«Ich bin der deutscheste Mensch» – Diesen Satz schrieb Richard Wagner 1865 in sein Tagebuch. Wie sich der Gigant in stürmischen Gewässern bewegte, zeigte nicht nur eine Ausstellung in Berlin, sondern wird auch mit dem herrlichen Prachtband «Die Schönheit unserer deutschen Kultur» eindrucksvoll dokumentiert. Hier mehr erfahren.

    Vor gut zwei Jahren konnte man im Deutschen Historischen Museum Berlin die Ausstellung «Karl Marx und der Kapitalismus» besichtigen. Ebenso zu sehen war «Richard Wagner und das deutsche Gefühl». Kein Zufall: Marx und Wagner waren die einflussreichsten Revolutionäre im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Gemeinsames Ziel: den Kapitalismus zu überwinden – durch zahllose Schriften, Kampfaktionen, Revolutionen und im Falle Wagners vor allem durch suggestiv-rauschhafte Musikdramen.

    Das Vergleichen, das Zusammendenken der beiden Geistesriesen ist keineswegs neu. Der Berliner Historiker Herfried Münkler hat es in seinem Buch Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch (2021) versucht. Münklers Zusammenfassung der Parallelen:

    «Die Beteiligung an der 1848er-Revolution, Flucht, Vertreibung und Exil, vielerlei Wirren und dann doch das Schaffen eines überragenden Werkes, die Bildung einer großen Anhängerschaft und die schwierige Verantwortung für das, was diese Anhängerschaft aus den Entwürfen gemacht hat.»

    Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Dramatiker George Bernard Shaw das Wagner-Werk aus marxistischer Perspektive analysiert. Ernst Bloch folgte ihm in den 1920ern. Während der 1970er echauffierte sich Wagner-Kritiker Hartmut Zelinsky über den französischen Ex-Maoisten André Glucksmann: Der hatte in seinem Buch Die Meisterdenker (1977) den Komponisten anstelle des gekippten Marx inthronisiert und eine kapitalismuskritische Deutung vom Ring des Nibelungen geliefert.

    Zeitlich parallel dazu inszenierte Regisseur Patrice Chéreau seinen Bayreuther Jahrhundert-Ring (1976) unter gleichen Vorzeichen und erzielte damit einen Skandalerfolg. Und auch Eberhard Klaus widmet sich in seinem großformatigen Edelband «Die Schönheit unserer deutschen Kultur» solchen Aspekten.

    Opern-Titan: Richard Wagner brachte deutsche Mythen als Weihespiele auf die Bühne. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Vier deutsche Emotionen

    Der Ausstellungstitel «Richard Wagner und das deutsche Gefühl» suggeriert eine spezifisch deutsche Emotionalität, die Existenz einer «deutschen Seele», eine Antwort auf die Frage «Was ist deutsch?», mit der Wagner 1878 einen Aufsatz betitelt hatte.

    Nun würde im Gegensatz zu Klaus und seinem einzigartigen Werk «Die Schönheit unserer deutschen Kultur» kein zeitgenössischer Kurator es wagen, derart komplexe Fragen eindeutig zu beantworten. Daher fokussierte sich die Berliner Ausstellung auf vier Emotionen: Entfremdung, Eros, Zugehörigkeit und Ekel.

    Die, so behauptete die Ausstellung, seien Leitmotive in Wagners Opernwerk. «Entfremdung» ist ein Zentralbegriff aus den Frühschriften von Marx: Gemälde zeigen verarmte Auswanderer, die auf kleinen Schiffen nach Amerika aufbrechen (was Wagner temporär ebenfalls plante) oder subversive Klubs, wo rauchende Revoluzzer beieinanderhocken.

    Wagners Entfremdungs- und Revolutionsbegriffe attackierten nicht allein soziales Elend, sondern auch das Kulturleben: Dem damaligen Bürgertum diente die Bühne weniger der Katharsis und Selbstreflexion, sondern der Unterhaltung.

    Schon zur Goethezeit beherrschten nicht die Dramen der Weimarer Klassiker, sondern die Komödien des August von Kotzebue den Spielplan. Ein Gemälde der Ausstellung zeigt einen High-Society-Zirkel im Park, der bei Alkohol und Plauderei ganz nebenbei einem Theaterstück folgt. Ähnlich wie beim heutigen Trash-TV. Völlige Entfremdung vom ursprünglichen Sinn des Schauspiels, wie die griechische Antike es hervorgebracht hatte.

    Dem stellte Wagner sein Gesamtkunstwerk entgegen: Musik, Gesang, Schauspiel, Dichtung, Tanz, Malerei – alle damaligen Kunstformen sollten synthetisiert werden, der antiken Tragödie zur Wiedergeburt verhelfen. Ziel der Aufführungen: existenzielle Erschütterung, politische Demaskierung, Ersatz für die angeschlagene Religion. Das wird auch in «Die Schönheit unserer deutschen Kultur» mehr als deutlich.

    Wagners Vision des totalen Theaters wird anhand von Fotos, Zeichnungen, Modellbauten und Requisiten angedeutet. All das zeigt, wie sehr aktuelles Theater von Abstraktion geprägt ist: Die Ritterrüstungen, die verzierten Helme wirken bei den heutigen Sehgewohnheiten nicht mehr erhaben, sondern trashig.

    Der Gralskelch aus der Uraufführung des Parsifal (1882) würde von niemandem mehr als Symbol spiritueller Kraft erkannt. Kundrys Metallschlange hat ihren exotischen Glanz verloren. Mystische Symbolik lässt sich lediglich durch filmische Spezial-Effekte reanimieren. Man vergleiche besagten Kelch mit dem geisterhaft leuchtenden Gral in dem Ritterfilm Excalibur (1981), der ungebrochen überzeugt. Ohne manche Albernheit des heutigen Regie-Theaters zu rechtfertigen, zeigt diese Ausstellung deutlich: Eine Rückkehr zur illustrativen Inszenierung wäre alten Bühnenwerken keineswegs förderlich.

    Zwischen Mittelerde und Hollywood

    Apropos Hollywood: Der amerikanische Kurator Michael Steinberg weiß, dass die anhaltende Faszination Wagners in dessen Vaterschaft der Hollywood-Ästhetik liegt. Seine Musikdramen erreichten epische Größe, provozierten jenen emotionalen Überlauf, der spätere Blockbuster auszeichnete. Aber Wagner hat nicht nur die kommerzielle Filmsprache vorweggenommen.

    Auch im Promo-Bereich war er absoluter Avantgardist, verbrachte mindestens so viele Stunden in Foto- und Malerateliers wie am Piano. Der Komponist begriff, dass moderner Starruhm von der Quantität der Selbstdarstellung abhängt, und überschwemmte die Öffentlichkeit mit Abbildungen seiner Person. So zeigt die Ausstellung eine Auswahl zeitgenössischer Wagner-Porträts: endlose Facetten der Selbstinszenierung. Sogar der legendäre Impressionist Renoir gehörte zu seinen Porträtisten.

    Der Nibelungenbrunnen in Tulln Tulln (Niederösterreich). Im Mittelpunkt stehen die Burgundenkönigin Kriemhild und der Hunnenkönig Etzel. Foto: Radiokafka | Shutterstock.com

    Während Hollywood heutzutage auf Wikinger als Serien- und Spielfilmhelden setzt (The North­man, 2022), hat Wagner die nordische Mythologie als Heimat, als Gegenmythos zur entfremdenden Industrialisierung begriffen. Zu ihr empfand er «Zugehörigkeit». Sein Patriotismus bezog sich auf ein Deutschland, das erst noch entstehen müsste – auf eine mythische Vergangenheit, die als Utopie zu reanimieren wäre. Darauf sollte ein vereinigtes Deutschland sich gründen.

    Der Ring des Nibelungen (1876) ist künstlerisches Dokument dieser sozial-patriotischen Vision. Aber nicht nur nordische Mythologie, auch das Mittelalter diente dem Komponisten als Inspiration, lieferte Vorlagen für seine Musikdramen Tannhäuser (1845), Lohengrin (1850) oder Parsifal.

    Für Wagners Version des Sozialismus spielte der klösterliche Nießbrauch (Nutzrecht) jener Zeit eine entscheidende Rolle: Die Produktionsmittel galten nicht als Privat-, sondern als Gemeineigentum. Gebrauchen durfte sie jeder, der sie für seine Tätigkeit benötigte. Marxistisch formuliert: Die Produktionsmittel gehören in die Hände der Produzenten. Zudem unterstrich Wagner seinen Mittelalterbezug im öffentlichen Auftritt: Die meisten Spätporträts zeigen ihn mit Samtbarett. Diese Kopfbedeckung gehörte im Mittelalter zur Alltagskleidung.

    Wollüstige Ohnmacht

    Eher zurückhaltend zeigte sich die Ausstellung beim Thema Erotik. Nun gut, es gibt Hinweise auf zahlreiche Affären des Künstlers. Außerdem zeigte ein Video-Beamer Ausschnitte aus Heiner Müllers Bayreuther Inszenierung von Tristan und Isolde (1995): die «Nacht der Liebe» (2. Akt) und den «Liebestod» (3. Akt). Aber die damalige Wirkung dieser Zaubermusik auf Zuschauerinnen ist damit nicht nachvollziehbar.

    Es gibt Berichte, dass junge Frauen während der Ouvertüre des Tannhäuser (1845) ihr Bewusstsein verloren. Ein Phänomen, das zeitgleich nur noch Franz Liszt mit seinen Piano-Aufführungen provozierte. Diese wollüstige Ohnmacht hat Ken Russell in dem Film Lisztomania (1973) mit der Ekstase von Groupies und Fan-Girls heutiger Rockkonzerte gleichgesetzt. Nur dass, wie eine Frauenkorsage in der Vitrine erahnen lässt, dem weiblichen Wagner-Publikum kaum Ausdruck eigener Ekstase gestattet war. Daraus resultierte womöglich das Ausweichen in die Ohnmacht.

    Siegfried, der Held der Nibelungensage, in der Schmiede des Zwergs Mime. Ölgemälde (1880) von W. von Hanschild. Bild: CC0, Wikimedia Commons.

    Unter der Kategorie «Ekel» wurde in der Ausstellung schließlich auch Wagners Antisemitismus dokumentiert. So ließen sich Passagen aus seiner Schrift Das Judentum in der Musik (1849) auf einem Monitor lesen. Besagte Aversion wurde durch Präsentation judenfeindlicher Bücher und Bilder in den Kontext des damaligen Zeitgeistes reintegriert. Der anhaltende Verdacht, dass Alberich oder Mime aus dem Ring des Nibelungen als Judenkarikaturen intendiert seien, ist durch Wagners eigene Werkerläuterung nicht bestätigt.

    Im Gegenteil: Laut Cosima Wagners Tagebüchern hat der Komponist sie als «Äthiopier» bezeichnet, die – im kolonial-kritischen Sinne – gegen die «weißen Götter» revoltieren. Freilich bedient diese Lesart ausschließlich die politische Dimension des Rings.

    Für die psychische Ebene bot die Ausstellung ein interessantes Experiment: ein kleiner Raum, als Heimat der Schwarzalben bezeichnet, führt den Besucher in vollkommene Dunkelheit. Nur leise Stimmen, wirres Geraune sind zu vernehmen. Was oder wen projizieren heutige Besucher in diese Finsternis? Vor allem: Welche Dämonen, Hass- und Feindbilder, welche dunklen Vernichtungsfantasien bringt das Unbewusste unter dem Stimmenlärm des 21. Jahrhunderts hervor?

    Mehr über Richard Wagner, die deutsche Mythenwelt und die großen Kulturleistungen unseres Volkes lesen Sie in dem einzigartigen Werk «Die Schönheit unserer deutschen Kultur». Ein wahrer Prachtband: 225 Seiten, Atlas-Großformat,  mit 112 farbigen, eigens für dieses Buch geschaffenen Künstler-Collagen und patriotischen Texten. Hier bestellen.

    23 Kommentare

    1. Schreibt er tatsächlich "die beiden GEISTRIESEN ? Na ja, alles ist relativ, aus der Sicht einer Ameise ist jeder Zweibeiner ein Riese. Wie würde denn Herr Glaser den Sokrates beschreiben, wenn Wagner/Marx für ihn schon "Geistriesen" sind ?

    2. jeder hasst die Antifa am

      Wagner Musik ist Urdeutsche Musik Echt gute E-Musik, eine Erholung gegen den heutigen Notenschrott

    3. Den Hype um Wagner versteht wer will, ich nicht!
      In Bayreuth pilgern sie alle den „Willi-Wallawalla“ hinterher, obwohl es da „voll Nazi“ war um ihn!
      Das alles ist ein Widerspruch in sich, nur stört es die Promis nicht, sie pilgern jedes Jahr nach Bayreuth aber zetern gegen die AfD
      Absurde Welt!

    4. rechtsklick am

      "Unter der Kategorie «Ekel» wurde in der Ausstellung schließlich auch Wagners Antisemitismus dokumentiert."

      Was Wagner über Juden und Jüdisches behauptet hatte, stimmte im Großen und Ganzen mit dem überein, was sein Schwiegervater, Franz Liszt über sie geschrieben hatte. Man muß diese Schriften lesen und sich selber ein Urteil darüber bilden. Man darf sich nicht davon beeindrucken lassen, was Juden, die sich davon betroffen fühlen, denken und sagen, sondern muß das Geschriebene mit der Wirklichkeit vergleichen. Wir können oft in der Gegenwart beobachten, daß Meinungen und Behauptungen als judenfeindlich bezeichnet werden, um von ihrem Inhalt und Wahrheitsgehalt abzulenken. Für unsere Zeit gilt jedoch: Judenfeindlich ist nicht jemand, der Juden haßt, sondern derjenige, den Juden hassen…. und dessen Grund ist in den meisten Fällen die Wahrheit. Unsere Gefühle gehören aber uns, nur wir haben darüber zu bestimmen, wen wir lieben und wen wir hassen. Beide Gefühlsäußerungen sind legitim und menschlich, sie betrifft alle Menschen auf der Erde, also auch Juden. Auch sie haben das Recht über ihre Gefühle zu bestimmen und zu lieben oder zu hassen, wen sie wollen. Niemand hat das Recht, auf unsere Gefühle einen Anspruch für sich abzuleiten, nenne er sich was er wolle.

    5. Während meine Mitschüler in den 80ern Ami-Pop-Musik wie Tina Turner gehört haben, hatte ich mir damals Wagner-Schallplatten reingezogen. Und ich fand diese Musik viel besser. Kein Wunder, dass ich dann auch "National-Zeitung" gelesen hatte und Mitglied der DVU wurde…

        • Ja, aber damals war ich als "Rechter" schon in der Schule ein krasser gesellschaftlicher Außenseiter, der Richard Wagner gehört hatte usw. Heute sind "Rechte" durch die AfD vielleicht etwas normaler geworden.

    6. Ein ganz Großer: Schon als Schüler hörte ich die Schallplatte "Die Meistersinger von Nürnberg"…

    7. Vielleicht bin Ich nicht "deutsch" genug. Ich fand die Wagnerschinken immer unverdaulich, Puccinis "Madame Butterfly" weit angenehmer.
      Karl Marx (Mordechai), eine mißlungene Assimilierung. Zwar hatten sich Charlys Eltern christlich taufen lassen. Aber von Ketzern, das Ergebnis war der gottlose Sohn. Aber er lieferte e i n e richtige Erkenntnis : "Eigentum ist Diebstahl".

        • Man kann ein Axiom nicht "beweisen", man kann es nur fühlen oder eben nicht. Wer viel Eigentum hat, gibt natürlich nicht gern zu, daß er im Besitz von Diebesbeute ist und wird das Gefühl verdrängen. So jedenfalls der Durchschnittszweibeiner.

    8. rechtsklick am

      "Gemeinsames Ziel: den Kapitalismus zu überwinden…."

      1. Irrtum, sie hatten kein gemeinsames Ziel. Marx bekam seinen Auftrag von der Fabianischen Gesellschaft, eine Kampfschrift für Umstürze bestehender Gesellschaften zu schaffen. Das war ein politischer Auftrag, hatte also moralisches Ziel. Der Politiker, in dem Fall der Ideologe Marx handelt jedoch nie autonom. Wagner aber war ein Künstler und wie alle Künstler, handelte auch er autonom. Sein Ziel war ein künstlerisch ästhetisches, das immer vom Künstler selbst bestimmt ist, ohne Entsprechungen an die Außenwelt. Die ästhetische und die moralische Sphäre sind zwei einander entgegengesetzte Welten.

        • Verschwörungen an sich und ihr Stattfinden in Vergangenheit und Gegenwart zu verleugnen ist Verweigerung der Wirklichkeit: Das gemeinsame/gegenseitige Eid/Treue schwören um eine Sache/Ding/Person voranzubringen. Natürlich wollen die Eid/Treue-Schwörer wenn ihre Sache anstößig/unpopulär/ideologisch/religiös ist ein Geheimnis drum machen. Die Annahme hinter manchen Sachen/Dingen/Personen stecke die Ausführung eines geheimen Plans ist nicht abwegig. Man darf sich nur nicht wie einige Hirnakrobaten (Spinner die spinnen und spinnen und jeglichen Bezug zur Wirklichkeit verlieren, letztlich also Selbsttäuschungen unterliegen) – die es überall gibt – in irgendwelche Theorien hinein steigern, d.h. sie größer machen (Steigerungen) als die Annahme vermuten/ahnen lässt.

        • Wie Krah mal gesagt hat: Unsere Gegner im Gros sind keine Genies. Man sollte sie nicht überschätzen.

        • Verweigerung der Wirklichkeit ist, absurde Verschwörunsspinnereien nicht erkennen zu wollen. Niemand bestreitet, daß Julius Caesar einer Verschwörung zum Opfer fiel. Oder Ernst Röhm.

        • Verweigerung der Wirklichkeit ist, absurde V. nicht erkennen zu wollen. Niemand bestreitet, daß Julius Caesar einer Verschwörung zum Opfer fiel. Oder Ernst Röhm.

        • Tauschen wir im "Auftrag von" gegen "zum Opfer fiel.", ist das ebenso Duktus Ihrer "Verschwörer-Denke".

    9. rechtsklick am

      2. Es ist auch unvorstellbar, daß der bürgerliche Wagner, der Juden nicht mochte, mit dem Juden Marx einer Meinung gewesen wäre und seine Ansichten zur Umwerfung und Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft gutgeheißen hätte. Revolution im politischen Sinne und Revolution im ästhetischen Sinne sind zudem keine Entsprechungen. Während die politische Revolution eine aggressive Handlung ist, die nur mit physischem Einsatz unter Anwendung von Gewalt vollzogen wird, ist künstlerische Revolution immer eine "Revolution" in Anführungszeichen und mit Verzicht auf Handlung, d.h. auf physische Gewalt zu verstehen ist.

      • Physische Gewalt gründet einen Staat, physische Gewalt schafft Ordnung wo vorher nur Chaos ist. Gewalt bestimmt, was Recht ist. So war es ,so ist es, so wird es immer sein. Gewalt eliminieren wollen nur die Weiber, weil sie da doch nicht so ganz mit können.

        • @Sokrates:

          Ständig diese erstens nicht belegten und zweitens auch gar nicht belegbaren absoluten Behauptungen.

          Sie sagen also (implizit), daß bspw. die indigenen Völker Südamerikas oder auch Buthan einzig durch Gewaltherrschaft in ihrer gesellschaftlichen Ordnung und ihrem Verständnis von Recht & Unrecht gehalten werden…

        • Gibt in Amerika keine indigenen Völker, da der Kontinent bis zur Einwanderung der Rothäute menschenfrei war. Kann so lange zurückliegen, daß die Anfänge in Vergessenheit geraten sind, aber auch Bhutan macht keine Ausnahme, der Anfang ist immer Gewalt und ausnahmlos jede staatliche Ordnung beruht auf Gewalt.

        • "Gewalt" komm aus dem älteren Hochdeutsch und ergibt für sich alleine stehend nur die "Machtprojektion" auf ein Ding/Thing in einer gewissen (sicheren) Form der Ausführung. Erst im Zusammenhang ergibt es Sinn. Zum Beispiel das Gewaltig-/Stark|sein als Ermächtigung des Wehrgedankens in Wehrmachtspolitik entspricht Deutschen Sinnes.