Es war der größte patriotische Protest seit mindestens zwei Jahren: Zwischen 4.000 (etablierte Medien) und 10.000 Menschen (Teilnehmerschätzungen) versammelten sich am Montagabend in Dresden, um gegen die Islamisierung ihrer Heimat zu demonstrieren. Es war das 200. Mal, das die Bürgerbewegung PEGIDA ihre Anhänger auf die Straße gerufen hatte. Zu diesem festlichen Anlass erschien auch Björn Höcke in der sächsischen Landeshauptstadt – der Mann, den der Spiegel auf seinem Cover in der letzten Ausgabe als Dämon verunglimpft hatte.

    „Höc-cke! Hö-cke! Hö-cke!“, schallt es über den Dresdner Neumarkt. Vor der prächtig illuminierten Frauenkirche wogt ein Meer aus tausenden Demonstranten. Schwarz-rot-goldene Fahnen wehen, Laternen glühen in der Dunkelheit, und Jubelrufe fliegen jenem Mann zu, dem es gelungen ist, die Merkel-geführte Machtelite durch einen klugen Spielzug schachmatt zu setzen. Björn Höcke hat mit der Wahl von Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsident so einiges in Bewegung gebracht: Kramp-Karrenbauer ist zurückgetreten, ebenso der Thüringer CDU-Chef Mike Mohring, nun droht das Establishment an gegenseitigen Schuldzuweisungen zu zerbrechen und Rot-rot-grün der Machtverlust.  „Björn Höcke – mein zukünftiger Kanzler der Herzen“ hat ein älterer Herr auf ein Plakat geschrieben, das er bei der Pegida-Demo stolz in die Höhe hält.

    Spazierengehen für das Abendland

    Der 200. Montagsspaziergang hat Menschen aus Nah und Fern ins nächtliche Dresden gezogen. Der Identitäre Martin Sellner ist sogar extra aus Österreich angereist, um an der Jubiläums-Demo teilnehmen zu können. „Dresden war überwältigend“, schwärmt er im Nachhinein auf seinem Youtube-Kanal. Wie alle einhundertneunundneunzig vorherigen verlief auch der gestrige Protestmarsch völlig friedlich. Leider sahen sich die Patrioten teils übelsten Beschimpfungen durch die zahlenmäßig zwar weit unterlegenen, aber umso lauter schreienden Gegendemonstranten ausgesetzt. Neben extrem linken Initiativen wie „Dresden Nazifrei“ waren auf der Gegenseite auch Vertreter der CDU und SPD zu finden. Um den selbsterklärten Antifaschisten klarzumachen, wogegen sie eigentlich demonstrieren, verlas PEGIDA-Gründervater Lutz Bachmann noch einmal die zehn Programmpunkte seiner Bewegung, bei denen, so Bachmann, keiner dabei sei, der grundgesetzwidrige, ausländerfeindliche  oder gar faschistische Forderungen enthalte.

    PEGIDA-Gründer Lutz Bachmann I Foto: Paul Klemm

    Der 5. Februar war der große Tag von Björn Höcke: Er war der Königsmacher, der den zwischenzeitlichen FDP-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich ins Amt brachte. Dass ausgerechnet er, der vielgeschmähte „völkische Radikale“, die erste große realpolitische Veränderung durchsetzte, und CDU/FDP ausgerechnet ihn als Partner akzeptierten, bedeutet einen enormen Prestigegewinn für den Eichsfelder. Das zeigt: Klare Kante zahlt sich aus, Opportunismus ist für die Katz. Es wird Zeit, sich mit dem auseinanderzusetzen, was Höcke wirklich will – und nicht mit dem Zerrbild, das die Lügenpresse von ihm gezeichnet hat. Die COMPACT-Edition „Höcke. Reden, Interviews, Tabubrüche“ gibt im Originalton seine wichtigsten Wortmeldungen aus den letzten fünf Jahren wieder. Hier bestellen.

    „Lasst Euch das kleine Glück nicht nehmen!“

    Mit scharfen Worten kritisierte Björn Höcke in seiner Rede den Überlegenheitsdünkel der Machthabenden, ihren repressiven Umgang mit Andersdenkenden und die nach wie vor praktizierte Politik der offenen Grenzen. Angesichts der entgleisten Debatten und der schamlosen Hetze gegen Patrioten – er verweist auf das aktuelle Spiegel-Cover, auf dem seine Person nicht als Mensch, sondern als Dämon dargestellt ist – erinnert Höcke jedoch daran, sich das private, familiäre Glück nicht nehmen lassen zu dürfen. „Nur wenn Ihr das kleine Glück festhaltet, wenn Ihr das kleine Glück auch lebt, werdet Ihr diesen großen Kampf auch durchstehen, den wir gemeinsam kämpfen. Und wir werden ihn kämpfen, und wir werden ihn siegreich beenden – davon bin ich überzeugt!“ Gewaltiger Applaus brandete bei diesen Worten auf.

    Im Anschluss an Höckes Rede wurde in guter, alter PEGIDA-Manier gemeinschaftlich die Nationalhymne gesungen. Hunderte reckten dabei ihre leuchtenden Handys in die Luft – und verwandelten den Neumarkt kurzerhand in ein Lichtermeer.

    Ehrengast Björn Höcke bei der 200. PEGIDA-Demonstration I Foto: Paul Klemm

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