Am zweiten Tag des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig begeisterten zwei Elektropop-Pioniere das Publikum. Den Bericht über den ersten Tag des Festivals finden Sie hier.

    Das  Gelände rund um das Torhaus Döitz ist einer der beliebtesten Anlaufpunkte jedes Wave-Gotik-Treffens. Während der Völkerschlacht war es eines der am stärksten umkämpften Gebiete, heute öffnet dort über die Pfingsttage das Heidnische Dorf. Über die unvergleichliche Atmosphäre, die dort herrscht, schrieb Daniell Pföhringer in seinem Artikel in COMPACT 6/2019:

    „Ein Hauch von Patschuli weht durch den Park am Torhaus Dölitz und vermischt sich mit dem Duft von Lavendelkerzen, frischem Hanfbrot und würzigem Mutzbraten vom Spieß. Von der mit einer Irminsul, der Weltenesche der alten Germanen, geschmückten Bühne dringen mittelalterliche Klänge ans Ohr. Anmutig tanzt eine blonde Schönheit in wallendem Kleid, dazu bläst ein Grobian in rustikalem Wams den Dudelsack. Die junge Frau beginnt zu singen, zauberhaft; die Laute der alten Instrumente sind unterlegt mit einem sanften elektronischen Beat – Tradition und Moderne gehen eine kunstvolle Symbiose ein.“

    Thorshämmer und Schaftstiefel

    Weiter schreibt Pföringer:

    „Das Publikum im Heidnischen Dorf verfolgt die Darbietung gebannt. Ein bärtiger Wikinger von imposantem Wuchs hält ein Methorn in der Hand, im anderen Arm seine Angebetete, deren schwarzes Kleid bis zum Boden reicht und ein prachtvolles Dekolleté offenbart – bleiche Haut, vom Sonnenlicht unberührt, edel und rein. Etwas entfernt sitzt eine Gruppe düsterer Gesellen, die wie aus den Achtzigern herbeigebeamt wirken: hochtoupierte Haare, spitze Schnallenschuhe, die Augen mit Kajal betont. Daneben lehnt ein schneidiges Paar am Baum: Sie hat ihre braunen Haare zu Zöpfen geflochten, die Lippen blutrot geschminkt, trägt einen strengen Rock und Doc-Martens, die bis zu den Kniekehlen reichen. Seine Breeches stecken in blank polierten Schaftstiefeln, der Sturmriemen spannt sich über dem gebügelten Hemd, die Haare sind streng gescheitelt und an den Seiten kurz rasiert.

    Es naht eine Gruppe Langmähniger heran, die Rückenaufnäher ihrer Kutten weisen sie als Anhänger des Black Metal aus; einer trägt ein umgedrehtes Kreuz, der andere einen Thorshammer. Zielstrebig gehen sie auf den Bierstand zu, wo ein tätowierter Muskelprotz mit Bürstenhaarschnitt gerade eine neue Runde bestellt. Auf seinem Tanktop prangt ein Zahnrad mit den Buchstaben E, B und M. Die Abkürzung steht für Electronic Body Music.“

    Pioniere der Mittelalterszene

    Ähnlich entspannt war die Stimmung auch in diesem Jahr. Auf der Bühne spielte die Mittelalterband Corvus Corax auf, die schon in der späten DDR gegründet wurde. Der Name der Band – die lateinische Bezeichnung für den Kolkraben – geht darauf zurück, dass die Gruppe bei ihrer Flucht aus der DDR ihren Kolkraben in der Arbeiter- und Bauernrepublik zurücklassen musste. Bald schon eroberte die Gruppe als Vorreiter der Mittelalterszene die Bühnen im vereinigten Deutschland.

    Eines der Geheimnisse der Band sind ihre selbst gebauten Musikinstrumente, die besonders authentisch klingen. Auch gestern entfachte die Gruppe mit ihren Dudelsäcken einen Phon-Orkan, der über dem Gelände des Heidnischen Dorfs niederging. Bald schon aber machte sich Aufbruchsstimmung breit, weil in der agra-Messehalle der Auftritt einer der wichtigsten deutschen Electropop-Bands angekündigt war.

    Zurück in der Zeit

    Welle: Erdball wurde 1990 unter dem Namen Honigmond gegründet und benannte sich 1993 endgültig um. Der Name ist eine Reminiszenz an das Hörspiel „Hallo! Hier Welle Erdball!“ aus dem Jahr 1928, das als letztes großes Hörspiel der Weimarer Republik gilt. Aus ihrem großen Faible für die Musik der 80er hat die Gruppe nie ein Geheimnis gemacht. Der Name soll das Auftreten der Band als imaginärer Radiosender unterstreichen.

    Welle Erdball beim Wave-Gotik-Treffen 2022. Foto: Sven Reuth

    Viele ihrer Songs sind durch die starke Nutzung des Commodore-64-Soundchips geprägt. Der Charme der Band liegt auch in ihrem Auftreten in „Moderatoren“-Uniform mit weißen Hemden, schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen. Gestern wurde die Combo durch das Auftreten der Sängerin Fräulein Plastique komplettiert, die die Gruppe 2013 eigentlich verlassen hatte. Einmal mehr entführte die Band ihr Publikum atmosphärisch in eine Vergangenheit, in der Radiogeräte noch echte Möbelstücke waren.

    Den Abschluss des Konzertabends in der agra-Halle bildete dann das englisch-irische Futurepop-Projekt VNV Nation, das mit seiner Mischung aus tanzbaren elektronischen Rhythmen mit Techno-Trance-Einflüssen und orchestralen Elementen regelrechte Begeisterungsstürme im Publikum auslöste. Die meisten WGT-Besucher ließen einen weiteren überaus gelungenen Konzertabend dann in einem der zahlreichen Clubs ausklingen, in denen in Leipzig über die Pfingsttage die Nacht zum Tag gemacht wird.

    23 Kommentare

    1. 1.
      Die Zustände im ganzen Westen sind ebenso schlimm oder noch schlimmer als in Deutschland, obwohl diese Länder nicht unterdrückt und zerstört wurden. Aber im Gegensatz zu uns finden diese Länder nicht den Weg aus den Problemen. Das liegt an der Mentalität. Deutschland steht nach wie vor an der Spitze aller Länder aufgrund seiner Mentalität. Nur der Deutsche fühlt, daß die Welt tief krank und kaputt ist. Nur er hat in sich den Drang die Welt zu verbessern und eine Vision von einer besseren Zukunft. Der Deutsche ist der einzige Idealist, der einzige Gute in dieser kaputten weißen Zivilisation. Nur hier strebt man nach dem Schönen, Wahren und Guten. Nur hier ist man selbstlos und wünscht anderen Gutes, selbst wenn diese einem noch so viel Schlechtes angetan haben. Passiert irgendwo auf der Welt ein Unglück – der Deutsche spendet mehr als alle anderen zusammen. Andere kämen nicht einmal auf die Idee. Wohin auch immer der Deutsche kommt, er baut auf. Er pflügt, er ordnet, er baut, er erfindet, er verbessert, macht alles schön. Er hat halb Amerika aufgebaut und halb Russland.
      Die halbe moderne Welt, ob in der Technik, Wissenschaft oder Kultur ist eine deutsche Erfindung

    2. 2.
      Dem Deutschen ist germanisches Streben und Überwinden und christliche Güte eigen. Als einziges Volk hat er christliche Ethik verinnerlicht. Sein Wirken zielt auf Überwindung dieser Welt und auf Gewinnung des Himmelreiches, bzw. dem Schaffen des Himmels auf Erden.
      Zwischen unserer Mentalität und der unserer nächsten Nachbarn liegen Welten.
      Nach Rom kam Deutschland. Der europäische Adel ist germanisch. Die europäische Kultur und Geistesgeschichte ist im Wesentlichen deutsch, andere sind nur Anhang. Von hier ging die Reformation und das heliozentrische Weltbild aus, die Sozialgesetzgebung und die Anfänge des Weltraumzeitalters. Deutschland ist Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte und seine Niederlage das Fundament der gegenwärtigen satanischen Weltordnung. Wer das deutsche Potenzial beherrscht, beherrscht die Welt, das sagten schon Stalin und Roosevelt und bis heute ist Deutschland der Zankapfel der Großmächte. Aber diese Großmächte sind in einem unaufhaltsamen Niedergang begriffen, während wir wie ein Phönix aus der Asche aufsteigen werden.
      Nur der deutsche Geist wird die Welt in ein neues Zeitalter führen. Alle Lügen werden fallen, die ganze erwachte Welt schaut auf uns und hofft auf uns.

    3. 1
      Die Wahrheit ist: Nach dem Krieg haben sich die Deutschen von Hitler und NS abgewandt, nachdem sie diese bis zum letzten Tag des Krieges voll unterstützt hatten.
      SS Leute wurden angefeindet und verfolgt, Kriegshelden wie Rudel wurden aus dem Land getrieben. Alles was gut und wahr war, wurde verraten. Man hat die allierten Lügen übernommen und sich fortan, bis heute, selbst zerfleischt und das Nest beschmutzt. Jahrzehntelang wurden antideutsche Handlanger gewählt. Der deutsche feige Wohlstands-Spießer Tat so, als sei die Welt in Ordnung. Dabei waren die Weichen längst auf die Abschaffung Deutschlands gestellt. Masseneinwanderung bis zum Exzess – der BRD Deutsche macht Lichterketten gegen Fremdenfeindlichkeit. Übertragung fast sämtlicher Souveränität an Brüssel und Abschaffung der nationalen Währung – kaum jemanden hat es gejuckt. Diejenigen, die dagegen gekämpft haben, wurden angefeindet, ruiniert, verhöhnt, ausgegrenzt, eingesperrt. Jetzt ist der Deutsche Fremder im eigenen Land. Er steht vor den Trümmern seiner Kultur, moralisch Bankrott, Ehre verloren, Freiheit verloren, der Wohlstand lässt sich nicht mehr lange halten

      • Kurz: der Deutsche hat sich seinen Untergang mit Auszeichnung verdient.

        • Der Deutsche wird nicht untergehen.
          Als einziges, weißes Volk haben wir eine Entschuldigung für unsere Misere – eine Misere, die in anderen Ländern nicht besser ist, obwohl diese nicht mit zwei Weltkriegen und allen sonstigen Mitteln und von der halben Welt zerstört wurden.
          Die (deutsche) Seele ist unzerstörbar und und der (deutsche) Geist existiert fort auf einer Ebene auf der es keine Zeit gibt.
          Alles was es braucht ist:
          Mut zur Wahrheit, Selbsterkenntnis, Reue, den Entschluss es besser zu machen, sich selbst verzeihen und durch gute, starke Taten vergangene Fehler ausbügeln.
          Nichts ist zu spät. Jede Seele hat unendliches Potential, 60 Millionen deutsche Seelen erst recht.
          Hier und heute kann der Anfang gemacht werden, die Entscheidung getroffen werden, sein restliches Leben der Wiederauferstehung Deutschlands zu weihen und dieses dunkle Zeitalter zu überwinden, koste es was es wolle.

    4. 2
      . Alles was frühere Generationen aufgebaut haben ruiniert. Als Dank übergoss man diese Generationen 80 Jahre lang mit Kübeln von Dreck.
      Der Deutsche hat sich selbst verraten, der Deutsche hat sich selbst zerstört. Bis heute ist er zu feige sich der wahrhaften Geschichte zu stellen und die Ehre seiner Vorfahren zu verteidigen. Mehr als eine ekelhaft bürgerliche, feige, unfähige, leisetreterische "Opposition" (AfD) , die "100% pro jüdisch ist" (Meuthen) und pro-Putin kriegt der deutsche Spießer nicht zustande. Dahinter steckt nur die bürgerliche Angst, vor sozialem Abstieg, davor daß die eigenen Töchter von Ausländern bestiegen werden und vor dem endgültigen Abtreten aus der Weltgeschichte. Man will sich seine Rest-Existenz erbetteln und erkaufen indem man die geschichtliche Wahrheit aufgibt und sich seinen Feinden anbiedert.
      Aber diese Feinde beeindruckt das nicht. Jeder, der gegen deutsche Selbstaufgabe, Auflösung des Volkes durch Überfremdung und für wahre Geschichte ist, ist ein Nazi, selbst wenn er sich noch so sehr davon distanziert. Von der geplanten Auflösung der Völker rückt man keinen. Millimeter ab.

      • SchauinsLand am

        Sehr gut geschrieben! Ja und die erbärmliche Doppelmoral der Frau Faeser aus der SPD! Den deutschen Faschismus will sie beseitigen im Jahr 2022, verherrlicht jedoch den existierenden ukrainischen Faschismus! Ich muß ganz ehrlich gestehen, daß eine SPD, die den Faschismus egal in welchem Land verherrlicht, ihr Recht als Regierungspartei verloren hat. Die SPD mit den Grünen gehören vor ein Strafgericht, weil beiden die Kriegshetze aus dem Mund quillt! Für die BRD gilt stets die Friedensverhandlung! Frieden mit den Donbass-Republiken, Frieden mit Russland und auch Frieden mit der nicht faschistischen Ukraine!

    5. Katzenvater am

      Hippo:
      Echte Männer haben Katzen!! Nun denn, ist eben das Leid des Hippokrates, wenn er dies nicht wahrhaben will…

    6. "@Weber: Wenn man Familie hat, sollte man als Elternteil – Mutter, Vater – für das Auskommen sorgen. Um nicht zum H4-Empfänger zu werden, sind die Kinder der Arbeit hinterher gezogen. Meine Kinder wurden dazu GEZWUNGEN und dieser Zwang wurde von den ReGIERenden über Jahrzehnte angestrebt."

      Was haben Sie jahrelang gewählt?
      CDU? Dann jetzt nicht jammern, über Globalisierung, Überfremdung, die Zerstörung Deutschlands.

    7. Hippokrates am

      "Heidnisches Dorf" sagt ja schon genug. Alles Hexer u. Hexen , die noch vor 400 Jahren auf dem Scheiterhaufen geendet wären. Solche Sumpfblüten treibt die "Freiheit".

    8. Katzenvater am

      Jeder…:
      Ach so, die Gothics als "Ausbruch westlicher Dekadenz"?!?! Ich sehe sie eher als Antipode dazu, aber das ist Ansichtssache. Und während die Regenbogen- und Antifa-Fraktion sich bester Unterstützung seitens der Macht (Politik, Justiz, Medien, NGOs, Gesellschaft etc.) sicher sein kann und jedwede Lobby hinter sich weiß, gilt dies im Umkehrschluss für die "Schwarze Szene" mitnichten. Im Gegenteil, wird sie doch immer noch mit Klischees bedacht und Vorurteilen überhäuft. Den größten Widerstandsgeist gegen westliche Dekadenz fand ich im Kreise erlauchter Aristokraten einer europäisch-ästhetischen Jugendkaste in schwarzem Ornat. Tanzend um das Lagerfeuer Widukind, Nietzsche, The Cure und Nachtmahr…

      • Viel Klüger am

        Man kann einem Fisch nicht erklären, was Wasser ist und einem Dekadenten nicht, was Dekadenz ist.

    9. Katzenvater am

      Jawoll, noch ein Artikel zum WGT, Danke!! Welle Erdball…einfach nur herrliche Klänge im Stile der 80er (Professorchen hatte Recht, schreibt man so und nicht 80iger). Und VNV Nation als Future-Pop-Band ist beste Elektronik für das Ohr. Im Heidnischen Dorf trank ich einigen Met am Lagerfeuer, übte mich im Schwertkampf, bestaunte das Handwerk der Altvorderen, sah ihre Symbole und führte beste Gespräche sozusagen vom Mittelalter bis zur "Schwarzen Moderne"…

      • Hippokrates am

        Na klar, es hat nicht nur mit Dekadenz zu tun, es i s t Dekadenz. Schräge Vögel, Männer die Katzen mögen auch.

      • Werner Holt am

        Jawoll, richtig schreibt man es "80er Jahre", denn es ist im Grunde die Ziffern-Verkürzung für "achtziger Jahre". Seit dieser ominösen "Rehtschreibreform" aber auch "die 80er-Jahre". Es wurde also das Adjektiv in’s Substabtiv überführt. Man müßte also "Achtziger-Jahre" oder auch "Achtzigerjahre" schreiben. Eine Begründung braucht man von übergeordneter und verordnender Seite dazu nicht – was wollte man da auch sonst noch alles begründen müssen. Die Hauptsache ist doch, daß gar keiner mehr weiß wie man Deutsch "rechtschreibt". Das hat was mit der Abschaffung von Kultur und Tradition zu tun.

    10. jeder hasst die Antifa am

      Diese Grabsteinlecker sind nichts weiter als der Ausbruch westlicher Dekadenz wie der Schwuchtelumzug mit dem Regenbogenfetzen,die haben wahrscheinlich keine anderen Sorgen noch geht es ihnen zu gut das sie so einen sinnfreien Popanz veranstalten können.

      • Hippokrates am

        Hier geschieht ein Wunder : Antifa entwickelt eigene Gedanken , unabhängig von Compact und auch noch richtig.

        • Grünspecht am

          @Hippo
          Ich bin ebenfalls ganz platt wegen „Jeder…“ Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

      • Werner Holt am

        Schierer Blödsinn, was Sie diesmal schreiben.
        Sie verstehen es nicht und keifen deshalb um sich.

      • Das ist doch nur eine harmlose Art von Rollenspiel-Hobby (vgl. Cosplayer), was musikalisch in der Electro-, Indie- und Waver-Zeit der 90er-Jahre wurzelte und als Dark-Wave-/Gothik-Strömung überlebt hatte und nun ein etwas bizarres Gewächs wurde. Muss man nicht mögen – gilt aber auch für Volks- & Schlagermusik.
        Bei der Regenbogenfraktion geht es m.E. dagegen um eine von oben verordnete regelrechte gesamtgesellschaftliche Umerziehung unter dem Deckmantel der ‚Anti-Diskriminierung‘ und des ‚Humanismus‘.