    Wenn Sie mit dem Auto in Schlesien unterwegs sind, dann sollten Sie unbedingt einen Heino-Tonträger dabei haben. Der deutsche Barde hat viele Volksweisen neu vertont, darunter auch das wunderbare Schlesierlied, in dem es heißt:

    „Kehr‘ ich einst zur Heimat wieder,
    Früh am Morgen, wenn die Sonn‘ aufgeht.
    Schau ich dann ins Tal hernieder,
    Wo vor einer Tür ein Mädchen steht.

    Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:
    Mein Schlesierland, mein Heimatland.
    So von Natur, Natur in alter Weise.
    Wir seh’n uns wieder, mein Schlesierland,
    Wir seh’n uns wieder am Oderstrand!“

    Diese Sehnsucht werden auch Sie verspüren, wenn Sie unser wunderbares Schlesien wieder verlassen haben. Und jede Wette: Auch Sie werden wieder zurückkehren in dieses alte deutsche Land.

    Unvergessen: Schlesien, einst eine der schönsten Regionen des Reiches, lebt als Kulturlandschaft in den Werken seiner Architekten Dichter, Musiker und Künstler. Lernen Sie das deutsche Erbe kennen: In seinem wunderbaren Heimatwerk „Deutschland, deine Schlesier“ nimmt Sie Hugo Hartung mit auf eine Reise in die deutsche Vergangenheit. Hier mehr erfahren.

    6 Kommentare

    1. jeder hasst die Antifa am

      Deutschland ist unter der Ampel zu einem großen Schxxxhaus geworden wo auch noch die Toilettentüren von Faeser
      und Stasiwang überwacht werden

    2. rechtsklick am

      Deutschland, Deutschland über alles,
      Über alles in der Welt,
      Wenn es stets zu Schutz und Trutze
      Brüderlich zusammenhält,
      Von der Maas bis an die Memel,
      Von der Etsch bis an den Belt –
      Deutschland, Deutschland über alles,
      Über alles in der Welt!

      • Heinrich Hoffmann von Fallersleben wollte mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes sagen: Mischt euch nicht wieder in Frankreich ein (die Kriege gegen Frankreich beschleunigten den revolutionären Guillotine-Terror und brachten einen Napoleon hervor) und unterlasst im Unterschied zu England das Bevormunden und Kolonialisieren fremder Völker (damit sich nicht auch noch Deutsche verhasst machen), sondern arbeitet ausschließlich für ein Zusammenfinden Deutschlands und sein Wohlergehen! Die Früchte der nationalen Genügsamkeit konnten die Deutschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ernten und genießen.

        Nicht einmischen – bislang nur Wenige haben es aus der Geschichte gelernt.

    3. Was ebenso wie deutsche kulturelle Spuren besonders schön jenseits der Oder ist: es gibt dort quasi keine Moslems (0,1% Bevölkerungsanteil) und keine illegal Aufhältigen mit eben dieser Religionszugehörigkeit.

    4. "Breslau, Königsberg, Stettin: deutsche Städte wie Berlin und Wien."
      Diesen Spruch habe ich vor Jahrzehnten auf einer Toilettentür einer Universität vorgefunden. Der Satiriker Karl Valentin bezeichnete Toiletten als "Befreiungshalle" auch im politischen Sinne, weil man damals nur an dortigen Türen frei seine Meinung gekritzelt äußern und mitteilen konnte. Heute ist es unter Ampelterror wieder soweit.