In einem Städtchen nahe Wittenberg (Sachsen-Anhalt) lebte bis vor Kurzem das Fräulein Gabi. Wiewohl die dezente Dame bereits weißes Haar trug und gelegentlich einer Gehhilfe bedurfte, nannte jedermann sie Fräulein Gabi. Sie, die Generationen ihres Ortes das Lesen und Schreiben beigebracht hatte, nahm diese Anrede als völlig normal hin, denn sie hatte nie geheiratet. Im 12. Jahrhundert kannte auf deutschen Burgen jedermann die «vrouwe» (Herrin) nebst ihren Töchtern, den «vrouwelin» (Mädchen). Letztere verkörperten dann in
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