Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, sitzt in der Bredouille. Seit Wochen hagelt es Kritik an seinem Standpunkt und dem harten Lockdown-Kurs der von ihm beratenen Bundesregierung. Bisweilen wurden die kritischen Stimmen als Verschwörungstheorien abgetan. Doch nun scheint Drostens wichtigste Studie sich als falsch entpuppt zu haben. Nicht nur von internationalen Experten hagelt es Kritik, auch intern soll man laut BILD Fehler eingestanden haben.
Am 29. April veröffentlichte das Institut für Virologie an der Berliner Charité eine wichtige Studie bezüglich Covid-19. Darin wurde behauptet, die Ansteckungsgefahr von Kindern sei genauso groß wie die von Erwachsenen. Auf dieser Grundlage wurden in der Bundesrepublik die Schulen und Kitas geschlossen gelassen. Doch immer mehr Experten erheben scharfe Kritik an diesem Papier. Von unsauberer Arbeit wird gesprochen und auch intern soll das Forscherteam um Drosten bereits die Fehler in ihren Ergebnissen eingestanden haben.
Zu den Kritikern gehören der Professor Leonhard Held vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich; der Statistik-Professor Dominik Liebl von der Universität Bonn; der Mannheimer Statistik-Professor Christoph Rothe sowie der Wirtschaftsprofessor Jörg Stoye von der Cornell University in New York. Die Kritik bezieht sich zum einen auf eine zu geringe Anzahl für die Studie ausgewählter Kinder, zum anderen auf „schwache statistische Methoden“. Die Schlussfolgerungen der Autoren würden ihren aufgeführten Zahlen widersprechen.
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Von Drostens Seite aus wurde die inhaltliche Kritik bisher zurückgewiesen. Der Öffentlichkeit gegenüber leugnen seine Mitarbeiter jegliche Fehler oder Kontaktanfragen der Medien erhalten zu haben. In einem Tweet legte Drosten die Presseanfrage der BILD zur Thematik offen, mit dem Kommentar: „Interessant: die Bild plant eine tendenziöse Berichterstattung über unsere Vorpublikation zu Viruslasten und bemüht dabei Zitatfetzen von Wissenschaftlern ohne Zusammenhang. Ich soll innerhalb von einer Stunde Stellung nehmen. Ich habe Besseres zu tun.“