„Klimastreik“: Die Zahnspangenjugend hat mal wieder den Aufstand geprobt – zufälligerweise kurz vor der Bundestagswahl und unter reger Beteiligung von SPD, Grünen und Linken. Doch im Hintergrund wirken ganz andere Kräfte. Mehr dazu lesen Sie in COMPACT-Spezial Geheime Mächte – Great Reset und Neue Weltordnung, das Sie hier bestellen können.
Wer das Buch über Greta Thunberg liest, das ihre Mutter Malena Ernman geschrieben hat, kann nur Mitgefühl mit der Familie empfinden. Szenen aus dem Herzen lautet der deutsche Titel, aber es sind auch Szenen aus der Hölle.
Der berühmten Opernsängerin und ihrem Mann, dem Schauspieler Svante Thunberg, nützen ihr ganzes Geld und ihr ganzer Luxus nichts, denn ihre beiden Mädchen sind schwer krank: Die 18-jährige Greta leidet am Asperger-Syndrom, also an dem hypersensiblen Autismus, den Dustin Hoffman in dem Film Rain Man so unnachahmlich verkörpert hat. Noch schlimmer steht es um die drei Jahre jüngere Beata, deren psychische Störung von den Ärzten mehr aus Hilflosigkeit mit dem Kürzel ADHS bezeichnet wurde: Die kleinsten Geräusche schneiden wie Messer in ihre Seele, dann verliert sie jede Kontrolle.
Sie schreit und kreischt, tritt Löcher in die Wände, zerkratzt ihrer Mutter das Gesicht. Muss sie nach draußen, erfasst sie namenlose Panik. Für einen kleinen Spaziergang braucht sie Stunden, weil sie ihre Schritte auf eine sehr komplizierte Weise setzen muss, um den Ungeheuern ein Schnippchen zu schlagen.
Beide Kinder haben schwere Essstörungen. Die seelische Belastung macht auch die Mutter kaputt, die ähnliche Krankheitssymptome entwickelt, die Ärzte sprechen von Mitautismus. Nach einem Zusammenbruch muss sie zum Psychologen und kann die einfachsten Fragen – Wie heißt die Hauptstadt von Frankreich? Wer ist der amerikanische Präsident? – nicht mehr beantworten.
Psychose und Klimakampf
In schonungsloser Offenheit und mit berührenden Worten schildert Frau Ernman das furchtbare Schicksal, das sie und die ganze Familie geschlagen hat – und hätte sie es dabei bewenden lassen, könnte man ganz offen über das Elend der westlichen Jugend diskutieren: Greta und Beata stehen für Millionen Teenager, die sich in Depression, Kontaktangst, Magersucht, Drogen und Suizid geflüchtet haben.
Doch leider, und das ist typisch für die linksgestrickte Bohème der Achtundsechziger, liefert das Buch vorschnelle Antworten für die Misere gleich mit: Natürlich sind wieder einmal die Gesellschaft, das kapitalistische Profitprinzip und die alten weißen Männer schuld. „Ausgebrannte Menschen auf einem ausgebrannten Planeten“ heißt für die Thunbergs die halluzinierte Verbindung zwischen privatem Burnout und globaler Klimakatastrophe.
Auf einen viel naheliegenderen Gedanken kommt die gute Frau nicht: dass die Umwertung aller Werte und die Zerstörung aller Gewissheiten, die die Neue Linke seit 1968 mit so großem Erfolg betreibt, die Heranwachsenden ins Chaos gestürzt haben könnte. Schließlich gibt es Ausbeutung, Krieg, Kolonialismus und das Prinzip „Immer mehr“ schon seit Hunderten von Jahren, und Not, Hunger und Todesgefahren waren etwa während des Zweiten Weltkrieges oder auch in der Phase des drohenden Atomkrieges zwischen den Supermächten realer und erfahrbarer als heute.
Die um sich greifenden psychischen Störungen müssen also andere Ursachen haben, und zumindest einige dürften auf die Zersetzung der Familie, Frühsexualisierung und Pornografisierung sowie den Gender-Wahnsinn zurückgehen, die schon vor Jahrzehnten begonnen haben, aber seit der Jahr-tausendwende wie ein Tsunami über die weißen Völker fegen. Der Dauer-Lockdown hat das Fass vielfach zum Überlaufen gebracht.
„Greta gehört zu den wenigen, die unsere Kohlendioxide mit bloßem Auge erkennen können“, behauptet ihre Mutter. Was lag also näher, als sie zum Kampf gegen das böse Molekül in die weite Welt hinauszuschicken? Für die Familie mag es auch psychische Entlastung gebracht haben, dass das anstrengende Mädchen ab August 2018 in Sachen Klimastreik oft aus dem Haus war und die leidgeprüften Eltern nicht mehr nerven konnte. Aber darüber zu sprechen verbietet sich.
Eine Ikone wird geschaffen
Gretas Siegeszug begann an einem Montag: Am 18. August 2018, dem ersten Schultag nach einem relativ heißen Sommer, setzte sich die damals noch 15-Jährige mit einem selbst gemalten Pappschild vor den Stockholmer Reichstag: „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik für das Klima) stand drauf, und die Journaille verbreitete den einsamen Protest umgehend in alle Welt.
Auf dem UN-Klimagipfel im Dezember 2018 im schlesischen Kattowitz sprach sie in einem nur dünn besetzten Saal – aber das Video erweckte einen gegenteiligen Eindruck und ging viral wie ein Clip von Beyoncé. Am 21. Dezember fand der erste Aktionstag in Wien statt, zu Jahresanfang schwappte die Initiative nach Deutschland über. Eine professionelle Webseite diente als Organisationsplattform für die bundesweite Auftaktdemonstration von Fridays for Future mit 10.000 Teilnehmern am 25. Januar in Berlin – pünktlich zum gleichzeitig stattfindenden Kohlegipfel.
Ebenfalls im Januar postete Greta von der Zugfahrt zum Weltwirtschaftsgipfel ein Selfie, das sie nach einem Imbiss mit den Essensverpackungen zeigte – fast durchweg Plastikmüll. Ihrem Ruf hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil, sie wurde noch populärer: In Davos angekommen, wurde sie von Christine Lagarde, damals noch Chefin des Internationalen Währungsfonds, heute EZB-Präsidentin, getätschelt. Kurz darauf traf sie in Brüssel EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker („Ich habe Ischias“). Im Februar wurde Greta in Schweden in einer Umfrage der wichtigsten Tageszeitung Aftonbladet zur „Frau des Jahres“ gekürt – ein Mädchen, das wie eine Neunjährige aussieht! –, die Nominierung für den Friedensnobel-preis folgte auf dem Fuß. Später empfing sie der Papst zur Audienz in Rom, Arnold Schwarzenegger traf sich mit ihr in Wien.
Anfang März 2019 trat sie zum ersten Mal in Deutschland auf. Die Tagesschau berichtete über ihre Anreise nach Hamburg bereits im Vorfeld, als ob sich ein Popstar angesagt hätte – kein Wunder, dass sich nach dieser öffentlich-rechtlichen Hilfestellung die Demonstrantenzahl an der Elbe auf 6.000 verdreifachte. Die Teenager kreischten und hüpften um die Wette wie zuletzt vermutlich 1966, als die Beatles in den ausverkauften Messehallen rockten.
Die kleine Schwedin – sie misst gerade 1,50 Meter – hat zwar nicht die Stimmgewalt der Pilzköpfe und versprüht statt deren Optimismus rabenschwarzen Pessimismus. Aber gerade durch ihren kindlichen Ernst macht sie das Manko wett. Der Kern ihrer Botschaft besteht in der Hysterisierung ihres Publikums:
Ich will, dass Ihr in Panik geratet, dass Ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.
Oder auch:
Ich will, dass Ihr handelt, als würde Euer Haus brennen, denn das tut es.
Im erfundenen Schreckensszenario eines unmittelbar bevorstehenden Weltuntergangs erscheinen Greta Thunberg nur noch radikale Lösungen vorstellbar: „So gut wie alles in unserer Gesellschaft muss sich ändern.“ Das Beschwören der Apokalypse erinnert an die religiösen Schwärmer des Mittelalters, die von der bequemen Amtskirche abfielen und sich mit Selbstgeißelungen reinigen wollten, schließlich unter Savonarola in Florenz oder als Wiedertäufer-Bewegung in Münster asketische Schreckensregime errichteten.
Eine Renaissance erlebte dieser Fundamentalismus in den 1980er Jahren bei Anhängern von Rudolf Bahro und Jutta Ditfurth. Doch dieser kompromisslose Flügel der Grünen wurde damals von den Altparteien entweder verspottet oder verachtet – während Greta zum Idol des Establishments aufgestiegen ist.
Die Drahtzieher der Revolte
Die deutsche Frontfrau der Fridays-for Future-Bewegung, die 25-jährige Luisa Neubauer, Mitglied von Bündnis90/Die Grünen und Spross des schwerreichen Reemtsma-Clans, hat sich nicht weniger vorgenommen, als eine Klima-Internationale zu etablieren:
Wir bauen eine riesige Bewegung auf. (…) Wir machen etwas, was es vorher noch nicht gab.
Diese Idee ist aber nicht auf ihrem Mist allein gewachsen, denn sie ist nur „der perfekt ausgebildete Nachwuchsstar eines Systems, das sich in den vergangenen zehn Jahren massiv professionalisiert hat“, wie Zeit-Reporter Daniel Erk herausfand. Man müsse sich das so vorstellen:
So wie der deutsche Fußball durch seine professionelle Ausbildung eine Zeit lang ein Talent nach dem anderen hervorgebracht hat, zahlt sich für die Klimabewegung nun aus, was vor grob zehn Jahren begonnen wurde: Umweltschutzorganisationen haben Kinder und Jugendliche angesprochen, sie mobilisiert. Und in Teamleitung, Lobbying und Kampagnenarbeit geschult.
Wer sind diese ominösen Umweltschutzorganisationen? Die Zeit nennt die Namen, aber nicht die Hintermänner. Neubauer hat sich demnach „über Jahre“ in der weltweiten Aktivistentruppe 350.org engagiert, die – das steht nicht in der Hamburger Wochenzeitung – „Gruppen mit Verbindung zu George Soros (…) erheblich finanziert haben“ (influencewatch.org).
Außerdem war sie sogenannte Jugendbotschafterin von Climate One, ebenfalls eine einschlägige Initiative, auf deren Konferenzen schon Hillary Clinton und Al Gore, einer der Erfinder des Klimaschwindels, auftraten.
Während Greta die Umkehr vor dem Weltuntergang predigt, formuliert Luisa daraus knallharte Forderungen, mit denen man den Politikern einheizen kann: Nach einem Positionspapier von Fridays for Future sollen schon 2020 insgesamt 14 Kohlekraftwerke abgeschaltet, neben Benzin auch alle anderen Produkte mit einer CO2-Steuer belegt und ab 2021 der Einbau von Öl- und Erdgasheizungen verboten werden.
Besonders Letzteres ist ein Witz: Erdgas liefert auch unter ökologischen Gesichtspunkten absolut saubere Energie, die durch die russischen Nord-Stream-Pipelines zuverlässig zu uns transportiert wird. Aber es ist ja bekannt, dass gerade das deutsch-russische Joint-Venture dem Klimakämpfer Soros und auch den deutschen Grünen nicht gefällt…
Das Nahziel von Neubauer ist eine Veränderung der parlamentarischen Machtverhältnisse:
Wir wollen dafür sorgen, dass Parteien, die auf die Klimakrise keine Antwort haben, keine Wahlen mehr gewinnen.
Nach Lage der Dinge war das ein kaum verklausulierter Aufruf für die Grünen – auch das ganz der Linie von Soros folgend. Daher auch die zeitliche Nähe der gestrigen Klimastreiks zur Bundestagswahl. Offensichtlicher kann man es kaum noch machen.
Teenager als Rammbock
Neubauer und ihre Mitstreiter treten selbstbewusst auf: Sogar die Bundeskanzlerin konnte mit ihrem Lob („Ich finde, dass das eine sehr gute Initiative ist“) bei den Kids keine Punkte machen. Die Distanz zu Merkel ist in diesem Fall jedoch nichts Positives, denn die Klimakinder kritisieren nicht, dass die GroKo die Deindustrialisierung vorantreibt, sondern ganz im Gegenteil, dass sie das nicht schneller und rücksichtsloser tut.
Mit dem unter anderem vom Focus prognostizierten Anstieg der Spritpreise auf 2,50 Euro nach der Bundestagswahl, oder mit den 520 Milliarden Euro, die dem Institut für Wettbewerbsökonomik an der Universität Düsseldorf zufolge die Energiewende bis 2025 kosten wird, dürfte es also nicht getan sein, wenn die Greta-Jugend sich durchsetzt.
Die Schulkinder sollen der gesellschaftliche Rammbock sein, mit der die Blockaden, die es in der Union bei der Deindustrialisierungspolitik noch gibt, aufgebrochen werden. Die Leitmedien befeuern diese Strategie. Bernd Ulrich, seit vielen Jahren einer der publizistischen Schrittmacher bei der Abschaffung Deutschlands, drohte in der Zeit: „Wenn die Politik so weitermacht, dann läuft nicht nur Deutschland in einen Generationenkonflikt hinein, gegen den 68 wie ein Kindergeburtstag war.“
Die Klima-Kids von Fridays for Future marschieren für den Great Reset, die Strippen ziehen ganz andere: Wie der Club of Rome, Klaus Schwab und das Weltwirtschaftsforum oder George Soros die Jugend für ihre Pläne instrumentalisieren, lesen Sie in COMPACT-Spezial Geheime Mächte – Great Reset und Neue Weltordnung. Hier bestellen oder auf das Banner unten klicken.