Er war eine der schillerndsten Figuren des okkulten Untergrunds. In seiner Satanskirche gaben sich Showbiz-Größen wie Sammy Davis Jr. und Jayne Mansfield die Klinke in die Hand. Fiel Letztere einem Fluch des „schwarzen Papstes“ zum Opfer? Diese und weitere Fragen klären wir in unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Wir zeigen, wie der Teufel Film und Musik erobert hat. Hier mehr erfahren.

    Louisiana, 29. Juni 1967: Auf einem Highway in der Nähe von New Orleans fährt ein Buick 225 Electra mit hoher Geschwindigkeit auf einen Sattelzug auf. Die beiden Insassen auf der Vorderbank und der Fahrer sind sofort tot, die drei Kinder auf der Rückbank erleiden nur leichte Verletzungen.

    Die Nachricht vom Crash verbreitet sich wie ein Lauffeuer quer durch die USA und über die ganze Welt. Denn die Frau, die mit ihrem Anwalt und Verlobten Sam Brody ums Leben gekommen war, ist keine Unbekannte. Es handelt sich um die Schauspielerin Jayne Mansfield, die nach dem Tod von Marilyn Monroe 1962 als das neue Sexsymbol in Hollywood galt. (…) Hartnäckig hält sich das Gerücht, Mansfield und Brody seien von einem Fluch belegt worden. Die Verwünschung ausgesprochen hätte Anton Szandor LaVey, den man auch den „schwarzen Papst“ nannte. (…)

    Buch des Bösen: LaVeys „Satanische Bibel“. Foto: HarperCollins

    Lovecraft und Nietzsche

    Für LaVey war die berühmte Schauspielerin ein ideales Aushängeschild. Vielleicht waren es die Gegensätze, die sich anzogen, denn beide stammten aus völlig unterschiedlichen Milieus. Der spätere Hohepriester Hollywoods erblickte 1930 als Spross einer säkularen jüdischen Familie in Chicago das Licht der Welt. Sein Vater Joseph war Handelsvertreter, zog mit Frau und Kind nach San Francisco.

    Schon früh fühlte sich der Junior zu Düsterem hingezogen, verschlang klassische Gothic Novels wie Mary Shelleys „Frankenstein“ und Bram Stokers „Dracula“, aber auch die Erzählungen von H. P. Lovecraft und Werke uramerikanischer Autoren wie Mark Twain und Jack London. Zudem beschäftigte sich LaVey mit der Philosophie Nietzsches und Okkultismus.

    Als Autodidakt erlernte er diverse Instrumente, darunter Violine, Oboe, Klarinette und Orgel. Statt sich wie seine Altersgenossen für Football zu interessieren, zog es ihn an Orte, die für einen Heranwachsenden eher ungewöhnlich sind. In Billardhallen und verruchten Bars traf er auf Gauner, Zuhälter und Prostituierte. (…)

    Tiermasken und nackte Frauen

    1956 erwarb LaVey für sich und seine Familie ein altes Haus im viktorianischen Stil in der California Street. Er ließ das neue Domizil komplett schwarz streichen – es sollte später als Black House bekannt werden. Nach der Scheidung von seiner Frau Carole heiratete der Okkultist Diane Hegarty, 1963 kam die gemeinsame Tochter Zeena zur Welt. Jeden Freitag traf sich im Black House ein magischer Zirkel, zu dem auch der Underground-Filmer und Crowley-Anhänger Kenneth Anger gehörte. In der Walpurgisnacht des Jahres 1966 gründete LaVey mit der Church of Satan (Kirche Satans) schließlich seine eigene Teufelssekte.

    Teuflisch: Satanskirchen-Chef Anton Szandor LaVey bezog selbst die eigene Tochter Zeena in seine Rituale ein. Die sagte sich später von ihm los. Foto: AP

    Mit seiner charismatischen Persönlichkeit und durch die mediale Berichterstattung zog der neue Kult auch Promis wie den Entertainer Sammy Davis Jr. oder eben Jayne Mansfield an. In seinen vier Wänden hielt der neue Hohepriester satanische Rituale und Schwarze Messen mit dunklen Gewändern, Tiermasken, Glocken, Kelchen, Kerzen sowie nackten Frauen auf dem Hausaltar ab. LaVey setzte auf Showeffekte – als Atheist glaubte er weder an Gott noch an den Teufel.

    Satan war für ihn ein Archetyp, der einen radikalen Individualismus verkörpert. „Du musst deine eigene Existenz genießen, bevor du dich anderen zuwendest“, lautete die Botschaft, die er in seiner 1969 veröffentlichten „Satanischen Bibel“ verkündete. „Satan bedeutet Widerstand gegen alle Religionen, die den Menschen wegen seiner natürlichen Instinkte verurteilen.“ Ausdruck fand sein düsterer, von Nietzsche und Ayn Rand inspirierter Libertarismus in den neun Satanischen Grundsätzen, die er im selben Jahr formulierte. (…)

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Nachfolgend das komplette Inhaltsverzeichnis:

    Diener des Bösen
    Satan, Teufel, Luzifer: Wie das Böse in die Welt kam
    Dunkle Erleuchtung: Die Ursprünge des modernen Okkultismus
    «Luzifer erteilt das Licht»: Ein ehemaliger Freimaurer packt aus
    Okkulte Orden: Die Logen der dunklen Seite
    Das Tier 666: Aleister Crowley: Düstere Pop-Ikone
    Hollywoods Hohepriester: Anton LaVey und die Church of Satan
    Satans Geheimagent: Michael Aquino und der Temple of Set

    Satans Marionetten
    Kontrollierte Gehirne: Das CIA-Geheimprojekt MK-Ultra
    Im Folterkeller des Dr. Israel: Elektro-Schocks für Kinder
    Die Wassermann-Verschwörung: Gehirnwäsche und Revolution

    Tanz der Teufel
    Sympathy for the Devil: Geschichte der okkulten Rockmusik
    Tal der Wölfe: Laurel Canyon: Das Geheimnis der Stars
    Der geplante Unmensch: Charles Manson und MK-Ultra
    Helter Skelter: Die dunkle Seite der Beatles
    Teuflische Botschaften: Was die Cover von Lennon & Co. verraten
    Die Huren Babylons: Rihanna und ihre diabolischen Schwestern
    Porno und Pop: Miley Cyrus: Auf Sex programmiert
    Die Hexenmeisterin: Taylor Swift: Rituale und ein Todesfall
    Blutsschwestern: Lady Gaga und Marina Abramovic
    Der gefallene Engel: Marilyn Manson: Satan und #MeToo

    Luzifers Leinwand
    Diabolisches Kino: Der Teufel im Film
    Opfer der Kabale: «Eyes Wide Shut»: Kubricks Testament
    Blaue Pille, rote Pille: «Matrix»: Kabbala und Transhumanismus
    Geheimakte Disney: Wie unsere Kinder manipuliert werden
    Marvels Magie: Doctor Strange und der Okkultismus
    Gefangene Kinder, satanische Morde: Die Geheimnisse von «Stranger Things»
    Whistleblower im Wunderland: Hollywood-Insider packen aus

    COMPACT-Spezial „Satan, Pop und Hollywood – Wie der Teufel Film und Musik erobert hat“ können Sie hier bestellen.

    15 Kommentare

    1. Wer sich mit sowas beschäftigt , reicht Satan bereits den kleinen Finger und der nimmt die ganze Hand Und schließlich Kopf und Herz. Compact ist nicht dafür gerüstet, es mit Satan aufzunehmen, ignorieren ist die beste Abwehr.

      • @Schlaumeise:

        Zitat:"…ignorieren ist die beste Abwehr…"

        Merkt man bei Ihnen. Ihre ‚Abwehr‘ funzt ganz hervorragend bzgl. Verstand, Herz und vorallem der Realität.

    2. Teil 3:

      Bsp. wenn man von Kindesbeinen nur Süßes essen würde, würde man ohne die Erfahrung von Salzigem Süßes nie wirklich kennen. Ohne die Erfahrung von Verlust, Mangel & Schmerz würde man niemals Freude, Fülle & Wohlbefinden erfahren können.
      All das ist jedoch dualistisch und ist nicht Wir. Es sind Erfahrungen im Außen, durch die Möglichkeiten des menschlichen Lebens erlebbar.
      Kann man auch wissenschaftlich/physikalisch mit bspw. dem Energieerhaltungssatz beschreiben; wenn wir sterben, "ist lediglich der menschliche Körper kaputt, durch den unser Geist Erfahrungen machen kann". Wenn Sie mit jemandem telefonieren und das Handy fällt dabei in einen Bach, hört Sie ihr Gesprächspartner zwar nicht mehr, aber Sie sind ja nicht weg.

    3. Teil 2:

      Die Bedeutungen eines Symbols sind i.d.R. vielschichtig/mehrdimensional. Es soll ja eine Aussage/Geschichte tradiert werden, die von jedem ohne Kenntnis der eigentlichen Sprache verstanden wird.
      Zur Thematik sei bspw. auf Kai Helge Wirth verwiesen, der beschäftigt sich mit sowas.

      Nun gilt die Darstellung der Schlange in der Mythologie vorallem als das ‚Unbekannte, Wächter aber auch Weisheit, Fruchtbarkeit sowie Unsterblichkeit und Totenreich‘.

      Wir sollen/können uns ‚an die Schlange wenden‘ und es wird letztlich ‚ein Kampf mit uns selbst/das Selbsthinterfragen/Innenschau’…
      Wenn ich krank bin, kommt das irgendwoher (krank/keine Verketzung) – Ernährung, Streß, seelisches Leid. In den Veden(?) bewacht die Schlange die Samskaras, die eigenen Angewohnheiten & Denkmuster, welche wir für unser Selbst halten und erkennen und aufbrechen müssen, um unser wahres Selbst zu finden. Der Sündenfall im Paradies, der Baum der Erkenntnis, ist der Fall des Geistes in dualistisches Denken – die Wahrnehmung der Trennung eines (vermeintlichen) Selbst von allem. Allerdings müssen wir diese Erfahrung machen (wahrscheinlich hier auch Kampf des Thor gg. Jörmungander), um das Wahre zu erkennen.

    4. @rap:

      Hier unter diesem Artikel, weil’s zum selben Themenkreis gehört & i.d. Annahme, die Kommentarfunktion bleibt lang genug für eine etwaige Replik ihrerseits offen.

      Zitat:"…Interessant ist auch daß das Böse/Lebensfeindliche in der Bibel öfter reptiloid ist.
      Egal ob als Drache (Offenbarung) oder Schlange ("Sündenfall")…"

      Das Auftauchen von Schlange/Drache (eine Abgrenzung zwischen beiden hat es in der Mythologie wohl eher nicht gegeben) hat m.M.n. nichts mit deren ‚reptiloiden Wesen‘ zu tun.
      Wir sehen bspw. wie ‚Nidhöggar‘ an den 3 Wurzeln der Irminsul nagt (und dort einen Quell bewacht), während Rattatösk (Eichhorn) die Irminsul hoch und runter jagd und dem in der Krone sitzenden Adler (Name entfallen) berichtet, wie es unten zugeht.
      Jörmungander (Midgardschlange) ‚umschließt die Welt‘ und ist in sich eine Herausforderung für Thor.
      In den Mesoamerikanischen Kulturen haben wir die ‚geflügelte Schlange‘; während chinesische Drachen – obgleich mit Beinen & Flügeln ausgestattet – i.d.R. einen schlangenförmigen Leib aufweise.

      Dann wäre da bspw. noch der Äskulapstab (griech. Gott d. Heilkunde) mit einer Schlange ohne Flüge, der Hermesstab mit zwei Schlangen und Flügeln am Stab und der (wohl) Ursprung des Hakenkreuzes, welches ebenfalls auf die Darstellung sich zwei umwindenden Schlangen (ohne Flügel) zurückgeht.

    5. Man gibt den Namen dieser Vögel aus Politik und Showbiz in die Suchmaschine ein, scrollt hinunter zu "early life‘, nur um festzustellen: "Every single time…" /;=)

    6. Es scheint viele Zeugen von sog. rituellem Missbrauch auch von Kindern zu geben:
      https://www.50voices.org/
      Machthaber scheinen aus dem Missbrauch Energie für bösartige Machtausübung zu ziehen. Im Interesse der Opfer und ebenso zur Wiederherstellung von echter Volksherrschaft ist es wichtig, perversen Finsterlingen den Boden zu entziehen.

      Auch hier etwas Schreckliches, mögliche Zusammenhänge mit Behörden und Leugnungen:
      https://www.pressetext.com/news/der-fall-nathalie-militaerische-spezialeinheit-ist-im-besitz-von-beweisen-aussagen-nathalies-bestaetigt.html

    7. "… uramerikanischer Autoren…"

      Leider hören sie nicht auf die wahren Amerikaner (was ja wohl mit Uramerikaner gemeint sein sollte), die fälschlich so bezeichneten "Indianer" und den Manitu (den großen Geist in ihrer völkischen Spiritualität meinend).

      • Otto Baerbock am

        … die sollten lieber auf den Urgriechen Sokrates … und die Gesetze des Sokratismus hören!

        • @Otto. Ok, bin dabei aber nur ohne einen Fuehrer wie Sokrates. Von Ex-Beamten kann keine Fuehrung erwartet werden. Ungeeignet. Der sucht nach der ersten Aufgabe schon einen Vorgesetzten hinter dem er sich verstecken kann. Das liegt so im Beamtenblut..

        • Friedenseiche am

          ob der auch ne Sekte am laufen hat der soki
          oder sich literweise sekt reinhaut?

          man weiß es nicht

        • Mir würde ein Ministerposten reichen. Der Führer muß vor dem Volk tanzen und das widerstrebt mir. Rabe wird in die Sokratistische Partei sowieso nicht aufgenommen.