Seit 2009 macht Zentrum Automobil dem DGB in deutschen Betrieben Konkurrenz. Jetzt hat die Alternativ-Gewerkschaft auch einen Ableger für die Gesundheitsbranche: Zentrum Gesundheit & Soziales stellt sich gegen die Diskriminierung ungeimpfter Pflegekräfte. COMPACT hat die Mitbegründerin Petra Kolberg zum Interview getroffen. Wichtiger denn je: In ihrem Bestseller „Corona-Impfung“ klärt Medizinrechtlerin Beate Bahner über Gefahren und Patientenrechte auf. Hier mehr erfahren.

    Frau Kolberg, Sie sind kommissarisches Vorstandsmitglied der neu gegründeten Pflege-Gewerkschaft Zentrum Gesundheit & Soziales. Vielleicht mögen Sie sich zu Beginn des Interviews kurz vorstellen.

    Gern! Ich bin examinierte Krankenschwester, Diplom-Wirtschafts- und Arbeitsjuristin und Diplom-Sozialökonomin und habe eine eigene Seminarfirma für Interessenvertretung. Dort unterrichte ich die ganzen Grundlagenseminare in Betriebsverfassungsrecht, Arbeitsrecht und bin spezialisiert auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz.

    Aus welcher Motivation heraus haben Sie Zentrum Gesundheit & Soziales gegründet?

    Die Gründung erfolgte eigentlich aus der Not heraus. Viele Pflegekräfte haben sich durch ihre Alt-Gewerkschaft einfach nicht mehr vertreten gefühlt und nach Alternativen gesucht. Der Zulauf bei Zentrum war deshalb sehr hoch, obwohl es dort bisher gar keinen Fachbereich für Gesundheitsthemen gab. Den haben wir jetzt geschaffen und wollen Pflegekräfte unterstützen, sich selbst zu ermächtigen, bestimmte Dinge nicht mehr zu tun.

    Was haben die etablierten Gewerkschaften versäumt?

    Sie haben sich aus meiner Sicht nicht darum gekümmert, was für Bedürfnisse die Menschen in der Corona-Zeit hatten. Insbesondere als die einrichtungsbezogene Impfpflicht eingeführt wurde, gab es keine Unterstützung für die Kollegen. Verdi beispielsweise hat sogar für die Impfung geworben, anstatt sich dafür einzusetzen, dass es eine freiwillige Entscheidung bleibt.

    Sie waren früher selbst Mitglied bei Verdi. Wie kam es zum Bruch?

    Ich habe für Verdi viele Schulungen gemacht, bin da jahrelang als freiberufliche Referentin unterwegs gewesen. Am 1. Mai 2020 habe ich die Pressestelle des DGB angeschrieben und gefragt, wie sich der Gewerkschaftsbund zu den Corona-Maßnahmen wie Lockdowns positioniert. Schon damals war ja absehbar, dass das für die Wirtschaft eine Katastrophe wird und zu hoher Arbeitslosigkeit führt. Ich habe keine Antwort bekommen.

    Der Protest gegen die Impfpflicht ist deutschlandweit stark. Foto: Paul Klemm

    Als sich die Maßnahmen immer weiter verschärften, merkte ich, dass von den etablierten Gewerkschaften wenig bis gar keine Kritik kam. Ende 2021 haben die Bildungsträger von Verdi dann beschlossen, bundesweit 2G einzuführen. Obwohl das für berufliche Bildung gar nicht hätte gemacht werden müssen. Ich habe das kritisiert, weil dadurch ein Großteil der Mitglieder von den Bildungsangeboten ausgeschlossen wird. Zur Antwort bekam ich dann, dass sie Impfverweigerer ohnehin nicht als Kunden wollen. Für mich war in diesem Moment klar, dass ich mit einer solchen Gewerkschaft und ihren Bildungsanbietern nicht mehr zusammenarbeiten kann.

    Nun wurde ja die einrichtungsbezogene Impfpflicht gesetzlich beschlossen. Was kann man denn als Alternativ-Gewerkschaft überhaupt noch für Pflegekräfte machen, die wegen ihres Impfstatus unter Druck stehen?

    Da wir noch eine frische, kleine Gewerkschaft sind, ist unsere Einflussnahme natürlich beschränkt. Aber was wir machen können, ist die Durchführung bundesweiter Aktionen. Zum Beispiel, dass in allen Krankenhäusern Menschen verweigern, aus dem Frei zu kommen. Weil der Personalmangel so stark ist, würde damit binnen weniger Tage jede Klinik lahmgelegt werden.

    Diesen Mangel gab es bereits vor der Corona-Zeit, schon damals waren die Einrichtungen immer darauf angewiesen, dass das Personal bereit war, an freien Tagen freiwillig einen Dienst zu übernehmen. Mit so einer Aktion könnte man zeigen: Wir lassen uns nicht mehr alles gefallen. Die Arbeitsbedingungen müssen besser werden!

    Was ist euer langfristiges Ziel?

    Wir wollen eine starke Gewerkschaft werden. Von unserer Seite aus wäre es sogar schön, wenn wir gar nicht in Konkurrenz zu Verdi treten, sondern für die Menschen in der Branche zusammenarbeiten. Im Moment sieht es nur nicht danach aus, dass es dazu kommt.

    Wie erhoffen Sie sich den Zustand der Pflege in zehn Jahren?

    Meine Hoffnung: Wir haben so viele Krankenschwestern und Pflegekräfte, dass wir uns wieder wirklich um die Patienten und Bewohner kümmern können. Also nicht einfach nur Pflaster drauf, Verband machen, nicht einfach nur eine Spritze setzen und Medikamente einwerfen. Sondern den Menschen eine ganzheitliche Genesung ermöglichen, indem wir uns auch um ihre psychischen Probleme kümmern können. Oft reicht ein Gespräch. Dafür haben die Pflegekräfte schon seit langem keine Zeit mehr.

    Frau Kolberg, vielen Dank für das Gespräch!

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    23 Kommentare

    1. jeder hasst die Antifa am

      Bei den Abtreibungsbefürwortern besonders bei den Grünen Weibern,heißt ja die Parole mein Körper gehört mir,warum gilt das nicht für die Impfgegner.

    2. Nachtwolfdompteur am

      Google lieferte keine verwertbaren Ergebnisse zu "Pflege-Gewerkschaft Zentrum Gesundheit & Soziales". Keine Internetpräsens, keine inhaltliche Ausrichtung, NÜX. Wo genau kann sich der Interessierte ausführlich informieren? Jeder Hilfsmauer stellt sich im Internet vor, etwas so wichtiges wie eine neue Gewerkschaft nicht?

      Ich bin ja offen für neues, aber ich bezweifle, dass ein Rechtsextrem-Rockerbandler und amtsenthobener Richter (Oliver Hilburger, Mitbegründer und Vorstandsmitglied Zentrum Automobil) einer Gewerkschaft die nötige Seriösität verleiht, die für hohe Mitgliederzuwachs erforderlich wäre, ohne die nunmal keinerlei politische Schwungmasse zu erzeugen ist. Nischenprodukt?

      Das war keine persönliche Wertung der Person H., ich greife auch den Dickmops von Fischsahne nicht persönlich an, würde mich von dem aber nicht unbedingt arbeitsrechtlich vertreten lassen!

    3. > Oft reicht ein Gespräch. Dafür haben die Pflegekräfte schon seit langem keine Zeit mehr. <

      Leider ist durch die Übernahme bzw. Aufkauf der Krankenhäuser durch Privatfirmen die Sozialtät gegenüber den Patienten eingeschränkt wordenOft reicht ein Gespräch.
      Dafür haben die Pflegekräfte schon seit langem keine Zeit mehr, Patienten werden einfach nur wie am Fließband behandelt, das gilt auch für die Alten- und Pflegeheime !
      Da geht es genauso so zu und die meisten Pflegekräfte beugen sich dem Diktat der Firma und haben dennoch ein schlechtes Gewissen wegen ihrer eigenen Feigheit !!!
      Mein Frauchen hat über 15 Jahre in der Altenpflege gearbeitet und ich habe somit einige Erkenntnisse mitbekommen anhand ihrer Arbeit.
      Diese Leute schieben Überstunden und bekommen nichts bezahlt, die bekommen dafür nur Freitage die sie aber selten nutzen können wegen den Überstunden.
      Voll Paradox.
      Ich kenne das von mein Frauchen und sie war in einer bekannten >CHRISTLICHEN< Institution beschäftig, wie z.B. Diakonie.

      • Der Arbeitgeber hat grundsätzlich ein Wahlrecht ob ausgezahlt wird oder abgebummelt werden muss. Steht normalerweise auch in jedem gut sortierten Arbeitsvertrag drinnen. Eins von beiden aber MUSS, so hat’s der Gesetzgeber schriftlich fixiert. Wer sich’s nicht holt hat selber Schuld und soll hinterher nicht rumjammern.

        • Du bist echt ein Ar… oder Du bist zudumm um zulesen und zuverstehen !
          Man kann schlecht Überstunden abbummeln wenn man dennoch Überstunden leistet weil zuwenig Personal vorhanden ist.
          Meine Frau hat Überstunden gemacht, und nicht nur sie, damit die Pflegefälle weiterhin behandelt worden können.
          Wenn alles Personal ihre Überstunden beanspruchen würden, dann ist Ende im Gelände mit der Pflege !
          Aber solche Tatsachen entsprechen nicht deiner Phantasiewelt.

        • Judge Dread am

          Na, dann ist eben "Ende im Gelände". Selbstaufopferung an falscher Stelle .

      • Hallo L.Bagusch die ganzen international Bluestar-Geschwängerten Institutionen und Einrichtungen, wie ihre eben genannte Diakonie werden wenig wenn überhaupt nichts wissen wollen was unter ihren Dächern fakt ist. Es gilt nur das eine Prinzip für alle: fressen und gefressen werden, ja dies ist traurig aber wahr diese Maxime. Es geht nur um Prunk& Gold in diesen Privatanstalten und letzten Endes nur um eigene vorläufige Taschen. Wird ein Skandal aufgedeckt wird er publik aber er verschwindet wieder prompt, sonst könnte man unendlich Romane damit füllen. Na ja das ist eben unser Humankapital. Das scheinheilige Gesetz der Natur ist hier leider immer aktuell: Fressen und Gefressen werden oder grob einfach gesagt Kannibalismus. Traurig aber wahr ist diese One-World-Society… mfg

      • Du nix lesen machen. Abbummeln ODER auszahlen!

        Weil andere zu blöde sind sich geleisteten Überstunden dann zumindest ordentlich auszahlen zu lassen, bin ich also ein Ar…
        Mit welcher Begründung wurde die finazielle Vergütung der geleisteten Überstunden überhaupt verweigert?

        Wer sich das gefallen lässt soll gefälligst nicht rumjammern! Manchen Menschen kann man nun mal nicht helfen.

    4. Ich finde Frau Kolberg hat einen richtigen mutigen Schritt nach vorne getan mit der Gründung einer eigenen Gewerkschaft. Die ganzen Gewerkschaften wie Verdi, DGB, IGM usw. sind total systemgewaschen und linksversifft mit der Tuntifa. Das einzige was diese systemrelevanten Gewerkschaften können: sich für Frieden& Toleranz einsetzen wie es Soros mit seinem Open Society Foundations vorgibt, weil er sie ja finanziert. Hiermit wünsche ich Frau Kolberg viel Erfolg und das mehr Menschen aufwachen und ihre Gewerkschaft unterstützen. Reißen wir gemeinsam den Herrschern die Maske vom Gesicht!!! FCK NWO!!!

    5. Duis Libero am

      PETRA, Sie sind top. Vielen Dank für Ihre positive Energie und Ihren Einsatz. Das lädt auch meinen Akku wieder n bisschen auf.

      @COMPACT: Bitte häufiger solche Mutmacher-Artikel einstreuen.

    6. Rápido González am

      @ P R A W D A 9/6 – 13:45: "Der Gesetzgeber hat die Impfpflicht beschlossen . . . der Klageweg ist nicht zielführend . . ."
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      Wir im Ausland wundern uns über die inexistente Solidarität gegen das Schandurteil der Rotrobigen aus Karlsruhe ! Warum zerrt niemand HARBARTH & seine Spießgesellen vor den EGMR [ Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte ], um den Schein eines Volks-Widerstands, á la Wilhelm Tell gegen den Gesslerhut, zu wahren ? Wo ist die außerparlamentarische Opposition in Form von Manifestationen vor dem Gerichtsgebäude ? — Selbst Zeitgenossen wie dem TICHY "ROLLA" steckt die Angst im Nacken, wenn’s um Kritik am BVerfG geht, wie mein am 4/6 bei TE unterdrückter Kurzkommentar zum Artikel beweist: "Die Impfpflichtentscheidung des BVerfG zerbröselt den Grundrechtsschutz". Erster Kommentarsatz: "In den USA würde HARBARTH & seine Kammer als KANGAROO COURT verspottet". Letzter Kommentarsatz: "Solidarität = ein permanentes Zeltlager vor dem BVerfG aufschlagen".

      • Warum kümmern Sie sich nicht um mexicanische Angelegenheiten statt um deutsche, die Sie als Mexicaner nichts angehen ? Kritisiere ich das mexicanische Verffassungsgericht ?

      • @Rápido González

        Soki hat zwar schon die passende Antwort gegeben, ich will aber trotzdem so höflich sein und Ihnen Lebenszeit widmen.

        Sie verwechseln Bennung von Fakten mit Solidaritätsbekundungen. Insofern ist alles weitere vergebene Strohmannliebesmüh.

        mfg

        PS
        Zum sachlich und fachlich korrekten "Schandurteil" (eigentlich Antragsablehnung, Einstweiliger Rechtsschutz, Eilantrag) des BVerfG hatte ich hier schon referiert. Es galt lediglich abzuwägen zwischen (potentieller) Gesundheitsschädigung Kranker/Pflegebedürftiger/vulnerabler Gruppen vs (potentiellem) Arbeitsplatzverlust. Mehr war nicht, außer vllt. grottenschlechte Antragsformulierung, Antragsteller hatten das Problem leider auch nicht verstanden. Vllt. nochmal identisch versuchen und nochmal und nochmal und…Einstein…

    7. "Die deutschen Sozialdemokraten und die deutschen
      Gewerkschaftsführer sind die größten Halunken welche die Welt je gesehen hat"
      Rosa Luxemburg
      Hat sich das geändert……? wenn wir an den DGB oder Verdi denken????

      • Sagte die Hexe R.Luxemburg , die war nicht deutsch und selbst noch schlimmer.

    8. jeder hasst die Antifa am

      Es ist gut das sich immer mehr Unabhängige Gewerkschaften bilden und den Verlotterten und Gekauften DGB den Kampf ansagen.

    9. Falsche Versprechen und Populismus.

      Der Gesetzgeber hat die einrichtungsbezogenen Impfpflicht beschlossen. Die überwiegende Masse im Pflegebereich ist geimpft, der Rest dürfte (theoretisch) keinen Zutritt mehr haben, bzw. ist Nutznießer von Ausnahmeregellungen, die von der jeweiligen Leitung beantragt werden mussten (Bspl. "Pflegenotstand"), somit keine Mobbinggefahr.

      Wie oder was genau soll es da noch realistisch zu unterstützen geben (außer seelisch-moralischen Beistand)? Der Klageweg ist nachweislich nicht zielführend, ein Pflegenotstand wegen Impfplicht droht auch nicht, da für solche Eventualitäten Ausnahmen festgeschrieben wurden und im Zweifel auch von der Klinikleitung in Anspruch genommen werden.

    10. Ja, aber es sind nicht nur ungeimpfte Pflegekräfte die diskriminiert werden!

      Das ist alles schon so verfahren, das man sich wieder fragen sollte, was da wohl wieder dahinter steht und der wahre Grund ist. Die welche gebraucht werden lässt man außen vor, die vielen anderen kann man entrechten diskriminieren und Zwang anwenden!

      Gerade reist unser Gesundheitsminister auch in die Ukraine, es geht ihm laut Presseberichten um die Prothesenversorgung.
      Dass aber natürlich schließt die weiteren Waffenlieferungen natürlich nicht aus!

      Irgendwie packt man das als normaler Mensch gar nicht mehr, dass kriegt man nicht mehr auf die Reihe. Es ist nur noch wirres Unterfangen einer verblödeten Lobbypolitik.

      • Naja, wenn Putin keine Prothesen an Ukrainer liefert…

        Oder willst du etwa suggerieren, dass Menschen die Ukrainer Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen Schuld an der Verkrüppelung von Kriegsopfern tragen?

        @Gerd, Putins Heros schießen Menschen die Gliedmaßen ab, niemand sonst. Und wenn’s auch mal nen Ruski retoure trifft, was hatte der da zu suchen?

      • Thüringer am

        @Gerd

        Ich denke in der Ukraine herrscht so ein schlimmer Krieg.
        Das scheint aber den ganzen westlichen Armleuchtern
        egal zu sein, denn es ist schon bemerkenswert wer sich
        von diesem Gesocks jeden Tag in Kiew oder sonstwo die
        Klinke in die Hand gibt …
        Das mit der neuen Gewerkschaft halte ich persönlich für
        ein totgeborenes Kind …

      • Den
        "Irren" Lauterbach "verstehen" bleibt (wenn überhaupt) nur einigen guten Psychologen vorbehalten…..