Der US-Präsident hat deutsche Wurzeln – auf die er erklärtermaßen stolz ist. Die Ursprünge seiner Familie liegen in der pfälzischen Provinz. Es folgt ein Auszug aus COMPACT 11/2020 mit dem Titelthema «Trump: Iron Man –  Endkampf um Amerika»

    Es ist ein Winzerdorf, das so aussieht, wie sich Amerikaner die typische deutsche Idylle vorstellen: sanierte Fachwerkhäuser, enge Gassen, am Ortsrand der älteste Mandelbaum der Welt, im Zentrum eine Zwiebelturmkirche, davor ein Brunnen. Der pittoreske Flecken an der Weinstraße zählt rund 1.200 Einwohner und ist umgeben von Hängen mit prachtvollen Reben, deren edle Tropfen in vielen Lokalen der Gemeinde kredenzt werden. Gut 300 Betten bieten die urigen Gasthäuser Touristen an, ein Vier-Sterne-Hotel hat erst vor Kurzem eröffnet. Wer deftige Küche mag, ist hier genau richtig. Eine Spezialität ist der Saumagen, die Leibspeise des vor drei Jahren verstorbenen Altkanzlers Helmut Kohl, der aus dem knapp 20 Autominuten entfernten Ludwigshafen stammt.

    Friedrich Trump ging schon mit 16 Jahren nach Amerika.

    Wer heutzutage nach Kallstadt kommt, genießt aber nicht nur die schöne Landschaft und den guten Wein, er schaut sicherlich auch einmal bei dem kleinen Haus in der Freinsheimer Straße vorbei. Der gepflegte, weiß getünchte Giebelbau wirkt ziemlich unspektakulär. Zwar gibt es mittlerweile Touristenführer, die auf das unscheinbare Gebäude verweisen, doch an dessen Wänden selbst gibt es keinen Hinweis darauf, was es zu einer besonderen Attraktion macht. Man findet lediglich ein Schild mit der Aufschrift «Gott sieht alles» – und darunter: «nur mein Nachbar sieht mehr.»

    Blick auf Kallstadt: Der idyllische Ort an der Weinstraße wurde im Jahre 824 erstmals als Cagelenstat urkundlich erwähnt. | Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto

    In diesem Haus wurde vor 151 Jahren ein Mann geboren, dessen Nachname heute weltbekannt ist. Das liegt aber nicht an ihm, sondern an seinem Enkel Donald, dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Friedrich Trump, so der Name des Großvaters, machte sich Ende des 19. Jahrhunderts aus der pfälzischen Provinz in die Neue Welt auf, um dort sein Glück zu suchen. Er fand es – und legte so den Grundstein für das Milliardenvermögen, das Donald Trump heute sein Eigen nennen darf.

    Goldrausch am Klondike

    Nichts deutete darauf hin, als Friedrich Trump 1869 in Kallstadt – das damals, wie die gesamte linksrheinische Pfalz, zum Königreich Bayern gehörte – das Licht der Welt erblickte. Der Sohn einfacher Weinbauern absolvierte eine Ausbildung zum Friseur, entschloss sich allerdings schon im Alter von 16 Jahren, seiner Schwester Katharina nach New York zu folgen. Deutsche stellten damals die größte Gruppe an Einwanderern in die USA, viele kamen aus der Pfalz. Am Hudson River angekommen, verdiente Friedrich sein Geld zunächst mit Haareschneiden, doch schon 1891 konnte er sich dank finanzieller Unterstützung von Verwandten ein kleines Restaurant mit Fremdenzimmern in Seattle kaufen.

    Die Großeltern des US-Präsidenten: Friedrich Trump heiratete seine Elisabeth 1902 in Ludwigshafen. | Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Zu dieser Zeit gingen Gerüchte über Goldfunde im Yukon-Gebiet im Nordwesten Alaskas um. Da die USA damals unter einer schweren Wirtschaftskrise litten, weckte dies die Hoffnung tausender Menschen, die sich auf den Weg zum Klondike River, einem Nebenfluss des Yukon, machten, um nach dem Edelmetall zu suchen. Auch Friedrich, der seinen Namen inzwischen in Frederick geändert hatte, entschloss sich, nach Alaska zu gehen, und erreichte im Mai 1898 die Stadt Bennett in der kanadischen Provinz British Columbia, um von dort aus per Boot auf dem Yukon nach Dawson an der Mündung des Klondike weiterzureisen.
    Frederick suchte jedoch nicht nach Gold, sondern machte gemeinsam mit seinem Partner Ernest Levin Geschäfte mit den Schürfern. Sie eröffneten das New Arctic Restaurant and Hotel und boten den Glücksrittern Kost und Logis. Die Einnahmen flossen unaufhörlich.

    Die amerikanische Historikerin Gwenda Blair, die in ihrer Biografie The Trumps den Werdegang der Familie über drei Generationen nachgezeichnet hat, erklärte dazu 2016 in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: «Es war eine raue Zeit, viele junge Männer waren alleine in den Westen aufgebrochen: Friedrich Trump erkannte sie als Zielgruppe, so wie Donald Trump erkannt hat, dass viele Amerikaner sich im Stich gelassen fühlen – und daher wütend und offen für Botschaften sind, die bislang als inakzeptabel galten.»

    Da Frederick ahnte, dass der Goldrausch am Klondike nur von kurzer Dauer sein würde, ging er 1901 zurück nach Kallstadt, wo er sich in die elf Jahre jüngere Elisabeth Christ verliebte, die er bald darauf in Ludwigshafen heiraten sollte. Der Winzersohn, der in Amerika inzwischen zu Wohlstand gekommen war, kehrte mit seiner Frau nach New York zurück, doch bereits 1904, nach der Geburt ihrer Tochter Elizabeth, zog es die Eheleute wieder in die Pfalz, wo sich der von Heimweh geplagte Hotelier um seine Wiedereinbürgerung bemühte. (…) Ende des Textauszugs.


    Den kompletten Text über Trumps deutsche Wurzeln lesen Sie in COMPACT 11/2020 mit dem Titelthema „Trump: Iron Man – Endkampf um Amerika“. Lassen Sie sich von COMPACT durch die spannende Endphase des US-Präsidentschaftswahlkampfes begleiten und lesen Sie Hintergründe, die sie in der Mainstream-Presse vergeblich suchen. Wir erklären, warum es am 3. November um mehr als die Wahl eines neuen Staatsoberhauptes der USA geht. Im Titelthema finden Sie folgende Artikel:

    *Endkampf um Amerika – Donald Trump gegen den Tiefen Staat: Corona, Chaos, Krawalle: Die USA befinden sich in der schwersten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Donald Trump will dem Land wieder Zuversicht und Sicherheit geben – doch der Tiefe Staat wetzt schon das Messer.

    *Vier Jahre Trump – Eine Bilanz: Der US-Präsident hat nicht nur versprochen, sondern auch geliefert. Seine wichtigsten Erfolge im Überblick.

    *Pulverfass USA – Auf dem Weg zum Bürgerkrieg: Seit Ende Mai frisst sich der Straßenterror durch weite Teile der Vereinigten Staaten, hauptsächlich von Black Lives Matter und Antifa angestiftet. Doch es gibt noch eine dritte Gruppe, die den Zusammenbruch der Ordnung vorantreibt.

    *Putschpläne – Die Geheimdekrete der Militärs: Seit Trumps erstem Wahlsieg im November 2016 basteln die Demokraten und ihre Freunde im Tiefen Staat an seinem Sturz. Nun könnte ihnen Corona einen Vorwand liefern – und eine Präsidentendirektive, die noch aus dem Kalten Krieg überlebt hat.

    *Die Schattenpräsidentin – Kamala Harris, die Frau hinter Joe Biden: Kamala Harris ist die erste farbige Frau, die ins Weiße Haus einziehen will. Gewinnt Biden die Wahl um das höchste Staatsamt, könnte die Vize sogar mächtiger werden als der senile Sleepy Joe.

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