Zwei renommierte Zeitungen in den USA geben zu bedenken: Donald Trump könnte in den aktuellen Umfragen zur Präsidentschaftswahl massiv unter- und Kamala Harris überschätzt werden. Tatsächlich könnte der Republikaner schon längst die Nase vorn haben, während der Mainstream noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen suggeriert. Warum diese Wahl nicht nur über das Schicksal Amerikas, sondern der ganzen Welt entscheidet, lesen Sie in Sie in COMPACT-Spezial „Trump: Sein Leben, seine Politik, sein großes Comeback“. Bitte rechtzeitig vor der US-Wahl besorgen! Hier mehr erfahren.

    In einer beispiellosen Aufholjagd hat der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in den letzten Wochen zu seiner demokratischen Kontrahentin Kamala Harris aufgeschlossen – sowohl was die landesweiten Umfragen als auch die Erhebungen in den wahlentscheidenden Swing States betrifft.

    Die Umfragen näherten sich „dem Punkt, an dem sie nicht mehr enger werden können“, notiert die „New York Times“ und schreibt: „Kamala Harris und Donald Trump liegen praktisch gleichauf – keiner der Kandidaten liegt auch nur um einen einzigen Punkt vorne.“

    Spitz auf Knopf

    Aktuell sieht das Umfrageportal FiveThirtyEight (538; benannt nach der Anzahl der Wahlleute im Electoral College) Harris zwar landesweit mit 48,2 Prozent noch vor Trump, dem 46,4 Prozent vorausgesagt werden, doch aufgrund des US-amerikanischen Wahlsystems hat dies wenig Aussagekraft. Entscheidend ist, wer in zwei Wochen die sogenannten Swing States, also die Wechselwählerstaaten, gewinnt. Und hier könnte es knapper kaum sein.

    Die Werte die FiveThirtyEight für diese sieben Staaten ermittelt hat, sehen wie folgt aus:

    Arizona: Trump führt

    Trump: 48,7%
    Harris: 46,7%

    Georgia: Trump führt

    Trump: 48,6%
    Harris: 47,1%

    Michigan: Gleichstand

    Harris: 47,5%
    Trump: 47,3%

    Nevada: Gleichstand

    Harris: 47,5%
    Trump: 47,2%

    Noth Carolina: Trump führt

    Trump: 48,2%
    Harris: 47,3%

    Pennsylvania: Gleichstand

    Harris: 47,0%
    Trump: 46,4%

    Wisconsin: Gleichstand

    Harris: 47,9%
    Trump: 47,6%

    Der unterbelichtete Faktor

    An einen klaren Harris-Sieg glaubt angesichts dieser Zahlen niemand mehr. Manche vermuten allerdings, dass es im Wahlmännergremium, dem Electoral College, zu einer Patt-Situation kommen könnte, beide Kandidaten also jeweils 269 Wahlleute-Stimmen auf sich vereinigen könnten. In diesem Fall würde das Repräsentantenhaus darüber abstimmen, wer ins Weiße Haus einzieht.

    Allerdings könnte die Lage schon jetzt klarer sein, als es die Umfragen vermuten lassen. Denn, so die New York Times:

    „In den letzten Wahlen neigten die Umfragen dazu, systematisch eine Seite um mehrere Prozentpunkte zu unterschätzen oder zu überschätzen. Sollte das in diesem Jahr passieren, könnte einer der beiden Kandidaten einen überraschend deutlichen Sieg für sich beanspruchen.“

    Die Bild-Zeitung schreibt dazu:

    „Dies könnte Donald Trump in die Hände spielen. Denn sowohl bei seinem Sieg gegen Hillary Clinton im Jahr 2016 als auch bei seiner Niederlage gegen Joe Biden wurde Trump in den Umfragen unterschätzt.“

    Das „Wall Street Journal“ zieht einen interessanten Vergleich: Bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 habe Trump zwischen 7,2 und 8,4 Prozentpunkte hinter Biden gelegen. Am Ende gewann (offiziell) Biden, allerdings nur mit einem Vorsprung von weniger als 4,5 Punkten.

    Das Blatt kommt daher zu dem Fazit: „Wenn die Umfragen in diesem Jahr im gleichen Ausmaß danebenliegen, würden die knappen Vorsprünge von Vizepräsidentin Kamala Harris in vielen nationalen Durchschnittswerten heute tatsächlich Vorsprünge für Trump bedeuten.“

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