Der sogenannte Sturm auf das Kapitol war für Twitter & Co. ein willkommener Anlass, um gewichtige Stimmen, die sich der globalistischen Agenda entgegenstellen, aus dem öffentlichen Diskurs zu verbannen. Patrioten aller Länder müssen aus den Vorgängen – auch geopolitisch – die richtigen Schlüsse ziehen.

    _ von Tomasz M. Froelich

    Donald Trumps Twitter-Account wurde im Zuge der Stürmung des Kapitols in Washington gelöscht. Grund sei ,,das Risiko weiterer Anstiftung zur Gewalt’’. Wie die vorherige Anstiftung zur Gewalt aussah? So: „Geht nach Hause! Wir brauchen Frieden! Wir brauchen Recht und Ordnung!“ Und einen Tag nach der Stürmung: „Diese Kriminellen repräsentieren nicht unser Land.“ Worte eines Putschisten! Oder so ähnlich.

    Ashli Babbitt: Die Trump-Anhängerin und Air-Force-Veteranin wurde im Kapitol von einem Polizisten erschossen. | Foto: Twitter/Ashli Babbitt

    Dass so viele Linke Trumps Worte als Anstiftung zur Gewalt interpretieren, erklärt wiederum den allwöchentlichen Antifa- und Black-Lives-Matter-Krawall. Und nur mal so ein Gedanke: Vielleicht ist ja diese pausenlose Verächtlichmachung von Weißen („White Trash’’), ihrer Identität, ihrer Geschichte und ihres Stolzes viel eher Anstiftung zum – von Agents Provocateurs begleiteten? – Sturm aufs Kapitol gewesen, als ein paar harmlose Trump-Tweets?

    Wie auch immer: Mit den drei Polizisten vom Reichstag hätte der Sturm auf das Kapitol ja vielleicht doch noch abgewendet werden können. Wir wissen es nicht. Dass bei der Stürmung die Trump-Anhängerin Ashli Babbitt erschossen wurde, war nur eine Randnotiz wert, was womöglich auch an ihrer ethnischen Distanz zu George Floyd gelegen haben mag. Schließlich gibt es ja, um mit Martin Lichtmesz zu sprechen, so etwas wie eine Hierarchie der Opfer. Gehört ein Opfer einer potenziell von Rechten und Rassismus bedrohten Minderheit an, wiegt das ungleich schwerer, als wenn es sich beim Opfer um sogenannten White Trash handeln würde.

    Immerhin: Amerikanische Großstädte brennen seit dem Vorfall nicht. Und das, obwohl auch hier wieder überall Rassismus gewittert wird. Schwarzen wäre es nicht so leicht möglich gewesen, das Kapitol zu stürmen, wird gemutmaßt. Ob das stimmt? Reine Spekulation, scheinen für diese in der Vergangenheit doch Footlocker-Geschäfte wesentlich lukrativere Angriffsziele gewesen zu sein, wie ein immerhin noch nicht gesperrter Twitter-Nutzer spottete. Schwarzer Humor.

    Das Establishment, also der vereinte Linksblock, begrüßt Trumps Twitter-Ban. Und es entdeckt plötzlich den Wert der Privatautonomie für sich. So wird, häufig auch von jenen mit ansonsten stark ausgeprägten Enteignungsphantasien, argumentiert, dass Twitter ja ein Privatunternehmen sei und deshalb machen könne, was es will. Soso! Sich sonst immer darüber echauffieren, wenn aggressive Nafris vor der Disko abgewiesen werden, beim Social-Media-Ban von Trump aber nun plötzlich darauf verweisen, dass es sich bei Twitter und Co. um sogenannte Privatunternehmen handeln würde, die berechtigterweise von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Linke Bigotterie, so grenzenlos wie Deutschland.

    Und ja, Twitter mag, wie auch die Disko auf dem Kiez, ein Privatunternehmen sein. Aber: Twitter, Facebook und Co. positionieren sich, oft im vorauseilenden Gehorsam, als Erfüllungsgehilfen des politisch-medialen Komplexes. Sie brachten sich mit dem Versprechen des freien Meinungsaustausches in Monopolstellung, um nun nachträglich aus Gründen politischer Erwünschtheit die Bedingungen zu ändern. Hier tritt die Kartell- und Marktmachtkonzentrationsproblematik offen zutage, die im Sinne linker Kulturhegemonie und globalistischer Agenda von Big Gov, Big Biz und Big Tech schonungslos missbraucht wird. Ausgerechnet jene, die ansonsten kein Problem damit haben, anderen Ländern Pluralismus, Meinungsfreiheit und Demokratie notfalls auch mit Bomben aufzuzwingen, schaffen all das grinsend und ohne Bomben in der eigenen Sphäre gerade ab. Wer so agiert, hat sein Recht verwirkt, andere, etwa Putin, Lukaschenko oder Xi Jinping, zu belehren.

    Hier geht es nicht darum, die Bürger vor einem per Ferndiagnose zum Psychopathen deklarierten Trump und das Milieu hinter ihm zu schützen. Hier geht es diskursbestimmenden Milieus um Rückeroberung der Diskurshoheit, die ihnen durch den Aufstieg der sozialen Medien in Teilen verloren ging. Diese Zensur wird aber weiter polarisieren und radikalisieren, und damit der Demokratie und dem Diskurs einen Bärendienst erweisen.

    Der amerikanische Deep State hat die Maske fallen gelassen. Und seine entblößte Fratze ist besonders hässlich. Er aber ist mächtig. So mächtig, dass der Handlungsspielraum von Trump wohl von Anfang an sehr begrenzt gewesen ist. Er hat letztlich nicht viel herausholen können, aber selbst das war dem Deep State zu viel.


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    Was folgt daraus? Die politische Rechte in Europa muss sich in Teilen umorientieren. Notwendig hierzu: Ein realistisches USA-Bild statt der oft anzutreffenden US-Idolatrie, denn der werteimperialistisch grundierte Politik-, Ideologie- und Kulturexport aus den USA – von Critical Whiteness, Black Lives Matter, Gendergaga und anderen kulturmarxistischen Kopfgeburten – stellt unsere zivilisatorischen Grundlagen zur Disposition.

    Geopolitik lässt sich nicht von Gesellschaftspolitik trennen! Das wiederum impliziert nicht, dass man sich China, trotz seiner werteimperialistischen Enthaltsamkeit, kritiklos anbiedern sollte, weil man Peking eh unterlegen ist und allein das schon zur Vorsicht mahnt. Stattdessen: Ausgleich mit Russland, denn nur das ermöglicht die notwendige Äquidistanz zu Washington und Peking.

    Und die politische Rechte wird alternative Kommunikationsstrategien entwickeln müssen. Denn wenn selbst der Präsident der noch größten Weltmacht mundtot gemacht werden kann, droht patriotischen Kräften, die dem globalistischen Irrsinn trotzen, dies erst recht.

    Tomasz M. Froelich (*1988) stammt aus Hamburg, studierte Sozioökonomie in Wien und arbeitet heute als politischer Berater. 2012 wurde ihm vom Institut für Austrian Asset Management die Roland-Baader-Auszeichnung verliehen.

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