Nein, die „Einrichtung der E-Mail-Adresse war und ist definitiv keine Aufforderung zum Denunzieren“ – versichert der Landkreis Hildesheim dem NDR. Nein, es gehe lediglich um das Interesse der Gemeinschaft. Die aber sei am Einhalten der Lockdown-Regeln interessiert. Daher solle man nicht den Melder eines Regelverstoßes, sondern den Regelbrecher verurteilen. – So geht lupenreine Blockwart-Prosa.
Rechtfertigt werden soll mit ihr die Einrichtung eines eigenen E-Mailfachs zur Verpetzung von Regelverstößen. „Es seien praktische Gründe gewesen, die dazu geführt haben, das Postfach ins Leben zu rufen“, zitiert der NDR ein ihm vorliegendes Schreiben. Denn bis dato hätten die Bürger ihre Denunziation an unterschiedliche Stellen des Kreishauses gesendet. Das ist jetzt vorbei: „Die Einrichtung der zentralen E-Mail-Adresse hat dazu beigetragen, die Informationen zu bündeln, schnell an die zuständige Stelle zu leiten und so dafür zu sorgen, dass Verstöße auch kontrolliert und geahndet werden können“
Dass der Mensch sich in den vergangenen Generationen nicht geändert hat, belegt die ungeheure Petz-Freudigkeit zahlreicher Bürger: 500 E-Mals seien in das neue E-Mailfach bereits eingegangen. Die schlimmen Delikte: Missachtung der AHA-Regelung oder Fake-Namen auf Gastro-Listen. Da die FDP manchmal Anfälle von Freiheitlichkeit verspürt, mahnte FDP-Chef Stefan Birkner: „Ich finde das problematisch, auch, weil so etwas das soziale und gesellschaftliche Klima vergiften kann, wenn der Staat dazu aufruft, ihm Verstöße zu melden“.
Den Bürgern werden im Lauf der Zeit bestimmt noch viel mehr Möglichkeiten geboten, um das Denunzieren zu erleichtern. Denn laut dem Hofvirologen Christian Drosten soll der Ausnahmezustand noch sehr lange dauern. In der brandneuen COMPACT 11/2020 schreibt Jürgen Elsässer in dem Artikel „Ausnahmezustand für immer: Der Winter der Corona-Diktatur“:
Wohin die Reise geht, macht Angela Merkels virologischer Chefberater Christian Drosten Anfang Oktober in einem Zeit-Interview deutlich: «Auch wenn wir sehen würden, dass aus einem völlig unerfindlichen Grund die Entwicklung eines Impfstoffs nicht gelingt, würde man auf Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen setzen. Das Virus würde andernfalls wieder harte Gegenmaßnahmen erzwingen, einfach weil es nicht tragbar ist, in einer Gesellschaft mit unserem Altersprofil diese Krankheit durchlaufen zu lassen.
Die vergangenen und derzeitigen Maßnahmen stehen daher nicht infrage.» Mit anderen Worten: Während Drosten & Co. uns bisher getröstet haben, dass mit Bereitstellung eines Impfstoffes der Ausnahmezustand zu Ende sein würde – unter der Voraussetzung natürlich, dass sich alle brav den Chemiecocktail injizieren lassen –, werden wir jetzt auf das viel realistischere Szenario vorbereitet. Ein Gegenmittel wird sich erst in einigen Jahren oder, wie bei Aids und Hepatitis-C, nie finden lassen – und deswegen müssen wir auf ewig mit Masken, Abstand, Quarantäne, Reiseverboten und Ausgangssperren leben.
Andreas Rosenfelder fasste in der Welt die «coronapolitische Ethik» des Charité-Professors zusammen: «Elementarste Rechte dürfen nicht nur, sie müssen sogar auf Dauer ausgesetzt werden, wenn es eine virologische Bedrohung gibt – sei es durch Corona, sei es, wie man schlussfolgern darf, durch jedes andere Virus mit ähnlicher Mortalität und Infektiosität. (…) Die Grundrechte einer offenen Gesellschaft – sie gelten demnach nur bedingt, im konkreten Fall: in Abhängigkeit vom Erfolg einer Impfung gegen das Coronavirus. (…) Wie lang soll das alles so weitergehen? Drosten hat diese Frage für sich beantwortet: im Zweifel für immer.»
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