Wenn alle untreu werden… bleiben sie auch nicht treu: Statt zu ihrem Kollegen Jon Schaffer zu stehen, haben Stu Block, Luke Appleton und Jake Dreyer die Metal-Band Iced Earth verlassen. Grund ist die Teilnahme Schaffers am sogenannten Sturm auf das Kapitol. Ein 12-seitiges Dossier über diesen denkwürdigen 6. Januar finden Sie in der Februar-Ausgabe von COMPACT, die Sie hier bestellen können.

    Im angelsächsischen Sprachraum gibt es den Begriff des Cuck. Damit bezeichnet man vermeintlich Konservative, die bei Gegenwind einknicken wie dünne Äste. Stu Block, bislang Sänger der US-amerikanischen Metal-Band Iced Earth, Luke Appleton, bisher Bassist der Combo, und Gitarrist Jake Dreyer haben sich diesen Titel redlich verdient. Während ihr Kollege Jon Schaffer in Untersuchungshaft sitzt, haben die beiden Pseudopatrioten nichts besseres zu tun, als das Weite zu suchen.

    Iced Earth: Luke Appleton, Jake Dreyer, Stu Block, Jon Schaffer, Brent Smedley (v.l.n.r.). | Foto: Offizielles Pressebild Iced Earth

    Hintergrund ist die Teilnahme Schaffers am sogenannten Sturm auf das Kapitol am 6. Januar in Washington D.C. Der Iced-Earth-Gitarrist, der als glühender Trump-Anhänger bekannt ist, wurde im Nachgang auf einem Pressefoto erkannt. Das FBI schrieb ihn daraufhin zur Fahndung aus. Am 18. Januar stellte sich Schaffer in seinem Heimatstaat Indiana selbst und sitzt seitdem in U-Haft. Dem 52-Jährigen werden insgesamt sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter „Beteiligung an Gewalttaten in den Räumlichkeiten des Kapitols“. Wir berichteten hier über den Fall.

    Furchtbares Mimimi

    Shouter Block schrieb bei Facebook: „Nun, es gibt Zeiten und Ereignisse, die dich dazu bringen, Bilanz zu ziehen und dein Leben, deine Arbeit und deine Flugbahn für die Zukunft noch einmal zu bewerten. Deshalb habe ich Jon und sein derzeitiges Management darüber informiert, dass ich meinen Rücktritt von Iced Earth mit sofortiger Wirkung ankündigen muss.“

    Blocks Erklärung. | Bild: Screenshot Facebook/stublockofficial

    Ungefähr zur gleichen Zeit erklärte auch Bassist Appleton seinen Ausstieg bei Iced Earth: „Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse und Umstände habe ich das Management und Gitarrist Jon Schaffer darüber informiert, dass ich als Bassist für Iced Earth mit sofortiger Wirkung aufhöre. Ich möchte allen danken, die mich in dieser schwierigen Zeit unterstützt und mir Liebe gezeigt haben.“

    Appletons Erklärung. | Bild: Screenshot Facebook/ukeappletonofficial

    Der zweite Gitarrist der Band, Jake Dreyer, hielt sich zwar mit öffentlichen Erklärungen auf Social Media zurück, löschte Iced Earth jedoch peinlicherweise aus seiner Instagram-Bio. Gegenüber dem US-Boulevardblatt TMZ gab er an, von 2016 bis 2018 bei Iced Earth unter Vertrag gewesen zu sein. Nun wolle er sich aber vornehmlich seiner Band Witherfall widmen. Er bedauere, wie wie sich „diese Tragödie“ entwickelt habe.

    Unterdessen könnten neue Aufnahmen einer Überwachungskamera im Kapitol, die CNN vergangene Woche ausstrahlte, Schaffer weiter belasten. Das Video wurde nach Angaben des TV-Senders als Beweismittel während des zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump vorgelegt. Es zeigt einen Mann mit weißem Spitzbart, der die gleiche blaue Jacke trägt, die Schaffer während des Kapitol-Sturms angehabt haben soll. Laut CNN wurde aus der Gruppe, in der der Iced-Earth-Gitarrist zu sehen sein soll, auf eine Gruppe von Polizisten geschossen. Allerdings zeigen die Aufnahmen nicht, dass Schaffer selbst eine Waffe in der Hand hatte.

    Geld für Krawall-Videos

    Noch brisanter sind allerdings neue Meldungen über den Linksaktivisten John Sullivan alias Jayden X, dem wegen seiner Beteiligung am Sturm auf das Kapitol der Prozess gemacht werden soll. Der 26-Jährige, der sich gegenüber dem Magazin Rolling Stone zu Black Lives Matter bekannt hat (während er sich im Gespräch mit Epoch Times als „unpolitisch“ bezeichnete), beteuert, am 6. Januar nur dabei gewesen zu sein, um als Reporter Filmaufnahmen zu machen. Auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht er seit etwa einem Dreivierteljahr regelmäßig Videos von Unruheherden in den USA.

    Nun berichtet RT Deutsch über Sullivan:

    „Unter dem Deckmantel des Journalismus soll er Videoaufnahmen gemacht haben, die er später an große US-Medien verkauft haben soll. Laut Rechnungen, die beim Bezirksgericht für den District of Columbia eingereicht wurden, bekam Sullivan für sein Filmmaterial von CNN 35.000 US-Dollar, von NBC 35.000 US-Dollar und von ABC 2.375 US-Dollar.“

    Seine vermeintlich journalistische Arbeit beinhaltete aber offenbar auch das Auftreten als Provokateur. RT Deutsch dazu: „Als die Menge durch Barrikaden in Richtung des Kapitols drängte, hörte man Sullivan rufen: ‚Wir haben diesen Shit erreicht. Wir haben das gemeinsam gemacht. Fuck you! Wir sind alle ein Teil dieser Geschichte‘ und ‚Lasst uns diesen Shit niederbrennen‘.“

    Kapitol-Stürmer und BLM-Fan John Sullivan. | Bild: Screenshot Youtube/JaydenX

    Sullivan werden im Zusammenhang mit dem Kapitol-Sturm verschiedene Delikte vorgeworfen, darunter gewaltsames Eindringen, ziviler Ungehorsam und ordnungswidriges Verhalten. Videoaufnahmen, die unter anderem von ihm selbst stammen, zeigen, wie er in das Washingtoner Parlamentsgebäude eindrang und andere aufforderte, ihm nachzufolgen.

    In COMPACT 2/2021 beleuchten wir in einem 12-seitigen Dossier den Sturm auf das Kapitol und analysieren die Folgen.


    In diesem Dossier finden Sie folgende Beiträge:

    Trumps letztes Gefecht – High Noon im Wilden Westen: Trump verlässt die politische Bühne mit einem Knall. Der Sturm auf das Kapitol war eine Verzweiflungstat, die die Schwäche der Patrioten offenbart.

    Früchte des Zorns – Analyse von Martin Sellner: Mit dem Ende der Ära Trump setzen die kosmopolitischen Eliten der Küstenstädte ihren Siegeszug gegen das traditionelle Amerika fort. Doch aus der Niederlage könnten auch neue Chancen erwachsen.

    Bilderstrecke: Wutbürger und Revolutionäre – oder Provokateure? Szenen aus dem Kapitol.

    Der Bumerang-Effekt – Analyse eines US-Aktivisten: Der Sturm auf das Kapitol hat die größte Säuberungswelle in der Geschichte des Internets zur Folge. Doch der Schuss wird nach hinten losgehen – und oppositionelle Kräfte nicht schwächen, sondern stärken.

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