Bis zum Wochenende muss sich die linke Dissidentin erklären, ob sie ihre Partei verlässt und eine neue gründet. Ist das eine Chance oder Gefahr? Über diese und andere Themen spricht Bestsellerautor Manfred Kleine-Hartlage am Freitag bei der ersten öffentlichen Vorstellung seines Buches „Querfront. Die letzte Chance für die deutsche Demokratie.“

    Der Countdown läuft: Auf einem Treffen des  Parteivorstands der Linken mit Wagenknecht am 25. Mai soll diese aufgefordert worden sein, bis zu diesem Freitag ( 9. Juni) zu erklären, ob sie in der Linkspartei bleiben oder gehen will, berichtete die Taz. Auf einer Vorstandssitzung am 10. Juni soll dann darüber beraten werden. Franktionschef Dietmar Bartsch, der an dem Treffen teilnahm, bestätigte diesen Zeitplan, „aber von Ultimaten kann keine Rede sein“, fügte er hinzu. Trotzdem steht eine Mehrheit im Vorstand bereit, die abtrünnige Genossin hinauszuwerfen, wenn sie nicht zu Kreuze kriecht. Das einzige Problem: Anders als im Parteivorstand dürfte ein Ausschluss in der Bundestagsfraktion keine Mehrheit finden, denn dort würden mindestens sechs Abgeordnete in diesem Fall zusammen mit Wagenknecht austreten – und die Verbleibenden dadurch ihren Fraktionsstatus und eine Menge Gelder verlieren. Bis zur Hälfte der Mitarbeiter müssten gekündigt werden.

    Diplomatie statt Waffen: Die Tribüne am 25. Februar vor dem Brandenburger Tor: Brigadegeneral a.D. Erich Vad, die Schauspielerin Corinna Kirchhoff, der Pädagoge Hans-Peter Waldrich, Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. (v. l. n. r.). Foto: IMAGO/IPON

    Ob sich Wagenknecht bis Freitag äußert, ist fraglich. Seit Monaten spielt sie auf Zeit, was ihr aber auch Nachteile gebracht hat: Sie ist aus dem Fokus der Medien verschwunden, die Dynamik ist weg. Ihr angeblicher Plan, eine Parteigründung bis Jahresende zu verzögern, könnte auf der Durststrecke bis dahin austrocknen. Jetzt den inquisitoren eine freche Antwort zu geben und sich dann ausschließen zu lassen, könnte  wie eine Vitaminspritze für ihr Projekt wirken.

    Rückt damit die Querfront näher? Ist sie wirklich die „letzte Chance für die deutsche Demokratie“, wie Manfred Kleine-Hartlage in seinem aktuellen Querfront-Buch schreibt? Und ist die immer wieder in Anti-Rechts-Zuckungen verfallende Wagenknecht überhaupt nötig für eine solche Querfront? Mehr noch: Ist mit dem Höhenflug der AfD eine Querfront nicht obsolet, weil die konservativen Patrioten auch ohne linken Beifang mehrheitsfähig werden könnten?

    Über diese und andere Fragen wird Kleine-Hartlage am Freitag  mit Peter Feist diskutieren.

    Die Buchpremiere findet am 9. Juni um 19 Uhr in der „Staatsreparatur“(Jungfernstieg 4b – 12207 Berlin) statt. Es empfiehlt sich Voranmeldung unter info@staatsreparatur.de. (Mit dem Veranstalter haben wir vereinbart, dass COMPACT-Abonnenten und Mitglieder des COMPACT-Clubs freien Eintritt erhalten, aber bitte trotzdem anmelden). Und: Wer jetzt COMPACT abonniert, bekommt Kleine-Hartlages „Querfront!“ als Prämie kostenlos dazu – einfach im Abo-Formular ankreuzen).

    Im Anschluss an die Veranstaltung signiert der Autor sein Buch „Querfront. Die letzte Chance für die deutsche Demokratie“ (hier bestellen).

    18 Kommentare

    1. So lange die ideologisierte und bezahlte Rotfront (Agenten des Chaos, die sich selbst Antifaschisten nennen) von gewissen Interessengruppen (die keine Organisation des gemeinen Volkes wünschen) als "Puffer" zwischen jenen Kräften in Stellung gebracht wird, welche den Organisationsgrad des Widerstandes gegen volksfeindliche Politik zu verbreitern die Absicht haben, kommt es zu keiner sog. Querfront im Volk. Es spielt auch keine Rolle wie das Kind endlich mit Namen heißt, ob Querfront oder vielleicht schlicht Friedens- oder Volksbewegung (..der Einheit). Wenn das Kind der Zusammenkunft aus der Synergie heraus geboren wird, wird es sich selbst einen eigenen Namen geben, falls die Kräfte einer Gleichung (sich die Waage halten) entsprechen (aus welcher der Störfaktor heraus eliminiert ist).

      Wer aber das Deutsch benannte Volk als solches nicht mal in der Wahrnehmung (an)erkennt und ideologisierend eine materialistisch-kosmopolitische Totgeburt als Gesellschaft der x-beliebigen Individuen aus allen Menschenvölkern und Kulturkreisen auf unserem Heimatboden meint, kann nicht unser Freund sein. Mit Nationalmasochisten die hassen für was unser Herz schlägt, gibt es keinen Grund für ein zusammengehen und für uns mit ihnen auch nicht.

    2. Werte Leser,

      es hat doch keinen Sinn, über diese oder jene Partei oder deren (un)mögliche Koalitionen, Verbote, Austritte, … zu diskutieren.

      Egal was sich wie in der deutschen Parteienlandschaft entwickelt; es bringt uns zweifelsfrei möglicherweise sogar kurzfristig in die Zukunft – mittel-/langfristig jedoch unweigerlich in den allunfassenden gesellschaftlichen Untergang.

      Warum?
      Nun, auf das Parteiensystem als solches zu setzen, ist als würde man nem Alkoholiker raten, doch einfach mal die Sorte Schnaps oder Bier zu wechseln oder wenigstens nur jeden zweiten Tag zu trinken…

      • Mit solcherlei Diskurs über deutsche(s) Staatstheorie/wesen ist es wie mit der ergebnisoffenen Archäologie (insbesondere Ägyptologie), lieber Walter. Die Pyramiden von Gizeh waren "Grabmäler" und "4500" Jahre alt und alles dem zuwiderlaufende, so sagen Leute die selbst keinerlei Ahnung mangels Wissen haben, sei Spinnerei/Fantasterei. Der Optimus Maximus und das Non plus ultra des Herakles "die freiheitlich-demokratischen Grundordnung", der Weisheit letzter Schluss!

        Wer Dogmatik, sei sie ideologischer oder religiöser Natur, zur Weltanschauung erhebt, der "eiert" wie die Erdachse in seinen Ansichten und kommt mit seiner selbst-begrenzten Wahrnehmung nicht an die Wahrheit hinter auswendig gelernten Text heran, welche die Lebenswirklichkeit markiert.

        • @Diogenes:

          D’Accord; und doe von Ihnen gewählten Analogien eignen sich vortrefflich, um das (wenigstens ein) Grundübel aufzuzeigen (Ideologie, Dogmatik, usw.)

          Sehen tu ich’s wohl, nur fällt es mir bisweilen immer wieder aufs neue schwer zu begreifen, daß die Neugier und der Wissendurst der breiten Masse derart verkümmert ist.
          Ob Ägypten, Klima oder Wirtschaft…es kommt einem bald wie "vorsätzliche Denkfaulheit" vor.
          Da kannste dann auch mit bspw. Umbau des Lehrplans an Schulen/Unis oder investigativ-journalistischer Arbeit nicht mehr viel reißen.

          In der Endkonsequenz muß man sich somit u. a. die Frage stellen, ob man der lieben inneren Ruhe wegen nicht einfach die entsprechenden Bevölkerungsteile verloren gibt – für sich ganz persönlich wenigstens.

          U. a. deswegen unterscheide ich auch zwischen ‚Menschen‘ und Leuten, die vorgeben welche zu sein.

    3. jeder hasst die Antifa am

      Die CDU wird in Zukunft auf die Linken Kommunisten angewiesen sein um wieder regieren zu können,also mit den Leuten die man 89 zum Teufel Jagde die holen sie sich zurück.

    4. Schon wieder eine Dissidentin ….. ,ich dachte Navalny und der Rest der Geschmierten sind alles West Dissidenten…..

      nun auch noch Sarah……

      Man die hat Angst ,die Nummer ist zu gross…. Sie will lieber ihr Verbraucher Berater Studio bei Youtube behalten und im Weihnachtssingsang beraten ….

      Ist ja alles was sie sagt richtig , aber mit ihrer Redeweise …ich schlafe immer dabei ein …. Oh du fröhliche ,oh du seelige kapitalistische Welt ,

    5. MFG-Hamburg am

      TEIL 1
      @elsässer
      obwohl wagenknecht stets sehr logisch argumentiert, was ich super finde (schwierig so ne frau zu finden), wird sie beim thema "sog. RECHTE" eigenartig. zuletzt im Interview "Serdar Somuncu und Sahra Wagenknecht" äußersten sich beide absolut abweisend gegen sog. RECHTE, ohne das ne differenzierung stattfand, weshalb und warum, worüber man sich genau aufregt????? ich schätze, der ursprung eben an der wortwahl lag, die in der vergangenheit von sog. RECHTEN getätigt wurden inkl. AFD.
      "Serdar Somuncu und Sahra Wagenknecht" sind ja im ursprung "migranten-kinder", auch wenn einige das nicht so wahrnehmen, doch beide meinungs-technisch schwergewichte in der öffentlichen meinung. deshalb ermahnte ich, bitte möglichst, sprachlich konservativ mittig formulieren, damit eben, sagen wir mal "formulierungsfehler" aus der vergangenheit sog. RECHTER, rückgängig gemacht werden und der offene dialog möglicht wird.

    6. MFG-Hamburg am

      TEIL2
      vielleicht mal wagenknecht einladen und laßt sie ihre beschwerden vortragen, wo es hakt, was für sie unüberwindbar scheint usw usw.!!!!! wäre doch ein anfang, auch wenn das kein spaß machen sollte, so kommt man doch indirekt ins gespräch oder nicht????? anmerkung zu Manfred Kleine-Hartlage: er meinte eine zusammenarbeit mit muslimen wäre nicht möglich, aufgrund glaubensgrundlagen des qur-an (koran), doch das ist fundamental theologisch falsch, weil er sich auf SEIN verständnis der schriften bezieht. richtig ist, gegenwärtig viele muslimisch geprägte die schriften nur schwach interpretieren können. diverse ideologisiert im kopf sind, was am INFORMATIONS-KRIEG der globalisten liegt. trotzallem, die mehrheit will kein kampf, die meisten versuchen ihr leben zu leben, ohne sich tiefer mit der politik zu beschäftigen. daher muß politisch lagerübergreifend formuliert werden, ohne das irgendjemand gezwungen ist dabei seine standpunkte aufzugeben, denn die gemeinsamen schnittpunkte sind weit größer, als viele annehmen. gebe es kein TV, gebe es kein LINKS, noch RECHTS……

      • Das Ende ist Quatsch,Christ und Moslem passen niemals zusammen.Wenn einer den anderen als Feind der zu bekämpfen ist bezeichnet ist keine Zusammenarbeit möglich!Übrigens hat links und rechts nicht das Fernsehen erfunden.

    7. Friedenseiche am

      ich habe auch schon eine Idee für den Parteinamen:

      einzeltäterlandpartei

      auf meinen Antrag auf bürgergeld hab ich unter Nationalität Ureinwohner und unter Geburtsland Messerstecher Land eingetragen

      Mal gucken wie der Sachbearbeiter damit umgeht

    8. Friedenseiche am

      soso weitere 6 Bundestagsabgeordnete würden dann auch gehen?

      Kindergartenniveau oder?

      und so was regiert über mich bzw hält mich als Sklaven

      mit denen würde ich spielen d fertig

    9. rechtsklick am

      Ist es spannend…. Ich hätte nie gedacht, daß das Verlassen einer Partei, die man einer solchen Kritik unterzieht, wie sie es tat, sich so schwierig gestaltet. Vielleicht wollte Wagenknecht ihre Mitgenossen nur zur Vernunft rufen. Der Rest war dann bloßes Wunschdenken rechter politischer Akteure.

      • Fischers Fritz am

        @ Obelix
        "schöne Träumereien"

        Das schätze ich auch so ein. Für eine Querfront ist der (ideologische) Hass auf die Rechte viel zu groß.

        • Das ist aber ein zweiseitiges Schwert denn der Haß auf die Linken ist auch nicht zu unterschätzen!!