Donald Trump wird in den westlichen Medien gerne als Zerstörer der internationalen Ordnung dargestellt. Völlig anderer Auffassung ist der an den beiden US-Eliteuniversitäten Stanford und Harvard lehrende britische Historiker Niall Ferguson. Er ist der Überzeugung, dass Joe Biden im Falle eines Wahlsiegs – wie viele seiner demokratischen Amtsvorgänger auch – sehr schnell zum Kriegspräsidenten werden könnte. Mit einem Abo von COMPACT-Digital+ können Sie heute schon alle Artikel unseres Titelthemas Iron Man: Endkampf um Amerika! Wird Trump wiedergewählt? aus der kommenden Novemberausgabe lesen. Mit dem Abo sichern Sie sich außerdem zahlreiche weitere Vorteile. Neben dem digitalen Zugriff auf Artikel aus dem COMPACT-Magazin schon vor Erscheinen der Druckausgabe erhalten Sie auch Zugang zum Archiv mit allen früheren COMPACT-Ausgaben. HIER bestellen!

     Niall Ferguson ist jetzt schon eine lebende Legende unter den Historikern. Er sagte den Fall der Mauer 1989 ebenso voraus wie die Finanzkrise am Ende des vorletzten Jahrzehnts. Aber nicht nur deshalb gilt Ferguson in der anglophonen Welt als einer der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Der in Glasgow geborene Wissenschaftler wirft einen völlig unorthodoxen Blick auf die Dinge.

    Ferguson: Sollte Biden gewinnen, dann droht Krieg!

    In seinem 1998 in britischer Erstausgabe und 2001 in deutscher Übersetzung erschienenen Buch Der falsche Krieg machte er beispielsweise den damaligen englischen Außenminister Edward Grey für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verantwortlich, da dieser die Eskalation gesucht habe, statt das Königreich aus dem Krieg herauszuhalten. Das Ergebnis wäre dann zwar unzweifelhaft ein deutscher Sieg und die Vormacht des Deutschen Reichs in Europa gewesen, aber Großbritannien hätte sein Empire behalten. Auch der Aufstieg Adolf Hitlers und des Nationalsozialismus wäre im Falle eines deutschen Sieges natürlich ausgeblieben.

    In Großbritannien, wo der Wert der geistigen Freiheit einen ungleich höheren Stellenwert hat als in Deutschland, verzeiht man einem brillanten Denker umstrittene Thesen freilich viel eher als in Deutschland. Auch mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen am 3. November kommt Ferguson zu völlig anderen Schlüssen als der politisch-mediale bundesdeutsche Komplex. Seiner Auffassung nach würde die Gefahr eines großen Krieges oder gar eines Weltkrieges im Falle eines Sieges von Joe Biden erheblich steigen.

    Vom Zweiten Kalten Krieg in einen Dritten Weltkrieg?

    In einem Beitrag, der am 31. August 2020 in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschien, konstatierte der britische Historiker, dass die Welt sich schon längst in einem „Zweiten Kalten Krieg“ befinde, der zwischen dem Westen und der Volksrepublik China ausgetragen werde. Weiter stellte er mit Blick auf die anstehende Präsidentschaftswahl fest: „Wenn es einen gibt, bei dem ich mir leicht vorstellen kann, dass er ‒ natürlich unabsichtlich und mit den besten Absichten und der erbaulichsten Rhetorik ‒ den zweiten Kalten Krieg in den dritten Weltkrieg verwandelt, dann ist es der selbstgesalbte Erbe von Roosevelt, nämlich Joseph Robinette Biden.“

    Seine Auffassung begründet Ferguson mit den historischen Erfahrungen der letzten 120 Jahre, in denen es meist der Hypermoralismus demokratischer Präsidenten war, der die Welt in neue Kriege führte, genannt werden hier unter anderem Woodrow Wilson, Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman und Lyndon B. Johnson. Zum Auslöser eines Großkrieges, so Ferguson, könnte der Taiwan-Konflikt werden.

    Taiwan als möglicher Kriegsauslöser?

    Mit Blick auf den amtierenden Präsidenten stellte der britische Historiker in diesem Artikel hingegen fest: „Doch ungeachtet all seiner vielen Fehler hat Trump eine große republikanische Tradition hochgehalten ‒ keine Kriege im Ausland zu beginnen. Die Ausnahme zur Regel der republikanischen Tauben-Ideologie während des letzten Jahrhunderts war natürlich George W. Bush. Alle anderen ‒ Harding, Coolidge, Hoover, Eisenhower, Nixon und Reagan ‒ waren bemerkenswert wegen der geringen Zahl junger Amerikaner, die sie in die Schlacht schickten: bei weitem weniger als ihre demokratischen Kollegen.“

    In einem Interview mit der Welt, das heute veröffentlicht wurde, bekräftigte Ferguson seine in der NZZ publizierten Thesen nochmals. Hier äußerte er: „Ich habe ein Jahrhundert US-amerikanische Geschichte genau studiert, und wann immer demokratische Präsidenten eine wirklich wichtige innenpolitische Agenda vor sich hatten, als sie gewählt wurden, verwickelten sie sich anschließend in große Kriege. Genau das passierte mit Woodrow Wilson, Franklin D. Roosevelt, Harry Truman, John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson. Es könnte sich ein Szenario entwickeln, in dem die Regierung Biden an die Macht kommt, zu allen möglichen Ausgaben für soziale Dienste, Bildung, zu Steuererhöhungen und dem Üblichen bereit ist und dann mit einer Taiwankrise konfrontiert wird. Ich glaube, dass China dieses Thema irgendwann forcieren wird.“

    Ferguson: „Biden kann die Wahl noch in jedem Moment verlieren“

    Mit Blick auf den Ausgang der Wahlen am 3. November sieht Ferguson wegen der Covid-Ausnahmesituation Biden leicht im Vorteil. Die Wahl sei aber noch in der Schwebe, „weil Biden sie jeden Moment in einer Debatte oder einer katastrophalen Vorstellung verlieren könnte. So wie Admiral Jellicoe den Ersten Weltkrieg an einem Nachmittag verlieren konnte, so kann Biden diese Wahl in einer Nacht verlieren. Er ist doch vollkommen hinfällig! Und war schon Vizepräsident von Barack Obama!“

    Alles deutet also darauf hin, dass der 3. November zu einem nervenzerfetzenden Wahlkrimi wird. Sicher Sie sich jetzt deshalb brandaktuell zum US-Wahlkampf die neue COMPACT 11/2020 – ab Samstag an jedem guten Kiosk. Direkt hier bestellen oder auf Digital+ online lesen. 

    COMPACT wirft ein Licht auf den Bürgerkrieg, den Antifa und Black Lives Matter seit Ende Mai entfesselt haben, mit freundlicher Unterstützung der Demokraten – und auf Putschpläne des Militärs, die durch Direktiven früherer Präsidenten, das sogenannte Continuity of Government-Programm, formal getarnt werden. COMPACT 11/2020 enthüllt, welcher General sich zum Putschistenchef aufschwingen wollte – und wie Trump ihn  im August entmachtet hat. Konnten Sie das vorher schon irgendwo lesen?

    Nachfolgend die komplette Inhaltsübersicht der Novemberausgabe von COMPACT-Magazin. Das Heft ist am Samstag, 24.10., am Kiosk – in unserem Onlineshop ist es schon jetzt zu erhalten.

    Titelthema: Donald Trump: Iron Man
    Endkampf um Amerika: Donald Trump gegen den Tiefen Staat
    Vier Jahre Trump: Eine Bilanz. Tatsächlich: Er hat geliefert!
    Pulverfass USA: Auf dem Weg zum Bürgerkrieg
    Putschpläne: Die Geheimdekrete der Militärs
    Die Schattenpräsidentin: Kamala Harris, die Frau hinter Joe Biden
    Out of Kallstadt: Die deutschen Wurzeln des US-Präsidenten

    Politik
    Drei Schüsse und ein Haar: Neues zum Rohwedder-Mord
    Die Standhafte: Die Querdenken-Ärztin aus Österreich
    Die letzte Schlacht der Antifa: Räumung der Liebig34 und kein Ende
    Streichholz an der Lunte: Erdogans Krieg gegen Bergkarabach
    Sex in der DDR: Sieg des Ostens an der Orgasmus-Front

    Dossier: Zweite Welle? Schwindel!
    Ausnahmezustand für immer: Der Winter der Corona-Diktatur
    «Habt keine Angst vor Covid!» Trumps Sieg über das Virus. Von Oliver Janich
    Der große Reset: Corona und die Zerstörung der Wirtschaft

    Leben
    Walküren im Weltall: Das Deutsche Reich in der Science-Fiction
    Das Runde, das Eckige und das Weiche: 50 Jahre Frauenfußball
    In Schönheit sterben: Yukio Mishima: Poet, Patriot, Selbstmörder

    Kolumnen
    Serie des Monats _ Ratched
    Hartlages BRD-Sprech _ Totalitär
    Sellners Revolution _ Proud Boys
    10 Jahre COMPACT _ O’zapft is – net!

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