Mit seiner prorussischen Haltung unterschied sich Arthur Moeller van den Bruck von vielen Rechtsintellektuellen der Weimarer Zeit. Dabei machte der Dostojewski-Verehrer stets deutlich, dass er ein entschiedener Gegner des Bolschewismus war aber auch des Liberalismus. Unsere neue Druschba-Silbermedaille steht in dieser Tradition. Die nächste Charge ist bereits Ende Mai wieder erhältlich. Hier vorbestellen.

    Arthur Moeller van den Bruck grenzte sich nicht nur vom Rassismus der Nationalsozialisten ab, auch seine Vorstellungen zur Ostorientierung Deutschlands unterschieden sich deutlich von der späteren Politik Hitlers. Die überaus harten Bestimmungen des Versailler Vertrags, die darin festgelegte Behauptung einer alleinigen Verantwortung des Deutschen Reiches am Kriegsausbruch 1914 sowie die daraus resultierende schwere Bürde der Reparationszahlungen ließen ihn schon früh zu einem „Anti-Westler“ werden, der seinen Blick nach Russland wandte.

    Verehrung für Dostojewski

    Doch auch persönliche Gründe und die tiefe Verehrung für die russische Mystik und Dichtung waren es, weswegen Moeller sich dem Osten zuwandte. Vor allem Dostojewski hatte es dem Deutschen angetan. So brachte er 1922 die erste große deutschsprachige Gesamtausgabe des russischen Schriftstellers heraus.

    Der Historiker Sebastian Maaß schreibt dazu in seiner Monografie „Kämpfer um ein Drittes Reich. Arthur Moeller van den Bruck und sein Kreis“ (2010):

    „In Paris hatte er die in Livland geborene Lucy Kaerrick kennengelernt, die später seine zweite Frau wurde. Über diesen Kontakt lernte er Dmitri Mereschkowski kennen, mit dem er gemeinsam eine deutsche Gesamtausgabe der Werke Fjodor M. Dostojewskis editierte. Die Lektüre des russischen Dichters hatte großen Einfluss auf die Fundierung von Moellers Ostorientierung.“

    Zudem erkannte er ein verwandtschaftliches Naheverhältnis zwischen dem deutschen und dem russischen Volk. Spätestens der Ausgang des Ersten Weltkriegs habe die Deutschen jedoch, so Moeller, aus ihrem zivilisatorischen Kontext herausgeworfen und zu einem „jungen Volk“ im Sinne Dostojewskis gemacht.

    „Wahrer Sozialismus“

    In der Ostorientierung Deutschlands sah er daher die einmalige Chance, sich vom Westen und seinen ihm zutiefst fremden ideellen Grundlagen zu lösen, um die damit verlorengegangenen eigenen Entwicklungsmöglichkeiten wiederzuerlangen.

    Hans-Joachim Schwierskott zitiert den rechtsintellektuellen Vordenker der deutsch-russischen Partnerschaft in seinem Standardwerk „Arthur Moeller van den Bruck und der revolutionäre Nationalismus in der Weimarer Republik“ (1962) hierzu wie folgt:

    „Wir brauchen in Deutschland die voraussetzungslose russische Geistigkeit. Wir brauchen sie als ein Gegengewicht zum Westlertum, dessen Einflüssen auch wir ausgesetzt waren, wie Russland ihnen ausgesetzt gewesen ist, und das uns dahin gebracht hat, wohin wir heute gebracht sind.“

    Weiter heißt es dann in Anspielung auf die russische Revolution und deren Vorbildcharakter für die Kommunisten in Deutschland und ganz Europa:

    „Wir werden uns hüten müssen, dass nicht auch der Osten zu einer Gefahr wird. Es ist kein anderes Verhältnis zu ihm möglich als das des völligen Vertrautseins, aber des sicheren Abstandes. Wenn wir unsere geistige Souveränität wiedergewonnen haben, dann wird auch Russland nicht mehr und nicht weniger für uns sein als eines jener großen Bildungsgebiete, die uns reicher machten, aber auch selbständiger.“

    Moellers prorussische Haltung darf also auf keinen Fall mit einer probolschewistischen verwechselt werden. Er sah den Kommunismus als eine Art entarteten Liberalismus an, der ebenso bekämpft werden müsse wie dieser. Dennoch trat er stets dafür ein, auch mit einem Russland unter rotem Vorzeichen eine politische und wirtschaftliche wie auch militärische Kooperation auf breiter Basis anzustreben.

    Den Kommunismus und seinen weltrevolutionären Anspruch sah der weitsichtige Denker auf lange Sicht scheitern, da er auf den falschen Grundlagen beruhe und sich auch die marxistische Überzeugung, dass zwischen den „Proletariern aller Länder“ ein größerer Zusammenhalt erwachse als in der Ganzheit eines Volkes ungeachtet der unterschiedlichen „Klassen“, als Illusion erweisen werde.

    „Wahrer Sozialismus“ könne demnach nur auf nationaler Ebene erreicht werden, und zwar als „körperschaftliche Auffassung von Staat und Wirt-schaft, die vielleicht revolutionär durchgesetzt werden muss, aber alsdann konservativ gebunden ist“, so Moeller in seinem Hauptwerk „Das dritte Reich“ (1923).

    „Am Liberalismus gehen die Völker zugrunde“

    Die Wurzel allen Übels erblickte er jedoch in der liberalen Weltanschauung. „Das dritte Reich“ (nicht zu verwechseln mit dem späteren Dritten Reich unter Hitler) ist daher in erster Linie als antiliberale Generalkritik zu sehen, als fulminante Demontage des Liberalismus als Ideologie, über die Moeller schrieb:

    „Es ist die zersetzende Anschauungswelt des Liberalismus, der Auflösung bringt, der eine moralische Erkrankung der politischen Völker verbreitet und in dem Grade, wie er seine Herrschaft in der Nation antritt, den Charakter derselben verdirbt.“

    Der Ökonomie gestand er dabei einen gewissen Grad an liberalem Freiraum zu, und auch die Geistesfreiheit wollte er unangetastet lassen, aber als ideologische Grundlage des politischen Systems lehnte er den Liberalismus – ebenso wie die parlamentarische Demokratie – rigoros ab.

    Das Symbol des Widerstandskreises des Nationalrevolutionärs Ernst Niekisch, der sich wie Moeller van den Bruck für eine Ostorientierung Deutschlands einsetzte. Foto: CC0

    So betrachtet auch der Philosoph und maßgebliche Vertreter der französischen Neuen Rechten, Alain de Benoist, der sich eingehend mit den Werken Moellers und anderer Vertreter der Konservative Revolution in der Weimarer Republik beschäftigte, den Liberalismus als den „Hauptfeind“ – und nicht etwa den Sozialismus in seinen verschiedenen Spielarten.

    In einem Interview mit der rechten Zeitschrift „Hier & Jetzt“ sagte de Benoist dazu 2011:

    „Historisch gesehen hat der Kommunismus die Körper der Menschen ermordet und ihre physischen Freiheiten zerstört, während der Liberalismus dazu tendiert, das Innenleben und die Vielfalt der Menschheit zu zerstören. Der Gulag war entsetzlich, aber wenigstens blieb das russische Volk erhalten, während das Sowjet-System zusammenbrach. Der Liberalkapitalismus stellt dem gegenüber einen viel subtileren, aber auch gravierenderen Entfremdungsvorgang dar. Indem jeder Wert auf den Tauschwert reduziert wird – den Marktwert –, wird alles dem Fetischismus der Ware und dem Primat einer kalkulierenden Rationalität unterworfen. Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass dies tief in die Anthropologie des Menschen eingreift und ihn seiner Würde beraubt.“

    Moeller van den Bruck brachte dies schon 1925 mit folgendem Diktum auf den Punkt: „Am Liberalismus gehen die Völker zugrunde.“

    Moeller van den Bruck plädierte für die deutsch-russische Freundschaft. Unsere neue Druschba-Silbermedaille steht in dieser Tradition. Die nächste Charge ist bereits Ende Mai wieder erhältlich. Hier vorbestellen.

    11 Kommentare

    1. jeder hasst die Antifa am

      Während Putin in Moskau von der Bevölkerung bejubelt wird,wird in Deutschland Scholz mit faulen Eiern beworfen,soviel zur Beliebtheit.

      • Kleinscholz ist ja auch ein Hampelmann größerer Herren und kein deutscher Führer, nicht wahr?

        • Hans von Pack am

          Ja, an Olaf dem Vergesslichen und seiner "Koalition" sehen wir, wie Demokratie ad absurdum geführt wird, indem sich ein TOTALITÄR gewordener Liberalismus mit Bolschewisten zusammenrottet und gegen alles eine "Brandmauer" errichtet, was ihrer totalitären Herrschaft gefährlich werden könnte. Ironischerweise gelten den "Wokisten" dann ausgerechnet die Versuche, die menschliche Identität (Volk, Familie, Individuum) vor ihrer Auslöschung zu sichern, als "menschenfeindlich"! Moeller van den Bruck würde sich heute mit Dugin zusammentun, der die "Totalitärwerdung" des westlichen Liberalismus kürzlich im Interviews mit Tucker Carlson scharf angriff. Dabei berief er sich auf Solschnizyn und Dostojewski, der einmal prognostizierte: "In Europa hat man Christus vergessen. Einzig allein darum wird Europa untergehen." (Unser Mitteleuropa vom 30.4.2024: ,Russischer Star-Philosoph: Westlicher Liberalismus strebt nach totalitärer Herrschaft‘)

        • Der politische Liberalismus ist in seinem völkisch-entwurzelten Kosmopolitismus/Weltbürgertum* ist die Hure der Gleichmacherei/Kommunismus und Ausbeutung/Kapitalismus.

          *das Abstraktum Mensch; alle und jeden ohne Zuordnung in Menschenvölker und Menschenrassen meinend

    2. Peter Faethe am

      Empfehlung: Die Ausgabe der "Politischen Schriften" von F.D. (nur antiquarisch erhältlich).

    3. Die deutschen Russendiener blenden aus, daß das Russland von 1925 nicht das Russland von 2024 ist.
      Deutschland ist aktuell wohl das einzige Land der Welt, in dem der Botschafter einer feindlichen Macht deren Sieg über das eigene Land unbehelligt öffentlich feiern darf, und das an einem Kultort, den die Nachkommen der Besiegten auf ihre Kosten pflegen müssen. Man kann gar nicht so viel spucken, wie man möchte. Wenigstens mussten die Iwans ohne ihre Flagge feiern, denn Fahnen hatte die Berliner Polizei (ohne Rechtsgrundlage ! ) verboten. Ob das Verbot durchgesetzt wurde, läßt sich von hier nicht feststellen.

      PS. heute ist nicht "Männertag" sondern Christi Himmelfahrt im Marienmonat Mai.

        • Einfach Nein zu beiderlei und jedweder Unterwerfung als "Lieber-Entweder-Oder" Blödelei.

        • Zur Wirkweise der Methode "Zersetzung/Spaltung" der deutschen Opposition bzw. des deutschen Widerstands (fängt beim Falschsprech/Parteienstaatsprech schon an) die eine vermeintliche "Seite" gegen die andere vermeintliche "Seite" auszuspielen (Agitation) und dabei eigene (Systemkonforme Regierungs-) Propaganda einzubauen (Agitprop) muss man ja hier kein Wort verlieren.