Heiraten wie im Orient? Zwei Ehen gleichzeitig? Ein Protestanten-Führer wollte dies von Luther legitimieren lassen – und führte als Präzedenzfall eine Legende an. Mehr über Philipp von Hessen lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Verschwörung und Skandale – Mätressen, Morde, Machteliten“.

    In unserer neuen Geschichtsausgabe „Verschwörung und Skandale – Mätressen, Morde, Machteliten“ von Jan von Flocken gibt es auch einen Beitrag über den hessischen Landgrafen Philipp den Großmütigen. In anderen Dokumentationen zu unserer Geschichte bleibt er leider oftmals unerwähnt. Historiker von Flocken ruft ihn und seine höchst ungewöhnliche Bitte an den Reformator Martin Luther wieder in Erinnerung.

    Philipp von Hessen war ein sehr vermögender Reichsfürst und zählte seit 1524 gemeinsam mit dem Kurfürsten von Sachsen zu den bedeutendsten politischen Stützen der Reformation. In Marburg gründete er 1527 die erste evangelische Universität Deutschlands und erhielt wegen seines streitbaren Vorgehens gegen den katholischen Kaiser den Beinamen „Magnanimus“ (der Hochsinnige oder auch Großmütige).

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    Seine 1523 angetraute Gemahlin Christine, eine sächsische Prinzessin, gebar ihm sieben Kinder. 16 Jahre lebten die Eheleute in Eintracht, dann verliebte sich Philipp unsterblich in die erst 17-jährige Margarethe von der Saale (auch „von der Saell“ geschrieben). Sie entstammte dem sächsischen Kleinadel und war seit Kurzem Edelfräulein – also Hofdame – von Elisabeth, der Schwester des Landgrafen.

    Wochenlang verhandelte der Hesse mit Margarethes Mutter, der Witwe Anna von der Saale, über die Möglichkeit, ihre Tochter zu heiraten. Anna machte zur Bedingung, dass prominente Trauzeugen anwesend wären, um sicherzustellen, dass eine vollgültige Eheschließung stattfand. Margarethe sollte Philipps Ehefrau und nicht nur seine Konkubine (Beischläferin) werden. Der liebestolle Landgraf stimmte zu.

    In einem Schreiben an Luther wollte sich Philipp seine Ménage-à-trois legitimieren lassen und führte dabei mehrere Zitate aus dem Alten Testament an, wo öfter von Bigamie und Vielweiberei die Rede ist. Sein gewichtigstes Argument präsentierte er zum Schluss: die Legende des Grafen von Gleichen. Doch das hatte einen entscheidenden Haken…

    ▶️ Unsere aus Hessen stammende Kulturredakteurin Dr. Stephanie Elsässer hat sich am Schauplatz des damaligen Skandals umgesehen – und sich auf die Spur Philipp des Großmütigen begeben. Ihren Bericht sehen Sie in dem Video oben.

    Spannend wie ein Krimi – und reichlich pikant: In COMPACT-Geschichte „Verschwörung und Skandale – Mätressen, Morde, Machteliten“ erfahren Sie unter anderem die Hintergründe des des Justizmordes an Agnes Bernauer 1435 oder der Hinrichtung von „Jud Süß“ 1738. Lesen Sie, wie bunt es die Gräfin Cosel trieb und wem die Tänzerin Lola Montez den Kopf verdrehte. Wie starb Bayerns Märchenkönig Ludwig II. wirklich? Wieso machte der erste Verfassungsschutz-Chef Otto John 1954 in die DDR rüber – und warum kam er dann plötzlich wieder zurück? Diese und weitere Fragen werden in COMPACT-Geschichte „Verschwörung und Skandale“ beantwortet. Eine Kriminalgeschichte aus 1.000 Jahren deutscher Geschichte. Hier bestellen.

    7 Kommentare

    1. Marques del Puerto am

      Na Heiliger und Morgen bringen wir mal was vom Markgraf Otto den Steifen….ääh Reichen, der 1175 der Freibergern das Braurecht verlieh…. ;-))))
      Ein Datum was nicht vergesseen sollten !
      Ich glaube am 08.08. 1175 war es, so genau kann ich mich nicht daran erinnern, war vermutlich mal wieder zu blau ( blütig ) ;-)))
      ( sächsischen Kleinadel )
      Hallooooo….. es gab den Adel und den Hochadel…..das Wort Kleinadel gab es damals nicht. Man unterschied in Wohlgeboren oder Hochwohlgeboren.
      Ich möchte dabei anmerken das der Hochadel der in den meisten Fällen ja Bordelle nicht besuchen durften / konnten, sich sogenannte Lustschlösser bauten um den Freuden einen gewissen Lauf zu lassen.
      Um einen Liter Milch zu trinken , musste man also nicht die ganze Kuh kaufen ( heiraten ) ;-))))

      Mit besten Grüssen
      Marques del Puerto

    2. Greogor B. am

      Ein gesund und natürlich Veranlagter, wie Martin Luther und Katharina von Bora! Das klingt heutzutage wie ein Wunder. Von Lutherismus kann kaum noch die Rede sein, sondern angesichts der naturfeindlichen und schriftfeindlichen Unsitten des derzeitigen Kirchenpersonals möchte man von Verlotterismus sprechen.

    3. Man mache sich klar, daß die protestantischen Fürsten nicht nur Verbrecher gegen die einzige Kirche ,sondern auch gegen das Reich und den Kaiser waren , " streitbares Vorgehen", ha ! Der Abfall und Verrat an der einzigen, heiligen Kirche ist mit "Reformation" ja wohl ziemlich schräg bezeichnet. Der Verfall des Reiches und der deutschen Nation begann genau dort. Mann kann verstehen , daß der Philipp sich nach 16 Jahren Ehe nach frischem Fleisch sehnte , der Schlingel.

    4. ,,Liebestoll" ist wohl der falsche Ausdruck – ,,unterleibsgesteuert" würde besser passen!

      • Marques del Puerto am

        @Ust,

        ja nuuuhe, Bornos mit Börek-Claudia gabs damals noch nicht ! ;-))))

        Mit besten Grüssen
        Marques del Puerto

      • jeder hasst die Antifa am

        Allen voran die Linksextremistin Faeser der Pittbull des Systems.