Heute wird dem Deutschen Reich immer noch von einer Mehrheit die Schuld am Ersten Weltkrieg zugewiesen, was völlig falsch ist. Kaum jemand weiß aber heute noch, dass Berlin am Ende des Jahres 1916 den ernsthaftesten Versuch überhaupt unternahm, das große Schlachten zu beenden. Lesen Sie den zweiten Teil unserer Serie über das große Friedensangebot der Mittelmächte im Dezember 1916, den ersten Teil können Sie hier lesen. Weitere Richtigstellungen zur Historie finden Sie in unserer Neuerscheinung Geschichtslügen gegen Deutschland. Hier mehr erfahren.
Das Zusammenwirken aller dieser Ereignisse führte noch einmal zu Rahmenbedingungen, die geradezu ideal für ein deutsches Friedensangebot waren. Und tatsächlich trat der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg am 12. Dezember 1916 vor den Reichstag und verlas eine Erklärung, die „an alle Feind-Mächte“, an die neutralen Staaten, und an „Seine Heiligkeit den Papst“ gerichtet war. Bethmann Hollweg begann mit den Worten:
Immer bereit, uns zu wehren und zu schlagen für das Dasein unseres Volkes, für seine freie und gesicherte Zukunft, immer bereit, um diesen Preis die Hand zum Frieden zu bieten.
„Weiteres Blutvergießen verhindern“
Schon bei der Erwähnung des Wortes „Frieden“ brandete Beifall im Reichstag auf, der sich später bei der Erwähnung von Friedensverhandlungen noch steigern sollte. Weiter äußerte Bethmann Hollweg:
„Zur Verteidigung ihres Daseins und ihrer nationalen Entwicklungsfreiheit wurden die vier verbündeten Mächte gezwungen, zu den Waffen zu greifen. Auch die Ruhmestaten ihrer Heere haben daran nichts geändert. Stets haben sie an der Überzeugung festgehalten, dass ihre eigenen Rechte und begründeten Ansprüche in keinem Widerspruch zu den Rechten der anderen Nationen stehen. Sie gehen nicht darauf aus, ihre Gegner zu zerschmettern oder zu vernichten.“
Und schließlich:
Getragen von dem Bewusstsein ihrer militärischen und wirtschaftlichen Kraft und bereit, den ihnen aufgezwungenen Kampf nötigenfalls bis zum äußersten fortzusetzen, zugleich aber von dem Wunsch beseelt, weiteres Blutvergießen zu verhüten und den Greueln des Krieges ein Ende zu machen, schlagen die vier verbündeten Regierungen vor, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten.
Friedenssondierungen über den US-Botschafter
Der letzte Absatz lautete: „Wenn trotz dieses Anerbietens zu Frieden und Versöhnung der Kampf fortdauern sollte, so sind die vier verbündeten Mächte entschlossen, ihn bis zum siegreichen Ende zu führen. Sie lehnen aber feierlich jede Verantwortung dafür vor der Menschheit und der Geschichte ab.“
Schon Mitte November 1916 hatte Bethmann Hollweg über den Botschafter Johann Heinrich von Bernstorff in Washington anfragen lassen, wie es mit der Aussicht auf eine Friedenskonferenz stehe. Aber die deutsche Friedensinitiative hatte keine Chance, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass gerade seitens der Entente-Mächte keine Rückkehr zum Status vor dem Krieg – wie Bethmann-Hollweg ihn in seinem Plan vorschlug – gewünscht war.
„Bruch mit Amerika vermeiden“
Weil die deutsche Friedensinitiative von den Völkern aller kriegführenden Länder aber gut und hoffnungsvoll aufgenommen worden war, sahen sich der französische Ministerpräsident Aristide Briand und der neue britische Premierminister David Lloyd George sogar noch dazu genötigt, mit harten Worten das angebliche „Täuschungsmanöver“ anzuprangern und den deutschen Reichskanzler sogar als „Verbrecher“ zu titulieren. Dieser war aber nach der Ablehnung seiner Friedensinitiative niedergeschlagen und ratlos. An den deutschen US-Botschafter Johann Heinrich von Bernstorff schickte er noch im Januar 1917 die Frage: „Vielleicht wissen Sie ja noch eine Möglichkeit, den Bruch mit Amerika zu vermeiden?“.
Das war der zweite Teil der Serie „Letzte Chance für den Frieden 1916“. Die Serie wird fortgesetzt. Den ersten Teil können Sie hier lesen.
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Finis Germanorum _ Cancel Culture: Germanen gab es nie!
Vom Alten Fritz zu Hitler? _ Die Nazifizierung der Preußen
Die sanfte Kolonialmacht _ Siedlungspolitik unter Bismarck
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Befreiungsschlag aus Down Under _ Ein Australier widerlegt die deutsche Alleinschuld
«An einem interessanten Wendepunkt» _ Christopher Clark im Kreuzverhör
Kein Hunnenkaiser_ Üble Nachrede über Wilhelm II.
Gräuelpropaganda zieht am besten _ Die Lügen von der Kinderfolter
Das Lusitania-Komplott _ Der fingierte Kriegseintritt der USA
Die Legende von der Dolchstoß-Legende _ Wie Linke von ihrer Schuld ablenken
Kapitel 3: Zweiter Weltkrieg – Risse in der Siegerpropaganda
Ein Krieg mit vielen Vätern _ Das Jahr 1939 und die Westmächte. Von Gerd Schultze-Rhonhof
Putin, der Revisionist _ Wie Moskau die Diskussion neu öffnet
Massenmord im Wald _ Katyn – eine zählebige Lüge
Der Friede, der nicht sein durfte _ Ein verbotener Film über Rudolf Heß. Von Michael Vogt
BRD-Sprech: Holocaust _ Wie ein Begriff in unsere Welt kam. Von manfred Kleine-Hartlage
Ein Bild lügt mehr als tausend Worte _ Die Kolportagen der Wehrmachtsaustellung
Kapitel 4: Der böse Bann – Die Verfluchung eines Volkes
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«Deutschland denken heißt Auschwitz denken» _ Der Historikerstreit ist nicht zu Ende. Von Jürgen Elsässer
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