Yair Netanjahu, der Sohn von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, hat seinem Ärger auf Twitter Luft gemacht: Die Europäische Union sei ein „Feind aller europäischen christlichen Länder“ und eine „üble globalistische Organisation“, die bald das Zeitliche segnen werde. Der bekennende Fan von Viktor Orbán, Matteo Salvini und Donald Trump sorgt mit seinen Tweets immer wieder für Aufsehen.

    Yahir Netanjahu applaudiert Donald Trump in Jerusalem. | Foto: US Embassy, CC0

    Yair Netanjahu macht aus seinem Herzen keine Mördergrube – ob als Kolumnist des rechten US-Internetmagazins Breitbart, auf Facebook, wo er schon mehrfach gesperrt wurde, oder beim Kurznachrichtendienst Twitter. Der 28-Jährige ist für seine deftigen Sprüche bekannt. Erst vor wenigen Tagen sorgte er mit einem Tweet für Empörung, in dem er sich auf die linken Demonstrationen gegen die neue israelische „Regierung der nationalen Einheit“ bezog.

    Die nationalkonservative Likud-Partei seines Vaters und das liberal-konservative Bündnis Blau-Weiß von Benny Ganz hatten sich am Montag letzter Woche auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Tausende protestierten dagegen in Tel Aviv und anderen Städten des Landes. Hinter den Demos steht die Bewegung Schwarze Fahne, die sich nach eigenen Bekundungen dem „Kampf gegen demokratiefeindliche Bestrebungen“ verschrieben hat und Israels Ministerpräsidenten als „Diktator“ bezeichnet.

    Einiges spricht dafür, dass die Schwarze Fahne von George Soros und seinen Open Society Foundations unterstützt wird. Benjamin Netanjahu wirft dem US-Megaspekulanten und selbsternannten Philanthropen vor, Israel durch finanzielle Unterstützung von Gruppen wie dem New Israel Fund destabilisieren und sturmreif für vermeintliche Segnungen wie Multikulturalismus, Gender-Gaga und Feminismus schießen zu wollen.

    Yair Netanjahu twitterte nun, er wünsche sich, dass die „alten Leute“, die gegen die neue israelische Regierung auf die Straße gehen, mit dem Coronavirus infiziert würden. Die Washington Post wertete dies als „offensichtliche Morddrohung“. Nachdem sich sein Vater gegenüber der Presse von der – zugegebenermaßen geschmacklosen – Bemerkung seines Sohnes distanziert hatte, löschte dieser die Twitter-Nachricht wieder.


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    Nun legte Netanjahu junior mit einem weiteren Tweet nach. Wie die Jerusalem Post berichtete, schrieb er am israelischen Nationalfeiertag Jom haSikaron, der gefallenen israelischen Soldaten gewidmet ist, als Antwort auf eine Twitter-Nachricht der Delegation der Europäischen Union: „Die EU ist ein Feind Israels und ein Feind aller europäischen christlichen Länder! Der Schengen-Raum ist tot und bald wird es auch Eure bösartige globalistische Organisation sein. Europa wird wieder frei, demokratisch und christlich zu sein!“


    Schon 2018 hatte Yair Netanjahu mit einem Social-Media-Post weltweit für Empörung gesorgt. Damals nahm er die Auseinandersetzung zwischen seinem Vater und George Soros zum Anlass, auf Facebook eine Karikatur, die den US-Milliardär als globalistischen Strippenzieher zeigt, zu posten. Das Meme beinhaltete zudem die Darstellung eines Juden, der auch dem NS-Blatt Der Stürmer hätte entstammen können.


    Erst nach Protesten löschte der Junior den fragwürdigen Post wieder aus seiner Timeline. Zuvor hatten ihn allerdings schon zahlreiche Follower und auch Rechte im Ausland wie der US-Politiker David Duke im Netz verbreitet. Die linksliberale israelische Tageszeitung Ha’aretz bezeichnete Yair Netanjahu daraufhin als „Hetzer“, der Antisemiten in die Hände spiele. Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak empfahl ihm sogar, einen Psychiater aufzusuchen.

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