Michael Aquino war bekennender Satanist – und zugleich Offizier eines Militär-Nachrichtendienstes. Seine Rolle in mehreren Fällen von Kindesmissbrauch, die ganz Amerika erschütterten, ist bis heute ungeklärt. Ein Auszug aus unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Wir beleuchten den dunklen Untergrund. Hier mehr erfahren.

    _ von Timo Beil

    Michael Aquino in Uniform.
    Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Im Archiv des FBI befindet sich ein Telefax aus dem Jahr 1986, in dem ein Mann des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Ob dieser stattgefunden hat und wenn ja, ob er ritueller Art war, geht aus dem Dokument nicht hervor.

    Was die Akten besagen: Das FBI kam bei seinen Ermittlungen nicht weiter, weil die Armee, bei der man anfragte, nicht antwortete. Der Beschuldigte war als Oberstleutnant bei der Spionageabwehr des Heeres Geheimnisträger. Zugleich war er Oberhaupt eines okkulten Ordens. Sein Name: Michael Aquino.

    In die Hölle und zurück

    Schon das Alleinstellungsmerkmal, zugleich bekennender Satanist und Geheimdienstoffizier zu sein, macht den 1946 geborenen und 2019 verstorbenen Spezialisten für psychologische Kriegsführung zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten der jüngeren amerikanischen Geschichte. Weggefährten beschrieben ihn als charismatisch und kultiviert. Doch über seinem Leben lag ein dunkler Schatten. (…)

    Nicht nur beim Militär, auch in der Church of Satan stieg Aquino rasch auf, gehörte bald deren innerem Führungszirkel an, hielt Vorträge und entwickelte Rituale. Mitte der Siebziger kam es allerdings zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und LaVey.

    Dessen Satanskirche war weniger magisch denn philosophisch ausgerichtet und vertrat einen extremen Libertarismus und Sozialdarwinismus, wie man ihn bei Ayn Rand und Nietzsche findet. Daher auch die starke Betonung des Individualismus und der Eigenverantwortung, die Aquino anfangs so beeindruckte.

    Anton Szandor LaVey: Hollywoods Hohepriester

    Die verruchten Partys und theatralischen Schwarzen Messen mögen für viele LaVey-Anhänger genug gewesen seien, doch manche verlangten nach magischem Gehalt und spürbarem Ritual. Gerade dafür hatte der öffentlich so sanftmütig erscheinende Aquino ein Händchen. Er beschwor in einem nächtlichen Ritual den Fürsten der Finsternis, der sich ihm als Seth, also als altägyptischer Gott des Chaos und des Verderbens, offenbart haben soll. (…)

    Michael Aquino und der Temple of Set. Ausschnitt aus COMPACT-Spezial „Satan, Pop und Hollywood“. Foto: COMPACT

    Die Kinder von Presidio

    Die dunklen Flecken in Aquinos Leben beziehen sich denn auch weniger auf seine Tätigkeit als Satanist, denn darüber hat er selbst zahlreiche Bücher geschrieben. Vielmehr finden sie sich bei seinen Aktivitäten für den militärischen Nachrichtendienst.

    Bekannt ist, dass er in den späten Siebzigern Co-Autor eines Papiers mit dem Titel „From PSYOP to MindWar: The Psychology of Victory“ (Von Psychooperationen zum Geisteskrieg: Die Psychologie des Sieges) war. Dieser Fachaufsatz will den „Geisteskrieg“ von simpler Propaganda unterschieden wissen. Propaganda à la Goebbels sei Lüge gewesen, „Mind War“ dagegen die moralisch gute Wahrheit. (…)

    Wie weit ging Aquino bei seinen Ritualen? Diese Frage stand im Zentrum eines Skandals, der Mitte der 1980er Jahre ganz Amerika erschütterte: Zahlreiche Jungen und Mädchen, die in der Kindertagesstätte des Militärstützpunktes Presidio in San Francisco betreut wurden, sagten aus, sie seien Opfer sexuellen Missbrauchs geworden.

    Als Hauptschuldiger wurde damals der Kita-Leiter und Baptistenpfarrer Gary Hambright ausgemacht, der im September 1987 angeklagt wurde, weil er sich an sechs Jungen und vier Mädchen im Alter von drei bis sieben Jahren vergangen haben soll. Aquino war in Presidio stationiert gewesen, sein Wohnhaus befand sich etwa sieben Autominuten von dem Stützpunkt entfernt. Eines der betroffenen Kinder (…) Ende der Textauszüge.

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Nachfolgend das komplette Inhaltsverzeichnis:

    Diener des Bösen
    Satan, Teufel, Luzifer: Wie das Böse in die Welt kam
    Dunkle Erleuchtung: Die Ursprünge des modernen Okkultismus
    «Luzifer erteilt das Licht»: Ein ehemaliger Freimaurer packt aus
    Okkulte Orden: Die Logen der dunklen Seite
    Das Tier 666: Aleister Crowley: Düstere Pop-Ikone
    Hollywoods Hohepriester: Anton LaVey und die Church of Satan
    Satans Geheimagent: Michael Aquino und der Temple of Set

    Satans Marionetten
    Kontrollierte Gehirne: Das CIA-Geheimprojekt MK-Ultra
    Im Folterkeller des Dr. Israel: Elektro-Schocks für Kinder
    Die Wassermann-Verschwörung: Gehirnwäsche und Revolution

    Tanz der Teufel
    Sympathy for the Devil: Geschichte der okkulten Rockmusik
    Tal der Wölfe: Laurel Canyon: Das Geheimnis der Stars
    Der geplante Unmensch: Charles Manson und MK-Ultra
    Helter Skelter: Die dunkle Seite der Beatles
    Teuflische Botschaften: Was die Cover von Lennon & Co. verraten
    Die Huren Babylons: Rihanna und ihre diabolischen Schwestern
    Porno und Pop: Miley Cyrus: Auf Sex programmiert
    Die Hexenmeisterin: Taylor Swift: Rituale und ein Todesfall
    Blutsschwestern: Lady Gaga und Marina Abramovic
    Der gefallene Engel: Marilyn Manson: Satan und #MeToo

    Luzifers Leinwand
    Diabolisches Kino: Der Teufel im Film
    Opfer der Kabale: «Eyes Wide Shut»: Kubricks Testament
    Blaue Pille, rote Pille: «Matrix»: Kabbala und Transhumanismus
    Geheimakte Disney: Wie unsere Kinder manipuliert werden
    Marvels Magie: Doctor Strange und der Okkultismus
    Gefangene Kinder, satanische Morde: Die Geheimnisse von «Stranger Things»
    Whistleblower im Wunderland: Hollywood-Insider packen aus

    COMPACT-Spezial „Satan, Pop und Hollywood – Wie der Teufel Film und Musik erobert hat“ können Sie hier bestellen.

    4 Kommentare

    1. Friedenseiche am

      @ rechtsklick

      ich beobachte sehr intensiv

      nenne mir doch mal Namen von angepriesenen Politikern der AFD die authentisch waren

      ich Stelle dann die Namen derer gegen die U-Boote zu sein scheinen

      kommt das Zersetzung nahe oder gleich?

      oder ist es genau anders herum?

    2. Kommentar zum Thema: Vatikan: Aufstand gegen Papst Franziskus

      Comedy pur

      Papst und Macht – ein Satans-Pakt gestern wie heute.

      Der Antichrist lässt sich nicht lumpen. Für kein Verbrechen ist er sich zu schade.

      Kriegstreiberei, Pädophilie – Exzesse, Auftragsmorde, Ablassbriefe, Sexorgien, illegale Finanz- und Drogengeschäfte, Kungelei mit den Mächtigen und der Mafia.
      Heute gemeinsame Sache mit den Global-Faschisten.

      Die Rollen sind klar verteilt.
      Die Schafe bluten – Der Hirte spendet schöne falsche Worte und lebt in Saus und Braus.
      Amen….

    3. Oha ich sehe gerade im Werbeangebot Klamotten in Schwarz-Weiß-Rot, Mütze und Schal. Darf das überhaupt noch? Wenn das Meckis Späher mit ihren Argusaugen sehen, dann ist aber ratzfatz der Laden dicht. Morgen heißt es dann in allen treuen Medien „Waffen wurden festgestellt, ebenso Zahnprothesen entnommen, Rollatoren geschrottet.“

      Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Mecki auch zu Dir, dann macht er mit dem Hackebeilchen … usw.

    4. Wo der Satan verehrt wird: Die antirussenrassistische Stadtverwaltung der Hauptstadt der Bewegung ruft Eltern dazu auf, die Kinder von den Großeltern fernzuhalten, denn Großeltern könnten schädlich für Kinder sein – so hat es eine Mutter berichtet, der man eine entsprechende satanische Schrift zugeschickt hat. Das ist obendrein amtlicher Antirentnerrassismus.