Die maßnahmenkritische Basispartei (Die Basis) konnte zuletzt die Kandidatur prominenter Mediziner und Virologen wie Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi für den Bundestag vermelden. Wie nun bekannt wurde, soll auch Babylon-Berlin-Star Volker Bruch einen Mitgliedsantrag bei den Corona-Rebellen gestellt haben. Alles über die Bewegung erfahren Sie in COMPACT-Spezial Die Querdenker – Liebe und Revolution, das Sie hier bestellen können.

    Mein Name ist Volker Bruch. Ich bin Schauspieler. Und ich habe Angst. Aber ich merke, wie meine Angst nachlässt. Und das macht mir Angst. Ein Jahr lang hatte ich durchgehend Angst. Doch diese Angst lässt jetzt nach. Und das macht mir Angst. Ich will wieder mehr Angst haben. Denn ohne Angst habe ich Angst.

    Durchbruch mit Babylon Berlin

    Diese Worte spricht Volker Bruch in seinem ironisch-satirischen Clip zur Corona-Politik der deutschen Bundesregierung, der Teil der Aktion #allesdichtmachen war, mit der 53 deutsche Schauspieler die Massenmedien im vergangenen Monat in Schnappatmung versetzt und einen riesigen Aufmerksamkeitserfolg gelandet haben. Der am 9. März 1980 in München geborene Schauspieler war dabei einer der prominentesten Teilnehmer dieser Aktion.

    Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Hauptrolle in der Serie Babylon Berlin, in der er den aus Köln stammenden Kriminalkommissar Gereon Rath verkörpert, der in der Endphase der Weimarer Republik in der Reichshauptstadt ermittelt, die damals gleichermaßen durch politische Wirren, bürgerkriegsartige Auseinandersetzungen wie auch kulturelle Aufbrüche geprägt war.

    Für seine Interpretation dieser Rolle, um die sich auch der Romanzyklus von Volker Kutscher dreht, der als Vorlage zu Babylon Berlin diente, erhielt Bruch teilweise euphorische Kritiken. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beispielsweise bezeichnete Andreas Kilb die Gestalt des Rath als „Fallada-Figur mit Dienstpistole“.

    Volker Bruch ermittelt als Kommissar Gereon Rath in «Babylon Berlin». Die Drehbücher der ersten beiden Staffeln basieren auf Volker Kutschers Kriminalroman «Der nasse Fisch» und spielen Ende der 1920er Jahre. Foto: Pressebild X FILME CREATIVE POOL GMBH

    Seine gelungene Darstellung wirke „so enthemmend wie der Kick, den Gereon Rath aus der Flüssigkeit in den braunen Glasröhrchen zieht, mit denen er sein Kriegszittern bekämpft“. Und weiter stellte Kilb fest: „Von da an ist man an den Kommissar aus Köln gekettet, egal, ob er zuckend in der Toilette liegt oder berauscht im Varieté.“ Für seine gelungene Darstellung des Rath erhielt Volker Bruch 2018 die Goldene Kamera als bester deutscher Schauspieler.

    Beiträge unseres Kulturredakteurs Jonas Glaser über die Serie Babylon Berlin finden Sie hier und hier.

    Aufstrebende Querdenker-Partei

    Zur Beteiligung an #allesdichtmachen musste sich Volker Bruch offensichtlich von niemandem überreden lassen. Am 13. März dieses Jahres soll er nämlich einen Mitgliedsantrag bei der aus der Querdenker-Bewegung hervorgegangenen Basispartei Deutschland (Die Basis) gestellt haben, was nun durch ein Datenleck öffentlich wurde.

    Schon seit einiger Zeit scheint sich Die Basis als parteipolitisches Zentrum der Lockdown-Kritiker herauszukristallisieren. Erst im Januar dieses Jahres konnte sie mit dem Rechtsanwalt Markus Haintz sowie mit Eva Rosen zwei der bekanntesten Galionsfiguren der Querdenker-Bewegung als Neumitglieder begrüßen.

    Querdenker-Aktivistin und Basis-Mitglied: Eva Rosen | Foto: Assia Helmich

    Zu den prominenten Mitgliedern zählt auch die Kulturanthropologin, Publizistin und Great-Reset-Kritikerin Aya Velázquez, die der Redaktion der Zeitung Demokratischer Widerstand angehört. Zuletzt konnte die Basis aber auch die Kandidatur von prominenten Mitgliedern des Corona-Ausschusses wie Dr. Reiner Fuellmich oder der Berliner Rechtsanwältin und Volkswirtin Viviane Fischer vermelden. Beide sind maßgeblich an den sogenannten Corona-Ausschüssen beteiligt.

    Unterstützt wird die Basispartei auch von Sarah Wagenknechts Ex-Mann Ralph T. Niemeyer sowie dem früheren TV-Pfarrer Jürgen Fliege, der schon bei zwei Querdenker-Demos in München aufgetreten ist. Der Publizist Harald Neuber, ehemals wissenschaftlicher Berater eines Bundestagsabgeordneten der Linken, schreibt auf  Telepolis, dass Die Basis durchaus das Potenzial habe, die „Umwälzung der deutschen Parteienlandschaft weiter zu befördern“. Die Partei sei einerseits „staatskritisch, antiautoritär“, aber auch „nach rechts offen“.

    Wodarg und Bhakdi kandidieren

    Eine echte Sensation ist die Kandidatur des langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten und Lungenarztes Dr. Wolfgang Wodarg, der bei der Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern für Die Basis antreten soll.

    Auf der Landesliste in Nordrhein-Westfalen kandidiert mit dem international renommierten Virologen und Bestsellerautor Prof. Dr. Sucharit Bhakdi ein Kaliber ähnlicher Größenordnung. Auf der dortigen Landesliste kandidiert außerdem noch dessen Ehefrau und Co-Autorin, die Biologin Prof. Dr. Karina Reiß.


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    Ob es der Basispartei noch gelingen wird, die Prominenz solcher Kandidaten für sich auszunutzen, müssen die nächsten Monate erst noch zeigen. Ihren ersten Wahlantritt absolvierte Die Basis am 14. März bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, wo sie ein Prozent erreichen konnte, was immerhin insofern eine Punktlandung darstellte, als damit die Hürde für die Parteienfinanzierung übersprungen wurde.

    Ein besseres Ergebnis wäre wohl möglich gewesen, hätte es nicht einen Konkurrenzantritt durch die thematisch ähnlich ausgerichtete Partei WIR2020 gegeben, die 0,85 Prozent erreichte. Bei der am 6. Juni anstehenden Landtagswahl in Sachsen-Anhalt treten erneut sowohl Die Basis als auch WIR 2020 an.

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