Keine Atempause, Geschichte wird gemacht: Während Berlin vor sich hin dämmert, geht es in den USA Schlag auf Schlag. Trump hat die nun ersten Mitglieder seiner künftigen Administration vorgestellt. Darunter finden sich einige bemerkenswerte Personalien. In unserem Trump-Spezial lesen Sie, was er plant. Hier mehr erfahren.
Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Während Bundeskanzler Olaf Scholz sein Versager-Kabinett ins nächste Jahr rettet, macht Bald-Präsident Donald Trump in Amerika Nägel mit Köpfen. Neben verschiedenen Erklärungen zu Vorhaben, die er als erstes in Angriff nehmen will, ist er auch schon dabei, seine Regierung zusammenzustellen.
Der Spiegel nennt das bislang bekannte Personaltableau der Trump-Administration ein „Kabinett des Grauens“, der Deutschlandfunk meldet: „Trump belohnt treue Hardliner mit Regierungsposten.“ Wir stellen Ihnen nachfolgend die wichtigsten Personalien vor.
Stabschefin: Trump, ein Sexist? Von wegen! Mit Susan „Susie“ Wiles (77) aus New Jersey soll erstmals in der Geschichte der USA eine Frau den einflussreichen Spitzenposten des Chief of Staff erhalten. Der früheren Wahlkampfkoordinatorin von Ronald Reagan und Trump (2024) werden Attribute wie wie „diszipliniert“, „respektiert“ und „nervenstark“ zugeschrieben; Letzteres hat ihr den Spitznamen „Ice Baby“ eingebracht.
Die Dame mit dem Grandma-Image verliert selten die Ruhe, agiert wie „ein kampferprobter General am Schlachtfeld“, sagen Kollegen. Bislang scheute sie die große Bühne zu betreten, sondern agierte lieber im Hintergrund. Künftig wird sie im Weißen Haus die Strippen ziehen und entscheiden, wer eine Audienz im Oval Office bekommt.
Stellvertretender Stabschef: Auf den Wahlkampfveranstaltungen Trumps gab er oft den Einpeitscher: Stephen Miller (39) gilt als Rechtsaußen und Kopf hinter Trumps rigoroser Abschiebe- und Grenzschutz-Politik. Der aus Kalifornien stammende PR-Profi schrieb dem Republikaner Begriffe wie „Invasion“ in die Reden und diente ihm schon während seiner ersten Amtszeit als Chefberater im Weißen Haus.
Seinen Spitznamen „Flammenwerfer“ hat er sich redlich verdient, im Wahlkampf gab er die Parole aus: „Amerika ist für Amerikaner und nur für Amerikaner!“ Ein pikantes Detail: Miller ging mit dem früheren AltRight-Kopf Richard Spencer zur Schule und ist mit diesem bis heute befreundet.
Außenminister: Noch vor einer Woche galt der deutsch- und AfD-freundliche Ex-Botschafter Richard Grenell quasi als gesetzt für das Amt des Secretary of State. Doch nun hat Trump verkündet: Marco Rubio (53) wird es. Nicht wenige haben deswegen Bauchschmerzen, denn der Senator aus Florida ist nicht gerade ein eingefleischter Trumpist, sondern vertritt teilweise sogar Positionen, die den Neocons nahestehen.
Der Politiker mit kubanischen Wurzeln gilt zudem „als scharfer Russlandkritiker und würde vermutlich auch für ein weiteres US-Engagement in der Ukraine und der NATO eintreten“, so der Spiegel. Womöglich hat Trump ihn berufen, um den eher gemäßigten Flügel der Republikanischen Partei zufriedenzustellen (nachdem er es ablehnte, Mike Pompeo und Nikki Haley an Bord zu holen). Zudem ist Rubio als Latino eine Art Aushängeschild für diese Gruppe, bei der Trump in diesem Jahr mehr Stimmen als je zuvor einsammeln konnte.
Verteidigungsminister: Nicht unumstritten ist auch die Berufung von Pete Hegseth (44) als Chef des Pentagons. Der Princeton- und Harvard-Absolvent aus Minnesota ist Armeeveteran und arbeitet derzeit noch als Moderator für den konservativen Sender Fox News. Seine Sendung „Fox & Friends Weekend“ erfreut sich bei den Zuschauern großer Beliebtheit.
Mehrere Demokraten erklärten bereits, sie seien „schockiert“ über die Personalie, denn Hegseth verfüge über keinerlei außenpolitische Erfahrung und sei zudem nicht gerade ein Deeskalierer. So schlug er etwa vor, dem Iran mit direkten Angriffen auf Infrastruktur, Ölförderanlagen, Nuklearanlagen und Kulturstätten zu drohen. In Bezug auf eine mögliche Rückkehr Teherans an den Verhandlungstisch sagte er: „Sie müssen hinkend und bettelnd zurückkommen, nicht wütend.“ Seine TV-Kollegin Katie Pavlich zeigte sich indes überzeugt: „Er wird das Militär von linkem Wokismus säubern.“
Justizminister: Die Nominierung von Matt Gaetz (42) zum Attorney General (das Amt des Generalbundesanwalts ist in den USA zugleich der Chefposten im Justizministerium) sorgte für besonders großes Aufsehen. Der Spiegel nennt ihn „Rechtsextremist“, der Deutschlandfunk berichtet: „Der Mann aus Florida zählt zu Trumps loyalsten Gefolgsleuten im Kongress. Er gilt als Scharfmacher, selbst in der eigenen Partei. Gemäßigte republikanische Senatoren haben signalisiert, gegen ihn stimmen zu wollen.“

Tatsächlich zählt Gaetz, der seit 2017 als Abgeordneter im Repräsentantenhaus sitzt, zum äußersten rechten Flügel der Republikaner und bezichtigt die Demokraten, durch gezieltes Einschleusen illegaler Migranten einen Bevölkerungsaustausch anzustreben, spricht sogar von einem „kulturellen Genozid“. Laut Trump soll Gaetz der „parteiischen Nutzung des Justizwesens als Waffe ein Ende setzen“ und „die systemische Korruption im Justizministerium an der Wurzel packen“.
Heimatschutzministerin: Ebenfalls als Hardlinerin gilt Kristi Noem (52). Die Gouverneurin von South Dakota soll künftig für den Bereich Homeland Security zuständig sein – und damit für den Grenzschutz. Ihre Behörde – die weitreichende Befugnisse, ein Budget von 60 Milliarden Dollar und 230.000 Mitarbeiter hat – wird in den kommenden vier Jahren eine zentrale Rolle in Trumps Politik spielen. Noem soll auch Trumps Versprechen umzusetzen, Millionen von illegalen Migranten abzuschieben. Mehr über Kristi Noem lesen Sie hier.
Ihr zur Seite stehen bei der bei der „größten Abschiebungsaktion in der amerikanischen Geschichte“ (Trump) wird Tom Homan (62), der erneut den Posten des Direktors der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE übernehmen soll. In seiner dreißigjährigen Dienstzeit bis 2018 hat der aus West Carthage im US-Bundesstaat New York stammende Ex-Polizist unter sechs US-Präsidenten gedient. Trump nennt ihn seinen „border czar“, also „Grenzzar“.
Geheimdienstkoordinatorin: Eine große – und absolut positive – Überraschung ist die Benennung von Tulsi Gabbard (43) zur Oberaufseherin für die 18 verschiedenen US-Geheimdienste von CIA bis NSA. Bis 2022 gehörte die ehemalige Kongressabgeordnete aus Hawaii den Demokraten an, verließ diese jedoch mit der Begründung:
„Ich kann nicht länger in der heutigen Demokratischen Partei bleiben, die unter der vollständigen Kontrolle einer elitären Kabale von Kriegstreibern steht, die von feiger Wokeness getrieben sind, die uns spalten, indem sie jedes Thema durch die Brille des Rassismus betrachten und anti-weißen Rassismus schüren.“
Die passionierte Surferin, die im Laufe dieses Jahres bei den Republikanern eintrat, war als Soldatin im Irak und in Kuwait im Einsatz (ihr Dienstgrad: Major), setzt sich nun nachdrücklich für den Frieden ein und unterstützt Trumps Bemühungen, den Ukraine-Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden. Nun soll sie dabei helfen, den Washingtoner Geheimdienstsumpf auszutrocknen und den Deep State zu entmachten.
Das Magazin The Atlantic ätzte, sie sei ein erhebliches „Sicherheitsrisiko“ und ein „wandelnder Weihnachtsbaum mit Warnlichtern“, unter anderem weil sie sich 2017 mit dem syrischen Präsidenten Assad getroffen hatte und erklärte: „Lasst das syrische Volk selbst über seine Zukunft bestimmen, nicht die Vereinigten Staaten, nicht irgendein fremdes Land.“
Der österreichische Kurier attestiert ihr ein „grenzenlosen Verständnis für Leute, die in Amerika sonst nur auf wenig Verständnis stoßen“. Weiter haut das Blatt drauf: „Gabbard, keine Erfahrung im Führen und Leiten von irgendwas, hat sowohl den syrischen Diktator Bashar al-Assad als auch Russlands Präsidenten Wladimir Putin verteidigt. Sie sympathisiert mit beiden. (…) Die Diktatoren würden nur missverstanden.“ Mehr über Gabbard lesen Sie hier.
Nationaler Sicherheitsberater: Der ehemalige ehemalige Offizier der Green Berets Michael „Mike“ Waltz aus Florida sitzt derzeit für die Republikaner im Repräsentantenhaus und ist Repräsentant seiner Partei in den Ausschüssen für Streitkräfte, Geheimdienste und Außenpolitik. Für Trump soll er künftig die US-Sicherheitspolitik über verschiedene Behörden hinweg koordinieren.
Außenpolitisch liegt er eher auf der Linie von Rubio als auf der des nächsten US-Präsidenten. Hatte er zu Beginn des Ukraine-Krieges noch von US-Präsident Biden gefordert, Kiew permanent mit Waffen und Munition zu versorgen, ist er inzwischen auf die Linie Trumps eingeschwenkt und plädiert dafür, den Konflikt mit Verhandlungen zu beenden. Das Verhältnis zu Peking charakterisierte er einmal als „Kalten Krieg mit der Kommunistischen Partei Chinas“.
Zwei weitere wichtige Akteure: Tech-Milliardär Elon Musk und der IT-Unternehmer Vivek Ramaswamy. Sie sollen mit der Leitung einer neu zu gründenden Kommission zur Deregulierung und Senkung der Staatsausgaben, genannt Department of Government Efficiency, betraut werden. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei nicht um eine Regierungsbehörde, sondern um ein Beratungsgremium, das offiziell nicht Teil der Regierung ist.
Ramaswamy sagt: „Die Beseitigung der überflüssigen Bürokratie wird unserer Wirtschaft und unserem Nationalgeist gut tun.“ Und er kündigte an: „Wir werden nicht nett vorgehen.“ Trump nannte die Einrichtung das „Manhattan-Projekt unserer Zeit“, womit er auf das US-Programm zur Entwicklung der Atombombe anspielte.
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