Am Montag wird Deutschland in einen neuen Corona-Lockdown geschickt. Kinos, Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen müssen wieder schließen. Da bietet es sich an, gute Lektüre für die geistige Erbauung zur Hand zu haben. Wir haben ein paar Tipps für Sie, die Unterhaltung bieten und zugleich hervorragende Impfungen gegen die Zumutungen der Gegenwart sind – und den Widerstandsgeist anregen. Diese und weitere Bücher finden Sie in unserem Online-Shop.

    Einer, der die Moderne und ihre Erscheinungsformen grundlegend abgelehnt hat, war der italienische Kulturphilosoph Julius Evola (1889–1974). Während Liberale wie Sozialisten von einem linearen Geschichtsbild ausgehen und ihr Denken von blindem Fortschrittsglauben geprägt ist, ging Evola, ähnlich wie Oswald Spengler oder Arnold Toynbee, von einem zyklischen Verlauf der Geschichte aus. In vier Zeitaltern – diese Vorstellung übernahm Evola aus der fernöstlichen Philosophie – vollziehe sich ein ewiger Kreislauf von Niedergang und Wiederaufstieg. Das gegenwärtige Zeitalter – das Kali Yuga, das in der germanischen Mythologie als Wolfszeit bekannt ist – war für ihn jene Phase, die von totalem Verfall gekennzeichnet ist, in der die „männlichen“ und „solaren“, das heißt vor allem heroischen, Prinzipien der „hyperboräischen Urtradition“ zunehmend in Vergessenheit geraten seien und das schließlich den Zyklus beschließen werde, um dann von einem neuen Goldenen Zeitalter abgelöst zu werden. Inspiriert wurde der italienische Adlige dabei von dem Franzosen René Guénon, der neben ihm heutzutage als zweiter großer Denker der sogenannten Integralen Tradition gilt.

    Das faszinierende Denken Evolas, das auch den russischen Geopolitik-Experten Alexander Dugin und Donald Trumps früheren Chefstrategen Steve Bannon stark geprägt hat, lässt sich vor allem an seinem Hauptwerk Revolte gegen die moderne Welt nachvollziehen. Im ersten Teil dieses erstmals 1934 erschienenen Buches, das zunehmend an Aktualität gewinnt, entwirft Evola eine Doktrin fundamentaler Kriterien der traditionellen Welt. Dazu gehören etwa ein göttliches Königstum, Frieden und Gerechtigkeit, strikte Hierarchien, Staat und Reich, Initiation und Heiligtum, aber auch das kriegerische Element. Danach spiegelt er diese Prinzipien vor dem Hintergrund historischer Prozesse und entwickelt daraus eine eigenwillige, aber doch überzeugende Metaphysik der Geschichte. Evola beleuchtet die Merkmale der Moderne und stellt ihnen die Auffassungen traditionaler Gesellschaften gegenüber. Dabei geht er auch auf verschiedene Themen ein, die heutzutage eine bedeutende Rolle spielen: Fragen der Politik, des Rechts, des Aufstiegs und Niedergangs von Reichen (hier wird man viele Parallelen zur EU finden) oder der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Der Dichter Gottfried Benn zeigte sich seinerzeit überaus beeindruckt von der Revolte gegen die moderne Welt, das Buch inspiriert bis heute Systemkritiker, die im Grundsätzlichen wurzeln. Vor Kurzem ist eine Neuausgabe von Evolas Opus Magnum in zeitgemäßer Übersetzung und redigierter Fassung erschienen, die Sie hier bestellen können.

    Seine Kriegsbücher wurden mit Homers Epen verglichen, sein politisches Frühwerk erhitzt noch immer die Gemüter, erst im hohen Alter wurde ihm eine angemessene Würdigung zuteil: Ernst Jünger ist ein echter Jahrhundertschriftsteller – und auch er war ein wortgewaltiger Kritiker der Moderne. Am 25. August 1918 trat er als Kriegsfreiwilliger zu seinem letzten Sturm an der Westfront an. Er erlitt einen Lungendurchschuss und dämmerte dem eigentlich sicheren Tod entgegen. In seinem berühmten Buch In Stahlgewittern  (1920) beschrieb er diese elementare Erfahrung so: „Als ich schwer auf die Sohle des Grabens schlug, hatte ich die feste Überzeugung, dass es unwiderruflich zu Ende war.“ Und er fuhr fort: „Seltsamerweise gehört dieser Augenblick zu den ganz wenigen, von denen ich sagen kann, dass sie wirklich glücklich gewesen sind. In ihm begriff ich, wie durch einen Blitz erleuchtet, mein Leben in seiner innersten Gestalt.“ Als schon alles vorbei zu sein schien, nahm ihn ein Kamerad, der Gefreite Ludwig Hengstmann, auf die Schulter, trägt ihn aus der Gefahrenzone – und wird dabei selbst von einem tödlichen Schuss getroffen.

    Aus der «trunkenen Stimmung von Rosen und Blut» – so Jünger in der Einleitung zu seinen Stahlgewittern – war er in die Brutalität des Stellungskampfes geworfen worden. Seine ständigen Begleiter waren brusttaschengroße Schreibhefte, die er in jeder noch so brenzligen Situation bei sich führte und die später die Basis für seine Kriegsbücher abgaben. Wer die unbearbeiteten Notizen dieser Kladden liest, findet darin schon vieles, was den späteren Schriftsteller auszeichnen sollte: der Blick für das Absurde und Surreale des Welttheaters, der unerschütterliche Stoizismus auch in fürchterlichsten Situationen, die Lakonie gegenüber einer aus den Fugen geratenen Zeit und die Leidenschaft für das Sammeln von Käfern, das Jünger selbst am Rande schrecklichster Materialschlachten als kleines Glück mit großer Passion betrieb.

    Selbstverständlich erhalten Sie Jüngers Klassiker In Stahlgewittern bei uns (Sie können es hier bestellen) – und ebenso den einzigartigen biografischen Bildband Ernst Jünger – Leben und Werk in Bildern und Texten von Heimo Schwilk. Darin erfahren Sie alles über Jüngers abenteuerliches Leben, seine Erlebnisse in beiden Weltkriegen, seine politischen Ansichten, aber auch seine Drogenerfahrungen . Deutlich wird dabei: Der Lebensweg Jüngers ist untrennbar mit seinem Werk verbunden. Das afrikanische Abenteuer seiner Jugend, die heroische Bewährung an der Front, die politische Agitation für den sogenannten Neuen Nationalismus, die Besatzungszeit in Paris, die Jagd nach seltenen Käfern und die apolitische Zurückgezogenheit nach dem Krieg sind jeweils Stationen einer Biografie, die parallel zu den Leitthemen seines Denkens verläuft. Die großformatige, bibliophil gestaltete Bildbiografie Ernst Jünger – Leben und Werk in Bildern und Texten enthält exklusive Texte und Fotografien. Herausgeber Heimo Schwilk pflegte eine langjährige persönliche Beziehung zu Jünger und zählt zu den profundesten Kennern seines Werkes. Das Buch, das in keiner gut sortierten Privatbibliothek fehlen darf, können Sie hier bestellen.

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