Auf der schwedischen Insel Gotland wurden nun drei Langschädel aus der Wikingerzeit gefunden. Die Entdeckung macht einmal mehr deutlich, wie weit die Nordmänner in der Welt herumkamen. In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren.  

    Wie Matthias Toplak von Wikinger Museum Haithabu und Lukas Kerk von der Universität Münster aktuell im Fachjournal Current Swedish Archaeology berichten, stammen die einzigen drei Langschädelfunde bei Wikingern von der heute schwedischen Insel Gotland.

    Keine Wikinger-Tradition

    Sogenannte Langschädel kommen entweder in natürlicher Form vor – entweder genetisch bedingt oder als Krankheitsbild – oder es handelt sich um gezielte Deformationen des meist weiblichen Schädels durch Bandagen oder sonstige Vorrichtungen, mit denen der Schädel schon im Baby- oder Kleinkindalter in die gewünschte Form gebracht wurde. Auch die drei auf Gotland gefundenen Schädel stammen von Frauen und sind etwa 1.000 Jahre alt.

    Da weitere Langschädelfunde bei den Wikingern und in Skandinavien unbekannt sind und Gotland das Haupthandelszentrum der Wikinger war, gehen die beiden Wissenschaftler davon aus, dass diese Praxis nicht auf eigene Traditionen der Wikinger zurückgeht, sondern auf damalige Handelsbeziehungen vermutlich bis zum Schwarzen Meer und einen entsprechenden kulturellen Austausch hindeutet.

    Weite Abenteuerfahrten

    Aus dieser Perspektive verwundern die Langschädel-Funde auf Gotland natürlich nicht. Von den Wikingern sind unglaubliche Abenteuerfahrten in alle Winkel der damals bekannten Welt und darüber hinaus – man denke nur an die Entdeckung Amerikas – bekannt. Im Osten Europas nutzten die germanischen Krieger seit dem 8. Jahrhundert die großen Flüsse wie den Prypjat, den Don und den Dnepr für ihre zentrale Nord-Süd-Handelsroute von der Ostsee zum Schwarzen Meer und nach Byzanz. Diese Region trat damals erst so richtig in die historische Welt ein. Schon im Jahr 750 hatten die Wikinger eine erste Siedlung, nämlich Ladoga, in der Nähe der späteren Zarenstadt St. Petersburg gegründet.

    Kiewer Rus um das Jahr 1000. Foto: Maksim, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

    Der warägische Fürst Rurik wurde mehr als 100 Jahre später im Jahr 862 von slawischen und finno-ugrischen Stämmen gerufen, um über die Region rund um die Stadt Nowgorod zu herrschen. Dieses Jahr markiert für die meisten Historiker dann auch den Beginn der russischen Staatlichkeit. Die Rurikiden-Dynastie sollte bis 1610 über Russland herrschen.

    882 hatte Helgi, ein aus Skandinavien stammender Wikinger und Feldherr Ruriks, Kiew erobert. Um die Stadt herum, die besonders günstig in der Mitte der zentralen Handelsroute zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer lag, entwickelte sich bald ein mächtiges Großreich.

    Gute Kontakte zu Steppenvölkern

    Helgi, dessen Name zu Oleg slawisiert wurde, führte schon 907 einen Kriegszug gegen Konstantinopel. Ostrom musste einen Diktatfrieden unterzeichnen, der dem Kiewer Rus, wie dieses Reich ab dem 19. Jahrhundert von russischen Historikern bezeichnet wurde, zahlreiche Privilegien sicherte. Auch zu den Reitervölkern der Steppe, den Chasaren, bauten die Waräger gute Kontakte auf.

    Die Kiewer Rus reichte von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, war seinerzeit der größte Staat Europas und kann als Kerngebiet des historischen Russlands betrachtet werden. In ihrem Gründungsmythos berufen sich drei Nationen-Russland, Weißrussland und die Ukraine-auf das Jahr 988. Damals ließ sich Wladimir I., der damalige Großfürst von Kiew, taufen und leitete somit die Christianisierung des Herrschaftsgebietes ein. Im ganzen Land wurden orthodoxe Kirchen gebaut, das einte die vorher heidnischen Ostslawen-Stämme. In dieser Zeit dürften die Wikinger auch mit dem Langschädel-Brauch in Berührung geraten sein, der sowohl von den Steppenvölkern wie auch am Schwarzen Meer gepflegt wurde. Die Funde von Gotland legen davon Zeugnis ab.

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    20 Kommentare

    1. " Ausgestorben" sind die Nordgermanen ja nicht. Sie haben sich nur in jeder Weise derartig verändert, daß man sie nicht mehr als Germanen bezeichnen kann, die skandinavischen Weichkekse.

      • Wie wahr kommentiert! Entspricht voll und ganz meinen Erfahrungen mit den heutigen "Wikingern". Kein Wehrtrieb und freie Meinung mehr vorhanden. Nur noch wegsehen, relativieren und wegducken ist heute die Maxime im besten Deutschland, das es je gab.

    2. MFG-Hamburg am

      @ Das Geheimnis der Langschädel

      wenn wir FREIE wissenschaftten HÄTTEN, ja dann hätten wir bereits nicht nur klare antworten, sondern auch ein völlig anderen blick auf die geschichte. die sog. wissenschaft ist leider von den REGIERUNGEN oder von NGO’s abhängig, die allesamt indirekt über GLOBALISTISCHE NETZTWERKE kontrolliert werden. und so bleibt unsere geschichtsverständnis auf dem level von DICK&DOOF…..

    3. Duis Libero am

      Wenn diese Funde in Düsseldorf gefunden wären, hätte ich ein Erklärung. Dann haben diese Leute damals einfach zu viel Killepitsch hinter die Binde gekippt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei übermäßigen Genuss dieser Kräuterschnapsspezialität einen solchen Langschädel bekommt …

      • Dieselherold am

        wahrscheinlich weil man nach dem "Genuss" zu lange bedröhnt in der Ecke liegt, wenn dann die Birne noch weich ist, dann wird der Schädel eben platt und langgedrückt …. ;-)

    4. Was ist ein "Cargo/Trans|port (siehe Bedeutung von röm. transportare)-Kult? Irgendwelches Nomadenvolk findet etwas Gebautes vor oder sieht etwas Einprägsames und versucht ohne dessen Sinn zu verstehen es rein äußerlich nachzuäffen. So auch bei den Langschädeln die verehrt worden sein mussten, sonst hätten die nicht versucht deren Erscheinungsbild als Schönheitsmerkmal nachzuäffen. Auszugehen ist außerdem das sich um Nordeuropide (kerzengerade Nasen, nordische Gesichtszüge, rotes Haar). Interessant ist diesbezüglich auch die sog. "Dame von Elche" die ja auch eine Verlängerung nach hinten aufweist und deren, die Ohren bedeckende Technik als "Schmuck" gedeutet wird.

    5. Der obligatorische Hüftaufschwung an der Googlesuchzeile liefert bei "Langschädel Europa" bspw. folgende Ergebnisse:

      https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2021/09/mysterioese-turmschaedel-dna-analysen-liefern-neue-hinweise

      "…Der stark verformte Schädel eines Jungen im Teenageralter. Er hatte ostasiatische Wurzeln und starb vor ungefähr 1.500 Jahren im heutigen Kroatien…Die drei Jungen, die gemeinsam begraben wurden, waren genetisch von komplett unterschiedlicher Abstammung. Die Wurzeln des Jungen, dessen Schädel keine Deformationen aufwies, lagen im westlichen Eurasien. Der, dessen Schädel verlängert, aber noch rund war, stammte aus dem Nahen Osten. Der dritte Leichnam hatte einen extrem verlängerten Schädel und war vermutlich asiatischer Herkunft…"

      https://www.wetter.at/wetter/welt-wetter/raetsel-um-langschaedel-fund/245833892

      "…In einem Grab in Arkaim nahe der Grenze zwischen Russland und Kasachstan legten Archäologen das Skelett einer Frau frei. Der Schädel ist deutlich in die Länge gezogen…Höchstwahrscheinlich lebte die Frau vor 1.800 bis 2.000 Jahren." Warum die Sarmaten ihre Köpfe verlängerten, ist noch unklar…"

      • Zu homo capensis gabs mal ein interessantes Photo.
        ZB das hier:
        https://imageproxyb.ifunny.co/crop:x-20,resize:640x,quality:90×75/images/3ba4660aea432befc8955371af158d7336a2ca33b35e1f18ce8b9b895a19a5ff_1.jpg

    6. Peter vom Berge am

      "Schon im Jahr 750 hatten die Wikinger eine erste Siedlung, nämlich Ladoga, in der Nähe der späteren Zarenstadt St. Petersburg gegründet."

      Wenn nicht alles täuscht, hat Wladimir Putin (der ja im heutigen St. Petersburg geboren wurde) eine gehörige Portion Wikinger-Blut bzw. alt-germanisches Blut in seinen Adern. Das macht seine starken Charakter-Eigenschaften aus und seine Person für uns Deutsche so sympathisch.

      • Theodor von Thane am

        Na ja. Ich finde schon, dass man bei Putin einen leichten asiatischen Einschlag erkennt (ganz wertfrei), was sich durch das Facelifting sogar noch verstärkt hat. Die Waräger hatten vermutlich eine ganz andere Physiognomie.

        • Peter vom Berge am

          Vielmehr: Was man bei Putin als Hauptmerkmal seiner Gesichtsphysiognomie beobachten kann, ist der Ausdruck der inneren Überzeugung seiner geistigen und Willens-Überlegenheit. Das ist ein typisch germanisches Merkmal – wenn nicht die zentrale germanische Charakter-Eigenschaft: Die in sich selbst ruhende Macht des Willens (s. Nietzsche: Der Wille zur Macht).

    7. Wer kennt "Der dreizehnte Stamm" von Arthur Koestler?
      Auch darin kommen die Waräger vor.

    8. Teil 2:

      p.s.: andere Darstellungen, bspw. die von Echnaton aus dem Alten Ägypten, weisen eine deutliche Abweichung in den Hüfte-Oberkörperproportionen zum Menschen auf.
      Dies kann als wenigstens Indiz gewertet werden; dafür daß es eine geburtstechnische Anpassung des Organismus an besagte Langschädelform wäre.

    9. Moooment!
      Ihr fehlen einige Aspekte zur Thematik ‚Langschädel‘.

      Abgesehen davon, daß man diese bspw. auch in Südamerika gefunden hat und überdies in Ägypten plastische Darstellungen davon angefertigt wurden, gilt es einen – wenn nicht den – wesentlichen Punkt zu beachten.

      Zitat:"…Sogenannte Langschädel kommen entweder in natürlicher Form vor – entweder genetisch bedingt oder als Krankheitsbild – oder es handelt sich um gezielte Deformationen des meist weiblichen Schädels durch Bandagen oder sonstige Vorrichtungen, mit denen der Schädel schon im Baby- oder Kleinkindalter in die gewünschte Form gebracht wurde…"

      Durch eine künstlich herbeigeführte Deformation das Schädels oder auch erblich bedingte anormale Ausprägung:

      – erhöht sich erstens nicht das Schädelvolumen (dort wo’s Hirn sitzt)
      – und zweitens erklärt dies nicht die fehlende vordere Fontanelle (Naht zwischen den einzelnen Schädelplatten.)

      Einige der Langschädelfunde weisen jedoch genau diese beiden Merkmale auf.
      Ein höheres Schädelvolumen signifikant oberhalb der statistischen Streuung beim Homo Sapiens,
      sowie eben keine vordere Fontanelle mit der Folge, daß der Schädel eine Platte weniger aufweist (könn auch zwei sein, bitte selber checken. Der Mensch hat 5 – also im Wesentlichen. Das is das, was man auf Modellen mit Darstellung der Fontanellen im Allgemeinen sieht.)

      Wie schaut es dsbzgl. bei den Gotland-Langschädeln aus.

      • Nicht die Mama am

        Ihr Kommentar scheint mir etwas übermotiviert – schon allein die Tatsache, wie in diesem Artikel die Begriffe "Wikinger" und "Waräger" durcheinandergewürfelt werden, zeigt doch, dass es der Autor mit der Wissenschaft hier nicht allzu genau nimmt. Vielmehr geht es darum, beim Leser ein Gefühl von stolzer Verbundenheit zu den ausgestorbenen Nordgermanen zu erzeugen. Die Devise "Emotionen statt Fakten" gilt bei Compact genau so wie bei jedem anderen Blatt auch, ganz unabhängig von der politischen Ausrichtung.

        • @Nicht die Mama:

          Weshalb ‚übermotiviert‘?!?

          Es kann ja nun jeder selbst entscheiden, ob er das als Gedankenanstoß nimmt und in speziell diese Richtung (bei Interesse) weiterrecherchiert.

          Ist die Schädelform tatsächlich bloß auf künstliche Deformation zurückzuführen, so hat sich dieser Seitenzweig der Geschichte eh erledigt.
          Nix weiter als ne Modeerscheinung – genau wie heutzutage in Deutschland das Jungvolk sich scharenweise diese Tunnel in die Ohrlöcher zaubert, weils normale Ohrringe nicht mehr tun…

        • Na klar geht es nur um Umsatz. Deshalb wird ja auch die falsche Behauptung , "die Germanen" waren die "ersten Deutschen", stiernackig wiederholt, obwohl längst widerlegt. Steht so nun mal auf dem Heft drauf und so lange es nicht ausverkauft ist, wird der Schmonzos in allen Facetten wiederholt.

          —————–

          COMPACT: Selbst so einen offenkundigen Unsinn schalten wir frei. ;-)

        • Peter vom Berge am

          "COMPACT: Selbst so einen offenkundigen Unsinn schalten wir frei. ;-)"

          Das nutzen Kurzschädel wie @Sokrates offenbar schamlos aus.

    10. Echte Langschädel, also homo capensis, haben ein größeres Schädelvolumen und andere Schädelnähte.
      Sind also tatsächlich tendentiell eine andere Rasse.

      Siehe auch gegen Ende des, erstmal, Trailers von "Above Majestic".

      Es ist nicht auszuschließen daß die ursprünglich von ebenfalls langschädeligen negativen ETs gezüchtet wurden.
      Um die normale Menschheit zu versklaven.