1806 beendete Napoleon die Existenz des Heiligen Römischen Reiches (HRR), das sich im 10. Jahrhundert gebildet hatte. Die österreichische und die deutsche Geschichte bildeten nun nicht mehr zwangsläufig eine Einheit, wobei es Mächte gab, die die beiden Brudervölker auseinanderdividieren wollten. In COMPACT-Geschichte Deutsche Kaiser: Glanz und Gloria aus 1000 Jahren stellen wir Ihnen die großen Regenten vor. Hier mehr erfahren.

    Teil 1 dieses Beitrags finden Sie hier.

    Napoleon bewog die deutschen Herzöge und Fürsten dazu, aus dem Heiligen Römischen Reich auszutreten und in seinen neugeschaffenen Rheinbund einzutreten. Dazu bot er ihnen Kleinkönigreiche an, um sie zu ködern, so wurde aus dem Herzog von Württemberg der König von Württemberg. Die Kurfürstenwürde vergab er auch neu, und zwar bevorzugt an protestantische Fürsten, damit ein katholischer König/Kaiser keine Chance mehr habe, gewählt zu werden.

    Paris statt Wien als neues europäisches Zentrum

    Außerdem führte er Krieg gegen den habsburgischen römisch-deutschen Kaiser, so dass dieser dann unter diesem gewaltigen Druck 1806 die Kaiserkrone des HRR niederlegte. Napoleon versüßte ihm die Sache, indem er die Krönung zum Kaiser von Österreich zwei Jahre zuvor zugelassen hatte. Nach der deutschen Kaiserkrone gierte Napoleon selber, er krönte sich aber in Paris zunächst umgehend zum französischen Kaiser, träumte aber von einem neuen erweiterten Reich, das ebenfalls wie das HRR Tausend Jahre Bestand haben sollte, dessen Zentrum dieses Mal aber in Paris liegen sollte!

    Er sah sich als Gründungskaiser und zu diesem Zwecke ehelichte er die Tochter des österreichischen Kaisers, um sich dynastisch aufzuwerten, die ihm dann auch bald einen männlichen Thronfolger gebar, den er noch als Säugling zum König von Rom krönte. Dazu ließ er sich schnell zuvor noch von seiner Frau Josephine scheiden, die ihm einst den Aufstieg in Paris ermöglicht hatte, aber infolge einer Abtreibung kein Kind mehr bekommen konnte.

    Die verhinderte deutsch-österreichische Zollunion

    Nach der Niederlage und Entmachtung Napoleons wurde Europa dann im Wiener Kongress 1814/1815 neu geordnet. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn bestand von 1867 bis 1918, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, dann zerfiel es in den Staat Deutsch-Österreich und die Republik Ungarn.

    Die Siegermächte verhinderten 1918/1919 einen gewünschten Anschluss an die Weimarer Republik, da ihnen ein vereintes Österreich und Deutschland zu stark erschien und sie zwangen 1919 den Staat Deutsch-Österreich zur Umbenennung in Republik Österreich umzubenennen.

    Zunächst wurde die Staatsform nicht festgelegt und die Bezeichnung „Republik“ vermieden, da über eine Einbindung des österreichischen Kaisers nachgedacht werden sollte, aber die Siegermächte wollten das nicht dulden und erzwangen nach kurzer Zeit die Benennung „Republik Österreich“. Ebenso verhinderten die Siegermächte 1931 eine Zollunion Österreichs mit Deutschland.

    Der Anschluss durch Hitler

    Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg griff Adolf Hitler dieses Thema auf und führte 1938 den ebenfalls erzwungenen Anschluss Österreichs an Deutschland durch, dabei gab es trotz des Anschlussverbots des Versailler Vertrags in den Jahren nach 1918 immer wieder Überlegungen über einen stufenweisen Beitritt. Es ist natürlich unglaubwürdig, sich ein solches Vorgehen wie Adolf Hitler nachträglich durch eine Volksabstimmung bestätigen zu lassen.

    Deutsche Polizisten marschieren 1938 in Tirol ein. Foto: Everett Collection I Shutterstock.com.

    Leider gibt es überall Claqueure bis zum heutigen Tag, die keine Skrupel haben, das Volk in den Abgrund zu reiten. Hauptsache, die Regierung verordnet es. Mit solchen Methoden kann man natürlich Brudervölker, die jahrhundertelang glücklich und problemlos zusammen gelebt haben, auseinander dividieren.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten die Siegermächte neu die Republik Österreich, sie gehört seit 1995 zur EU. Von nun an gab es eine Zollunion nicht nur mit Deutschland, sondern auch mit anderen Staaten. Der Wermutstropfen dabei ist, dass die Globalisten einen Anschluss oder eine Zollunion immer nur zu ihren Bedingungen durchführen.

    Erfahren Sie mehr über die deutschen Kaiser in COMPACT-Geschichte Deutsche Kaiser: Glanz und Gloria aus 1000 Jahren.

    Aus dem Inhalt:

    Karl der Große (768–814) – Begründer des Abendlandes
    Der Mythos von «Carolus Magnus» lebt: Er schlug die Moslems und die Langobarden – und unterwarf die Sachsen. War er Deutscher, Franzose oder Europäer?

    Otto der Große (936–973) – Das goldene Zeitalter
    Mit Mut besiegte er seine Feinde, mit Geschick sorgte er für Einheit und Frieden im Reich. In Nachfolge Karls erneuerte er schließlich das Kaisertum.

    Heinrich III. (1039–1056) – «Wie unser Heiland»
    Er vereinigte das Königreich Deutschland mit Burgund und Italien – und schuf Ordnung in Rom. Ein viel zu früh verstorbener Herrscher.

    Heinrich IV. (1056–1106) – Herrscher im Büßergewand
    Sein Gang nach Canossa wurde zum geflügelten Wort. Doch am Ende obsiegte der Gedemütigte über den Papst – und rettete das deutsche Kaisertum.

    Friedrich I. Barbarossa (1152–1190) – Der sagenhafte Kaiser
    Nach blutigen Schlachten erhob er das Reich zum «Sacrum Imperium». Der Legende nach wartet er im Kyffhäuser auf Deutschlands Erwachen.

    Friedrich II. (1215–1250) – Stupor Mundi
    Für die einen war er ein weitsichtiger Herrscher, der einen Ausgleich zwischen Okzident und Orient anstrebte, für die anderen ein Schwarmgeist und Fantast.

    Rudolf von Habsburg (1273–1291) – Stammvater einer großen Dynastie
    Der Aufstieg des Hauses Österreich: Mit ihrer legendären Heiratspolitik spannten sie ein Netz über weite Teile Europas.

    Ludwig IV. der Bayer (1314–1347) – Der streitbare Wittelsbacher
    Der Papst sprach über ihn den Kirchenbann aus, aber es war das Volk selbst, das ihm die Kaiserkrone verlieh.

    Sigmund (1410–1437) – Ein Lebemann auf dem Prüfstand
    Sein Verhandlungsgeschick rettete die Einheit der Kirche – aber ansonsten schätze er vor allem Wein, Weib und Gesang.

    Maximilian I. (1493–1519) – Der Kaiser, der Papst werden wollte
    Er stilisierte sich selbst zum Idealbild des mittelalterlichen Ritters und führte das Haus Habsburg zu bis dahin ungeahnter Größe.

    Karl V. (1519–1556) – Der dunkle Monarch
    In seinem Reich ging die Sonne nie unter: Durch die spanische Krone erlangte der Habsburger koloniale Besitzungen in Lateinamerika.

    Ferdinand II. (1619–1637) – Die Geißel Europas
    Er zettelte den Dreißigjährigen Krieg an – und ist damit eine der verhängnisvollsten Gestalten unserer Geschichte.

    Joseph II. (1765–1790) – Der Fridericus von Wien
    Er hat sich aufgeopfert für den Staat, als dessen erster Diener er sich sah. Seine Reformen sollten Österreich nachhaltig prägen.

    Wilhelm II. (1888–1918) – Geliebt und verkannt
    Die Wilhelminische Ära gilt vielen als Inbegriff des deutschen Militarismus. Doch das wird der Person des friedliebenden Monarchen nicht gerecht.

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