Sachsen-Anhalt hat gewählt und die Verbotspartei Die Grünen ziemlich alt aussehen lassen. Dagegen konnte eine totgesagte Partei über ihre Wiederauferstehung triumphieren. So holte die FDP immerhin 6,5 Prozent und liegt damit sogar vor den Grünen. Gewiss dürfen die Liberalen dieses Ergebnis denjenigen Wählern verdanken, die zwar mit der AfD nichts anfangen können, aber wahrscheinlich noch viel weniger mit den Klimahysterikern. In unserem COMPACT-Spezial Verrat am Wähler – Geschichte und Gegenwart der Altparteien finden Sie auch ein ausführliches Kapitel zum Niedergang der FPD.

    Allerdings scheint die Strategie nicht ganz aufgegangen zu sein, denn schon jetzt zeichnet sich ein Verrat der Gelben an ihren Wählern ab. Obwohl der Stimmenzuwachs bei den Liberalen eher als Protest gegen die Grünen zu verstehen sein dürfte, entwickelt sich die FDP lieber zum Türöffner für eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen oder für weitere fünf Jahre Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen.

    Lieber grün als schwarz

    Denn nach der Wahl ließ FDP-Spitzenkandidatin Lydia Hüskens die Katze aus dem Sack, als sie verkündete, mit CDU und SPD nicht regieren zu wollen. Sie rechne auch fest mit einer möglichen Koalition aus CDU und SPD, bei der man die Liberalen nicht benötige. Wenn sie sich da mal nicht täuscht. Denn eine schwarz-rote Koalition hätte gemäß dem vorläufigen Endergebnis nur eine sehr knappe parlamentarische Mehrheit von einer Stimme.

    Begründet wird diese Entscheidung von Hüskens damit, nicht als „Reserverad“ der großen Parteien fungieren zu wollen, bei dem man die eigenen Programmpunkte nicht durchsetzen kann. Daher wäre sie im Falle eines Scheiterns der Großen Koalition in Sachsen-Anhalt gern zu einer Jamaika-Koalition bereit.

    FDP-Wähler wollten Grüne verhindern

    Ein großer Teil der FDP-Wähler, die offenbar mit ihrer Stimme eigentlich die Grünen aus der Regierungsverantwortung heraushalten wollten, werden diesen Verrat sicher zur anstehenden Bundestagswahl zu quittieren wissen.

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