„Der Ring des Nibelungen“ – Richard Wagners monumentalen Opern-Zyklus gibt es jetzt als voluminöse Graphic Novel. Romantisch und revolutionär wie die Vorlage. Hier mehr erfahren.

    Große Mythen inspirieren sämtliche Kunstrichtungen, die einer Kultur zur Verfügung stehen. Ob die Bibel, griechische Göttersagen – oder die Nibelungen: Deren Geschichten kommen in Dichtung, Dramen, Kompositionen, Verfilmungen, Opern und Comics zum Ausdruck.

    Im Fall der Nibelungen und der Edda ist Richard Wagners Opern-Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ gewiss die opulenteste Adaption. Inhaltlich wie formal sprengte das 16-stündigen Werk alle Genre-Grenzen. Ein Welten- und Götterdrama, das die Filmsprache vorwegnahm.  Es führt das Publikum zur Götterburg Walhall, in die Tiefen des Rheins,  die Bergwerke der Nibelungen, die Höhle des Drachen Fafner, zum Walkürenfelsen und an den Hof König Gunters. Altgermanische Legenden zum romantischen Gesamtkunstwerk verwoben.

    Dabei transportiert das Musikdrama eine scharfe Gesellschaftskritik, deren Aktualität bis ins 21. Jahrhundert reicht: „Der Ring des Nibelungen“ ist eine Parabel über Gier, Machtmissbrauch und die Ausbeutung von Mensch und Natur  im Industriekapitalismus. Aber es erzählt auch vom Freiheitswunsch der Unterdrückten und dem Mut zum Widerstand, allen Repressalien der Götter zum Trotz. Nein, Wagners „Ring“ betreibt keinen Vergangenheitskult, vielmehr steht das Germanische für die künftige, herrschaftsfreie Gesellschaft, für eine Utopie. Begonnen hatte der Revolutionär Wagner sein Mammut-Projekt im Schweizer Exil, wohin er nach Niederschlagung des Dresdner Aufstands 1849 geflüchtet war.

    Das glänzende Rheingold und die drei Rheintöchter. Foto: P. Craig Russell / Cross Cult

    Vom Rheingold zur Götterdämmerung

    Sein Revolutionsgefährte, der russische Anarchist Michael Bakunin, wurde Vorbild für die Gestaltung des Siegfried. Zwar stirbt der im Finale der „Götterdämmerung“, aber an seinem Scheiterhaufen entzündet sich ein Großfeuer: Walhall, Sitz der Götter (Machthaber), geht in Flammen auf. Bakunins Traum vom Abfackeln der Aristokratenschlösser, Wagners Vision vom revolutionären „Weltenbrand“ – auf der Opernbühne wurde beides Realität.

    Das Riesenwerk inspirierte im 20. Jahrhundert John R.R Tolkiens „Herr der Ringe“ und George Lucas‘ „Star Wars“. Zu diesen Pop-Art-Adaptionen zählt auch die Graphic Novel des Comiczeichners P. Craig Russell. Der gesamte „Ring“-Zyklus – „Rheingold“, „Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ – auf 448 farbigen Bildseiten. Werkgetreu und opulent.

    Russel ist den Opernfans wohlvertraut. Schließlich hatte er bereits Comicversionen von Wagners „Parsifal“, Richard Strauss’ „Salomé“ und Claude Debussys „Pelleas & Melisande“ vorgelegt.

    Kenner der Wagnerschen Komposition werden feststellen, dass Craig in seinem „Der Ring des Nibelungen“ nicht nur das Libretto (die Story), sondern auch die musikalische Dimension, Wagners Leitmotivtechnik, visualisiert. Bei großen Orchestermomenten füllen die Bilder eine komplette Heftseite, die akustische Wucht wird nachvollziehbar. Dabei Dominiert das jeweilige Leitmotiv (beispielsweise Lichtstrahlen oder das Schwert Nothung) das gesamte Bild, prägt sich dem Leser so bis zu seiner Wiederkehr ein.

    Die Sprechblasen enthalten Wagners Libretto-Texte in leicht vereinfachter Form. 45 Jahre nach seiner Entstehung gibt es diese meisterhafte Graphic Novel jetzt auch in deutscher Sprache!

    Wagners Meisterwerk als Comic-Album: Craig P. Russels „Der Ring des Nibelungen“ – ein Mythos für unsere Zeit! Sichern Sie sich noch heute Ihr Exemplar: Weitere Infos und Bestellung hier.

    12 Kommentare

    1. Hmpf, " künftige herrschaftsfreie Gesellschaft" , für die ausgerechnet das Germanische stehen soll- ich muß aufhören , damit ich mich nicht noch vor Ostern tot lache. Wagner war ein linker Idiot . Es ist nicht egal ,WER herrscht, aber eine herrschaftsfreie Gesellschaft wäre eine Qualle , ein Fisch ohne Gräten.

      • Sklaven brauchen Herren.

        "Der germanische Geist ist der Geist der Freiheit", sagte Hegel.
        Darum ehrten die Germanen Hermann den Cherusker als militärischen Befreier, duldeten ihn aber nicht als zivilen Führer.

    2. jeder hasst die Antifa am

      Eine Götterdämmerung könnten wir in Germanien bald mal wieder gebrauchen,die Hunnen haben das Reich erobert.

    3. Werner Hepp am

      Wo gibt es das noch anderswo? Kritik an den Göttern! Wagners Germanengötter betrügen die Riesen um den Lohn, den diese für den Bau von Walhall versprochen bekommen haben; Gold kommt übel ins Spiel; am Ende gehen die Götter unter.
      Ja, es gibt eine Parallele: Die Griechen lassen ihre vulgäre Trampelgöttin Gaia zurück, die ihre Kinder zum Kastrieren ihres Vaters aufgehetzt hat; so finden die Griechen zum Olymp und zu Hera und Zeus als edlen Vorbildern.

      Vulgäre Trampelgöttin, verlogene Asen: auf das derzeitige Berlin und auch auf Brüssel passen solche Mythen. Möge sie eine Lösung und Erlösung schenken!

    4. Otto Baerbock am

      "Russel ist den Opernfans wohlvertraut. Schließlich hatte er bereits Comicversionen von Wagners „Parsifal“, Richard Strauss’ „Salomé“ und Claude Debussys „Pelleas & Melisande“ vorgelegt."

      Dann sollte er vielleicht mal eine Comicadaption der Herrschaftsentwicklung des goldenen Landes zwischen Rhein und Elbe anfertigen…

    5. Otto Baerbock am

      " Bakunins Traum vom Abfackeln der Aristokratenschlösser, …"

      Typische Visionen typischer Typen: Die erlöste Welt kann erst entstehen durch das Abmurksen der Adligen und die dann beginnende, goldene Herrschaft des Pöbels. Wer Filme (kann man sich überall im Internet anschauen) von den DEUTSCHEN Städten vor ihrem Untergang ’43 – ’45 anschaut … und dann mit dem vergleicht, was heute stattdessen dort steht … und dann noch nicht heulen möchte, der … ja, der gehört wirklich in die heutige Zeit.

    6. Otto Baerbock am

      "… vielmehr steht das Germanische für die künftige, herrschaftsfreie Gesellschaft…"

      Ohne Herrschaft kann keine organisierte kollektiv-identitäre Gruppe innerhalb der Raumzeit bestehen.

    7. Otto Baerbock am

      And now … im Ernst, please: Erinnert mich irgendwie an diese Minicomics von Hans-Rudi Wäscher aus meiner Kindheit in den sechziger Jahren … ‚Sigurd‘, ‚Falk‘, ‚Tibur‘ usw.. Tolle – normale! – WEISSE HELDEN, die das taten, was Helden halt zu tun haben: Heldentaten vollbringen. Hab die Bilder immer gerne angeschaut …

    8. Otto Baerbock am

      Unglaublich! Dieses Bild über dem Artikel!! Dabei weiß doch jeder, daß Germanen SCHWARZ waren! Schon wieder ein niederträchtiger Versuch kultureller Aneignung durch skrupellose und geschichtsfälschende Weiße. Ich bin fassungslos …

    9. Furchtbar diese Wagner-Schinken . Als Schüler hatte ich mir einige reingezogen. Puccinis "Madame Butterfly" fand ich viel bekömmlicher.

      ———————-

      COMPACT: Jede Wette, hätten wir einen Artikel über die Puccini-Oper gebracht, hätten Sie die auch furchtbar gefunden. Sie sind ziemlich leicht durchschaubar. :-D

      • Otto Baerbock am

        Der ‚Sokratiker‘ ist eben ‚ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will …‘ LOL

      • jeder hasst die Antifa am

        Wagnerschinken,du hast die Modernen Opernschinken Linksgrün angehauchter Künstler noch nicht mitmachen müssen.